Corona-Neuansteckungen - Prignitz verzeichnet Inzidenz von mehr als 500 bei Jugendlichen

Fr 15.10.21 | 12:30 Uhr
  15
Symbolbild: Schüler machen zu Beginn des Unterrichts, einen der regelmäßigen Covid-19 Schnelltests. (Quelle: dpa/Peter Kneffel)
Audio: Antenne Brandenburg | 15.10.2021 | Max Käther | Bild: dpa/Peter Kneffel

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat bundesweit acht Landkreise und eine kreisfreie Stadt ausgewiesen, in denen die 7-Tage-Inzidenz bei Kindern und Jugendlichen besonders hoch ist. Mit dabei ist auch die Prignitz, dort liegt der Wert bei mehr als 500.

Die 7-Tage-Corona-Inzidenz bei den 10- bis 19-Jährigen liegt in der Prignitz im Nordwesten Brandenburgs derzeit bei mehr als 500. Ähnlich hohe Werte meldet das Robert Koch-Institut (RKI) auch für sieben weitere Landkreise und die kreisfreie Stadt Rosenheim (Bayern) in Deutschland. Drei der Landkreise liegen in Bayern, vier in Thüringen. In Thüringen liegt die Inzidenz in einem Landkreis sogar bei über 1.000.

Auch die landesweite 7-Tage-Inzidenz steigt in Brandenburg weiter an: Am Freitag wurden rechnerisch 53,5 neue Fälle pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche gemeldet, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Vor einer Woche lag dieser Wert noch bei 46,7. Unter dem Schwellenwert von 35 blieben nur der Landkreis Uckermark mit 16,9 und Brandenburg/Havel mit 26,4. Dort gilt laut neuer Corona-Verordnung keine Testpflicht mehr.

Bundesweit sind die Zahlen bei Jugendlichen gesunken

Nähere Angaben zu den Landkreisen und deren jeweiligen Zahlen wurden nicht gemacht, auf einer Karte waren Kreise aber entsprechend eingefärbt. Auch zu möglichen Hintergründen für die regional hohen Zahlen machte das RKI keine Angaben.

Das RKI erklärte aber, dass die Werte bundesweit bei den unter 20-Jährigen in der vergangenen Woche im Schnitt leicht gesunken sind. Bei Menschen über 20 Jahren sind sie dagegen leicht angestiegen. Das RKI sprach zudem bundesweit von 636 übermittelten Corona-Ausbrüchen in Schulen für die vergangenen vier Wochen - wegen möglicher Nachmeldungen seien insbesondere die vergangenen zwei Wochen aber noch nicht zu bewerten.

Außerdem wurden in diesem Zeitraum 188 Kita-Ausbrüche gemeldet. Der weitere Verlauf des Infektionsgeschehens in Kitas könne allerdings ebenfalls wegen noch eingehender Nachmeldungen nicht gut bewertet werden.

Infektionszahlen bei Jüngeren auch in Berlin hoch

Bereits seit einiger Zeit werden zahlreiche Corona-Neuinfektionen insbesondere bei Kindern ab dem Schulalter und bei Jugendlichen festgestellt. Auch in Berlin werden seit Wochen die höchsten Inzidenzen in der Altersgruppe 5 bis 19 Jahre registriert.

An Kitas und Schulen wird regelmäßig auf das Virus getestet. Die Covid-19-Impfstoffe sind bislang ab 12 Jahren zugelassen. Die Impfquote bei 12- bis 17-Jährigen ist noch wesentlich niedriger als bei Erwachsenen. Kinder und Jugendliche erkranken zwar deutlich seltener schwer an Covid-19 als ältere Menschen, es gibt aber noch offene Fragen rund um Langzeitfolgen.

Insgesamt bewertet das RKI die Lage bei den Infektionszahlen bundesweit derzeit als stagnierend.

Sendung: Brandenburg aktuell, 15.10.2021, 19:30 Uhr

Was Sie jetzt wissen müssen

15 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 15.

    Mal Butter bei die Fische:

    Einwohner LK Prignitz: 76.096
    Anteil 10-19-Jährige: 7.600 (10%) *)

    Für eine Inzidenz von 500 in dieser Altersgruppe müssen 38 Fälle in den letzten 7 Tagen auftreten.
    Die Inzidenz vom LK Prignitz gesamt ist 82,8 (15.10.2021, bei 63 Fällen in den letzten 7 Tagen).

    D.h., ca. 60,3% der Neuinfektionen (38/63) betrafen Jugendliche aus der Altersgruppe 10-19.
    Das sind die Fakten,
    Nicht mehr und nicht weniger.

    *) Meine Schätzung. Versuchen Sie mal, den Anteil der 10-19-jährigen herauszubekommen.

  2. 14.

    -> "es wird recht schwierig ein Null Covid Land zu finden"

    Nordkorea soll dabei ganz gut sein.... ;-) (frei nach dem Motto: wo man nix berichtet, gibts nix....)

    Nee ernsthaft, anstatt weiterhin an Inzidenzen mit unklarem Aussagewert und diversen Massnahmen festzuhalten (für die immer neue Gründe gefunden werden), muss man eines Tages auch wieder zum Normalzustand zurück kehren, mit der Existenz des Virus leben lernen, anstatt in einer Pandemie-Dauerschleife zu leben. Täglich grüsst das Murmeltier.

  3. 13.

    Null Covid … na klar…. es werden immer mehr Länder alle Corona Maßnahmen aufheben…. es wird recht schwierig ein Null Covid Land zu finden.

  4. 12.

    toller "vorschlag", bei dem man schon jetzt sieht, was das Endergebnis ist = Corona ohne Ende (ist wohl mehrheitlich so gewollt). Da schließe ich mich gerne der Minderheit an, die dieses Ergebnis so nicht will, sondern NullCovid. (Geht nicht? >>GEHT DOCH /WENN man das wirklich will)

  5. 11.

    An alle Durchseuchungs- und Whataboutism-Fanatiker/-Rhetoriker (sich an solch wohlfeilen Strohhalmen wie "Ja, aber in anderen ärmeren Ländern ...!!!" zu klammern, ist schon richtig schwach): https://www.n-tv.de/panorama/Kinderaerzte-raten-Jugendlichen-dringend-zur-Impfung-article22869601.html

  6. 10.

    Im Umfeld erlebt: ein anderes Kind aus der Kita-Gruppe war positiv getestet -> "Hausarrest" für alle Kinder, frei testen nach 5 Tagen -> alleinerziehende, berufstätige Mutter, Kinderkrankentage schon aufgebraucht -> Ansage vom Gesundheitsamt: Kind zu den Grosseltern geben

    Wenn man es doch mit der Quarantäne sooooo genau nimmt, wieso dann mit den Grosseltern ZWEI Kontaktpersonen riskieren anstatt mit der Mutter EINE Person (+ von Arbeit freistellen)?

    In Landkreisen mit weniger Einwohnen und weniger dichter Besiedlung sind die Inzidenzen nicht sehr aussagekräftig. Da befördern rechnerisch schon 2-3 infizierte Familien die komplette Statistik auf astronomische Werte.

    Und sowieso, die Inzidenz taugt zwar als Gesamtüberblick zwecks Ausbreitung, aber viel wichtiger sind die Zahlen von wirklichen (schweren) symptomatischen Erkrankungen in Abgrenzung zu den Infektionen gesamt.

  7. 9.

    Oh, da ist mein Kommentar wohl wieder mal verloren gegangen... Deshalb noch einmal:
    Es ist einfach nur noch ermüdend, wie sehr weiterhin mit nicht aussagekräftigen Inzidenzwerten Panik geschürt wird!


  8. 8.

    Schauen Sie sich doch mal andere Länder an, wo ohne Impfstoffe Menschen und Familien Corona ausgeliefert sind und trotzdem ihr Leben meistern müssen.
    Warum will Deutschland auf Teufel komm raus, jede Infektionen unterbinden.
    Kinder immunisieren sich auch mit Corona. Das ist kein Drama. Als Erwachsener kann man sich Impfen.
    Aber dieses ewige Abwälzen der Pandemie auf Kinder muss nun wirklich langsam ein Ende haben.

  9. 7.

    Sorry, aber die Prignitz abzuriegeln, wo Fuchs und Elster sich Gute Nacht sagen, ist völlig übertrieben.

  10. 6.

    Vielleicht sollte man die Schlagzeile mal in ein mathematisch korrektes Licht rücken.
    Wenn die Inzidenz bei Kindern bei 500 liegt, dann ist dies kein hoher Wert, denn Kinder gibt es nicht so viele.
    Da man wohl davon ausgehen kann, dass Kinder auch Eltern haben, dürfte die reine Infizierten-Zahl bei Erwachsenen wohl höher sein, wird aber nicht erwähnt.
    Wenn in einem Einfamilienhaus Corona ausbricht und sich 4 von 5 anstecken, haben die im Haus eine Inzidenz von 80.000.
    Aufgrund viele Impfungen sagt die Inzidenz nicht mehr viel aus.

  11. 5.

    Das RKI hat diese Zahl für das ganze Bundesgebiet veröffentlich: 0,7 % der Intensivpatienten sind jünger als 18 Jahre.

  12. 4.

    Ein Schulkind hat Corona, die Mutter und 2 Geschwister stecken sich innerhalb von 8 Tagen an. Gemeldet werden können die erkrankten Geschwister nicht, da in einem Gesundheitsamt in Berlin niemand erreichbar ist. Nach Beendigung der 1. Quarantäne sind alle Kinder, nicht offiziell getestet, wieder unterwegs. Finden wir den Fehler. Richtig. Die Gesundheitsämter stehen den Familien in Berlin nur selten zur Seite und jede Familie macht ihr Ding, so gut sie es kann. Das ist unglaublich, aber Realität.

  13. 3.

    Man sollte hier sofort nach u.a. französischen und spanischem Vorbild in der Vergangenheit eine Mobilitätsbeschränkung auf 10km Umkreis festlegen, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.

  14. 2.

    Wie viele von den Kindern, bei denen die gemeldeten labordiagnostischen Testergebnisse positiv waren, sind wirklich erkrankt und wie viele mussten ins Krankenhaus?

    Es wird nach 1,5 Jahren immernoch nicht unterschieden, ob eine Person nur Kontakt mit dem Virus hatte, und ihr Immunsystem damit fertig wurde, oder ob es tatsächlich zu einer Infektion kam. Um als positive Fall in die Statistik des RKI einzugehen reicht es, dass nur ein Bruchstück des Erregers außen auf einer Schleimhaut des Probanden nur nachgewiesen zu werden braucht, um von einer „Infektion“ zu sprechen.

    "Eine Infektion oder Ansteckung ist das (passive) Eindringen von Krankheitserregern in einen Organismus, wo sie verbleiben und sich anschließend vermehren, ..." Wikipedia

    Es liegt also sehr selten ein Eindringen und der Persistenz IM Körper vor, nicht nur AUF mit der Umwelt in Kontakt stehenden Körperoberflächen wie auf Haut oder Schleimhaut, die typischerweise voll von Keimen und Viren sind.

  15. 1.

    Als Erzieher kann ich sagen,... dass in den Berliner Kitas regelmäßig getestet wird stimmt nicht:
    Es kann von den Eltern verlangt werden, dass die Kinder, die mit Husten oder Schnupfen in die Kita sollen ein Selbsttest gemacht wird, der aber nicht unter Aufsicht stattfindet- ergo kommen derzeit sehr sehr viele kranke Kinder in die Kitas...
    Ob sie Corona haben, weiß man nicht ;)

Nächster Artikel