Elbe-Elster und Oberspreewald-Lausitz - Zwei Brandenburger Landkreise überschreiten Corona-Inzidenz von 1.000

Sa 20.11.21 | 16:10 Uhr
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'Symbolbild: Teststation (Quelle: dpa/Christoph Hardt)
Bild: dpa/Christoph Hardt

Nach Elbe-Elster hat nun auch Oberspreewald-Lausitz eine Sieben-Tage-Inzidenz von über 1.000. Maßnahmen wie in Bayern, wo Kreise mit einer Inzidenz über 1.000 in den Lockdown müssen, könnten auch auf diese Landkreise zukommen.

Der zweite Landkreis in Brandenburg hat eine Sieben-Tage-Inzidenz von 1.000 übertroffen. Der Wert neuer Corona-Fälle je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen stieg nicht nur im Kreis Elbe-Elster weiter auf 1.207,9, sondern liegt auch im Landkreis Oberspreewald-Lausitz mit 1.134,7 über dieser Marke, teilte das Gesundheitsministerium am Samstag mit. Damit hat Elbe-Elster bundesweit den vierthöchsten Wert, Oberspreewald-Lausitz den neunthöchsten.

Die landesweite Inzidenz stieg auf 552,4, sie lag vor einer Woche deutlich niedriger bei 342,7. Der Wert in Brandenburg ist dem Robert-Koch-Institut zufolge nach Sachsen, Bayern und Thüringen bundesweit der vierthöchste. In Berlin liegt er aktuell bei 355,8.

Krankenhaus-Zahlen steigen

Die Zahl der Covid-19-Patienten je 100.000 Einwohner, die binnen sieben Tagen ins Krankenhaus kamen - die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz - liegt in Brandenburg bei 3,99 nach 3,71 am Vortag. Die Warnampel steht dabei noch auf Grün, der Warnwert ist bei 7,0 überschritten.

Bund und Länder hatten am Donnerstag vereinbart, dass die Länder bei einer Überschreitung des Schwellenwerts der Hospitalisierungsinzidenz von 3,0 flächendeckende Zugangsregeln nur für Geimpfte und Genesene (2G) etwa zu Veranstaltungen und Gastronomie einführen. In Brandenburg gilt bereits die 2G-Regel für Gaststätten, Theater, Kinos und Konzerthäuser.

Woidke: Mögliche Verschärfungungen werden am Dienstag entschieden

Die Brandenburger Landesregierung will am kommenden Dienstag entscheiden, ob die Corona-Regeln im Land weiter verschärft werden müssen. Das kündigte Ministerpräsident Dietmar Woidke am Samstag am Rande des SPD-Landesparteitages in Schönefeld (Dahme-Spreewald) an.

Welche Maßnahmen infrage kommen, ließ er jedoch offen. "Jetzt sind alle noch dabei, sich zu sortieren. Wir werden aber spätestens am Dienstag eine Entscheidung treffen müssen", sagte Woidke am Samstagabend Brandenburg aktuell vom rbb. Es sei wichtig, dass alle Mitglieder seines Kabinetts eine Meinung vertreten, begründete der Ministerpräsident seine Entscheidung. "Diese Meinung haben wir uns noch nicht gebildet."

Woidke schloss Lockdown-Maßnahmen in besonders stark von der Pandemie betroffenen Regionen nicht aus: "Ich fürchte, dass wir insgesamt im Land uns Gedanken machen müssen, wie wir in allen Teilen des Landes weitere Maßnahmen umsetzen, die vor allen Dingen ein Ziel haben müssen: Kontakte zu beschränken", sagte Woidke am Freitag. Das sei das einzige Mittel neben dem Impfen, um die Verbreitung des Virus wirksam eindämmen zu können.

In Bayern müssen Kreise mit einer Inzidenz über 1.000 in den Lockdown

Zuvor hatte bereits der Landrat von Elbe-Elster, Christian Heinrich-Jaschinski (CDU), einen Lockdown in seiner Region nicht ausgeschlossen. Man müsse in den nächsten Tagen mit einer Verschlechterung der Lage rechnen, sagte er am Freitag im rbb. Dann müsse über weitere Schritte, ähnlich wie in Bayern, gesprochen werden, so der Landrat.

Für Bayern, aktuell mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 625,3, kündigte Ministerpräsident Markus Söder harte Gegenmaßnahmen an, die ab nächstem Mittwoch greifen sollen. "Wir handeln rasch, konsequent und sofort - und hoffen sehr, dass es wirkt", sagte der CSU-Politiker. Im Freistaat müssen Kreise mit einer Inzidenz über 1.000 in den Lockdown. Davon ausgenommen sind dort nur Kitas, Schulen und der Handel. Außerdem werden alle Weihnachtsmärkte abgesagt. Klubs, Bars und die gesamte Nachtgastronomie sollen für die nächsten drei Wochen schließen.

Corona-Patienten werden in Südbrandenburg bereits verlegt

Die Krankenhäuser im Süden Brandenburgs sind immer stärker mit der Behandlung von Corona-Patienten belastet. Nach Angaben der Landesregierung gab es bereits Verlegungen. "Besonders stark betroffen sind derzeit die Landkreise im Süden von Brandenburg. Verlegungen von Covid-19-Patientinnen und -Patienten innerhalb der Versorgungsregionen beziehungsweise innerhalb des Landes Brandenburg wurden bereits durchgeführt", teilte der Sprecher des Gesundheitsministeriums, Gabriel Hesse, am Samstag mit. "Dies umfasste insbesondere Verlegungen von kleineren Krankenhäuser zu Krankenhäusern höherer Versorgungsstufen."

Gerade im Süden Brandenburgs habe der Rettungsdienst massive Probleme, Notfallpatienten in Kliniken in der näheren Umgebung unterzubringen, teilte Ingolf Zellmann von der Leitstelle Lausitz Antenne Brandenburg bereits am Freitag mit. Dabei gehe es vor allem um Finsterwalde (Elbe-Elster), Senftenberg (Oberspreewald-Lausitz) und Cottbus.

Alle anderen Kliniken in der Region Lausitz-Spreewald seien aber auch stark ausgelastet. Es falle in der gesamten Region schwer, Patienten unterzubringen. Deswegen werden immer mehr Krankenhauspatienten in andere Kliniken verlegt. Krankenhäuser in den Kreisen Märkisch-Oderland und Oder-Spree haben Zellmann zufolge bereits vereinzelt Patienten aus dem Süden des Landes aufgenommen.

Sendung: Inforadio, 20.11.2021, 10:40 Uhr

50 Kommentare

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  1. 50.

    Ich denke mittlerweile auch (subjektiv) das sich viele mit einem totimpfstoff spritzen lassen würden...dann isses so und dann sollte man den leuten das auch ermöglichen

  2. 49.

    Dann bleiben Sie bei der Wahrheit und unterschlagen keine Infos zu den vakzinen, die dort verimpft werden:
    https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/brasilien-corona-impfbereitschaft-101.html

    Auf welche angeblich konventionelle Vakzine soll hier angeblich gewartet werden?

  3. 48.

    Wenn es der Politik um die Gesundheit und um einen hohen Schutzgrad gehen würde, hätten diese Impfstoffe auch eine Zulassung, gerade, weil sie milliardenfach verimpft wurden. Bei der WHO haben sie eine Zulassung ... rund 57% der Ungeimpften würden sich damit impfen lassen ...

    "Am 4. Mai begann die EMA mit einem beschleunigten Zulassungsverfahren (= Rolling-Review-Verfahren).
    Anfang Juni erhielt CoronaVac eine Notfallzulassung der WHO. Damit können UN-Organisationen das Mittel kaufen und verteilen." https://www.mdr.de/brisant/impfstoffe-corona-vergleich-100.html

  4. 46.

    Na dann schauen Sie doch bitte mal welcher Impfstoff dort am häufigsten verimpft wurde.

    "Der Impfstoff CoronaVac des chinesischen Herstellers Sinovac ist mit einem Anteil von 80 % der bevor­zugte Impfstoff in Brasilien. Es handelt sich um einen konventionellen Impfstoff aus inaktivierten Viren." (Quelle: aerzteblatt.de)

    Auf einen konventionellen Impfstoff gegen COVID-19 wartet man hierzulande noch immer.

  5. 45.

    Da geb ich ihnen recht, ich würde gern mein Kind zu Hause betreuen darf ich aber nicht, Schulpflicht und kann die Kind Kranktage nicht nehmen da ja die Schule offen ist. Die Statitik die kaum einer kennt vor ein paar Tagen lag die Inzidenz bei uns noch bei etwas über 300 in der alters Klasse 5-10 glaub ich bei 1200 und 10-14 bei 1500 und dann die Aussagen, Lockdown in Schulen und Kita soll es nicht geben.

  6. 44.

    Sehr geehrte Impfgegner und die, die des Ganzen "Müde" sind,
    schauen Sie doch einfach mal Richtung Brasilien. Dort lässt sich die Bevölkerung impfen weil nach 600000 Toten und einem dummen Präsidenten, der ebenso dämliche Ansichten und Scheinargumente, wie sie hier auch häufig zu vernehmen sind, die Menschen verstanden haben, dass die Impfung der Weg aus dieser Pandemie ist und Brasilien mittlerweile dabei ist, diese Welle erfolgreich zu brechen. Solange wir uns hier nicht als Eins betrachteen und jeder unbedeutende Schreihals nur ständig schimpft und negiert und seine egoistische Freiheit anführt, damit aber anderen Menschen die individuelle Freiheit wegen drastischer Maßnahmen nimmt, solange werden wir weiter von Euch gespalten und dividiert. Ihr seit Die, die dem Rest der. Bevölkerung in den Arsch tretet und Euch als Opfer anführt? Schaut in die ITS, wo zu 95% ungeimpfte Leute liegen.

  7. 43.

    Ja das wäre wundervoll. Umso als der Schutz sinnvoller Weise die Aufhebung der Fallpauschale ist.

  8. 42.

    Momentan haben m.E. auch viele Geimpfte - vorallem Alte und Vorerkrankte - leider eine Infektion mit evtl. schweren Folgen zu befürchten, solange diese nicht "geboostert" sind.
    Deshalb in der jetzigen Situation so schnell als möglich 3. Impfung und tägliche Tests aller, die in Verbindung stehen.

    Ihre anderen Punkte natürlich auch ... sind jedoch nicht so schnell durchzusetzen und werden daher in dieser Welle kaum etwas ausrichten

  9. 40.

    Nur kurz dazu warum die Inzidenz in EE so hoch ist. Ihr könnt uns die Kneipen zu machen, aber ihr könnt uns nicht verbieten in der Garage zu saufen!

  10. 39.

    Hier nochmal für Sie: 99,8 % der Deutschen haben weder einen schweren Verlauf noch landen sie auf der Intensivstation. Schutz für die gefährdeten Gruppen und allen anderen soll man endlich in Ruhe lassen.

  11. 38.

    Dies war nicht halbes und nicht ganzes.
    Hatten wir hier schon einen "richtigen" Lockdown / Wellenbrecher?
    Wenn dann evtl. in der 1. Welle.
    Alles andere war doch eher Light-Varianten.

  12. 37.

    Vielen Dank, das bestreite ich auch nicht.

    Es geht mir um die 1000er Inzidenzen, bei denen die Geimpften ja dann nichts zu befürchten haben und daher muss man nicht unnötigen Druck auf diejenigen ausüben, die das Impfangebot ablehnen. Denn eine hohe Impfquote verhindert keine hohen Inzidenzen. Die Politik müsste sich, statt diese Scheindebatte zu führen, um folgende Punkte kümmern, für die Verbesserung des Schutzes der Risikogruppen.

    . Verzicht auf die massive Stilllegung von Behandlungskapazitäten, die während der Pandemie stattgefunden hat,
    . stattdessen Stärkung des Gesundheits- und Pflegesektors
    . spezielle Angebote für Risikogruppen, wie Taxigutscheine, gute Schutzmasken, Tests derer, die mit ihnen zu tun haben

  13. 36.

    "...unterbinden...?" Hat man schon mal versucht. Geht nicht oder aber
    - 2700000 Straßensperren bzw.
    - 80000000 elektronische Fußfesseln.
    Wir haben dafür aber kein Geld, genauso wie für tausend andere Probleme.

  14. 35.

    So wie der letzte "Wellenbrecher", der von November 2020 bis Juni 2021 galt, damals "für vier Wochen, um Weihnachten zu retten" ???

  15. 34.

    Hier noch einmal nur für Sie:
    Impfen verhindert schwere Verläufe mit evtl. Todesfolge.

  16. 33.

    Na wenn es Landkreis Lockdowns gibt, werden die Einwohner Sucher un andere Landkreise gehen.
    Das sollte man dann unterbinden

  17. 32.

    Hier nochmal für all die jenigen, die behaupten oder immernoch glauben, viel Impfen verhindert viele Infektionen:

    Der Anstieg von COVID-19 steht in keinem Zusammenhang mit der Impfrate in 68 Ländern und 2947 Landkreisen in den Vereinigten Staaten

    "Auf Länderebene scheint es keinen erkennbaren Zusammenhang zwischen dem Prozentsatz der vollständig geimpften Bevölkerung und den neuen COVID-19-Fällen in den letzten 7 Tagen zu geben (Abb. 1). Tatsächlich deutet die Trendlinie auf einen geringfügig positiven Zusammenhang hin, so dass Länder mit einem höheren Prozentsatz der vollständig geimpften Bevölkerung mehr COVID-19-Fälle pro 1 Million Menschen haben."

    https://link.springer.com/article/10.1007/s10654-021-00808-7

  18. 31.

    Diese Frage kann ich Ihnen beantworten.... Es sind ca. 40 Prozent NICHT geimpft, und die werden sich leider auch nicht Impfen lassen.... Maske tragen ist Luxus und die Maßnahmen werden nicht eingehalten geschweige denn Kontrolliert....

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