Warnung Gesundheitsministerium - Im Süden Brandenburgs werden Intensivbetten knapp
In den 50 Krankenhäusern im Süden Brandenburgs stehen noch etwa 100 freie Intensivbetten zur Verfügung. Die Situation sei "besorgniserregend", warnte das Gesundheitsministerium am Donnerstag. In Oder-Spree gibt es bereits keine Betten mehr.
In den rund 50 Krankenhäusern des Landes Brandenburg stehen noch etwa 100 freie Intensivbetten zur Patientenversorgung zur Verfügung. Die Situation sei im Süden Brandenburgs besorgniserregend, sagte Abteilungsleiter Michael Zaske aus dem Brandenburger Gesundheitsministerium am Donnerstag dem rbb.
In der Region könne die stationäre Versorgung nicht mehr aus eigener Kraft aufrechterhalten werden und Kliniken im ganzen Land müssten aushelfen. Die Zahl der Intensivbetten könne nur erhöht werden, wenn in erheblichem Umfang andere Stationen die Kapazitäten herunterfahren und Personal umsetzen würden, so Zaske. Aktuell seien 550 Intensivbetten mit Nicht-Covid19-Patienten belegt und 83 mit Covid-19-Patienten.
Oder-Spree bereits ohne Intensivbetten
Immer mehr Häuser haben bereits ihre Isolierstation für Menschen mit einer Corona-Infektion wiedereröffnet und Besuchsverbote eingeführt. Verschiebbare, planbare Operationen werden verschoben. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums mussten Krankenhäuser in Südbrandenburg Patientinnen und Patienten mit einer Covid-19-Erkrankung verlegen. Dies umfasste insbesondere Verlegungen von kleineren Krankenhäusern zu Krankenhäusern höherer Versorgungsstufen, also solche der Schwerpunktversorgung. Schwerpunktkrankenhäuser haben mehr Betten und gehen über die Grundversorgung hinaus. Die Patienten seien innerhalb der Region beziehungsweise auch innerhalb des Landes verlegt worden, teilte das Gesundheitsministerium mit.
Im Krankenhaus Beeskow (Oder-Spree) werden bereits keine Patienten aus anderen Landkreisen mehr aufgenommen. Es sei auch nur noch ein Intensivbett frei, sagte der Geschäftsführer der Klinik, Michael Rochow, am Donnerstag dem rbb. Das Haus wolle zwar bis zu drei Intensivbetten soweit aufrüsten, dass sie für Corona-Patienten genutzt werden können. Derzeit seien allerdings fünf der sechs Betten mit Nicht-Corona-Intensivpatienten belegt.
Landtag will Freitag über weitere Schritte beraten
Im Unterschied zum vergangenen Jahr seien im Moment deutlich mehr Nicht-Covid-Patienten auf Intensivstationen, deren Operation lange Zeit aufgeschoben wurden, heißt es vom Gesundheitsministerium. 1.032 Intensivbetten gäbe es theoretisch brandenburgweit. Auf Grund der Personalsituation könnten davon nur etwa 720 und 750 betrieben werden.
Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher kündigte am Donnerstag im Landtag an, dass die Landesregierung nach den Entscheidungen vom Bundestag und Bundesrat am Freitag über weitere Schritte berate. Ihrer Meinung nach reichten die aktuellen Maßnahmen nicht aus, um die vierte Welle zu brechen.
Sendung: Antenne Brandenburg, 18.11.2021, 16:43 Uhr