Stark steigende Corona-Zahlen - Virologe hält bei Inzidenz über 500 neue Kontaktbeschränkungen für nötig

Do 11.11.21 | 21:43 Uhr
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Archivbild: Menschen mit Nase-Mund-Schutzmaske in der Fußgängerzone. (Quelle: dpa/A. Hosbas)
Video: Abendschau | 11.11.2021 | Anna-Maria Deutschmann | Gespräch mit Klaus Stöhr | Bild: dpa/A. Hosbas

Sollten die Corona-Inzidenzen in Deutschland weiter deutlich ansteigen, hält der Virologe und Epidemiologe Professor Klaus Stöhr Kontaktbeschränkungen wieder für notwendig.

Derzeit seien in der Pandemie zwar vor allem viele Jugendliche asymptomatisch erkrankt, aber der Trend gehe dahin, dass sich auch wieder ältere Menschen über 60 infizieren, sagte Stöhr am Donnerstagabend in der rbb-Abendschau. Für sie sei das Boostern jetzt besonders wichtig. Außerdem sei es wichtig, dass sich auch das Pflegepersonal impfen lasse.

Stöhr: Gegenwärtig genügen Abstand und Maske

Aus Sicht von Stöhr ist Deutschland von besorgniserregenden Inzidenzen noch weit entfernt. Bei Werten zwischen 500 und 1.000 müsse man allerdings auch wieder über drastischere Maßnahmen nachdenken, dazu gehörten auch Kontaktbeschränkungen, so der Virologe. Gegenwärtig halte er es für ausreichend, wenn alle weiter Abstand hielten und Masken trügen, das gelte auch für Geimpfte.

Die Pandemie werde in diesem Winter erstmal noch viel schlimmer werden, sagte Stöhr. Er gehe aber davon aus, dass es im Frühling "dramatisch" besser werde, wenn noch viel mehr Menschen zur Gruppe der Geschützten hinzukämen.

Sendung: Abendschau, 11.11.2021, 19:30 Uhr

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8 Kommentare

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  1. 8.

    Nicht die Politiker haben die steigenden Zahlen und die daraus resultierenden Einschränkungen zu verantworten, sondern die immer noch Ungeimpften.

  2. 7.

    Bevor wir uns alle von den Politikern bevormunden lassen und sie für unser Unvernunft verantwortlich machen, wie wäre es damit, wir schalten unser Gehirn ein und üben uns in Rücksicht, Vernunft und Solidarität ein! Schützen uns und unsere Mitmenschen, zeigen uns selber, dass wir erwachsen sind, handeln nicht infantil und trotzig und schon können wir statt unendliche Diskussionen, Mahnungen und Belehrungen entspannt ein Buch lesen und lassen die Naturgewalten über uns herziehen, kein Gewitter hält nicht ewig! Wir lassen uns kostenlos impfen, halten uns an die Regeln wem es hilft soll auch beten!
    In diesem Sinne hilft euch selber und steigert euch nicht in etwas rein, was im Moment über uns hergeht

  3. 6.

    Genauso isses. Also machen Sie es sich die nächsten Monate mit Glühwein vorm Fernseher gemütlich und freuen sich drüber, dass hier grad kein Krieg ist und sie nicht im Krankenhaus liegen.

  4. 5.

    Aus sich eines Virologen sicher eine nachvollziehbare Forderung. Genauso kann ich nachvollziehen, das ein Feuerwehrmann dazu rät auf Adventskränze zu verzichten.
    Nur wird sich kaum jemand noch vorschreiben lassen (vor allem Geimpfte) was sie im privaten Bereich machen.
    Der Zug ist doch längst abgefahren.

  5. 4.

    Genau! Einmal impfen bedeutet immer impfen. 2G wird nicht lange Bestand haben. Allerdings ist das Boostern für die Ü80 lebenswichtig.

  6. 3.

    Das wird also nun unser Leben sein: Jedes Jahr von Oktober bis mindestens Pfingsten "Kontaktbeschränkungen", und während alles monatelang geschlossen ist, die treuherzige Ankündigung von Politikern und Medizinern, nach den bevorstehenden "schweren Monaten" würde bestimmt alles besser und der 37. Lockdown wäre ganz sicher der allerletzte.

    Und dazu natürlich Erkenntnisse wie die des sächsischen Ministerpräsidenten: Wenn irgendwo auf der Welt Krieg ist oder jemand im Krankenhaus liegt, darf man nicht Glühwein trinken. Na denn.

  7. 2.

    Die geimpften wissen schon, dass das nicht das Allheilmittel ist. Aber es trägt dazu bei, die Pandemie einzudämmen.

    Die Politik muss jetzt dringend handeln!!! 2G wird nicht ausreichen!

  8. 1.

    diese Einschätzungen des Virologen reichen vielen aber bereits aus, nach mehr Kontrollen, Einschränkungen, Ausgrenzungen, Verboten und Zwängen zu rufen, auch wenn selbst Drosten sagt, dass es keine Pandemie der Ungeimpften gibt und der Intensivmediziner Janssens berichtet, dass die Hälfte der Patienten über 60 auf der Intensivstationen Geimpfte sind. Äussert man sich daraufhin mit etwas Verständnis für Impfskeptiker, wird man dennoch reflexartig als Coronaleugner denunziert und der Lügen bezichtigt. Ich fürchte, der Ton wird in den nächsten Wochen noch rauher, wenn auch die Geimpften, die davon ausgingen, dass dieser Schutz das Allheilmittel wäre, realisieren, dass dem nicht so ist.

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