Corona-Auffrischungsimpfung - Stiko empfiehlt Booster-Impfung für alle ab 18 Jahren

Do 18.11.21 | 12:16 Uhr
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Eine Ärztin impft mit der dritten Impfung mit dem Wirkstoff Comirnaty von Biontech/Pfizer gegen das Coronavirus.
Bild: dpa/Robert Michael

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt allen Menschen ab 18 Jahren eine Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus. Dabei soll die Priorität für über 70-Jährige, Risikopatienten und bisher Nicht-Geimpfte erhalten bleiben.

Die Ständige Impfkommission (Stiko) spricht sich für Corona-Auffrischimpfungen für alle Menschen ab 18 Jahren aus. Das teilte das Gremium am Donnerstag in Berlin mit.

Ein entsprechender Beschlussentwurf sei zur Abstimmung an Fachkreise und Bundesländer gegangen, daher seien Änderungen noch möglich. Es handelt sich noch nicht um eine finale Stiko-Empfehlung.

Die Booster-Impfung solle im Regelfall sechs Monate nach Abschluss der Grundimmunisierung erfolgen, im Einzelfall könne sie auch bereits nach fünf Monaten erwogen werden.

Stiko hält dennoch an Priorität fest

In ihrer Mitteilung bekräftigt die Stiko gleichzeitig, dass Personen mit Immunschwächen, über 70-Jährige, Bewohner und Betreute in der Altenpflege sowie das Personal in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen prioritär mit Auffrischungsimpfungen bedacht werden sollten. Auch bisher Nicht-Geimpfte sollen vordringlich geimpft werden, heißt es darin. Die Empfehlung für alle Erwachsenen gilt auch für Frauen ab dem dritten Monat der Schwangerschaft.

Eine Verkürzung des Abstands zur Zweitimpfung auf fünf Monate könne im Einzelfall und wenn die Kapazitäten vorhanden sind, erwogen werden. Die Stiko begründet ihre neue Empfehlung nicht nur mit dem individuellen Schutz, sondern auch mit dem Ziel, die Übertragungen des Coronavirus zu reduzieren und damit Infektionswellen abzuschwächen. "Die Auffrischimpfung dient sowohl dem Selbstschutz als auch dem Schutz der Mitmenschen und lässt einen längerfristigen robusten Impfschutz erwarten", erklärte die Stiko.

Eine Wirkung auf den Verlauf der Pandemie werde jedoch erst bei hohen Quoten von Auffrischimpfungen deutlich wirksam werden, betonte das Fachgremium. Die endgültige Empfehlung wird veröffentlicht, wenn Bundesländer und Fachverbände Stellung zum Vorschlag der Stiko genommen haben.

Berliner Sonderweg mit Booster-Impfungnach fünf Monaten

In Berlin können Menschen ihren Corona-Impfschutz künftig schon fünf statt sechs Monate nach ihrer letzten Impfung auffrischen lassen. Dazu sei eine Landesregelung für die sogenannte Booster-Impfung getroffen worden, hieß es am Mittwoch aus der Gesundheitsverwaltung, nachdem der "Tagesspiegel" berichtet hatte. Die Regelung gilt von Donnerstag an.

Auch der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte sich jüngst dafür ausgesprochen, allen Menschen ab 18 Jahren eine Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus zu ermöglichen - auch wenn die letzte Impfung noch nicht sechs Monate her ist. Das bayerische Gesundheitsministerium forderte die Impfzentren bereits schriftlich dazu auf, allen Interessierten schon nach fünf Monaten eine Booster-Impfung gegen Corona zu verabreichen. Eine bundesweit einheitliche Regelung dazu steht aber aus.

Berichte: Impfzentren und Ärzte weisen Impfwillige ab

Aus vielen Teilen Deutschlands gibt es Berichte, dass Impfzentren oder niedergelassene Ärzte Impfwillige abweisen, weil deren letzte Impfung noch nicht sechs Monate zurückliegt. Sie berufen sich dabei auf die bisherigen Vorgaben der Stiko: Diese empfahl eine Auffrischungsimpfung bislang frühestens nach sechs Monaten.

Sendung: Inforadio, 18.11.2021, 11:59 Uhr

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42 Kommentare

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  1. 42.

    Irgend etwas läuft hier gewaltig schief.
    Die Stiko sagt jetzt boostern nach 6 Monaten, Berlin verkürzt zum Glück für die Berliner auf 5 Monate aber eine Studie aus Schweden belegt, dass bei doppelt mit Astrazeneca geimpften der Impschutz bereits nach 4 Monaten nicht mehr vorhanden ist.
    (Zitat RP-online:"Am schlechtesten sind laut der Studie auf Dauer die Menschen geschützt, die zweimalig Astrazeneca erhielten. „Nach vier Monaten zeigte die Impfung keinen schützenden Effekt mehr gegen eine Infektion“, sagt Reinhold Förster, Immunologe an der Medizinischen Hochschule Hannover und Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Immunologie. ")
    Ich habe bisher 2 x Astrazeneca bekommen (zweite Impfung Anfang Juli). Meine 4 Monate Impfschutz sind also seit Anfang November vorbei. Aber meinen 3. Impftermin habe ich (weil im Land Brandenburg der Stiko gefolgt wird) erst für Anfang Januar 2021 bekommen. Dann wollen wir bis dahin mal hoffen, dass die schwedische Studie nicht recht hat.

  2. 41.

    "... Wieso gehen hier Leute nicht auf die Straße und FORDERN WIRKSAME IMPFSTOFFE? ..."
    Sorry, aber dieses Blödsinn, meinen Sie doch hoffentlich nicht ernst?

  3. 40.

    Richtig, sollen die mal mit 'nem richtigen Impfstoff ankommen. Was ist das für ein Impfstoff, der noch nicht mal fünf Monate wirkt, wenn überhaupt? Kommt daher, dass das Zeug eben doch nicht richtig erforscht ist.

  4. 39.

    Ach, 3fach, dann können Sie nicht in Brandenburg, schon gar nicht PM, gewesen sein, weil ImpfZENTREN gibt es nicht, schon gar nicht, wo man sich ohne Termin anstellen kann. Das geht bei Rewe in Potsdam, weil Herr Grube ein echter Organisator ist, aber sonst nirgends. Die Impfzentren wurden mangels Finanzierung zum 30.9. geschlossen. Und die Öffis fahren immer noch nicht von Jüterbog zum Impfzentrum Tegel...

  5. 38.

    Die Impfstoffe wirken ja nur 6 Monate also immer brav weiter "BOOSTEN"! Das wurde heute auch im Inforadio benannt....
    Wieso gehen hier Leute nicht auf die Straße und FORDERN WIRKSAME IMPFSTOFFE? Hach wartet weil die Kumpels von Spahn bei BionTech erst 1xx MILLIARDÄRE SIND! Da geht noch mehr!

  6. 37.

    Frank, sorry, bitte mal lesen auf der Homepage vom EvB Bad Belzig: "Die Impfstelle ist donnerstags von 12.00 bis 16.00 Uhr geöffnet. Impfungen können nur nach vorheriger Terminbuchung erfolgen. Termine können ausschließlich für volljährige Interessenten vereinbart werden." Wie soll denn ganz PM donnerstags in 4 Stunden am EvB zweit- oder drittgeimpft werden????? Nein, ImpfSTELLEN meine ich nicht, im meine Impfzentren, die Mo-So von 7 bis 22 Uhr offen haben. So geht Impfen! Es soll ja Menschen geben, die noch was arbeiten oder gar zur Schule gehen. Die unter 18jährigen werden im EvB gar nicht geimpft, die Inzidenzen bei den Schülern liegen derzeit in unserem Landkreis bei knapp unter 2000!

  7. 36.

    Das rumgeheule über Wartezeiten ist mir unverständlich - hatten doch Alle genügend Zeit, sich die gewünschte Dosis abzuholen.

    Ich war - mit ausgefüllten Zetteln und allen erforderlichen Unterlagen ohne Termin im Impfzentrum und nach glatt 10 Minuten geimpft wieder draussen. Anstatt also hier den Frusti zu spielen, vielleicht einfach zum Impfen gehen und nicht mehr im Jammerzirkel "ach geht es mir so schlecht" rumbrabbeln.

    Tun - einfach nur tun.....

  8. 35.

    Anfang der Woche meinen Vater von Mitte 70 zum boostern geschickt, er wurde abgewiesen weil die letzte Impfung erst 5,5 Monate her war. Ich finde es einfach nur unglaublich. Zwei Tage später dann ab 5 Monaten möglich, Impftermine bekommt man jetzt im Januar. Großartig! Kein Wunder dass es nicht vorwärts geht.

  9. 34.

    April:
    "Die ganzen Auffrischungsimpfungen bringen nichts, wenn sich immer nur dieselben Leute impfen lassen. Ansonsten hätten wir wohl kaum die Situation in der wir uns derzeit befinden. Denn Ungeimpfte bleiben weiterhin ungeimpft und die Geimpften reichen das Virus trotzdem weiter."

    Das ist doch UNSINN! Wenn die Wirkung der Impfung deutlich nachlässt, dann gibt es kaum noch einen Unterschied zwischen den - vor langer Zeit - Geimpften und den Ungeimpften und die Intensivstationen laufen voll. Die Drittimpfung verhindert dies!

    Es geht nicht (nur) um das Weiterreichen des Virus, sondern Auch darum, dass Geimpfte signifikant weniger oft erkranken und signifikant weniger oft schwer erkranken und damit die Intensivstationen nicht so stark belasten wie die Ungeimpften. Außerdem geht von den Geimpften ein signifikant geringeres Ansteckungsrisiko aus.

    Wenn ohne Auffrischung die Impfwirkung gegen Null geht, dann haben wir ohne Auffrischung bald katastrophale Verhältnisse.

  10. 33.

    Juli:
    "Komisch, die Aussage der Politik war zu Beginn 2021 aber nicht, dass man sich 3x in 11 Monaten impfen lassen soll.
    Ebenso war die Aussage der Politik: "Von Geimpften geht keine Gefahr für das Infektionsgeschehen aus""

    Komisch, dass man heute mehr über Corona und die Impfungen weiß, als zu Beginn 2021.

    Komisch, dass die Wissenschaftler und Politiker ihre Meinung an die veränderten Erkenntnisse anpassen und nicht stur auf Vermutungen beharren, die inzwischen überholt sind.

  11. 32.

    Juli:
    "Aber wer sich jetzt 1.malig impfen lässt, bekommt die 2. Spritze frühestens im Februar - wenn er dann noch lebt!"

    Die Überlebenswahrscheinlichkeit ist mit Impfung deutlich höher als ohne Impfung!

    Die Impfung ist aber nicht Menschen zu empfehlen, die gern auf einer Intensivstation leben und ihren Lebensabend mit einem Beatmungsschlauch im Hals genießen wollen. Das wäre eine Kontraindikation.

  12. 31.

    Juli:
    "moralisch nicht fair, aber sicherlich effektiv. Verstehe nicht, warum man das nicht so macht. Wäre eine Alternaitve."

    Das ist keine Frage von Fairness, sondern eine Frage von Dummheit!

  13. 30.

    Juli:
    "Aus meiner Sicht wäre es sicherlich sinnvoll und würde doch noch rund 2-3 Mio. Zweifler überzeugen, wenn man sagt: Alle die bisher weder die 1. noch die 2. haben können diese jetzt (unter Voraussetzung Antigentest mit entsprechendem Ergebnis) überspringen, nehmen nur den Booster und sind dann erstmal geschützt."

    Das ist doch UNSINN! Es ist objektiv unmöglich, eine DRITTE (= "Booster") Impfung zu machen, ohne vorher eine ERSTE und eine ZWEITE Impfung gehabt zu haben. Das ist Mathematik aus der 1. Klasse!

    Juli:
    "Würde ich (bisher nicht geimpft) vll. sogar in Erwägung ziehen. Aber nicht dreimal (1.+2.+3. mit jedes Mal halbes Jahr Wartezeit dazwischen)."

    Dann lieber das 10 Mal höhere Risiko eines unfreiwilligen Besuchs auf der Intensivstation mit Schlauch im Hals und 50% Sterbenswahrscheinlichkeit? Naja, wer das unbedingt braucht, der sollte sich auch weiterhin nicht impfen lassen!

  14. 29.

    Es wurde von Anfang an gemutmaßt, dass wir eine Auffrischung benötigen würden, nur wusste man damals noch nicht, wann das sein wird. Nun sind es halt erst einmal 6 Monate (gemäß StiKo). Was Sie sehen müssen ist folgendes:
    Wir hatten zu Jahresbeginn ja noch die ursprüngliche Virusvariante, gegen den die Impfstoffe entwickelt worden waren. Dann wurde diese durch die ansteckendere Alpha-Variante (die britische) mehr oder weniger abgelöst und heute haben wir zu 99,9 % die nochmals ansteckende Delta-Variante (die indische), die leider die Impfwirkung herabgesetzt hat.

  15. 28.

    Nach meinem Kenntnisstand gibt es noch keinerlei Erkenntnisse zur vierten Impfung. Hier heißt es einfach abwarten. Vielleicht reicht dann ja auch eine jährliche Impfung wie z.B. bei der Grippeschutzimpfung. Aber wie gesagt, darüber weiß man wohl noch nichts.

  16. 27.

    Also mit Verlaub, aber Ihre Aussage ist einfach Quatsch.

    Der vorangegange Kommentar zielt darauf ab, dass sich (übertrieben ausgedrückt) "nur" die bisher Geimpften eine dritte Injektion abholen (bzw. die zweite, wenn vorher Janssen verimpft wurde) und noch besser geschütz sind, während die bisher Impf-Unwilligen sich weiterhin nicht impfen lassen und dementsprechend vorrangig (nicht ausschließlich) erkranken und ggf. im Krankenhaus landen.

    Wenn Sie sich als Ungeimpfte nun bspw. morgen mit einem mRNA-Impfstoff impfen lassen, dann gilt für Sie standardmäßig ein 3er-Impfschema (morgen, 4 Wochen später, weitere 6 Monate später).

  17. 26.

    Na ja, ich hatte eigentlich daran appelliert selber zu denken.
    "Ich empfinde es als unpassend, wenn das Thema jetzt ins Lächerliche gezogen wird. Das lt. Herstellerangaben maximal von 6 Monaten Schutz auszugehen ist, müßte eigentlich jeder wissen. Und das diese Pandemie uns noch Jahre begleiten wird, kann man sich selber ausmalen, wenn wir die letzen Monate Revue passieren lassen."
    Sie können doch mit den Aussagen was anfangen, oder? Eine Politikgläubigkeit hatte ich nicht empfohlen. Wenn ich glauben möchte, gehe ich in die Kirche.

  18. 25.

    Das würde schon etwas bringen, da in Ihrem Bild die Ungeimpften dann bald "natürlich" geimpft sind und sich in die Gensenen einordnen. Außerdem: Bei den schon Geimpften sogen die weiteren Ansteckungen für eine "natürliche" Boosterimpfung bevor es wohl überhaupt für alle Interessenten einen Termin geben wird.

  19. 24.

    Komisch, die Aussage der Politik war zu Beginn 2021 aber nicht, dass man sich 3x in 11 Monaten impfen lassen soll.
    Ebenso war die Aussage der Politik: "Von Geimpften geht keine Gefahr für das Infektionsgeschehen aus"

  20. 23.

    Wie stellen Sie sich denn eine "Auffrischungsimpfung" für bbisher ungeimpfte vor?

    Aus meiner Sicht wäre es sicherlich sinnvoll und würde doch noch rund 2-3 Mio. Zweifler überzeugen, wenn man sagt: Alle die bisher weder die 1. noch die 2. haben können diese jetzt (unter Voraussetzung Antigentest mit entsprechendem Ergebnis) überspringen, nehmen nur den Booster und sind dann erstmal geschützt.

    Würde ich (bisher nicht geimpft) vll. sogar in Erwägung ziehen. Aber nicht dreimal (1.+2.+3. mit jedes Mal halbes Jahr Wartezeit dazwischen).

    moralisch nicht fair, aber sicherlich effektiv. Verstehe nicht, warum man das nicht so macht. Wäre eine Alternaitve.

    Aber wer sich jetzt 1.malig impfen lässt, bekommt die 2. Spritze frühestens im Februar - wenn er dann noch lebt!

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