DRK weist Kritik zurück - Impfbus-Angebot in Berlin wird eingestellt

Fr 03.12.21 | 12:31 Uhr
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Ein Impfbus steht am Straßenrand an einer Laib und Seele-Ausgabestelle im Berliner Bezirk Spandau. (Quelle: dpa/Monika Skolimowska)
Audio: rbb | 03.12.2021 | Juliane Kowollik | Bild: dpa/Monika Skolimowska

Die Corona-Impfnachfrage steigt weiter. In Berlin waren zuletzt auch Busse unterwegs, um mehr Spontan-Impfungen zu ermöglichen - damit ist vorerst Schluss. Gesundheitsverwaltung und Rotes Kreuz nennen unterschiedliche Gründe für das Aus.

Vorerst werden keine Impfbusse mehr durch Berlin fahren. "Der Betrieb der Impfbusse ist eingestellt worden", teilte der Sprecher der GEsundheitsverwaltung, Moritz Quiske, am Donnerstag auf rbb-Anfrage mit.

In seiner Begründung verwies er auf das Deutsche Rote Kreuz (DRK). Dem sei es "nicht gelungen, winterfeste Busse einzusetzen." Ob und wann das Angebot der Impfbusse wieder aufgenommen wird, ließ der Behördensprecher offen. Derzeit laufe die Planung für den weiteren Einsatz der Mobilen Impfteams, so Quiske.

Im Auftrag der Gesundheitsverwaltung waren zuletzt vier Impfbusse dezentral in Berlin unterwegs, um die Durchführung kümmerten sich Organisationen wie das DRK. Pro Bus konnten etwa 150 Menschen gegen Corona geimpft werden, häufig kam es dabei zu langen Warteschlagen.

DRK: Impfbusse waren nie für Wintereinsatz geplant

Das DRK weist die Kritik der Gesundheitsverwaltung zurück. Der Senat habe das DRK lediglich für den Monat Oktober mit dem Betrieb der Impfbusse beauftragt, erklärte DRK-Sprecher Karsten Hintzmann am Freitag im "Tagesspiegel". Auf Bitten der Senatsverwaltung seien die Impfbusse auch noch im November eingesetzt worden. "Bei der Entscheidung für die Impfbusse war allen Beteiligten bewusst, dass es sich um eine Maßnahme handeln würde, die zeitlich klar begrenzt sein würde. Von einem Wintereinsatz war nie die Rede", so Hintzmann. Die Busse hätten keine Standheizungen und es sei finanziell nicht möglich, welche einzubauen.

Das DRK wehrt sich zudem gegen den Vorwurf, die Impfbusse hätten zu wenige Impfdosen an Bord gehabt. Ein Impfbus mit zwei Impfteams solle laut Planung nur sechs Stunden lang impfen, so der DRK-Sprecher: "Die Impfbusse haben begrenzte Kapazitäten. Sie wurden für eine Phase der Impfkampagne konzipiert, als die Impfbereitschaft stockte und es galt, möglichst jeden einzelnen Impfwilligen zu finden und zu erreichen."

Offenbar sind fehlende Standheizungen das Problem

Dass die Impfbusse manchmal zu spät kamen, oder gar nicht, habe daran gelegen, dass der Senat die Standorte kurzfristig verändert habe – "sei es, weil kein Strom zur Verfügung stand oder kein Parkplatz vorhanden war", sagte Hintzmann dem "Tagesspiegel".

Zuletzt war es vor allem im Bezirk Treptow-Köpenick zu Problemen mit Impfbussen gekommen. Nach übereinstimmenden Medienberichten sollen dort mehrmals Impfbusse nicht zu ihren Terminen erschienen sein. Deshalb setzt der Bezirk jetzt auf eine eigene "Impftour durch alle 16 Ortsteile", wie der Bezirk auf seiner Internetseite mitteilt.

Bezirks-Impfbus tourt durch Treptow-Köpenick

"Beobachtungen zeigen, dass die Impf-Nachfrage in Treptow-Köpenick steigt und das dezentrale Angebot der Impfbusse nicht ausreicht. Hinzu kommt, dass der Impfbuseinsatz zunehmend organisatorischen Schwankungen unterliegt und keinen verlässlichen Einsatz bietet", begründet der Bezirk sein Engagement. Das Angebot der vom Bezirk betriebenen Impfbusse soll im gesamten Dezember durchgeführt werden, die Termine und Standorte hat der Bezirk auf seiner Internetseite [berlin.de] veröffentlicht.

Sendung: Inforadio, 02.12.2021, 12:47 Uhr

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49 Kommentare

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  1. 49.

    Nee - da steckt System hinter. Kurz bevor der Homo Robustus mit schwerzverzerrten Geischt gerade noch den Schrei unterdrücken kann, kommt die kalte Hand in den Nacken. "Huch" - "Ja. Fertig"

  2. 48.

    Sie haben wahrscheinlich mehrere Studiengänge in Ökonomie und Ökologie abgeschlossen? Oder woher nehmen Sie sich das Recht heraus andere Menschen als Dilettanten zu bezeichnen? Und zum #15 von Ihnen ist anzumerken, es sind die von Ihnen favorisierten Parteien in Berlin an der Macht, die nun schon seit 2 Jahren mit Corona nicht umgehen können. Nur im Land Brandenburg ist es noch schlimmer.

  3. 47.

    Wo bleibt der Bezirksimpfbus für Lichtenrade?
    Sollte der Bezirk dazu jedoch nicht in der Lage sein, warum wird eigentlich keine stationäre Impfstelle im Gemeinschaftshaus Lichtenrade eingerichtet?
    Die Voraussetzungen für den Betrieb sind nahezu ideal und in optimaler Bürgernähe.
    Also ran an die Realisierung.

  4. 46.

    Aber Alice, jetzt enttäuschen Sie mich aber. Dachten Sie bei Ihrem Post nicht an das Impfpersonal?? Die sind über mehrere Stunden der A.......Kälte ausgesetzt ,und dann sollen sie noch mit zarten Händchen die Spritze setzen. Also ich möchte nicht von einer Eishand berührt werden.

  5. 45.

    Sehr geehrter Tim,
    genauso ist es. Die Busse waren für Oktober und bis evtl. Ende November geplant. Nicht länger.
    Mit freundl. Grüßen

  6. 44.

    Wenn Sie schreiben können, sollte man doch eigentlich annehmen, dass Sie des Lesens ebenfalls mächtig sind … Wie kann es sein, dass Ihnen entgangen ist, dass dieses Angebot von Anfang an gar nicht bis in den Winter hinein geplant war?

    Da die Türen für den Ein- und Auslass der zu impfenden Personen ständig wieder geöffnet und geschlossen werden müssen, würde man im Winter komplett für draußen heizen … Vielleicht sind Impfbusse in der kalten Jahreszeit einfach nicht die beste Option.

  7. 43.

    www.kinderarzt-dr-lueder.de
    HAllo,
    wer die 1. oder 2. oder Booster-Impfung wünscht,
    in meiner Praxis verimpfen wird am 2./3./4. Adventswochenende jeweils Samstag und Sonntag
    Biontec und Moderna. Dann immer ab 11 Uhr, solange der Vorrat reicht.
    Am 4. und 5. 12 haben wird 500 Dosen Biontec und 60 Dosen Moderna schon im Kühlschrank.
    Für die kommenden Wochenenden sind von der Apotheke zusammen 1000 Biontec und 500 Dosen Moderna fest zugesagt.
    Termine werden nicht gemacht. Wir sind aber unbürokratischer und schneller als die Impfzentren.
    Benötigen aber Krankenkassenkarte zum schnellen Einlesen der Daten.

  8. 42.

    Plötzlich stellt man fest: Im Winter ist es kalt. Wer konnte das ahnen?

  9. 41.

    Bei der Kälte ist es für die Mitarbeitenden der Hilfsorganisationen und für die Ärztinnen und Ärzte schlecht möglich, zu arbeiten. Mit gefrorenen Fingern lässt sich schlecht impfen. Natürlich ist es auch für die Impflinge kalt, aber die Mitarbeitenden machen das jeden Tag.

  10. 39.

    Mal einen Blick in die Vorgaben des Arbeitsschutz werfen, schließen arbeiten in dem Bus auch Menschen.

  11. 38.

    Der Impfbus muss winterfest für die darin arbeitenden Personen sein. Aus Hygienegründen müssen diese dünne Gummihandschuhe tragen. Bei den aktuellen Temperaturen dauert es nicht lange, bis die Finger beginnen taub zu werden und die Ärzte Probleme bekommen, die Spritzen richtig zu halten und zu nutzen.

  12. 37.

    Ziemlich schräger Kommentar. Das Impfpersonal darf also den gazen Tag frieren? Desweiteren würden sich die Wartenden auch gerne aufwärmen, nach Stunden in der Kälte.

  13. 36.

    Frage an die Politik,
    warum muss ein Impfbus "winterfest" sein?
    Die Leute sollen und wollen darin nicht leben, sondern nur ganz schnell geimpft werden.
    Wieder mal eine völlig unverständliche Entscheidung.

  14. 35.

    Zitat:"Bis letztere immun sind, ist der Winter eh vorbei."
    Wer rechnen kann ist klar im Vorteil.

  15. 34.

    Es tut mir so leid, aber die Antwort auf Ihre Frage lautet: Ja, Sie wohnen im größten Irrenhaus Deutschlands. Wobei ... man sollte das südöstliche Sachsen derzeit als ernsthaften Mitbewerber ansehen.

  16. 33.

    Sorry, das bekomme ich nicht auf die Reihe. Wenn man an einer "Outdoorschlange" bei einem Impfzentrum ansteht, hat man ja auch kein Tutu an. Wesentlich anders wirds bei einem Impfbus wohl nicht sein und wenn da eh die Türen auf sind ist so'ne Standheizung auch nur Alibi. Soll der Senat doch Schilder ranpappen "Ungeheizt" - fertig.

  17. 32.

    Welche Ausrede kommt als nächste? Fehlender Außentemperaturregler?

  18. 31.

    Sehr geehrte(r) Anonym,
    das stimmt. Gerade in ländliche Gebiete wo es wirklich sehr schwer ist problemlos zu Impfzentren zu kommen. Gerade für kleinere Ortschaften wäre es wirklich ideal. In der westlichen Magdeburger Börde sieht es ja genauso aus. Ich bin mit einigen dort in Kontakt weil ich von dort stamme. Die berichten ja auch von chaotischen Zuständen. Aber was Woidtke, Nonnemacher und Co. sich geleistet haben, manoman, das glaubt keiner.
    Mit freundl. Grüßen und Ihnen und ihrem Anhang alles Gute und bleiben sie Gesund

  19. 30.

    So, so, weil es keine Standheizungen in den Bussen gibt, sind sie nicht für die Impfung geeignet. Fällt denn Entscheidern, die das so sehen, nicht ein, dass man auch mit Hilfe elektrischer Heizung die notwendigen Temperaturen erzeugen könnte? Ist es denn wirklich so ein Problem, beim THW mal nachzufragen, ob es nicht mit Heizungen und Generatoren helfen könnte?
    Mir erscheint es wirklich, dass so manche "Entscheider" besser ihr Amt für immer ruhen lassen, weil sie offensichtlich ihre Arbeit nicht machen ... und ich drücke mich hier noch äußerst gesittet aus.

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