Berlin und Brandenburg - Starke Nachfrage nach Impfterminen für Kinder

Mi 15.12.21 | 16:57 Uhr
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Ein fünfjähriger Junge wird von Kinderarzt Günter Bauknecht gegen Corona geimpft. (Quelle: dpa/Boris Roessler)
Video: Brandenburg aktuell | 15.12.2021 | Carsten Krippahl | Bild: dpa/Boris Roessler

Die Corona-Impfungen von Fünf- bis Elfjährigen sind in Berlin und Brandenburg gestartet. Geimpft wird in Impfzentren, bei Kinderärzten - und in der Hauptstadt auch an Schulen. Die Nachfrage war am ersten Impftag bereits hoch.

In Berlin und Brandenburg sind am Mittwoch die Corona-Impfungen für Kinder zwischen fünf und elf Jahren gestartet.

Die Impfungen in Berlin finden an zwölf Schulen, am Zoo, im Naturkundemuseum und in den Impfzentren statt. Die Nachfrage nach Impfterminen war zum Start der Impfkampagne für Kinder unter zwölf Jahren am ersten Tag bereits groß: Die Senatsverwaltung für Gesundheit teilte auf Nachfrage des rbb mit, dass bis zum Mittag bereits rund 3.400 Anrufe bei der Impf-Hotline des Senats eingegangen seien. Bei den meisten Anrufen hätten Eltern Impftermine für ihre Kinder buchen wollen.

Probleme in MaHe und Neukölln

Bei den Schulen gab es allerdings einen Stolperstart: Wie ein Sprecher des Roten Kreuz dem rbb mitteilte, konnte in der für den Bezirk Marzahn-Hellersdorf ausgewählten Schule am ersten Tag nicht geimpft werden, in der für Neukölln bestimmten Schule musste das Impfen abgebrochen werden. Das DRK beklagte erhebliche Probleme bei den Vorbereitungen.

Hunderte Kinderimpfungen täglich sollen möglich sein

In den Impfzentren Messe und Tegel sind gesonderte Kinderimpfkabinen eingerichtet worden, im neuen erst seit Mittwoch geöffneten Impfzentrum ICC ebenfalls. Impfstart war laut Gesundheitsverwaltung am Mittag. Ab Donnerstag sollen in den Impfzentren täglich rund 1.500 Impfungen für Kinder möglich sein; allerdings könne das wegen zeitlichen Beschränkungen am Wochenende oder einzeln befristeter Impfaktionen variieren, hieß es vom Senat. Für die Erstimpfung der Fünf- bis Elfjährigen stehen im Verantwortungsbereich des Senats aktuell 60.000 Impfdosen bereit.

Impfmöglichkeit jeweils an einer Schule pro Bezirk

Die Organisation des Senats sieht vor, dass es an jeweils einer Schule pro Bezirk Impfmöglichkeiten gibt. Geplant sind dort die Impfungen von Mittwoch bis Freitag zwischen 12 und 18 Uhr und am Samstag und Sonntag von 9 bis 18 Uhr.

Am Naturkundemuseum sollen von Mittwoch bis Freitag sowie am Wochenende zu den gleichen Zeiten mobile Impfteams im Einsatz sein. In allen Fällen gilt, dass Kinder durch eine erziehungsberechtigte Person begleitet werden müssen. Impfungen sind außerdem nur mit Terminbuchung möglich.

Die Neuköllner Bezirksstadträtin Karin Korte (SPD) verteidigte am Mittwoch auf Radioeins vom rbb die Wahl von Schulen als Impf-Orte. Dies seien vertraute Orte für die Kinder. "Das ist da, wo sie jeden Tag sind und das ist auch vertrauensbildend für diese Impfaktion", so Korte.

Stiko empfiehlt Kinderimpfung nur für Risikogruppen

Für Fünf- bis Elfjährige wird ein niedriger dosiertes und anders abgefülltes Präparat im Vergleich zum herkömmlichen Biontech/Pfizer-Impfstoff verwendet. Von dem mRNA-Vakzin sollen laut der Ständige Impfkommission (Stiko) zwei Dosen im Abstand von drei bis sechs Wochen gegeben werden. Für jüngere Kinder gibt es noch keinen zugelassenen Impfstoff.

Die Stiko empfiehlt solche Impfungen ausdrücklich für Kinder dieser Altersgruppe, die Risikofaktoren für einen schweren Covid-19-Verlauf oder Angehörige mit hohem Risiko haben. Außerdem können Eltern nach individueller Aufklärung auch ihre gesunden Kinder impfen lassen.

Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte lehnt Corona-Impfungen für Kinder an Schulen ab. Der Verbandssprecher und Berliner Arzt Jakob Maske bezeichnete sie am Montag als "eine Verschwendung von Ressourcen des öffentlichen Gesundheitsdienstes".

Kinderimpfungen auch in Potsdamer Schinkelhalle

Auch in der Potsdamer Schinkelhalle ist am Mittwoch mit den Kinderimpfungen begonnen worden. In der Metropolishalle ist das ab Freitag möglich. Wie die Stadt mitteilte, seien am Dienstag 320 Termine freigeschaltet worden. Am Mittwochvormittag waren keine davon mehr verfügbar.

"Es gibt eine sehr große Nachfrage bei Eltern und auch bei einigen Kindern selbst", sagte Oberbürgermeister Mike Schubert. Für die Impfungen der Fünf- bis Elfjährigen werden jeweils mittwochs und samstags in der Schinkelhalle sowie freitags und samstags in der Metropolishalle je eine komplette Impfbahn vorgehalten. Insgesamt hat die Landeshauptstadt zunächst Impfstoff für 1.000 Kinder für die Erst- und Zweitimpfung bestellen können.

Schleppender Beginn in Frankfurt (Oder)

Die Stadt Frankfurt (Oder) hat derweil ihr Impfangebot im Impfzentrum auf dem Messegelände ausgebaut. Mit dem Start einer vierten Impfstraße hat sich die Tageskapazität von 300 auf 400 Menschen erhöht. Der größte Anteil entfällt auf Booster-Impfungen. Auch fünf- bis elfjährige Kinder sollen auf dem Frankfurter Messegelände nun geimpft werden. Allerdings ist die Anzahl bisher noch sehr begrenzt - vorrätig sind maximal nur zehn Impfungen, die an die Jüngsten verabreicht werden können, wie der Frankfurter Stadtsprecher Uwe Meier sagte.

Darüber hinaus können sich fünf- bis elfjährige Kinder aber in mehr als 100 brandenburgischen Arztpraxen impfen lassen. Die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg (KVBB) hatte am Dienstag eine entsprechende Liste auf ihrer Webseite [kvbb.de | pdf] veröffentlicht. Auch im Universitätsklinikum Brandenburg (Havel) sollen Kinderimpfungen angeboten werden.

Sendung: Inforadio, 15.12.2021

 

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35 Kommentare

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  1. 34.
    Antwort auf [Inanna] vom 15.12.2021 um 07:59

    Ich weiß ja nicht woher sie ihre Impfweisheiten nehmen, aber schauen sie einfach mal in die Geschichte zur Impfung und wievielen Millionen Kindern die Impfung das Leben gerettet hat oder vor lebenslangen Einschränkungen gerettet haben.
    Und eine Impfung ist zudem alles andere als schädlich für das Immunsystem. Impfen ist nichts weiter wie das kontrollierte Anlernen des Immunsystems auf bestimmte pathogene Signaturen. Wobei das Wort Kontrolle eben die Unversehrtheit nach der Impfung im Gegensatz zur richtigen Infektion impliziert.
    Warum soll dass das Immunsystem eines Kindes schädigen?? Und Corona ist auch ein "Würfelspiel" für Kinder. Auch gesunde Kinder können können an LongCovid erkranken oder sterben, wenn auch nur mit einer geringen Wahrscheinlichkeit.

  2. 32.

    Die Stiko EMPFIELT nur bestimmten Kindern die Impfung zu verabreichen, die anderen "können", Sie haben richtig entschieden:

    Pressemitteilung der STIKO zur COVID-19-Impfempfehlung für Kinder im Alter von 5 bis 11 Jahren (9.12.2021):

    "In Abwägung aller bisher vorhandenen Daten empfiehlt die STIKO die COVID-19-Impfung für Kinder im Alter von 5-11 Jahren mit verschiedenen Vorerkrankungen. Zusätzlich wird die Impfung Kindern empfohlen, in deren Umfeld sich Kontaktpersonen mit hohem Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf befinden, die selbst nicht oder nur unzureichend durch eine Impfung geschützt werden können (z. B. Hochbetagte sowie Immunsupprimierte). Darüber hinaus können auch 5- bis 11-jährige Kinder ohne Vorerkrankungen gegen COVID-19 nach entsprechender ärztlicher Aufklärung geimpft werden, sofern ein individueller Wunsch der Kinder und Eltern bzw. Sorgeberechtigten besteht."

  3. 31.

    Dann hoffe ich für sie ,das sie und ihre Familie diese Krankheit nicht bekommen
    Meine 41 jährige Schwester ist recht Qualvoll an dieser Krankheit verstorben ,sie hatte keine vorerkrankung und war bis dahin kerngesund
    Weiß ja nicht was für einen Arzt haben ,anscheinend nimmt er diese Krankheit nicht ganz ernst

  4. 30.

    Als Mutter von vier schulpflichtigen und sehr aufmerksamen Kindern beraten und entscheiden wir uns zusammen GEGEN die Impfung, und das seit zwei Jahren. Unsere Ärzte unterstützen das. Daran wird die in der heutigen Landtagssitzung angekündigte >5'e Welle< nichts ändern. Wir sind gesund und bleiben es.

  5. 29.

    ". . .staune über die Veröffentlichung,"
    Ich war ehrlich gesagt auch (positiv) überrascht ;-)

  6. 28.

    Man fühlt sich so richtig geborgen und rundumversorgt: Frau Merkel übte sich im "Durchregieren" und der unbefleckte Herr Scholz probiert sich aus im "Durchimpfen".

  7. 27.

    Werfen Sie doch anderen nicht das vor ,was sie selbst nicht tun
    HIRN EINSCHALTEN

  8. 26.

    Müssen sich die geimpften Kinder eigentlich weiterhin fast täglich vor dem Unterricht in der Schule testen lassen oder ist das dann wenigstens hinfällig. Leider gibt es gewisse Vorteile ja scheinbar bisher immer nur für Erwachsene ...

  9. 25.

    @rbb: Die genannte Uhrzeit der Impfzentren kann nicht stimmen. Meine Kinder haben morgen nach 18 Uhr ihre Impftermine.

  10. 24.

    ...staune über die Veröffentlichung, langsam sollten auch die ÖR aufmachen und nicht zur Dauerwerbesendung für Biontech und Moderna mutieren...und das von unseren GEZ Gebühren

  11. 23.

    Das war kein Lehrbuch, sondern wurde nur von Herrn Lauterbach und Herrn Wiehler medial geäußert

  12. 22.

    Was haben statische Inzidenzen mit effektiven schweren Verläufen zu tun? Kinder sind nicht zu instrumentalisieren um ihre Eltern etc zu schützen , das können diese Gruppen gefälligst selbst tun

  13. 21.

    Falsch. Die Kids kriegen den selben Impfstoff wie Erwachsene, allerdings " nur" ein Drittel von dem, was wir in den Oberarm gekloppt kriegen. Unterm Strich: Ja, diese Mengen fehlen nun bei den Erwachsenen und vorrangig zu Schützenen!

  14. 20.
    Antwort auf [Inanna] vom 15.12.2021 um 07:59

    Danke für diesen Kommentar. Leider ist vielen noch immer nicht klar um welche Art von Impfstoff es sich hier handelt. Sonst würden einige nicht mit anderen Impfstoffen in den Vergleich gehen. Wir können leider nichts tun, wenn das Gehirn nicht angeschaltet wird, nur einseitig informiert und das Widersprüchliche beiseite gestellt wird. So grausam das auch ist.
    Was einige jetzt nicht glauben, mögen sie bitte auch niemals erfahren.

  15. 19.

    Ich finde den Quarkstext ziemlich gut recherchiert. Selbst bezieht sich der Autor auf viele andere seriöse wissenschaftliche Quellen.

    Was stört Sie?

    Woher beziehen Sie Ihre Informationen?

  16. 18.
    Antwort auf [Inanna] vom 15.12.2021 um 07:59

    Ich mache das!


  17. 17.

    "experimentelle...Therapie"

    Diesen Vorwurf können sie ggf. auch näher ausführen?! Was verstehen sie unter experimentell? Wurde der Impfstoff auch für Kinder nicht von etlichen Experten weltweit zugelassen? Gibt es nicht mittlerweile Millarden von MRNA-Impfungen?
    Wie kam es ihrer Meinung nach zu den altbewährten Impfungen?

  18. 16.

    Haben Sie dafür Quellen oder Belege? Links zu Forschungsarbeiten, die Hinweise darauf geben? DAs ist ein komplexes Thema. Verstehe Sie das davon? Sind sie Molekularbiologe?

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