Interview mit Kinderpsychologin - "Familien sind nicht das Vergnügen einzelner"

Sa 18.12.21 | 08:25 Uhr
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Ein Mann spielt mit dem Kind während die Mutter daneben arbeitet. (Quelle: dpa/Ute Grabowsky)
Bild: dpa/Ute Grabowsky

Die Pandemie ist für viele Familien eine schwierige Zeit. Kinderpsychologin Julia Asbrand erklärt im Interview, wie Familien die nächsten Monate meistern können - mit Quarantänen, Schulstress oder während der Feiertage.

Familien stecken wieder im Corona-Winter: Wir haben auf Instagram gefragt, wie es ihnen mit den täglichen Herausforderungen in Schulen und Kitas so geht und was durch die kommenden Monate helfen würde. Viele Familien sind einfach von den häufigen Quarantänezeiten erschöpft. "Absolutes Chaos in den Kitas. Keine Testpflicht. Immer wieder Quarantäne. Was hilft? Keine Ahnung", schreibt eine Userin. "Die eine Kita-Quarantäne vorbei, startet die nächste drei Tage nach dem ersten Kita-Besuch wieder...", schreibt jemand anderes. Wie man trotz dieser Belastungen die Nerven nicht verliert, haben wir Psychologin und Kindertherapeutin Julia Asbrand im Interview gefragt.

Zur Person

Julia Asbrand (Quelle: privat)
privat

Julia Asbrand ist Juniorprofessorin für klinische Kinder- und Jugendpsychologie und -psychotherapie an der Humboldt-Universität. Außerdem arbeitet sie als Kinder- und Familientherapeutin.

rbb|24: Frau Asbrand, die Angst davor, dass sich der vergangene Winter mit Schulschließungen und Kontaktbeschränkungen wiederholt, wächst. Wie begegnen Sie den Sorgen der Familien?

Julia Asbrand: In der Politik ist die Debatte mittlerweile besser angekommen, dass Schulschließungen nicht das geeignete Instrument sind. Das war letztes Jahr aber auch die Prämisse. Daher muss man erstmal sagen: Das ist eine realistische Sorge, die Eltern haben. Man kann die nicht einfach weg diskutieren. Auf der anderen Seite sollte man sich fragen: Was heißt das für uns konkret?

Familien haben politische Entscheidungen nicht in der Hand. Sie können nicht entscheiden, ob es Kontaktbeschränkungen gibt oder nicht. Es geht also vielmehr um den Umgang damit. Wie können wir es also managen, dass wir trotzdem alle in der Familie Freiraum haben? Können wir vielleicht nochmal mit dem Arbeitgeber sprechen, damit mehr Verständnis für unsere Situation da ist? Es ist auch absolut in Ordnung, dass man das Leben unter Pandemie-Bedingungen stressig findet. Niemand muss sich zwangsweise immer zusammenreißen. Auch nach zwei Jahren Pandemie kann man sich noch über die Pandemie aufregen.

 

Kinder machen in der Pandemie viel durch, Schul- und Kitaschließungen sind immer noch ein Thema. Wie helfen Sie Eltern, die finden, dass die Lasten in der Krise ungleich verteilt sind?

Ich kann das sehr gut verstehen. Ich finde das als Kindertherapeutin alles andere als hilfreich, dass in politischen Entscheidungen oft mit zweierlei Maß gemessen wird. Darüber kann man sich ganz furchtbar aufregen und sich den Tag vermiesen. Doch damit ändert sich nichts. Dann ist es eher nützlich darauf zu schauen, was ich gerade tatsächlich ändern kann und was alles in dieser Pandemie schon erreicht ist.

Zum Beispiel kann ich mich jetzt mit den Großeltern treffen. Das war ja eine Zeit lang nicht erlaubt oder sehr riskant. Und es gibt einen Impfstoff, mit dem bereits viele Menschen geimpft sind und der sehr gut wirkt. Es gibt zwar noch keine allgemeine Impfempfehlung für alle Kinder, aber es gibt mittlerweile Impfstoffe auch für Kinder. Das heißt, wir sind da ganz gewaltige Schritte nach vorne gegangen. Wir sollten uns verdeutlichen, dass langfristig nicht hiflreich ist, sich nur über das aufzuregen, was noch nicht funktioniert, sondern dass es auch wichtig ist, für das dankbar zu sein, was schon alles funktioniert. Vielleicht können manche Eltern feststellen, dass sie bislang mit ihren Kindern gut durch die Pandemie gekommen sind.

Sie arbeiten als Kinder- und Familientherapeutin. Leben viele Kinder in ständiger Angst davor, vielleicht schon morgen wieder in Quarantäne sozial isoliert zu sein - oder sich oder andere anzustecken?

Ich glaube nicht, dass Kinder in konstanter Angst leben. Kinder sind ein Stück weit daran gewöhnt, dass sich Sachen verändern. Wenn Kinder diese Ängste allerdings äußern, dann sollten Eltern diese ernst nehmen und sagen: Ja, das ist momentan die Situation in der wir leben. Das ist nicht einfach. Was können wir dafür tun, dass es möglichst unwahrscheinlich wird, dass wir in Quarantäne müssen? Sich in der Schule an die Regeln halten zum Beispiel. Oder sich eher draußen mit Leuten treffen, könnte helfen.

Die Sorge sollte aber nicht alles überschatten. Es gibt auch Bereiche, um die man sich keine Sorgen machen muss. Vor einem Jahr haben sich bestimmt noch viele Kinder Sorgen gemacht, dass sich ihre Großeltern oder ihre Eltern infizieren können und dass sie einen schlechten Verlauf haben oder vielleicht sogar sterben können. Die Impfung hilft sehr gut. Damit kann man mittlerweile ja auch vielen Kindern die Sorge nehmen und sagen: Es ist zwar doof, dass wir eventuell in Quarantäne müssen aber das Risiko ist reduziert, dass jemand langfristige Folgen einer Coviderkrankung hat. Das ist eine gewaltige Entlastung.

Einige Eltern finden, dass der Leistungs- und Notendruck an Schulen riesig ist und der Pandemie-Situation nicht entspricht. Sie sind mit Homeschooling in Quarantäne und dem Nachholen des Stoffes überfordert. Wie können sie denen helfen?

Leistungsdruck gab auch schon vor Corona, das ist nicht Neues. Derzeit finde ich es wichtig, sich die Frage zu stellen: Was ist momentan überhaupt möglich? Vielleicht müssen wir unsere Anforderungen reduzieren. Nicht nur an die Kinder, sondern auch an die Erwachsenen. Es ist ohnehin nie sinnvoll, das komplette Wohlbefinden, den ganzen Selbstwert auf den Schulbereich zu reduzieren.

Vielleicht hat das Kind gerade Einbrüche in der Schule, aber hat sich beispielsweise ganz hervorragend um sein Geschwisterkind gekümmert. Oder irgendwas neues Kreatives gelernt. Das hilft natürlich nicht für die Schulnoten oder wenn eine Versetzungsgefährdung ansteht. Aber die Erkenntnis, dass Schule und Noten nicht das Einzige sind im Leben, ist hilfreich.

Die Pandemie hat Familien auf ein Problem zurück geworfen, das ohnehin besteht: Das System Kleinfamilie mit zwei arbeitenden Elternteilen bricht schnell zusammen. Was können wir aus dieser Situation lernen?

Ich glaube, es geht um das gesellschaftliches Umdenken, dass Familie keine Privatsache ist. Familie ist etwas, was wir als Gesellschaft brauchen. Kinder sind die Beteiligten an der Gesellschaft der Zukunft. Familien sind somit nicht das Vergnügen von einzelnen. Es ist unsere gesellschaftliche Aufgabe, Familien ein gutes Umfeld zu schaffen.

Wir brauchen also gute Fremdbetreuungsmöglichkeiten und familienfreundliche Arbeitszeiten. Niemand sollte sich Sorgen machen müssen, dass er eine Kündigung bekommt, weil das Kind zu oft krank ist. Dieses Umdenken in der Gesellschaft fehlt uns noch.

Was tun Sie, wenn Eltern Ihnen sagen: Danke für diese ganzen guten Tipps, aber ich schaffe das einfach nicht, ich werde mein Gefühl der Überforderung nicht los?

Da kann man nicht einfach sagen: Ändern Sie einfach ihre Einstellung oder schauen Sie doch abends mal einen Film und dann gehts Ihnen schon besser. Sondern es geht darum, zu überlegen, was konkret hilft. Das können ganz simple Sachen sein, wie zum Beispiel eine Putzhilfe, wenn das finanziell möglich ist.

Man kann auch überlegen, ob Nachbarn, Freunde oder Familie irgendwo helfen können, damit Eltern mal Auszeiten für sich haben, um ein Hobby auszuüben für das lange keine Zeit war. Manchmal muss man einfach festlegen, dass zwei Stunden in der Woche drin sein müssen für dieses Hobby. So können Ressourcen wieder hergestellt werden. Eltern müssen sich nicht zusammenreißen. Oft ist Familien auch gar nicht klar, wo sie Unterstützung bekommen können. Wenn viele Konflikte in der Familie vorliegen, kann zum Beispiel über das Jugendamt eine sozialpädagogische Familienhilfe mit ins Boot geholt werden.

Weihnachten ist Familienzeit, auf die sich vor allem viele Kinder freuen. Für viele Erwachsene bedeuten die Zeit häufig, viele Erwartungen und Verpflichtungen unter einen Hut zu bringen. Wie können Familien die Feiertage in diesem Jahr speziell dafür nutzen, sich zu stärken?

Es geht darum, sich zu fragen, was uns an Weihnachten wirklich wichtig ist. Ist es wirklich wichtig, dass ein Fünf-Gänge-Menü an beiden Weihnachtsfeiertagen auf den Tisch kommt oder zählt vor allem eine schöne Zeit miteinander? Ist es uns vielleicht wichtiger, dass wir gemeinsam den Weihnachtsbaum schmücken, anstatt dass alles super schön geputzt sein muss?

In diesem Jahr kommt natürlich die Frage hinzu, wie es für einen ist, die Familie zu treffen. Ist man die ganze Zeit in Sorge, weil man jemanden anstecken könnte? Es geht also darum, sich auch von Konventionen und Erwartungen von außen zu lösen. Das ist nicht einfach. Hilfreich kann dazu sein, Auszeiten einzuplanen. Zum Beispiel festzuhalten, dass die Familie auch an Weihnachten nicht ununterbrochen aufeinander hängen muss. Man plant also ein gemeinsames Essen und danach ist es auch ok, wenn jeder etwas für sich unternimmt.

Vielen Dank für das Gespräch!

Das Interview führte Anna Bordel für rbb|24.

26 Kommentare

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  1. 26.

    Es ist nicht einfach. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass es nur funktioniert, wenn Eltern ihre Bedürfnisse komplett hinten anstellen und die Arbeit im homeoffice flexibel ist. Ich konnte beispielsweise 7 Tage die Woche von 19 Uhr an arbeiten. Das klappt nicht bei jedem.
    Wenn es sich eingespielt hat, dann funktioniert es. Insbesondere Kinder unter 10 lassen sich mit basteln, malen, Fenstermalerei, lego ...sehr gut beschäftigen. Das homeshooling ist natürlich schwer. Bei uns war das Tablet immer die Belohnung,das war ein Anreiz.

    Überfordert und KO war ich definitiv, aber man muss loslassen von Idealen zu eigenen Freizeit, es geht darum einfach abzuliefern. Und man kann Abstriche machen. Dann sind die Fenster halt dreckig und es gibt zwei Tage lang Milchreis zum Mittag.

  2. 25.

    „70-mal schneller" mit Omikron-Variante infiziert - da macht ein Lockdown über Weihnachten schon Sinn, wie er in mehreren EU-Ländern bevorsteht.

    Vor dem Besuch bei Oma und Opa sollte man lieber einen Corona-Test machen.
    So machen wir es, halten Abstand und mit Maske, Basta!!!

    Wer sich derzeit mit Menschen trifft, sollte unabhängig vom Impfstatus wieder einen Corona-Test machen.

  3. 24.

    Für wie lange soll man denn auch private Treffen verzichten ?

  4. 23.

    Dem stimme ich absolut zu, vor allem, weil es häufig auch keine Großeltern in der Nähe gibt oder es wie letztes nicht möglich war von dieser Seite Unterstützung zu erhalten/annehmen zu dürfen...

  5. 22.

    "Außerdem haben gesunde Kinder so gut wie keine schweren Verläufe, die Älteren sind alle geimpft - warum soll man da auf persönliche Treffen verzichten?"

    "So gut wie" bedeutet eben nicht "vollkommen ausgeschlossen". Bei Älteren gab es bereits lebensbedrohliche Impfdurchbrüche. Die Omicron-Variante führt eher zu solchen Durchbrüchen. Darum sollte man auf persönliche Treffen verzichten, ganz besonders, wenn sie in geschlossenen, mäßig belüfteten Räumen stattfinden.

  6. 21.

    Einen Bus kann man sehen, insbesondere wenn man sich an die Verkehrsregeln hält, ein Virus nicht. Demzufolge ist dieser Vergleich unbrauchbar. Es gibt Impfdurchbrüche bei Älteren, die letal verlaufen können, und die Aussagekraft von Tests, ganz besonders Selbsttests, ist extrem volatil. Wenn Sie und Ihr Umfeld derart nonchalant mit Ihrer Gesundheit umgehen, braucht man sich nicht zu wundern, dass die Zahlen durch die Decke gehen und Omicron mühelos unser Gesundheitssystem zum Kollabieren bringen wird. Besten Dank dafür schon mal im Voraus!

  7. 20.

    Wir hätten es auch nicht zugelassen, dass unsere Kinder denken würden, sie wären schuld, wenn die Großeltern an COVID-19 erkranken würden. Leider wurde diese Vorstellung gerade zu Beginn der Pandemie medial breit gestreut, die Eltern sind ja nicht allmächtig, um die äußeren Einflüsse auszuschalten. Psychologische Folgen von auf diese Weise entstandenen Schuldgefühlen interessieren wohl kaum jemanden, auch die Folgen von Maßnahmen wie Schulschließungen und Homeschooling für Familien sind medial bei weitem nicht so präsent wie wirtschaftliche. Also: Sie haben natürlich recht, Familien werden nicht wertgeschätzt und allein gelassen.

  8. 19.

    Vielleicht, weil Skype&Co nicht geeignet sind, persönliche Begegnungen zu ersetzen? Außerdem gibt es genug Leute, die mit diesen Medien noch nichts bzw. nichts mehr anfangen können: Kleinkinder und sehr Betagte, die einen Smartphone nicht bedienen können, Demente usw.
    Außerdem haben gesunde Kinder so gut wie keine schweren Verläufe, die Älteren sind alle geimpft - warum soll man da auf persönliche Treffen verzichten? Es gibt so viel mehr als Covid, was uns passieren kann, jeder darf doch die Gefahren für sich abwägen und Entscheidungen treffen dürfen. Ohne dass jemand gleich mit erhobenem Finger kommt und alles für mich und meine Familie besser weiß.

  9. 18.

    Warum ist in der Kita eigentlich die Testung nur freiwillig? Weiß das jemand?
    Überall ist es sonst Pflicht. Warum nicht in der Kita? Bei meiner Tochter ist das auch alles freiwillig. Total nicht nachvollziehbar, warum man die Kleinsten durch so eine freiwilligen Regelung so gefährdet.

  10. 17.

    Wissen Sie Skype ist nicht das Gleiche und ganz ehrlich....Morgen kann mich ein Bus überfahren und trotzdem gehe ich über die Straße.

    Entweder bekomme ich Corona oder eben nicht....so denken alle in meinem Umfeld.
    Wir sind geimpft und testen uns....wir möchten uns schön machen

    Ganz einfach, das nennt man LEBEN

  11. 16.

    Wenn man Ihren Kommentar liest, bekommt die Bedeutung des Wortes „leiden“ eine ganz andere und mächtigere Bedeutung, als wenn es inflationär bei Kindern angewendet wird, um eigene Interessen durchzusetzen. Kinder können sich so gut anpassen, ohne zu leiden, dass selbst in diesem Artikel sich die Psychologin nicht traut, das Wort leiden, trotz Suggestivfragen, zu verwenden.

  12. 15.

    Ich bin Opa und habe meine Enkel immer gesehen.
    Vielleicht liegt es am Alter aber…. es gibt auch ein Leben vor dem Tod und das muss lebenswert sein.

  13. 14.

    Das System Kleinfamilie mit 2 berufstätigen Eltern hat es sicher schwer, aber besonders belastend ist es für Alleinerziehende. Wenn die Kita bzw Schule geschlossen sind und die Kinder zu klein sind, um alleine zu bleiben, ist das eine Katastrophe.

  14. 13.

    Ich persönlich gebe auf kluge Ratschläge von Psychologen gar nichts, in meinem Berufsleben (Lokführer) habe ich genug mitbekommen, welchen Schaden manche Psychologen bei Kollegen, die einen Unfall hatten, angerichtet haben.

  15. 12.

    Die Politik kann mann ja absolut vergessen, ich denke nur an Frau Scheeres. Die hat die Schulkinder behandelt wie eine Ware die man in den Keller stellen kann.

  16. 11.

    Unsere Kinder waren Wunschkinder, alle liebevoll erzogen und aus allen tolle Menschen geworden. Nie hätte ich andere dafür verantwortlich gemacht, es sind unsere Kinder und diese durften in Deutschland aufwachsen. Wir arbeiteten im Schichtdienst, Feiertag wie Wochentag, hatten keine Großeltern und waren trotzdem glücklich. Vielleicht ist Glück und Zufriedenheit ein völlig von äußeren Umständen unabhängiges Gefühl oder ein Zustand, der nicht erlernt werden kann, sondern tief in uns ruht. Wer Not gesehen hat, der ist auch mit dem Frieden der Weihnacht glücklich, denn so ist das Fest gemeint.

  17. 10.

    Ja, es ist höchste Zeit - oder 10 nach 13 Uhr - die Kinderrechte (UN Kinderrechtskonvention) umfassend im Grundgesetz konkret aufzunehmen. Und dann auch konkret in der Lebensrealität in Deutschland umzusetzen! Kinderrechte werden leider weiterhin mißachtet.

  18. 9.

    Na dann wären sie halt erbost gewesen, was soll's? Übrigens können die Großeltern auch infiziert sein und das Virus dann an die Jungen weitergeben, die dann Freude haben an den Symptomen, Long Covid und/oder einen Krankenhausaufenthalt. Die Jungen haben ihr Leben noch vor sich. Das sollte man nicht leichtfertig für einen Besuch bei Oma und Opa aufs Spiel setzen, nur damit die bei Laune gehalten werden. Es ist vielen nach zwei Jahren Pandemie noch immer nicht klar, was diese Seuche alles mit sich bringt.

  19. 8.

    Es ist doch eine berechtigte Frage: Wozu sich ohne Not Verantwortung aufbürden und mindestens 18 Lebensjahre verschenken, wenn es ohne Stress und finazielle Entbehrungen genauso gut geht? Ich habe mich auch bewusst gegen Kinder und Familie entschieden – und habe dennoch Fun. ;-) Nun ja, nicht unbedingt in der Pandemie. Das ist mir dann doch viel zu gefährlich.

  20. 7.

    Es gibt doch Videochats wie Skype. Warum müssen da in pandemischen Zeiten Superspreader und Risikogruppen aufeinanderhocken?

  21. 6.

    Eltern sein ist wirklich kein Statussymbol, sondern eine relativ kleine Lebensphase, die man trotz Anstrengungen genießen kann und sollte... weil sie so schnell vorbei geht. Und die Natur hat bei ihrer Kraftverteilung dafür gesorgt, dass man dies dann auch bewältigen kann. Satire:
    Um es aber so einfach wie möglich zu machen, sollten unbedingt folgende Helferlein da sein: ein Auto, eine Waschmaschine und Trockner, ein Geschirrspüler, 2 WC in der Wohnung, 3 Fernseher, Zentralheizung statt Ofen, Staubsauger statt Teppichklopfer, elektrisches Licht und ausreichend Schalter, mind. ein Telefon usw. Aber auch Internet und endlich staatliches Geld für einen Laptop für alle Kinder und Lehrer... Obwohl, gab es dafür nicht für jedes Kind schon 600€ extra, neben dem immer zu wenigen Kindergeld? Nur die Lehrer gingen leer aus... die Babys aber nicht ;-)
    Und die Dienstleistung „Ganztagsbetreuung“ in einer „Verwahranstalt“ muss unbedingt noch über Nacht ausgeweitet werden - da geht noch was?

  22. 5.

    Ich stimme Ihnen voll zu. Auch wir haben mit unseren Kindern immer auch die Großeltern getroffen. Sie wären sonst ebenfalls erbost gewesen. Und: Das Leben muss eben auch eine gewisse Qualität aufweisen, sagen zumindest unsere Großeltern.

  23. 4.

    Es ist ein nettes Interview, und natürlich kann versucht ein Psychologe die Auswirkungen zu mildern bzw. das positive zu sehen.
    Man wird natürlich nicht hören… es ist zwar verboten Oma und Opa zu sehen aber wissen sie was … schei… sie drauf und machen sie es trotzdem wenn es ihr Wunsch ist und es ihnen damit besser geht. Nicht jeder braucht die Bestätigung wildfremder Leute was für ein gutmensch er doch ist.

  24. 3.

    Ich finde, die Psychologin setzt ungünstig an. Wir Eltern sind doch keine stumpfen Befehlsempfänger, die auf Knopfdruck funktionieren, sondern denkende Menschen, die ihre Meinung haben. Und natürlich stellen wir politische Entscheidungen in Frage, die wir für überzogen halten. Ich werde mich jedenfalls nicht zu dieser Allzeit-Gute-Laune-Maschine entwickeln, wie es sich die Psychologin vorstellt. Natürlich mache ich das Beste aus der Situation, aber ich tue vor meinen Kindern nicht so, als würde ich das hier alles superdufte finden.

  25. 2.

    Egal ob es der Gesellschaft gerade gut geht oder Krisen das Leben bestimmen. Fakt ist, für Familien mit Kindern wird
    staatlicherseits zu wenig getan. Sie erfahren zu wenig Wertschätzung. Darum auch vielerorts Nachwuchsprobleme. Warum
    soll ich mir Frau und Kinder an das Bein binden, wenn es doch der Karriere schadet oder den „Fun“- Lebensstil behindert.
    Egoismus wohin man schaut.

  26. 1.

    Leider sind Kinder in Deutschland überhaupt nichts wert, das hat man seit der Pandemie erst Recht ans Licht gebracht.
    Dennoch kommt es auch immer darauf an, wie man diese ständige negative Medienberieselung in die Familie einfließen lässt.

    Niemals hätten wir im Familie zugelassen, das die Kinder denken würden, das die Schuld wären wenn die Großeltern erkranken oder gar sterben.
    Wir haben die ganze Zeit die Großeltern getroffen. Diese wären erbost gewesen, wenn wir dies nicht getan hätten. Die haben lieber noch eine schöne Zeit MIT Enkeln, als jahrelang einsam daheim zu sein.


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