Interview | Angst vorm Familienstreit - Expertin rät, Corona-Konflikte an Weihnachten ruhen zu lassen

Do 09.12.21 | 06:16 Uhr
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Damhirsch-Rücken mit Kartoffeln und Rotkohl sowie Preiselbeergelee auf Aprikosen liegen verzehrfertig auf einem Teller an Heiligabend. (Quelle: dpa/Jonas Walzberg)
Audio: Inforadio | 09.12.2021 | Sylvia Tiegs | Bild: dpa/Jonas Walzberg

Corona-Streit unterm Weihnachtsbaum - das möchte keiner. Aber in vielen Familien herrscht nun mal keine Einigkeit bei dem Thema. Steffi Bahro vom demos-Institut in Potsdam berät Menschen, die ihr Weihnachtsfest vor solchen Streits retten wollen.

rbb|24: Frau Bahro, wer sucht bei Ihnen das Gespräch?

Steffi Bahro: In der Regel sind es Familienmitglieder von Verschwörungsgläubigen, oder enge Freunde oder Kollegen. Tendenziell sind es im Moment vermehrt Familienmitglieder, die sich bei uns melden und sich einen anderen Umgang miteinander wünschen. Da ist eine große Unsicherheit, wie sie weiter miteinander kommunizieren und in Beziehung bleiben können.

Zur Person

Beraterin Steffi Bahro (Quelle: rbb/Sylvia Tiegs)
rbb/Sylvia Tiegs

Steffi Bahro ist systemische Coachin, sie berät Menschen lösungsorientiert in problematischen Beziehungen. Die Brandenburgerin gehört zum Team von "Mitmensch - Beratung bei Konflikten im Zusammenhang mit Verschwörungserzählungen". Diese Einrichtung arbeitet unter dem Dach des Brandenburgischen Instituts für Gemeinwesenberatung - demos in Potsdam.

Die "Mitmensch"-Beratung existiert seit September, seither melden sich täglich mindestens ein bis zwei Ratsuchende. Die Beratung ist kostenlos und kann auf Wunsch anonym stattfinden, am Telefon, online oder persönlich.

Wie verzweifelt sind die Leute?

Meistens haben sie schon eine längere Leidenszeit hinter sich und verschiedene Versuche unternommen, miteinander im Gespräch zu bleiben. Erst, wenn sie gar nicht mehr weiterwissen oder denken, jetzt steht Weihnachten vor der Tür, dann empfinden die Leute Stress. Sie haben Angst davor, welche Situationen auftreten können. Da wollen Sie sich gerne wappnen.

Was erzählen Ihnen die Leute, was belastet sie?

Einerseits sind Ängste da: Wenn man zum Beispiel ungeimpfte Großeltern hat, da jetzt mit den Enkelkindern hinzufahren. Natürlich wollen die Großeltern ihre Enkel zu Weihnachten sehen. Da ist die Angst seitens der Eltern und der Enkel da, dass durch den Weihnachtsbesuch eine Erkrankung ausgelöst wird und man sein Leben lang die Konsequenzen und die Schuldgefühle mit sich rumträgt.

Worin liegen die Schwierigkeiten, das vernünftig zu besprechen?

Das ist unterschiedlich. Manchmal gibt es Konstellationen, in denen gibt es Abhängigkeitsverhältnisse zu diesen Großeltern oder Eltern. Die haben dann eben eine große Summe für einen Kredit zur Verfügung gestellt. Dann traut man sich nicht, offen zu reden und eine eigene Position einzunehmen, deutlich Grenzen zu setzen. Man muss sich da ein Stück weit emanzipieren und sich erlauben zu sagen: "Auch, wenn du mir 100.000 Euro gegeben hast, möchte ich selbst über mein Leben bestimmen dürfen - ob ich mich impfen lasse oder nicht, meine Kinder geimpft werden dürfen oder nicht."

Was raten Sie den Leuten jetzt mit Blick auf Weihnachten?

Das hängt von den eigenen Sorgen und Ängsten ab, und von den Familienkonstellationen. Bleiben wir beim Beispiel der ungeimpften Großeltern und den Enkelkindern. Wir raten zu überlegen: Wie können wir Weihnachten zusammen verbringen, unter welchen Bedingungen, ohne dass wir Angst haben müssen, die anderen anzustecken? Da kann es sein, dass einfach nur der Weihnachtsspaziergang an der frischen Luft vereinbart wird, und mehr geht einfach nicht. Man sitzt dann eben nicht um die Tafel und isst zusammen den Gänsebraten. Manche Lösungen entstehen bei uns in der Beratung, indem sich die Leute erstmal frei machen von den Zwängen, wie Weihnachten traditionell aussehen muss. Wie man seine Rollen zu spielen hat. Man muss sich anschauen, was realistisch erscheint und sich noch gut anfühlt.

Was schlagen Sie vor – außer draußen spazieren zu gehen an Weihnachten?

Also grundsätzlich würde ich für Weihnachten sagen: wenn es einen Konflikt gibt, den zu pausieren. Da gilt der Appell an beide Seiten, dass man sich bewusst macht: man hat eigentlich den Zünder in der Hand und kann entscheiden, ob man denn jetzt drückt oder nicht. Dass es eigentlich um die Beziehung und die gemeinsame Zeit geht. Dass man doch in den weihnachtlichen Stunden verbunden sein möchte und sich nicht darauf konzentrieren soll, was einen gerade trennt.

Nun sind Sie keine Virologin. Stoßen Sie da in der Beratung nicht an Ihre Grenzen?

Naja, es gibt ja Regeln, die man jetzt inzwischen schon kennt. Man kann 3G oder 2G durchsetzen, oder das als Wunsch formulieren. Man kann auch kommunizieren, warum man sich sicher fühlt. Es geht auch um Mitgefühl. Darum, Grenzen und Ängste ernst zu nehmen und zu sagen: "Okay, dann finden wir eine Lösung, unter der wir zusammen sein können. Wir sprechen uns vorher ab, welche Regeln gelten für unsere Weihnachtsfeier. Und diese Regeln werden von allen mitgetragen."

Wie weit funktioniert das im Einzelnen, was ist Ihr Eindruck?

Ich kann mir schon vorstellen, dass es da einige Grenzüberschreitungen gibt vonseiten derjenigen, die wirklich sehr verschwörungsgläubig sind. Wir haben hier in der Beratung eine Familie, wo bis auf eine Person alle verschwörungsgläubig sind: Mutter, Vater, Bruder. Die haben sich noch nie getestet oder denken nicht mehr über Impfungen nach. Und sie sind darauf erpicht, die andere Person eigentlich die ganze Zeit zu missionieren. Da ist es einfach unrealistisch zu erwarten, dass die jetzt an Weihnachten plötzlich sagen: "Ja, wir testen uns alle, damit du dich hier wohlfühlst." Die sind einfach in der Überzahl.

Wozu haben Sie da geraten?

Wir haben geraten zu überlegen: Wie groß ist der Wunsch, an Weihnachten dahin zu gehen? Wenn der Wunsch überwiegt, Zeit miteinander zu verbringen, dann kann man natürlich nur schauen, dass die Person selbst ihre doppelte Impfung oder den Booster hat und vielleicht auch noch getestet ist. Also alles tut, was an ihrer Macht steht. Es geht um die Einflussmöglichkeiten, die man selbst hat. Man kann die anderen nicht verändern. Für manch einen sind Verschwörungstheoretiker trotzdem die liebsten Menschen im Leben. Oder man versteht, warum die Leute da reingerutscht sind, und möchte sich nicht komplett von ihnen abgrenzen.

Corona ausklammern – ist das ein praktikabler Rat an Weihnachten?

Man kann es versuchen. Es wird sicherlich den Moment geben, wo man etwas sagen muss wie: "Wir wissen doch, dass wir unterschiedliche Sichtweisen haben." Oder: "Ich wünsche mir jetzt, dass wir das einfach lassen; lasst uns etwas spielen, damit wir von dem Thema wieder wegkommen."

Also Sätze, die man sich zurecht legen kann ...

Ja. Verschwörungsgläubigen denken immer, dass ihnen ein Maulkorb verpasst wird. Dann kann man ja sagen, dass man das einem anderen Tag besprechen kann, es muss ja nicht an Weihnachten sein. Da kann man sich darauf einlassen und ist dann nicht so überrumpelt von dem Konflikt an der Stelle, wo er einfach nicht hingehört.

Ihr Fazit: Ist es möglich, dieses so wichtige Fest Weihnachten zu feiern, trotz größter Meinungsverschiedenheiten zu Corona?

Da, wo das Kind schon im Vorfeld in den Brunnen gefallen ist, da werden die Leute Weihnachten nicht zusammenkommen, weil der Verschwörungsglaube oder eine vehemente Impfgegnerschaft allen Lösungen im Weg stehen. Wenn aber die Beziehung in den Vordergrund gestellt wird - wenn es darum geht, dass man eine gute Zeit zusammen verbringt und dass einem die Menschen wichtig sind - dann kann es funktionieren. Wenn man sich bewusst macht, welche Sinnhaftigkeit hinter Weihnachten steckt und man das leben möchte. Dann schafft man das auch.

Frau Bahro, danke für das Gespräch.


Das Interview führte Sylvia Tiegs.

Sendung: Inforadio, 09.12.2021, 6 Uhr

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46 Kommentare

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  1. 46.

    Meine persönliche Erfahrungen; unabhängig von Corona ,Impfstatus und anderen aktuellen Themen;
    wenn ich schon im Vorfeld ahne, daß es persönliche "Minenfelder" zu Feiertagen gibt, denen ich nur bedingt ausweichen kann- dann belaste ich mich nicht ausgerechnet zu Weihnachten damit ! Ich habe mit dieser Strategie seit Jahren gute Erfahrungen gemacht .
    OK, nicht immer einfach, aber das persönliches Seelenheil und das meinem engsten Familien-/Freundeskreis ist mir persönlich sehr viel lieber.

  2. 45.

    Sehe ich genauso. Wo kommen wir denn hin, wenn der Staat auch noch ins kleinste Private hinein bestimmt. Für den Schutz aller Beteiligten gibt es Tests, auch Selbsttests für zuhause. Bis vor Kurzem waren die in der Drogerie zum kleinen Preis zu bekommen. Damit kann man sich ausreichend absichern und das Fest der Liebe und Gemeinsamkeit ohne Angst und sinnlose Diskussionen begehen. Frohes Fest!

  3. 44.

    Expertin? "Auch, wenn du mir 100.000 Euro gegeben hast, möchte ich selbst ..." - ja dann bricht der Konflikt doch erst recht aus: Nehmen ja, Ratschläge nein? Selbstbestimmt ist man erst, wenn man sich selbst "ernährt" und die Ansprüche zu der eigenen Leistungen passen. Wobei eine zeitnahe Rückzahlung von "Hilfskredit" auch eine Leistung ist...
    Besser ist: "Eure gut gemeinten Ratschläge werden wir nach Weihnachten unter uns allein besprechen."
    Und noch was: Auch in den Kommentaren wurde hier unnötig "biologisiert". Garantiert wird das Gendern unter dem Weihnachtsbaum zu Einsamkeit führen. Wer lässt sich schon gerne in die "rechte Ecke" stellen. Soll heißen: Wer nicht "gendert", steht rechts? Zusätzlich fühlt man eine rassistische Note, was ja bei geschlechtsneutraler und richtiger Sprache gerade nicht vorkommt., weil die Mehrzahl (Plural) kurz, elegant ist, jedes biologische Geschlecht und jede Art von Unterscheidung nach Abstammung, Hautfarbe oder ähnlichem ausschließt.

  4. 43.

    Vertreten Sie nicht sonst die Meinung, dass das Individuum und individuelle Entscheidungen hinter den Interessen aller zurückzuzstehen haben? Aber ihre Haltung im Hinblick auf Familie erklärt, warum Sie stets fordern, aber nicht bereit sind zu geben,nicht einmal Zusammenhalt in der Familie, den Sie sonst sogar von fremden für sich selbst einfordern! Na ja, Anfang des Jahres sind ja alle Querulanten tot oder genesen, geht es denn zurück auf normal? Also ausser in ihrer Familie?

  5. 41.

    Grundsätzlich geht es in erster Linie darum, die "ü70-Eltern" zu schützen. Sollten diese aber tatsächlich ungeimpft sein, dann verdammt nochmal ja!

  6. 40.

    Das stimmt. Ich finde zudem diese Panikmache so furchtbar. Meine Familie und ich feiern die Feste wie vorher auch und alles ist okay.

  7. 39.

    Die Regierung kann für Weihnachten gern regeln, was sie möchte.
    Es geht den Staat nur nichts an, wie ich mit der Familie Weihnachten tatsächlich verbringe. Da lass ich mir nicht reinreden.

    Große Familienfeste sind 2021 keine gute Idee. Aber gar nicht treffen?
    Wir treffen uns wie gehabt im engen Familienkreis. Wem das Risiko zu hoch ist, bleibt einfach zuhause.

  8. 36.

    So einen sinnfreien Beitrag habe ich selten gelesen und spiegelt deutlich den offenbar fehlenden Verstand unserer Gesellschaft wieder!
    Mich interessiert überhaupt gar nicht wer welchen Status hat.
    Meine Tür steht für jeden offen, bei mir bekommt jeder einen Kaffee und ein offenes Ohr, wir lachen und schimpfen gemeinsam.
    Mein Mann ist geimpft, ich bin es nicht und trotzdem lieben wir uns von ganzem Herzen.

  9. 35.

    "Volksgesundheit" u. "Volksgemeinschaft" - völkischer NS-Duktus. Darunter dürften sich wohl auch heutzutage einige einfinden, aber ganz sicher ist unter diesen homogenisierenden u. biologisierenden Ansichten niemand Vernünftiges zu finden. Denn öffentliche Gesundheit ist etwas anderes u. ein Selbstverständnis zur obrigkeitshörigen Selbstunterwerfung gibt es auch nicht u. wurde von keinen Demokrat*innen eingefordert.

    Ob man bei Familienfeiern zusammenkommen möchte oder nicht, müssen die Personen schon selbst entscheiden. Manchmal kann es einfach gesünder und sinnvoller sein, einzusehen, dass man sich ohnehin nicht viel zu sagen hat. Sich aus dem Weg zu gehen, kann vernünftiger sein. Ein Einfordern, unbedingt der eigenen Meinung zu entsprechen und dieser alles unterzuordnen, wird von Menschen, die viel von Meinungsfreiheit halten, nicht verlangt werden. Ebensowenig sind Kritiklosigkeit und Billigung von menschenverachtenden Ideologien in einer freien Gesellschaft deplatziert.

  10. 34.

    Aussortieren??? Ausladen???
    bei Kommentar 2. und 4. wird’s mir ganz traurig ums Herz!
    Zerteilt man Freunde und Familie wirklichen die guten Geimpften und die bösen Umgeimpften?!?
    Schrecklich sowas zu hören :-(
    Ich verbringe Weihnachten mit Menschen die ich mag und die mich mögen …mehr ist nicht wichtig…Familie und Freunde kann man doch nicht vom Impfstatus abhängig machen!

    Ein frohes Fest für ALLE!!!

  11. 33.

    Wenn ich jetzt schreiben würde, was ich denke, hätte das wahrscheinlich rechtliche Konsequenzen für mich. Ich fasse mich kurz, sie tun mir einfach nur leid.
    Bleiben sie gesund

  12. 32.

    Wenn die Entscheidung sachlich nicht zu begründen ist und andere gefährdet, ist es schwierig, diese Entscheidung zu akzeptieren, ganz zu schweigen von respektieren...

  13. 30.

    Ich verstehe immer nicht warum man Menschen besuchen soll mit denen man nicht klar kommt, ob nun verwandt oder nicht.
    Dann fällt der Besuch zu Weihnachten halt aus. Ist doch nicht schlimm bzw. man trifft halt nur Menschen die man treffen möchte.

  14. 29.

    Wir feiern alleine, so haben wir ein Entspanntes und ruhiges Weihnachten.

  15. 26.

    Spaltung der Gesellschaft? Jeder hat das Recht die Impfung zu verweigern! Und ich habe das Recht mich und meine geimpfte Familie zu schützen. Trotzdem werden sich alle geimpften bei einem Treffen testen! Wer sich nicht Impfen lässt muss halt mit den Konsequenzen leben, beide Seiten haben das zu respektieren.

  16. 23.

    Zitat: "Ich erinnere mich, im 1. Weltkrieg . . . man wehrt sich stets und überall gegen Unterdrückung."

    Sie wähnen sich also schon nahezu im Kriegszustand gegen die "Unterdrückung", die der Staat mit seiner Coronapolitik auf das "Volk" ausübt?! Wie weit "Drüben" muss man sein, um sich so zu fühlen?

    Passen Sie auf sich auf.

  17. 22.

    Manche hier würden wahrscheinlich am Liebsten ihre ü70-Eltern über die Festtage zur Teststation in die Kälte jagen, wenn ich das hier lese, auweia.

  18. 20.

    mein Fazit:
    die Geimpften laden den Ungeimpften aus --> Spaltung der Gesellschaft/Familien erreicht.
    die Geimpften fordern den Ungeimpften auf sich testen zu lassen --> Testen die Geimpften sich denn auch? Können sie nachweisen, dass sie alle gesund sind? FFalls nein, mögliche Folge: Die Geimpften stecken sich ggf. untereinander an, treiben die Zahlen nach oben und landen ggf. auf der ITS. Schuld ist natürlich der Ungeimpte.

    Leute: respektiert aneinander und die Entscheidungen anderer! Die Lösung ist mittlerweile nicht einfach sich impfen zu lassen und in der Blase zu leben, unantastbar zu sein. TESTEN TESTEN TESTEN unabhängig vom Impfstatus und vorallem sich gegenseitig zu respektieren!

  19. 19.

    Herzlichen Glückwunsch, Ihre Entwicklung ist schon weit gediehen. Während andere noch ausladen, haben Sie schon aussortiert. Btw., wurden die Kinder auch schon aussortiert?

  20. 18.

    Auch wir haben Familienmitglieder die eher Rechts orientiert sind und auch nicht viel vom Impfen halten. Aber es ist meine Familie und davon habe ich nur eine. Also ist mir die Gesinnung so gesehen vollkommen egal.
    Wenn es etwas zu feiern gibt kommen "Alle". Und selbst nach der dritten Tasse Glühwein gibt es keine Streitereien. Da unsere Truppe noch ein bisschen Verstand hat.

  21. 17.

    Bei uns in der Familie sind grundsätzlich alle geimpft, schon weil man in Heilberufen arbeitet, aelter ist oder einfach nur Kinder hat. Insgesamt haben wir erstmal Weihnachten, Silvester das zweite mal komplett abgesagt, zumal die Familie über die Republik verteilt ist und es mit reisen verbunden wäre. Die Kinder bekommen einen Kleinigkeit, ansonsten wird der Konsum minimiert. Mal sehen, wie der Frühling wird. Dieses ewige Gezehter sind wir einfach leid, Waldspaziergaenge und Natur ist angesagt, wir sind ja schließlich motorriesiert und können raus aus der Stadt und sind nicht auf die vollen Busse und Bahnen angewiesen.

  22. 16.

    "indem sich die Leute erstmal frei machen von den Zwängen, wie Weihnachten traditionell aussehen muss. "

    Ganz wichtiger Satz.
    Ich frage mich häufig, warum sich die Leute immer so einen Stress machen. Unabhängig von Corona. Weihnachten ist bei den meisten irgendwie stets ein einziger Krampf. Wenn ich das alles immer so höre und lese, auch von Bekannten, denke ich mir: Dann lasst es doch einfach. Lasst doch diese Weihnachterei einfach mal ausfallen, oder macht an diesen Tagen mal was komplett anderes. Das überlebt man, und vielleicht geht es einem damit am Ende sogar besser.

  23. 15.

    Vielen Dank für diese Empfehlungen!
    Auch mir begegnen immer mehr Menschen, die andere an den Pranger stellen. Diese müssten ihre individuelle Entscheidung gegen die Impfung der größeren Idee der Volksgesundheit unterordnen. Das Wohl der Volksgemeinschaft kommt vor dem Wohl des Individuums. Die Selbstbestimmung hat ihre Grenzen in dem Willen der Mehrheit unserer Bevölkerung.
    Früher hätte ich diesen Menschen die Literatur "Der Untertan" von Heinrich Mann und ein wenig Selbstreflexion empfohlen.

  24. 14.

    Wir haben Weihnachten mit Kindern und Enkel einfach schon immer besinnlich und ohne Konflikte verbracht. Corona, wenn auch allgegenwärtig, bleibt draußen... Ich als Mutter und Großmutter habe es schon immer so gehalten, dass ich mich nicht einmische, Rat gibt's nur, wenn ich gefragt werde ;-). Bei uns in diesem Jahr: geimpft, genesen und ein Impfdurchbruch... Wir sind einfach froh, dass wir uns haben... Das Leben ist zur kurz für Konflikte;-)

  25. 13.

    Unser Kanzler hat doch klargemacht, daß es keine Spaltung gibt. Also alles kein Thema

  26. 12.

    Neben den abwertende Begriff "Verschwörungsgläubige" könnte umständehalber auch der Begriff "Verschwörungsleugner" in den Sprachgebrauch Einzug halten.

  27. 11.

    Stille Nacht, heilige Nacht …
    Jedes Jahr das selbe: man will diesmal ganz besonders friedlich und harmonisch beieinander sein und wieder klappt es am Ende nicht. Ich denke, dieser Zwang ist es, der manch einen dann doch zum Explodieren bringt. Und wenn es nicht um Corona geht, dann steht eben der Baum schief, der Braten ist zu trocken oder die Geschenke passen nicht. Na - ich gehe lieber an Heiligabend meine S-Bahn fahren …

  28. 10.

    Wann haben wir in Deutschland aufgehört die Entscheidungen unserer Mitmenschen und liebsten zu akzeptieren?
    Aus Angst die Großeltern anstecken zu können verhindern, dass die Familie zusammenkommt bis diese tot sind, obwohl sich die Eltern in vollem bewusstsein der Konsequenzen treffen wollen? Die Kinder sind doch geimpft und können sich testen! Warum wird im ersten Satz gleich wieder auf Verschwörungserzählungen abgebogen? Freie Entscheidungen können nur daher rühren? Damit beginnt das Gespräch und dann geht es mit mangelndem Respekt vor den Entscheidungen der Eltern weiter! Lasst einander eure Entscheidungen treffen, unterhaltet euch darüber aber mit Respekt und respektiert dann auch andere Entscheidungen und lebt als Familie gemeinsam weiter! Mehr braucht es hier nicht, Liebe und Verständnis füreinander!

  29. 9.

    Niemand kommt an dem Thema vorbei. Aber natürlich kann jeder Diskussionen aus dem Weg gehen. Aber egal was, ob Sport, Politik, Kultur, Familie, Job, Freizeit usw…. Die Pandemie wirkt sich auf alle Lebensbereiche aus. Insofern kann niemand das Thema gänzlich aussperren. Nur über die Regeln u.ä. muss niemand sprechen. Und schon garnicht versuchen, jemand von der eigenen Meinung zu überzeugen. Das kann wirklich jeder mal sein lassen.

  30. 8.

    Dieser Artikel ist sicherlich sehr wichtig und sollte wahrgenommen werden. Ich kenne aus meiner Vergangenheit Weihnachten als das Fest der Liebe. Besonders für Kinder ist dies ungeheuerlich wichtig. Als Vollwaise und Heimkind weiß ich wovon ich berichte. Die kurzen Jahre welche ich bei einer Pflegeoma verbringen durfte, zählte immer besonders das Weihnachtsfest zum schönsten was ich im meinem Leben je hatte. Ich durfte als 8 jähriger ganz alleine den Baum schmücken. Damals noch mit echten Kerzen. Geschenke gab es nur eines für mich, ein Legobaukasten, da wir bitter arm waren. Ich konnte nicht einmal der liebevollen Oma ein kleines Geschenk überreichen. Für uns beide zählte besonders der prachtvoll geschmückte Weihnachtsbaum und die Liebe zueinander. So etwas vergisst man nicht. Deshalb sollten Eltern tunlichst vermeiden an solch schönen Tagen vor Kindern zu streiten.

  31. 7.

    Und wie ist es mit dem anderen extrem ?
    Leute die dreifach geimpft sind, von jedem erwarten das er am besten vor Ort einen Test macht und die Begrüßung maximal aus winken in sicherer Entfernung besteht.
    Zum Glück sind auch diese die Ausnahme aber während Verschwörungsanhänger einem „nur“ verbal auf den Zeiger gehen muss man sich bei der anderen Gruppe permanent kontrollieren ob man nicht grade irgendwas falsch macht.
    Wie auch im letzten Jahr herrscht bei uns nur eine Regel… jeder kann das machen was er für richtig hält aber darf nicht erwarten das es alle so machen.
    Wem das nicht passt muss nicht kommen. Weihnachten findet wie vor Corona statt.

  32. 6.

    Was für ein scheinheiliger Ratschlag! Ich erinnere mich, im 1. Weltkrieg sind französische und deutsche Soldaten auch zu Weihnachten aus den Schützengräben gegangen, um gemeinsam Weihnachten zu feiern. Anschließend haben sie sich wieder gegenseitig umgebracht. Skrupellos sind solche Ratschläge, man wehrt sich stets und überall gegen Unterdrückung. Weihnachten ist da nur ein Tag im Kalender.

  33. 5.

    Ein sehr wichtiger Artikel, vielen Dank!
    Gibt es auch eine Hotline für Menschen, die eine Angststörung entwickelt haben bzw für deren Angehörige? Agoraphobie nennt man das glaub ich.
    Also wie gehe ich z.B. mit Familienmitglieder um, die vor Corona so viel Angst haben2, dass sie das Haus nicht mehr verlassen wollen oder die im schlimmsten Fall an Suizid denken, um nicht an Corona sterben zu müssen?

  34. 4.

    Da wir ab Oktober schon bei den Geburtstagen die ungeimpften aussortiert haben wird an Weihnachten das gleiche passieren. Mittlerweile fragen auch die ungeimpften Familienmitglieder schon gar nicht mehr ob sie kommen dürfen. Für alle geimpften gilt trotzdem der Schnelltest.

  35. 3.

    Zweifellos ein frommer Wunsch.
    Allerdings würde ich es mit Querdenkern, Leugnern u. Impfgegnern genauso halten, wie mit AfDlern - nicht unter meinem Baum!
    Bloß weil Xmas ist, sind deren Einstellungen nicht anders. Wie im Alltag: getrennte Wege!
    Durchaus friedvoller so!
    Nein - nicht ich spalte die Gesellschaft - diese Grüppchen sind es!

  36. 2.

    Also bei uns wurden die Leerdenker einfach ausgeladen. Dann hat man Ruhe und das Ansteckungsrisiko ist auch geringer.

  37. 1.

    Man kann alle bitten, sich zu testen. Impfen muss nicht als Religion behandelt werden. Es ist realitätsfern, als Konfliktmacher nur die "Verschwörungsgläubigen" auszumachen. Wer von seiner Mutter schon mal gehört hat, dass man schön sterben solle weil man ja nicht geimpft ist, der weiß: Krasse Haltungen gibts auf allen Seiten. Bei Impfbefürwortern, Menschen die nicht geimpft sind, solche die sich minütlich Inzidenzzahlen aus den Medien reinziehen und solche die sich nach wie vor mehr fürs Blaubeerpflücken interessieren.

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