Eilanträge abgelehnt - In Berliner Clubs darf weiterhin nicht getanzt werden

Di 28.12.21 | 15:59 Uhr
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Eine Diskokugel dreht sich bei einer Party. (Quelle: dpa/Christoph Soeder)
Bild: dpa/Christoph Soeder

In Berliner Clubs und Diskotheken darf wegen der Corona-Pandemie vorerst weiterhin nicht getanzt werden. Entsprechende Eilanträge von Clubbesitzern und Veranstaltern wurden abgelehnt, wie das Verwaltungsgericht am Dienstag mitteilte.

Zwar stelle das Verbot einen "erheblichen Eingriff in die Berufsfreiheit" dar, so die Richter. Mildere Mittel stünden jedoch derzeit nicht zur Verfügung. Die Richter räumten zwar ein, dass andere Maßnahmen wie etwa ein Negativtest, eine vollständige Impfung oder ein Genesungsnachweis in Kombination mit einem Hygienekonzept die Gefahr von Corona-Neuinfektionen verringerten. Tatsächlich verhindern ließe sich die Ansteckung aber nur durch ein Verbot, hieß es.

Bei Tanzveranstaltungen bestehe eine besonders hohe Ansteckungsgefahr durch Aerosolübertragung, argumentierten die Richter. Über einen längeren Zeitraum sei eine größere Zahl von Menschen in geschlossenen Räumen und beim Tanzen käme es zu einer erhöhten Atemaktivität. Es werde laut gesprochen angesichts lauter Musik. Zudem würden bei "einer alkoholbedingten Enthemmung" die Abstandsregeln typischerweise schnell vergessen.

Der Berliner Senat hatte Anfang Dezember ein Tanzverbot in Clubs und Diskotheken beschlossen. Nach Angaben eines Gerichtssprechers hatten sich insgesamt ein Dutzend Clubbesitzer und Veranstalter gegen das Tanzverbot gewehrt. Gegen die Beschlüsse kann jeweils Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg erhoben werden.

Sendung: Inforadio, 28.12.2021, 16 Uhr

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20 Kommentare

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  1. 20.

    Wann ist denn in Südafrika Winter? Oh da gab es ja auch eine Welle..
    Die aktuelle Welle hat dort Mitte November angefangen und einen Monat später bereits ihren Höhepunkt erreicht. Tote gab es kaum.
    Hier kann jeder selbst überprüfen,wie es aussieht:

    https://ourworldindata.org/coronavirus/country/south-africa

    In Großbritannien lagen seit Ende aller Maßnahmen nie mehr als 1000 Patienten auf der Intensiv.

  2. 19.

    Sind Sie Deutschlands beste Virologin und Intensivmedizinerin
    " Tim" hat recht ,Omikron ist erst am Anfang
    Südafrika hat Sommer,wo bei uns die Zahlen auch gesunken sind
    DELTHS hat sich bei uns auch erst durchgesetzt wie es kühler wurde,Anfang Oktober
    Wir werden bis Mitte Januar warten müssen bis wir erkennen können wie Omikron sich auswirkt auf die Zahlen
    Und das Omikron nur sehr milde verläuft, vertraue ich nicht ganz so,ich habe meine Schwester durch corona verloren,die bis dahin kerngesund war, da wird mann automatisch sehr vorsichtig

  3. 18.

    Sehr vernünftige Entscheidung. Die Berliner Richter sind offensichtlich sich der Gefahr durch solche unnötigen Veranstaltungen während einerPandemie besser bewußt als ihre "Richterlein"Kollegen aus Niedersachsen

  4. 17.

    Schade, mit 2G+ und halber Gästezahl wäre sicheres Tanzen möglich...

  5. 16.

    Den Aerosolen ist aber egal, ob getanzt wird. Jedes Aufeinandertreffen in Innenräumen kann zu Ansteckungen führen. Das gilt auch für Öffis, Restaurants, Geschäfte, … Die Clubs zuzumachen ist doch reine Symbolpolitik. Statt ein paar großen Parties wird es nun tausende kleine Parties in Berlin geben. Ohne Tests oder Hygienekonzept. Und die Polizei hat besseres zu tun als auf tausenden Parties zu prüfen ob es tatsächlich nur 10 Geimpfte oder Genesene sind. Ein echter Lockdown wäre sinnvoller und ehrlicher gewesen.

  6. 15.

    „Die Ansteckung wird nicht höher sein als anderswo.“

    Das ist Quatsch. Im Gegensatz zum Restaurant oder Fitnessstudio stehen auf der Tanzfläche mitunter hunderte Leute über Stunden wirklich dicht an dicht gedrängt und wenn man miteinander sprechen will, ist man quasi dazu gezwungen, gegen die Musik „anzuschreien“. Also wird dort nicht nur eine viel größere Menge an Aerosolen freigesetzt als anderswo, sondern die Leute halten sich zudem noch über einen deutlich längeren Zeitraum darin auf und Atmen diese ein. Dieses unnötige Risiko einer Ansteckung zum aktuellen Zeitpunkt zu verhindern, ist einfach nur nachvollziehbar und vernünftig.

  7. 14.

    Vollkommen richtig. Und da wir gerade bei der Kirche sind, dass Gottesdienste stattfinden, eng auf eng und wo gesungen wird dass das nicht verboten ist ja klar. Ist ja absolut lebenswichtig.

  8. 13.

    Die Omikron-Welle steht noch ganz am Anfang und die Fallzahlen steigen überall rasant an. Es ist überhaupt noch nicht absehbar, welche Maßnahmen wie gut greifen und wie die Zahlen sich noch entwickeln werden. Daher ist die Annahme, zum jetzigen Zeitpunkt schon irgendeine Bewertung vornehmen zu können, auch vollkommen abwegig.

  9. 12.

    Weshalb hat der Senat es nur so auf die Clubs abgesehen? Wenn man in volle Restaurants geht, wird gesprochen. Das verbreitet Aerosole. Wenn in Innenräumen kontaktlos Sport getrieben wird, werden Aerosole verbreitet. Trainieren in Tanzstudios - auch eine Sportart - werden Aerosole verbreitet. Man kann also so ziemlich alles untersagen, in denen Menschen sich bewegen, unterhalten etc. Wenn 2G+ eingehalten und kontrolliert wird, sollten auch "Tanzlustbarkeiten" (ein blöder altdeutscher Begriff) angeboten werden dürfen. Die Ansteckung wird nicht höher sein als anderswo. Also bitte: die Kirche im Dorf lassen, wie man es so schön sagt. Herr Lederer sollte sich auch mehr für diese Art Kultur einsetzen. Wozu ist er sonst wieder Kultursenator? Auch die junge Generation hat einen Anspruch auf ihre Art der Freizeitgestaltung. Wer´s nicht mag, wie in einigen Kommentaren hier bekräftigt, muss ja nicht teilhaben.

  10. 11.

    Die ITS in UK waren nicht ansatzweise so ausgelastet wie in der Welle davor trotz viel mehr Infektionen. Das Problem ist schlicht die Quarantäne. Die ist aber auf Grund der sehr hohen Infektiösitat und milden Symptome nicht mehr angemessen. Übrigens gibt es eben nicht nur Daten aus Südafrika sondern zb auch aus Japan. Omikron dringt nämlich weit weniger tief in Gewebe ein. Der Deutsche hat eben eine gottgegebene Panik in sich. Btw: Schweden steht gerade exzellent da. Zählt natürlich nicht

  11. 10.

    In Anbetracht der aktuellen Corona-Lage ist die Schließung der Clubs folgerichtig, das ist leider so. Gleichzeitig dürfen z.B. Swingerclubs weiterhin offen bleiben, aber dort darf halt nicht getanzt werden. Wer findet den Fehler? Ich finde das von der Berliner Politik absolut unterirdisch und verantwortungslos!!

  12. 9.

    Die Clubs schließen in Berlin nicht, da gibt es ein Urteil die das verhindert.
    Es ist nur das Tanzen verboten.
    Und in Sachen Abstand und frischer Luft…. das spielt keine Rolle, darum hat man das Tanzen auch draußen verboten.

  13. 8.

    Ein vergleich mit Südafrika ist leider nur wenig sinnvoll, da die Voraussetzungen dort völlig andere sind. Zum einen ist die Bevölkerung dort generell viel jünger. Dann haben viele Menschen dort schon eine Infektion hinter sich und daher also wohl einen gewissen Schutz vor einem schweren Krankheitsverlauf. Und obendrein befindet Südafrika sich auf der Südhalbkugel und damit in der warmen Jahreszeit, in der die Zahl der Infektionen bei uns ja auch immer deutlich zurückgegangen ist.

    Selbst wenn die Hospitalisierungsrate bei Omikron hierzulande nur halb so hoch wäre wie bei Delta, wären es aufgrund der hohen Infektiosität und der deshalb in anderen Ländern zu beobachtenden Verdopplung der Fallzahlen alle paar Tage viel zu viele gleichzeitig Erkrankte, als dass unsere Intensivstationen die Versorgung dieser Masse an Patienten noch leisten könnten. Von negativen Auswirkungen auf unsere kritische Infrastruktur durch zu viele Menschen gleichzeitig in Quarantäne mal ganz abgesehen.

  14. 7.

    Tja, und in GB und Frankreich macht Omikron gerade Tabula Rasa. Von wegen "typisch deutsch" also...

  15. 6.

    Habe junge Twens im Bekanntenkreis und kann sagen, gefeiert wird trotzdem. Privat. Trotz Verboten bzw. Personenobergrenzen. Finde es dennoch richtig, die Clubs zu schließen. Da sind einfach NOCH mehr Menschen und für Abstand oder frische Luft kann überhaupt nicht gesorgt werden. Meiner Meinung nach sind viele Discos eh generell bedenklich, auch in Sachen Notausgänge/ Fluchtwege.

  16. 5.

    TANZEN ist MENSCHENRECHT! Ich habe bisher für alle Coronamaßnahmen Verständnis gezeigt, diese befürwortet, mich vollständig impfen lassen und möchte damit auch ein Vorbild für die Jugend sein, die gerne tanzen möchte, aber nun leider wieder im Verborgenen in den Widerstand gedrängt und sich selbst überlassen wird! honi soit qui mal y pense...

  17. 4.

    War das nicht eh schon 2 G+? Dann müsste man die App und den aktuellen Test auf einmal fälschen. Ich kann mir aber sowieso nicht vorstellen, daß bei der erlaubten Anzahl in den Räumen Gewinn gemacht wird.

  18. 3.

    Komischerweise gibt es woanders keine Panik. In Südafrika gab es nichtmal wirkliche Einschränkungen wegen omikron. Auch neue Daten aus Japan zeigen, dass es meist extrem mild verläuft. Das einzige "Problem" ist ja nur die Quarantäne und dadurch bedingte Ausfälle. Auf Grund der geringen Gefährlichkeit und der hohen Infektiösitat steht der Nutzen der Isolation eh in Frage und soll nicht ohne Grund verkürzt werden. Wieder viel Lärm um wenig Substanz. Typisch deutsch.

  19. 2.

    Richtig so, muss man in der Pandemie im Club feiern? Ich verstehe die Jungen Leute trotzdem. Aber es geht halt nicht. Wie sollen die Kontakte schnell ermittelt werden, wenn die Behörden mit der Nachverfolgung jetzt schon überfordert sind. Es wird auch gefälschte Impnachweise geben. Wie soll ein Türsteher hunderte Leute kontrollieren und die Echtheit der Dokumente erkennen?

  20. 1.

    Als jemand der früher selbst oft und gerne in Clubs unterwegs gewesen ist und einem Besuch von Zeit zu Zeit auch immer noch etwas abgewinnen kann, sage ich: In Anbetracht der aktuellen Situation, am Anfang der Omikron-Welle, ist das die einzig richtige Entscheidung und die Begründung der Richter ist nur allzu gut nachvollziehbar. Dass die Clubbetreiber da nicht von selbst drauf gekommen sind, finde ich nicht nur ein bisschen peinlich.

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