Geld für Laboruntersuchungen - Bund unterstützt Berlin bei Corona-Analysen im Abwasser

Mi 26.01.22 | 20:56 Uhr
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Eine Person in weißer Schutzkleidung in einem Berliner Abwasserkanal (Bild: imago images/Olaf Wagner)
Bild: imago images/Olaf Wagner

Berlin erhält Mittel vom Bund, um sein Abwasser auf Rückstände des Coronavirus zu testen. Das gab Gesundheitssenatorin Ulrike Gote (Grüne) am Mittwoch bekannt.

Die Untersuchungen können weitere Rückschlüsse auf den Verlauf der Pandemie und auch mögliche weitere Virusmutationen geben. Neben Berlin gibt es laut Gote noch 19 weitere Kommunen, die an diesem Pilotprojekt teilnehmen.

Zuletzt hatten Untersuchungen des Berliner Abwassers durch das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin gezeigt, dass die Omikron-Variante in der Bundeshauptstadt vorherrschend ist. Demnach hat sich der Anteil von Omikron in Abwasserproben aus den Klärwerken innerhalb eines Monats von fünf auf über 90 Prozent erhöht.

Sendung: Abendschau, 26. Januar 2022, 19:30 Uhr

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13 Kommentare

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  1. 13.

    Mir kommen dabei auch die Untersuchungen von Abwasserrückstellproben in Norditalien ganz am Anfang der Pandemie in den Sinn mit recht interessanten Ergebnissen zum frühesten zeitlichen Vorkommen des Erregers in Norditalien.

  2. 12.

    Sie brauchen mir gar nichts unterstellen, schon gar nicht Relativierer, wie auch immer Sie darauf kommen oder was das bedeuten soll. Warum müssen einige Leute immer persönlich werden, wenn jemand anderes Zweifel an deren Aussage oder Meinung äußert?
    Ich verstehe das Thema.
    Und ja Personenscharf hab ich mir ausgedacht.
    Was Sie hier beschreiben ist sicher nicht weniger aufwändig erst Recht, wenn Sie es Hausnummer genau haben wollen.
    Wieviele Proben sollen denn dafür in welchen Zeitspannen genommen und untersucht werden?
    Realistisch ist zyklische Abwasseruntersuchung nur über das gesamte oder eindeutig eingrenzbare Entsorgungsgebiete um zu sehen, da ist etwas in der Stadt was genauer untersucht werden muss.
    Alles andere wäre ein Riesenaufwand an theoretischer Modellierung und zusätzlichen Messungen um die Daten quantitativ korrekt einzuordnen.
    Jede Stadt hat eine andere Kanalisation mit anderen Einleitern und Mischungen, die sich täglich und oft auch zufällig unterscheiden.

  3. 11.

    2 passende Beispiele die hier als Vorbild angedeutet werden.
    Was hat es gebracht. Weder die Niederlande noch das Berchtesgardener Land gelten als besonders erfolgreich in der Pandemiebekämpfung. Die wissen mehr oder schneller aber verhindern oder dämpfen der Ausbreitung?

  4. 10.

    Das ist mir schon klar. Ich beziehe mich auf den Vorredner der den Aufwand der individuellen Tests in Frage gestellt hat, wenn man den gleichen finanziellen Aufwand in der Kanalisation und den Laboren versenkt hätte. Das klingt eben etwas naiv.
    Vor die Welle kommen klingt gut, aber was hätte das analytische gebracht? Die Welle oder Wand wurde uns doch seit ziemlich langem prognostiziert und was hat es gebracht? Wir sind trotzdem reingefahren.
    Langfristig ist es sicher zielführend die Entsorger mit regelmäßigen Beprobungen diesbezüglich zu beauftragen aber wenn daraus keine passenden Entscheidungen getroffen werden, nützt das gar nix, außer das man weiß das da irgendwo etwas ist.

  5. 9.

    Oh-Mann! Wieder ein Relativierer! Das Ende einer jeden Entscheidung! Sei es durch mangelnde Information oder Vorstellungskraft. Bloß nichts verändern- zu Hülfä! :-))
    Personenscharf? Nette Formulierung, übrigens. Zum Teil ja, auf jeden Fall nachvollziehbar bis zur Hausnummer, und die meisten Mitbürger wohnen nicht in Marzahn oder im Märkischen Viertel. Die Gesellschaft bekommt bei solchen Analysen bei pandemischen oder endemischen Ereignissen einen immensen Zeitvorsprung. Die Ausscheidung von Viren beginnt bereits vor der Möglichkeit des Nachweises durch die Tests. Das Hauptproblem bei dieser Pandemie waren und sind diese z.T. veralteten Informationsstrukturen (Faxgeräte!), die Software etc., das RKI hätte auf die speziell für Seuchen zugeschnittene SORMAS-Software mit den Gesundheitsämtern (Minister!) pochen sollen. Stattdessen wird jetzt an SurfvNet "rumgedoktert". Vor einem Jahr bekam ich -ungeimpft- Tobsuchtsanfälle bei dieser Flickschusterei... ;-)

  6. 8.

    Ich würde mich da gerne einmischen.
    Es geht in der Abwasseruntersuchung nicht um die Pandemiebekämpfung an sich, sondern um Erkenntnisse zu Varianten, prozentualem Anteil und Verlauf der Häufigkeit.
    Bei Omikron wurde bei ca. 5 % der Infektionen sequentiert - teuer, zeitaufwendig und nur mit Hochrechnung auf die Gesamtbevölkerung übertragbar.
    Da ist doch diese Abwasserüberwachung zielführender und um vieles schneller in der Gesamtheit.
    Und evtl. hätte man dann auch einmal VOR eine Welle kommen können?!

  7. 7.

    Sicher interessante Erkenntnisse. Nur was macht man damit. Personenscharf lässt sich das nicht zuordnen, also die ganze Stadt oder Wohngebiet in Quarantäne bis das Abwasser wieder Virenfrei ist. Um individuelle Tests kommt man nicht umhin, Vielleicht in totalitären Staaten aber nicht in Deutschland. Wie wird das Gesundheitsamt damit entlastet wenn sie alle betroffenen EW anfragen müssen, weil es einigen von denen evtl. nicht gut gehen könnte?

  8. 6.

    Die Teile der Viren, die nachgewiesen werden, sind laut den Gefährdungsbeurteilungen für die Mitarbeiter der Abwasserverbände nicht mehr infektiös. Vielleicht bilden die Ratten in der Kanalisation einfach nur Abwehrstoffe gegen dieses Virus aus, wie es bei anderen Krankheiten auch bei den Mitarbeitern der Entsorgungsunternehmen auch passieren kann, welche regelmäßig mit Abwasser in Verbindung kommen....

  9. 5.

    Oh, ja. Ich habe dazu auch mehrfach meinen Senf zu dem obigen Thema geäußert (in den letzten beiden Jahren). Dieser riesige Aufwand mit z. T. fragwürdigen Tests und Test-Centern und die damit verbundenen Milliarden Euro wären bei diesem Abwasserscreening wahrscheinlich sinnvoller eingesetzt worden.
    Bu-hu, ja es ist zum Heulen. ;-)

  10. 4.

    Es ist wirklich zum Heulen ...
    So wie Sie schreiben, die Erkenntnis über Corona im Abwasser ist schon fast 2 Jahre alt.
    Das Wort "Pilotprojekt" sollte langsam das Unwort der Pandemie werden, m.E. nur eine Sache des Geldes ...
    > Es wird ein Pilotprojekt geplant, durchgezogen und schon rollt der Rubel. <

    So einfach können die Steuerzahler blechen und das Rad wird ständig neu erfunden.
    Traurig!

  11. 3.

    Das erinnert mich daran,dass Corona im Abwasser schon 2019 nachgewiesen wurde.

    https://www.aerztezeitung.de/Nachrichten/Corona-Spuren-schon-2019-im-Abwasser-entdeckt-410501.html

  12. 2.

    Tja, Vorlaufzeit gegenüber den herkömmlichen Test 8-10 Tage. Die Niederlande betreiben das Abwassermonitoring schon seit geraumer Zeit. Dazu gab es schon Berichte kurz vor Ende des ersten Lockdowns. Infektionsherde sind bis zur Hausnummer zu lokalisieren. Vor allen Dingen ohne die "Belastung" der Gesundheitsämter. (Die können dann während der nächsten Pandemie längere Wochenenden einführen - Sarkasmus aus). Aber diese Erkenntnisse wurden von der Politik erfolgreich negiert. Die Tagesschau berichtete mehrmals im letzten Jahr über dieses Thema:

    https://www.tagesschau.de/wirtschaft/technologie/corona-frueherkennung-ueber-das-abwasser-101.html

  13. 1.

    Interessanter Ansatz und auch mal eine andere Perspektive. Ich hoffe, dort unten sind die Viren nicht mehr infektiös. Im Untergrund leben ja schließlich noch Populationen von Nagern. Mussten nicht irgendwo Hamster getötet werden, weil sie C- positiv waren. Und schließlich waren Ratten schon mal in eine Seuche verwickelt. Aber vielleicht ist das zu weit gedacht.

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