Corona-Pandemie - Spandau verfolgt Kontakte infizierter Schüler und Kita-Kinder nicht mehr

Di 18.01.22 | 17:50 Uhr
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Archivbild: Ein Schüler testet sich vor dem Unterricht auf das Corona-Virus. (Quelle: dpa/R. Michel)
Audio: Inforadio | 18.01.2022 | A. Michel | Bild: dpa/R. Michel

Spandau hat als erster Berliner Bezirk die Kontaktverfolgung in Schulen und Kitas komplett eingestellt. "Mit sofortiger Wirkung" werde die Kontaktnachverfolgung durch das Gesundheitsamt eingestellt, heißt es in einem Schreiben des Bezirksamts vom 17. Januar an alle Kitaleitungen, das dem rbb vorliegt.

Zuvor hatte der "Tagesspiegel" bereits von einem entsprechenden Schreiben an die Schulleitungen berichtet. Demnach werden Kontaktpersonen von infizierten Schülern nicht mehr nach Hause geschickt und keine Kontaktlisten mehr erstellt. Stattdessen würden nur noch Sitznachbarn und sogenannte "best friends" getestet.

Dem Bericht zufolge liegt die Inzidenz unter Schülern in Spandau mit 1.800 doppelt so hoch wie im Rest der Stadt.

Gesundheitsstadtrat verteidigt Vorgehen des Bezirks

Der Gesundheitsstadtrat in Berlin-Spandau, Oliver Gellert (Grüne) verteidigte das Ende der Kontaktnachverfolgung. Im Bezirk sei die Zahl der Neuinfektionen so stark gestiegen, dass ein Nachvollziehen der Infektionsketten bei Schülern zeitlich nicht mehr zu leisten sei, sagte er im Inforadio vom rbb.

Das Gesundheitsamt sei damit ausgelastet, die bestätigten Fälle zu registrieren und Kontakt zu den positiv getesteten Menschen aufzunehmen. Deren Kontaktpersonen würden erst nach einigen Tagen kontaktiert werden können, wenn ihnen bereits das Ergebnis eines PCR-Tests vorliege.

Gellert betonte jedoch, dass die Berliner Gesundheitsämter schon länger Prioritäten bei der Kontaktnachverfolgung setzen würden. Mit der Schülerschaft sei nun eine weitere Gruppe hinzugekommen, die von den Ämtern nicht weiter berücksichtigt werden könne. Die Kontaktnachverfolgung in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und Geflüchtetenunterkünften des Bezirks werde hingegen fortgesetzt.

Sendung: Inforadio, 18.01.2022, 09:00 Uhr

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26 Kommentare

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  1. 26.

    Ich glaube mittlerweile kann jeder Inzidenzen berechnen. Nur ihr Ergebnis passte halt nicht...und das ließ mich nachfragen, wie sie auf 2000 statt 1000 kommen konnten.

  2. 25.

    Die Enscheidung, ob eine Impfung mit den derzeitigen Impfstoffen durchgeführt wird bei bestehender Vorerkrankung würde ich dem behandelnden Arzt überlassen. Ohne den Patienten und dessen Annamnese zu kennen, halte ich medizinische Ratschläge nicht für statthaft. Im Grundsatz haben sie Recht, aber im Einzelfall kann es doch Gegenindikationen geben.

  3. 24.

    Soweit ist das auch eine vernünftige Eigenverantwortung, wäre schon schön, wenn das immer so laufen würde mit der Eigenverantwortung. Die Bescheinigung vom Amt bruachen Sie aber trotzdem sobald es darum geht, die Isolation als entschuldigte Fehlzeit wegen Quarantäne in der Firma oder Schule anzuzeigen - auf Zuruf wird eine Firma das nicht akzeptieren wegen eigenverantwortlicher Isolation (wäre für jüngere Kinder, die nicht allein zu Hause bleiben - alternativ ginge eine Kindkrankschreibung), bei den Kindern wird die Schule auch eine offizielle Bergründung für die Fehlzeiten haben wollen (vielleicht in Brandenburg einfacher, da für einige Jahrgänge die Präsenzpflicht ausgesetzt ist).

  4. 23.

    Aber dann lassen sie doch bitte Ihr Kind impfen, wenn es vorerkrankt ist! Dafür genau sind doch die Impfungen da und gerade für vorerkrankte Kinder gibt es eine Impfempfehlung seit Wochen. Da spielt nicht die Verwaltung russisch Roullette sondern leider Sie.

  5. 21.

    Es wird immer auf 100.000 „hochgerechnet“ bzw. umgerechnet.
    Das ist auch bei den krankenhauseinweisungen der Fall. Können sie sich hier bei den Zahlen für Berlin und Brandenburg ansehen. Auch die inzidenz funktioniert so.
    Um auf Wer pro hunderttausend zu kommen muss man das machen, nur bei den Schülern klingt das dann sehr dramatisch.

  6. 20.

    Ich habe klar dargelegt wie die Rechnung für eine 2.000er Inzidenz bei 20 Infizierten Schüler gemacht wird.
    Sie reden dann von das ich Statistik nicht verstanden habe ohne zu zeigen wo ich das falsch dargelegt habe.
    Na dann zeigen sie doch mal wie es richtig wäre, wie denn die 1.800/100.000 bei den Schülern zustande kommt.
    Das jemanden als dumm zu bezeichnen durch die netetiquette kommt ist schon verwunderlich.
    Und ihre restlichen Antworten haben keinen sachlichen Hintergrund.
    Wenn eine Firma 2G nicht einhalten kann, weil sie es nicht schaffen gibt es Strafen. Macht das die verwaltung (wie im verlinkten Artikel) passiert nix.
    Und natürlich habe ich einen besseren Vorschlag. Man legt nur das Fest, was man auch umsetzen kann und das gilt dann für alle.
    Sie können aber gern alles weiter ohne Kritik hinnehmen.

  7. 19.

    Ich vertraue da lieber dem Expertenrat wenn es um die Einschätzung der Situation der Kinder angeht und nicht der Priorisierung von einem Stadtrat. Ich finde diesen Alleingang nicht gut und wünsche mir eine berlinweite Einheitlichkeit.

  8. 18.

    Andreas:
    "Ist immer wieder nett… was die Verwaltung nicht schafft wird eingestellt."

    Haben Sie einen besseren Vorschlag, wie eine Verwaltung etwas machen soll, was sie objektiv nicht leisten kann?!? Nur sinnfreie destruktive Kritik!

    Andreas:
    "Das sollte sich mal eine Firma erlauben … schaffen wir nicht, machen wir nicht."

    Das machen Firmen genauso: Was sie objektiv nicht schaffen können, können Sie auch nicht schaffen!

    Andreas:
    "Und dann wieder diese Zahl von 1.800…
    Hat man an einer Schule mit 2.000 Schülern 20 Infizierte, hat man eine Inzidenz von 2.000 … und es sind trotzdem nur 20 Schüler infiziert… aber das würde wohl dazu führen das die Panik sinkt."

    Sie haben Statistik NICHT verstanden und auch nicht, dass daraus die Unmöglichkeit der Kontaktverfolgung folgt! Aber dumm rumschwätzen! Das können Sie gut!

  9. 17.

    Wozu brauchen wir denn die Kontaktverfolgung? Damit wir Bescheid wissen und uns in Isolation begeben und regelmäßig testen und unser Befinden beobachten.
    Wir leben nun schon lange mit der Pandemie. Wenn ich also jetzt höre, dass ich Kontakt zu einem Covidfall haben, weiß ich doch was ich tun muss: Isolation, testen, beobachten…. Nicht schwer.
    Ich wünschte, alle Menschen handeln verantwortungsvoll und eigenverantwortlich.
    Als mein Sohn die Nachricht einer erkrankten Mitschülerin bekam, habe ich ihn zuhause gelassen und in der Schule entschuldigt. Fertig! Dazu brauche ich keine Nachricht vom Gesundheitsamt.

  10. 16.

    Ich habe einen asthmakranken Sohn. Die Präsenzplicht gilt auch für ihn, wie für alle vorerkrankten Kinder und Jugendliche auch. Schickt man sein Kind nicht in die Schule, macht man sich strafbar, schickt man es, spielt der Senat mit dessen Gesundheit russisches Roulette. Es sind beileibe nicht alle gesund, die das trifft.

  11. 15.

    Ich verstehe ihre Rechnung nicht so ganz, also insbesondere das Ergebnis. Aber wie sagt man, glaube nur der Statistik, die du selbst gefälscht hast...

  12. 14.

    In Neukölln werden auch keine Kontakte mehr nach verfolgt, selbst wenn die Eltern corona positiv sind gelten die geboosteten Kinder nicht als Kontaktperson

  13. 13.

    Aber Schulen koste es was es wolle offen halten. Die Elter sollen arbeiten.

  14. 12.

    Das ist nicht nur hinter den Rücken von Eltern geschehen auch hinter den Rücken des kitapersonals. Ich bin Erziherin und erlebe diesen Wahnsinn das auf und ab Tag täglich hautnah und live mit. Diese Entscheidung ist für uns alle eine Katastrophe für die Kinder Eltern und Erzieherin. Sie schaffen die Arbeit nicht???? Das ist Politik was machen alle Firmen Selbständige usw. Auch alles hinwerfen und aufgeben???? Nur hier in der Kita reden wir über Gesundheit Fürsorge für unsere Kinder und das Personal. Ich glaube hier wird damit gespielt und ich hätte nie soviel verantwortungslosigkeit von so einer Institutionen erwartet. Danke an das Gesundheitsamt Spandau für nichts.

  15. 11.

    Ach herjee...wer hätte das gedacht? Die Schüler wirds freuen, endlich kein stundenlanges Anstehen in der Warteschlange für den erlösenden PCR- Test mehr!
    Und bei diesen Inzidenzen? Mal ehrlich.....jetzt müssen doch endlich alle mal durch sein!

  16. 10.

    Nur mal so am Rande: 20 infizierte Schüler von 2000 entsprechen einer Inzidenz von 1000. Nicht ohne Grund wird bei der Inzidenz die Basis 100000 verwendet. Vielleicht wäre uns schon geholfen wenn einfacher Dreisatz verbreiteter wäre...

  17. 9.

    Es ist eine Unverschämtheit diesen Beschluss bewusst hinter dem Rücken der Elternschaft an die Kita-Leitungen zu tragen und somit besorgten Eltern die Möglichkeit zu nehmen sich irgendwie um den Schutz des eigenen Kindes und auch anderer zu sorgen. Ich würde mich freuen, wenn der RBB das vorliegende Schreiben in Gänze veröffentlicht, um diese Praxis des Gesundheitsamtes zu zeigen.
    Eine Nachverfolgung findet nicht mehr statt, eine Testpflicht ist bestenfalls ab dem 24.01. in Sicht (sofern dann ausreichend Lilli-Tests zur Verfügung stehen) und in Quarantäne werden die Wenigen geschickt, die sich verantwortungsbewusst (positiv) testen. WOW. Auf Kosten der Kinder aufgegeben. Klasse Leistung.

  18. 8.

    Warum dann noch testen, was man nicht weiß das..., ist eh schon alles gelaufen, nicht? Ist halt Berlin, Inzidenzen doppelt so hoch wie ueberall sonst, weil Berlin ja Vorbild ist. Für was.

  19. 7.

    Wenn man es nicht konsequent überall macht , dann kann man es m.E .auch komplett sein lassen , wo ist denn hier noch eine erkennbare Linie vorhanden ?

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