Lage an Schulen in Brandenburg - Nur wenige Eltern nutzen Aussetzung der Präsenzpflicht

Do 27.01.22 | 16:41 Uhr
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Lehrer mit Schülern im Klassenzimmer. (Quelle: dpa/Marijan Murat)
Bild: dpa/Marijan Murat

Nur wenige Eltern in Brandenburg nutzen die Aussetzung der Präsenzpflicht in den Schulen. Diese gilt seit Dezember für die Schüler in den Jahrgangsstufen 1 bis 5, 7 und 8 sowie in den Leistungs- und Begabungsklassen und an den Förderschulen.

Für etwas mehr als die Hälfte der rund 293.000 Schülerinnen und Schüler gelte der Verzicht auf die Präsenzpflicht, teilte das Bildungsministerium am Donnerstag auf Anfrage mit. Davon blieben nur etwa 3 bis 5 Prozent zuhause im Distanzunterricht, berichtete das Ministerium.

Ernst hatte Giffey informiert

Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) hatte am Mittwoch diese Zahlen auch der Regierenden Bürgermeisterin von Berlin, Franziska Giffey (SPD), in einem Telefonat mitgeteilt. In Berlin ist die Präsenzpflicht an Schulen seit Dienstag vorläufig ausgesetzt. Giffey hatte nach eigenen Angaben Ernst nach den Erfahrungen mit der Aufhebung der Präsenzpflicht in Brandenburg gefragt. Nach der Senatssitzung am Dienstag hatte Giffey erklärt, der Verzicht auf die Präsenzpflicht habe sich in Brandenburg bewährt. In Berlin habe man mit der Maßnahme auch dem Wunsch vieler Eltern Rechnung getragen.

In Berlin ist die Präsenzpflicht vorerst bis Ende Februar ausgesetzt. In den beiden Wochen nach den Winterferien (ab dem 7. Februar) müssen sich Schüler an jedem Schultag testen lassen. In Brandenburg müssen Schüler drei mal wöchentlich Corona-Tests absolvieren.

Sendung: Antenne Brandenburg, 27. Januar 2022, 16:30 Uhr

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16 Kommentare

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  1. 16.

    Dipl. Lüftungsexperten stehen vor Ungeimpften in einem (kalten) virusfreundlichen vollen (Kühl-)Raum, sprechen hinter einer Maske, atmen da etwas so lange ein, was der Hersteller so nicht freigibt, angewiesen von Leuten in Büros mit Lüfter, aus einer Videokonferenz heraus...Die Bildungsverwaltungen "mogeln" sich ungestraft durch die Pandemie und blenden aus, dass Schule ist nur dann stabilisiert, wenn sie tatsächlich Bildung vermittelt, Ressourcen und Interessen fördert und stärkt, wenn sie eine stabile pädagogische Infrastruktur hat und Tagesstruktur und Rhythmus bietet. Sie ist keine Verwahranstalt damit Eltern sich entlasten... und infizierte Kinder losschicken?

  2. 15.

    Die Klassenlehrerin von unserem Kind muss auch noch den Unterricht von 3 weiteren Klassen gestalten.
    Für Präsensunterricht und den Kindern die nicht vor Ort sind.
    Onlineunterricht ,dafür haben nicht alle Kinder die Technologie so wie unser Sohn.
    1000 MB Anschluss
    Pc Bj.2021
    höhenverstellbarer Schreibtisch nebst entsprechenden Stuhl.
    Netzwerkdrucker.
    So ist nicht einmal die Schule ausgerüstet.
    Selbst seine Klassenlehrerin macht ihre Arbeit zuhause am Küchentisch.
    Skype oder Face time laufen gerade so.

  3. 14.

    Ich hätte nie gedacht,das ich zu den Lehrern einmal Danke für deren Arbeit sage.
    Mit der Aussetzung der Präsenzpflicht, hat sich das Land aus deren Verantwortung gezogen.
    Nun sind die Schulen und die Eltern die Dummen.
    Die Hygienemaßnahmen sind seit Beginn an die Gleichen.
    Nur das die Kinder mit dicken Jacken und Decken im Unterricht sitzen.
    Da keine Filteranlagen vorhanden sind,kühlen natürlich die Räume schnell aus.
    1945 mußten meine Eltern Brennstoff mit zur Schule bringen,damit es etwas warm wurde in den Räumen.

  4. 13.

    Na endlich lassen Giffey und Busse die Eltern entscheiden und endlich verdeutlicht dieses Wahlrecht der Eltern bezüglich der Bildung ihrer Kinder auch, daß das zum Teil hysterische, öffentliche Tröten von Gegnern präsenter Bildungsangebote nicht den Mehrheitswillen der Eltern abbildet.
    Danke.

  5. 12.

    Ich meine damit, nicht nur Ernst anrufen (die wird ihr Projekt Teilaufhebung der Präsenzpflicht nicht schlecht machen), sondern weitere Quellen oder auch einfach mal die Zeitung. Wenn Giffey da wirklich so gemacht hat und sich nur auf die Information von Ernst (als Kanzlergattin und Parteigenossin) da verlassen hat, dann muß sie sehr naiv sein.

  6. 11.

    Man hätte auch einfach mal nach Brandenburg sehen können vorher und dann wäre man nicht überrrascht gewesen, daß das kaum genutzt wird aus den genannten Gründen.

  7. 9.

    Tja, als Erzieher an einer Brennpunkt-Schule im Wedding machen Sie andere Erfahrungen. Ist vielleicht für einen Lehrer aus Friesack nicht nachvollziehbar...

  8. 8.

    Lehrer können nicht über Monate für jede Klasse doppelt arbeiten.
    Natürlich könnte man die Schüler*innen, die zu Hause sind, online dazuschalten. Aber dann bewegt man sich in einer datenschutzrechtlichen Grauzone.
    Es gibt Vorgaben über die Anzahl der zu schreibenden Klassenarbeiten. In den ersten Wochen sollten in Brandenburg keine geschrieben werden und dann kam bald die Aufhebung der Präsenzpflicht für bestimmte Klassen. Wenn die ersten Arbeiten nicht jetzt geschrieben werden, wann dann?

  9. 7.

    Ich als Lehrer fühle mich nicht durch Schüler in meiner Gesundheit bedroht. Ich freue mich jeden Tag über gesunde, auch oft genesene (von einer Infektion, selten von einer Erkrankung) Kinder. Kommt weiter zur Schule. Ihr seid keine Gefahr und willkommen!

  10. 6.

    Zum Glück wurde die Präsenzpflicht selten genutzt. Was wäre wenn sie weiter bestanden hätte mit den ganzen täglichen Tests? Und wenn dann falschpositiv getestete in Quarantäne müssten. Passend gerade einen sehr guten Artikel gefunden wo in Bayern genügend Schüler unnütz in Quarantäne waren aufgrund fehlerhafter Tests.

    https://www.nordbayern.de/panorama/schuler-grundlos-in-quarantane-coronatests-lieferten-reihenweise-falsche-ergebnisse-1.11765604?fbclid=IwAR2Wn5gNjA_9kxJl-nQ99GpuId0Mcu-uJdYESGfqOYsVV2A3pDfi6SpkAKg

  11. 5.

    Danke, liebe Eltern, für Euer Verantwortungsbewusstsein. Danke, liebe Schüler, für Eure Wertschätzung gegenüber der Schule und beiden für die Anerkennung von Schulbildung als wichtiges Gut.

  12. 4.

    In Berlin müssen - nach meinen Informationen - ungeimpfte Geschwister nach einem positiven PCR-Test in Quarantäne.
    Was natürlich auch ziemlicher Quark ist:
    Positiver Schnelltest und nach ca. 1-2 Schultagen kommt erst das Ergebnis.
    Solange sitzen die evtl. infizierte Geschwisterkinder in der Schule und nehmen dann wahrscheinlich noch ein paar Schüler einer anderen Klasse mit.

  13. 3.

    Natürlich nutzen kaum Eltern die ausgesetzte Präsenzpflicht nach dem verlorenen Jahr. Und das selbst Geschwisterkinder von positiv getesteten Kindern nicht mehr nach Hause geschickt werden, ist eine bodenlose Frechheit gegenüber dem Schulpersonal. Da wird voll auf Lehrer, Erzieher und co. ge...issen...

  14. 2.

    Da kann ich mich dem vorherigen Kommentar nur anschließen. Wenn das Kind darunter leiden muss, dass man ggf. diese Option in Erwägung zieht, hat man als Eltern kaum eine wirkliche Wahl. Die Lehrer lassen gerade auf Hochtouren Klassenarbeiten etc. schreiben als gäbe es kein Morgen mehr. Eine Nachfrage wie das zur Aufhebung der Präsenzpflicht passt und was das für das Kind bedeuten würde, wurde klar beantwortet: natürlich müsste das alles nachgeschrieben werden. Die Wahl trifft wohl kaum jemand.

  15. 1.

    Der Artikel zeigt wie wenig Ahnung die Journalisten haben: die Präsenzpflicht ist zwar ausgesetzt für einige Klassen, aber die sichtlich überforderten Schulen stellen einem keinerlei Hilfe zur Verfügung und benoten etwaige Arbeit nicht. In Konsequenz ist das wie im Distanzlernen - man ist als Eltern weiter auf sich allein gestellt und die Schule als Institution bestraft etwaige Heimbeschulung durch Ignorieren, Wegschauen und Nichtbeachtung und Nichtunterstützung.
    Sich dann zu wundern, dass kaum Eltern diese Möglichkeit nutzen, ist purer Hohn im 3.Lockdownjahr!

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