Quarantäneregeln für Kontaktpersonen - Gewerkschaft kritisiert "Test-to-Stay"-Verfahren für Berliner Kitas

Do 03.02.22 | 15:27 Uhr
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Handtücher hängen in einem Bad einer Kindertagesstätte (Kita) an Haken. (Quelle: dpa/Friso Gentsch)
Bild: dpa/Friso Gentsch

Ab nächster Woche dürfen Kinder, die Kontakt zu Corona-Infizierten hatten, unter bestimmten Voraussetzungen in der Kita bleiben. Die neue Regelung berücksichtige jedoch nicht die Erzieherinnen, kritisiert die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft.

Das vom Berliner Senat geplante "Test-to-Stay"-Verfahren für Kitas ist von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Berlin (GEW) kritisiert worden. Die GEW wertete das neue Verfahren am Donnerstag als Versuchslabor.

"Test-to-Stay" bedeutet, dass Kinder und Beschäftigte mit regelmäßigen Tests weiterhin in der Kita sein können, auch wenn sie Kontaktpersonen eines positiv getesteten Covid-19-Falles in ihrer Kita-Gruppe waren. Voraussetzung ist, dass sie sich an den fünf folgenden Tagen testen, ihre Testergebnisse negativ ausfallen und sie keine Symptome haben. Die Regelung gilt auch für geimpfte und genesene Kinder.

Gesprächsangebote werden laut GEW nicht beachtet

Eltern können auch nach der neuen Regel weiterhin entscheiden, ihr Kind nicht in die Einrichtung zu bringen, wenn es engen Kontakt zu einer positiv getesteten Person hatte. Sind Kita-Kinder Kontaktpersonen von Infizierten in ihrem Haushalt, müssen sie sich auch weiterhin in Quarantäne begeben, können sich aber bereits nach fünf Tagen wieder freitesten - per PCR- oder Antigen-Schnelltest. Für solche Fälle wird die Quarantäne wie bisher vom zuständigen Gesundheitsamt ausgesprochen und bescheinigt, hieß es in der Senats-Mitteilung.

Die GEW kritisierte jedoch, dass zwar Eltern entscheiden könnten, ihr Kind nicht in die Kita zu bringen, die Erzieherinnen in den Kitas jedoch weiterhin arbeiten müssten. Die Kitas seien von dem neuen Verfahren überrumpelt. Gesprächsangebote blieben laut GEW bisher ungehört.

Sendung: Inforadio, 03.02.2022, 14:20 Uhr

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32 Kommentare

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  1. 32.

    In unserer Kita haben wir den zweiten Quarantänefall, beide von geimpften Erziehern ausgelöst!Ich kenne viele solcher Fälle! So unterschiedlich die Erfahrungen,so gleich die Ergebnisse. Finden Sie das "sozialer" während einer Pandemie, wenn Geimpfte feiern gehen oder verreisen und andere anstecken?

    Bei Genesenen geht es, genau wie bei Geimpften, nicht um den Fremdschutz sondern um den Schutz vor einer schweren Erkranung! Genesen erkranken nicht mehr schwer; seltener als Geimpfte!
    6 Wochen "krank" war die Dame wohl kaum. Bei wem geht denn der Infekt so lange, wenn die Person nicht auf der ITS gelandet ist oder zur Kur musste? War das der Fall oder lag es an den alten Quarantäneregeln, nach denen nicht selten 5-6 Wochen Quarantäne angeordnet waren?

    Überein stimme ich bei Ihrer Aussage, dass sich die Erwachsenen in der Regel bei anderen Erwachsenen infizieren und wenn nicht, sind dennoch die Erwachsenen "schuld". Aber warum immer diese Schuldzuweisungen, wie bringt uns das voran?

  2. 31.

    Woher wissen sie zu allen Bereichen so sicher das nichts helfen könnte? In welchem Bereich/Setting arbeiten Sie? In meiner Kita sind allein in dieser Woche 7 Erzieherinnen neu erkrankt zu den 4 aus der vergangenen Woche. 40 Prozent des Personals noch da, aber teilweise völlig entkräftet. Es fehlen auch etliche Kinder, aber nur sehr sehr wenige Eltern geben an das Zuhause Corona ist. Will einfach niemand mehr in Quarantäne. Kann ich nachvollziehen. Fakt ist aber das das Konzept des Senats mit Testen und bleiben nicht funktioniert.

  3. 30.

    Also so ein Unfug habe ich lange nicht gehört. Ich Arbeite in einer Kita und es verteilt sich durch die Kinder die Zuhause einfach nicht richtig getestet werden!!!!
    Als es bei uns ein Erzieher hatte mussten sich die Kinder frei testen. Und siehe da, ca. 60% der kinder waren infiziert!!! und das kommt nicht veon einem Erzieher!!!
    Es gibt genügent Wissenschaftler, Amtsärzte und Virologen die bestätigen das gerade in die Kinder diejenigen sind die das Feuer am lodern halten und die Erwachsenen sich dadurch infizieren.
    Also bitte nochmal richtig erkundigen

  4. 29.

    Luftfilter sind höchstens sinnvoll (sind die eigentlich nie, dezentrale Lüftungsanlagen sind viel sinnvoller) wenn Sie Abstand halten. Ohne Abstand/Maske schützen sie Luftfilter vielleicht vor dem sekundären Übertragungsweg Aerosole, aber nicht durch den viel primäreren Übertragungsweg Tröpfcheninfektion. Bei Face-to-Face Kontakt bringt ihnen der Luftfilter in der Ecke einfach gar nichts.

    PCR-Pooltests funktionieren nur bei geringer Inzidenz. Was bringt ihnen das, wenn in jedem Pool nochmal alle getestet werden müssen, weil ständig wieder einer positiv ist? Da verschwenden Sie nur PCR-Testkapazitäten.

    Aktuell ginge es nur um Schutz für Beschäftigte mit Erkrankungen die die Impfung unwirksam werden lassen, also Krebs oder durch Medikamente stark immunsupprimierte. Die meisten mit solchen Erkrankungen sind meist wohl kaum arbeitsfähig. Bei Diabetes, Bluthochdruck und anderen Risikos für Covid-19, die nichts mit Immunsuppression zu tun haben, schützt die Impfung hervorragend.

  5. 28.

    Luftfilter sind höchstens sinnvoll (sind die eigentlich nie, dezentrale Lüftungsanlagen sind viel sinnvoller) wenn Sie Abstand halten. Ohne Abstand/Maske schützen sie Luftfilter vielleicht vor dem sekundären Übertragungsweg Aerosole, aber nicht durch den viel primäreren Übertragungsweg Tröpfcheninfektion. Bei Face-to-Face Kontakt bringt ihnen der Luftfilter in der Ecke einfach gar nichts.

    PCR-Pooltests funktionieren nur bei geringer Inzidenz. Was bringt ihnen das, wenn in jedem Pool nochmal alle getestet werden müssen, weil ständig wieder einer positiv ist? Da verschwenden Sie nur PCR-Testkapazitäten.

    Aktuell ginge es nur um Schutz für Beschäftigte mit Erkrankungen die die Impfung unwirksam werden lassen, also Krebs oder durch Medikamente stark immunsupprimierte. Die meisten mit solchen Erkrankungen sind dann meist wohl kaum arbeitsfähig. Bei Diabetes, Bluthochdruck und anderen Risikos für Covid-19, die nichts mit Immunsuppression zu tun haben, schützt die Impfung hervorragend.

  6. 27.

    Sowohl bei meiner Frau im Hort als auch in der Kita meiner Tochter haben sich natürlich mittlerweile ALLE ungeimpften Erzieher schon mindestens 1 mal Infiziert. Die erste ist jetzt das DRITTE Mal positiv!!! Soviel zum Genesenenschutz. Dazu kommt noch, dass die Schwurbler-Kolleginnen, die immer betonten, dass man sich doch wegen "dem Schnupfen" nicht impfen lassen müsse, dann natürlich 4-6 Wochen krank waren mit "dem Schnupfen". Ganz großes unsoziales Kino. Meine Frau sucht sich jetzt was anderes, hat keinen Bock mehr auf den Esoterischen Kindergarten (im Kollegium).

    In der Kita meiner Tochter hatten sich alle ungeimpften Erzieherinnen innerhalb 1 Woche an 1 Kollegin angesteckt. In vielen Kitas gibt es untereinander gar keine Maßnahmen. Die meisten infizieren sich bei Kolleginnen und nicht bei Kindern, weil Erwachsene epidemiologisch nachgewiesen wohl infektiöser sind. (viruslast ist nicht alles).

  7. 26.

    Das ist nicht respektlos sondern die schlichte Realität. Praktisch sämtliche Personen, die zwangsläufig engen Kontakt mit Kindern haben und dazu zählen Erzieher und Eltern alle, werden innerhalb kürzester Zeit der Infektion ausgesetzt sein. Genau deswegen schützt man sich mit Impfen und Boostern, wenn man in diese Gruppe fällt, auch wenn man nicht zur Risikogruppe gehört. Dies schützt nachweislich nicht vor der Erkrankung, diese kann auch manchmal heftiger ausfallen, aber eben hoffentlich nicht lebensbedrohlich. Mehr Schutz gibt es realistisch leider nicht und dessen ist sich eigentlich auch jeder Erzieher im Klaren bzw. sollte es sein. Die Alternative hieße, sämtliche Kitas zu schließen, was einem Lockdown für Eltern gleichkäme und damit auch nicht die Lösung sein kann. Erzieher tragen schon immer ein hohes Risiko, sich bei Kindern im Irgendetwas zu infizieren.

  8. 25.

    Ehrlich gesagt beneide ich die Länder die alles geöffnet haben . Bitte jetzt nicht mit dem Spruch kommen ich könnte ja dort hinziehen.
    Es ist mittlerweile unerträglich geworden das jeder sein Müdchen kühlen muss . Jeder Job ist heut davon betroffen mit infizierten in Berührung zu kommen . Bis jetzt habe ich auch noch nicht die Zahnärzte klagen gehört und jene sitzen wirklich an der Quelle ohne einen Test zu verlangen und eine Bescheinigung. Schon mal jemand die Bauarbeiter gefragt die mit so vielen Mitarbeitern kontakt haben aus aller Herren Länder und ohne Maske arbeiten müssen . Geschweige sich nicht laufend die Hände waschen und desinfizieren können .
    Diese unsagbare Angst ist doch echt eine Katastrophe . Dazu noch ich bin geimpft und habe auch nichts gegen ungeimpfte. Fahrt doch alle mal ein bisschen runter . Laufend wird bei irgendjemand die Schuld gesucht . Die gibt es nicht das Virus ist nun mal da.

  9. 24.

    die arbeit der erzeiher/innen wurde nie wirklich hervorgehoben, traurig

  10. 23.

    Statt zu "kritisieren" hätte ich mir von den Gewerkschaften gewünscht dass sie größtmöglichen Druck auf Senat und Kitaträger ausgeübt hätten damit jetzt in jedem Gruppenraum ein effektiver Lüfter steht und der Senat die PCR Pooltestungen installiert hat. Und dann wäre der Schritt, Abschaffung der Kontaktquarantäne, in Ordnung gewesen. So sehe ich es, dass einfach die jüngste Generation (Kinder) und die jüngere Generation (Eltern)schnell die prozentual benötigte durchgemachte Infektion bedienen sollen. Und wenn einfach ein paar ältere (oder mit Vorerkrankungen) Erzieherinnen oder Angehörige Schäden davontragen oder mal einen Sterbefall beisteuern interessiert das auch nichts und niemanden groß. Senat und Träger sollten sich schämen nach zwei Jahren Pandemie immer noch keine Verpflichtung zu Luftfiltern erlassen zu haben bzw. welche anzuschaffen. Und das in einem sehr reichen Land. Verantwortliche schämt euch!

  11. 22.

    Das test to stay in Kitas auch kommen wird, war dich schon vor über einer Woche klar. Wenn Gewerkschaften von „Überrumpelt“ reden, finde ich das etwas übertrieben.
    Wir Erzieher und all die anderen sozialen Bereiche haben von Anbeginn der Pandemie irgendwie immer funktioniert auch in den Shutdowns und in der Regel ungeschützt, wo viele zuhause bleiben durften. Für das Arbeiten am Limit ist aber mehr als ein schriftliches „Sie leisten Großartiges“ seitens der Senats nicht zu erwarten.

  12. 21.

    Laut AOK Nordost lag, bei deren Versicherten, allein im November 2021 bei 1,82 % der Erzieherinnen Covid als Krankheitsgrund zugrunde. Das seien 72 % mehr, als der Durchschnittswert der anderen AOK-Beschäftigen. Die Impfquote in BRB liegt bei 67 % (NDR). Es erscheint unwahrscheinlich, dass es nach 2 Jahren Pandemie noch signifikant ungeimpfte Erzieher gibt, die nicht Genesene sind.

    Genesene sind vor schweren Erkrankungen in der Regel so gut geschützt, wie geimpfte, teilweise besser, selbst nach asympt. Infektionen. Publikationen und Langzeitbetrachtungen, vom CDC, Schweden und Co. geben hinreichend Grund zur Hoffnung. Herrn Streeck fordert, die Immunität breit zu überprüfen, gerade in Pflege in Betreuung. Erscheint mir zielführender, statt mit noch mehr Druck zu arbeiten.
    https://www.aerzteblatt.de/archiv/223006/Immunstatus-nach-SARS-CoV-2-Infektion-Genesene-offenbar-gut-geschuetzt

  13. 20.

    Auch wenn ich mit allen Eltern fühle, die z. B. selbst krank sind und gesunde aufgekratzte Kinder zu Hause haben oder arbeiten gehen müssen; zum Schutz der anderen Kinder, der Erzieher und der Eltern sollten Kinder als K1 nicht in die Kita gehen. Eltern kommen eh nicht drum herum, sich bei ihren Kindern anzustecken, aber es ist ein Unding die Mitarbeiter, andere Kinder und Familien in Gefahr zu bringen.

    Wenn ich die Virologen Stöhr, Streeck und Drosten richtig verstanden habe, müssen wir uns eh alle infizieren, um aus dem Impfen in kurzen Abständen herauszukommen und den endemischen Zustand zu erreichen.
    Falls Durchseuchung die Intention sein sollte, wäre es fair, wenigstens darüber informiert zu werden. Wir stünden dem offen gegenüber, aber das muss man dann ehrlich kommunizieren und nicht chiffriert als "test-to-stay" vermarkten! Jeder muss die Möglichkeit haben, da nicht mitmachen zu wollen.

  14. 19.

    Achso, DESHALB hat der Senat wieder FFp2 Masken für das Kita-Personal ausgegeben. Hatte mich schon über die"Großzügigkeit gewundert. Die letzten gabs vor über einem Jahr. So sieht in den Augen der Senatsverwaltung für Bildung also "Arbeitsschutz" aus. Hahaha. Das ist so absurd, das nur noch lachen hilft. In unserer Kita sind gerade über 60% des Personals krank. Alles sehr "mild". Für schlappe 2,200 Euro netto. Den groß angekündigten "Corona-Bonus" für letztes Jahr gabs hier auch (noch?) nicht.

  15. 18.

    Es ging mir nicht um einen Vergleich, sondern dass eine Impfung oft der beste Schutz ist. Das geht eben sogar so weit, dass Arbeitgeber in Krippen eine Hep A Impfung bezahlen müssen (manche wissen vielleicht nur nichts davon)

    Warum dann so viele auf die Impfung gegen Corona verzichten, wo man "doch so gefährdet" (was ja grundsätzlich stimmt) ist. Sich impfen lassen und gut ist es.

    Gilt auch für die Angehörigen, Partner oder Kinder über 5 Jahren zu Hause. Wieviele extrem Immunsupprimierte gibt es denn überhaupt? Die Impfung ist der beste Schutz den wir haben. Mit Corona in Kontakt kommen wird jeder über kurz oder lang.

  16. 17.

    ...warum benötigen Erzieher und KiTa-Kinder eigentlich weniger Schutz
    als Lehrer oder Schüler?In der Schule sitzen nämlich geimpfte mit Maske und Test!



  17. 16.

    Liebe ErzieherInnen, hoffe ihr meldet euch alle krank!
    Es ist unsäglich, wie der Senat euch mit Dankesparolen
    abspeisen möchte! Eltern können es sich aussuchen,
    Erzieher nicht ...hmmm

  18. 15.

    Die Impfung nützt Erziehern herzlich wenig, wenn man trotzdem erkrankt. In unserer Kita hatten wir bei fast 50% vom Personal schon Impfdurchbrüche, es waren auch welche richtig doll krank. Über Langzeitfolgen und ob man sie überhaupt wieder loswird, ist zu wenig bekannt. Auch in Kitas arbeiten Erzieher mit Vorerkrankungen. Ob die Eltern die Kinder wirklich zu hause testen, ist zum Teil sehr fraglich, und viele Schnelltests sind viel zu ungenau, erkennen allentfalls hohe Viruslasten - wenn man schon tagelang infektiös gewesen ist. Test-to-stay mag in Schulen klappen, wo einige Kinder geimpft sind, Maske tragen und Abstand halten. In Kitas wo kein Kind geimpft ist, keins Maske trägt und alles durcheinander wuselt, mit Körperkontakt zu den Erwachsenen, ist das grob fahrlässig, allen Beteiligten gegenüber.

  19. 14.

    absichtlich ungenaue Formulierungen....das merke ich mir für Sie.

    Ich bin tatsächlich der "Meinung", dass die Impfquote unter Erzieherinnen viel zu niedrig ist und man deswegen eine Impfpflicht braucht. Gut vielleicht auch ein "besonderes" Problem hier in Sachsen, wobei ich das in Brandenburg ähnlich vermuten würde. In Berlin wahrscheinlich anders.

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