Schüler und Beschäftigte - Berliner Schulen registrieren deutlich weniger Corona-Fälle

Mo 14.02.22 | 19:10 Uhr
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Schüler einer ersten Klasse einer Berliner Grundschule folgen am 28.01.2022 bei einem Klassenausflug an einem Januartag ihrer Lehrerin. (Quelle: dpa/Wolfram Steinberg)
Audio: Inforadio | 14.02.2022 | Christoph Reinhardt | Bild: dpa/Wolfram Steinberg

An Berliner Schulen werden laut Bildungsverwaltung deutlich weniger Corona-Fälle festgestellt als noch vor den Winterferien. Demnach hat sich die Zahl mehr als halbiert. Allerdings sind die Zahlen der beiden Zeiträume nicht eins zu eins vergleichbar.

An den Berliner Schulen ist die Zahl der Corona-Fälle deutlich gesunken. Im Vergleich zur letzten Schulwoche vor den Winterferien nahm die Zahl der Infizierten Schülerinnen und Schüler um mehr als die Hälfte ab.

Wie die Bildungsverwaltung am Montag mitteilte, sind die Zahlen allerdings nicht vollständig vergleichbar, da bis zuletzt die Ergebnisse auf PCR-Nachtestungen beruhten. Weil diese inzwischen nicht mehr durchgeführt werden, veröffentlicht die Bildungsverwaltung die Ergebnisse der Schnelltests. Grundsätzlich gilt, dass Schnelltests verschiedener Hersteller unterschiedlich gut anschlagen.

Nach Angaben der Senatsverwaltung wurden an allen Berliner Schulen in der vergangenen Woche 7.391 Schülerinnen positiv getestet. Vor den Ferien hatte der Wert noch bei 18.009 gelegen.

4,7 Prozent nutzen Aussetzen der Präsenzpflicht

Auch die Zahl der Infektionen beim Schulpersonal ist demnach deutlich gesunken. Der Anteil der Infizierten halbierte sich beinahe von knapp vier auf zuletzt zwei Prozent. In dieser Woche sind insgesamt sieben Schulen dem Stufenplan entsprechend "Gelb" eingestuft, vor den Ferien waren es noch 16. In diesen Schulen werden Lerngruppen geteilt und es findet Wechselunterricht statt.

Das befristete Aussetzen der Präsenzpflicht haben nach Angaben der Bildungsverwaltung bisher 4,7 Prozent der Schülerinnen und Schüler bzw. ihre Eltern genutzt. Bei den meist volljährigen Schülerinnen und Schülern an Berufsschulen lag der Anteil deutlich höher bei 7,4 Prozent, mehr als doppelt so hoch im Vergleich zu den allgemeinbildenden Schulen mit 3,3 Prozent.

Lehrerverband warnt vor zu frühen Lockerungen

Angesichts mancherorts sinkender Inzidenzen hatte zuletzt die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Karin Prien (CDU), Lockerungen der Corona-Maßnahmen an Schulen gefordert. Der Höhepunkt der Omikron-Welle sei in ersten Bundesländern überschritten, so auch in Berlin, sagte die schleswig-holsteinische Bildungsministerin der "Bild". Das zeige sich in rückläufigen Infektionszahlen bei den Fünf- bis 18-Jährigen. Wenn ab Mitte Februar, Anfang März geöffnet werde, müsse daher auch an Schulen gelockert werden, forderte Prien. Sie sprach insbesondere den Sport- und Musikunterricht sowie klassenübergreifende Projekte und Ausflüge an. Auch die Maskenpflicht solle nach und nach fallen.

Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, hatte der Deutschen Presse-Agentur hingegen gesagt, seiner Ansicht nach habe die Omikron-Welle den Schulbetrieb nach wie vor fest im Griff. Die Infektionszahlen dürften nicht durch zu frühe Lockerungen nochmals hochgetrieben und dadurch der flächendeckende Präsenzunterricht erneut gefährdet werden.

Sendung: Fritz, 14.02.2022, 19:30 Uhr

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9 Kommentare

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  1. 9.

    Zwar für ganz D gedacht, aber ähnlich könnte das auch an Schulen zutreffen nach der starken Infektionswelle dort - man müßte das mal Nachuntersuchen über Titerbestimmungen (gmx): "Das Brechen der Omikron-Welle ist aus Sicht des Bioinformatikers und Expertenrats-Mitgleids Lars Kaderall mit einer Art Sättigungseffekt zu erklären. 'Mit der steigenden Zahl von Genesenen findet das Virus immer weniger Menschen, die noch für eine Infektion empfänglich sind', sagte der Greifswalder Wissenschaftler auf Anfrage der Deutschen-Presse Agentur. Mit veränderten Regelungen, etwa durch Lockerungen der Corona-Maßnahmen, könnten sich allerdings neue Kontaktnetzwerke ergeben, in denen die Virusverbreitung doch wieder Fahrt aufnimmt. ... In Dänemark beispielsweise stiegen die Zahlen nun wieder."

  2. 8.

    Etwas off topic: Gerade gelesen, daß unser Nachbarland Frankfreich die Regeln für den Impfpaß verschärfen will. 4 Monate nach vollständiger Impfung aber noch ohne Booster ist dann gleich ungeimpft. Könnte bei ähnlicher Regelung hier für die Lehrer und einige ältere Schüler reöevant werden. Ist sowas auch in D angedacht?
    Aber F stellt gleichzeitig in Aussischt bereits Ende März auf den Impfpaß zu verzichten. Gibt es dazu in D Pläne? Und was macht man dann mit der Infrastruktu für die elektr. Impfpässe/-zertifikate? Wird das ganze System dann für den normalen Impfpaß mit allen Impfungen weitergenutzt und man bruacht das gelbe Buch in der EU gar nicht mehr?

  3. 7.

    Wie kann das Stat. Bundesamt feststellen, daß sich die Sterbezahlen normalisiert haben (gerade auf gmx.net), wenn wir im Moment höherer Sterbezahlen gemeldet bekommen als in der ersten Welle, für die eine ungewöhnliche Übersterblichkeit vom gleichen Amt auf die Epidemie zurückgeführt wurde. Auch hier wie bei diesen Zahlen aus den Schulen noch ein Verständnisproblem bzw. zweifelhafte Datenbasis. Man sollte mal in der Aufarbetung kritisch durch alle erhobenen Zahlen gehen und deren Validität und die daraus abgeleiteten Aussagen prüfen.

  4. 6.

    Die Zahlen dieser Statistik vergleichen Äpfel mit Birnen. Wie hoch war den die Zahl der positiven Schnelltests vor den Ferien? Wenn die Schnelltests nur begrenzt empfindlich sind: Wie hoch wäre die zu erwartenden Untererfassung bei gegebener Sensitivität der ausgegebenen Tests? Da die Zahlen vor den Ferien so hoch waren, wäre viel interessanter, den Titer der gesamten Schülerschaft zu bestimmen, um zu sehen, wie weit bereits eine Immunität besteht. Weiterhin wäre interessant, wie hoch der Anteil an vermuteten Impfdurchbrüchen ist und wieviele erneute Infektionen es mit dem Erregertyp (evtl. anderer Stamm) bisher gab und wie man diese Infektionen statistisch im Senat zählt.

  5. 5.

    "Deshalb m.M.n. die sinkenden Zahlen. "
    Diese Aussage ist, wie auch im Beitrag selbst, fragwürdig.
    Gibt es irgendwo eine vertrauenswürdige Studie zur Verlässlichkeit von PCR-Tests im Vergleich zu Schnelltests? Das ist bisher lediglich Spekulation und Hören-Sagen.
    Streek etwa ist (verkürzt) der Ansicht, dass PCR-Tests eher ZU sensitiv seien und die Zahlen kein reeles Abbild des Infektionsgeschehens wiedergäben. Wer mit Last infiziert ist, bei dem sprechen auch Antigen-Tests recht zuverlässig an.
    ...Aber man will ja unbedingt auch weiterhin bei den Schul- und Kitakindern die Treiber sehen...
    Nebenbei: Alle von den vielen, die ich kenne, die an Omikron erkrankten, haben einen PCR-Test bekommen. Die Auslastung der Labore ist nicht mehr so hoch.

  6. 4.

    Sehr geehrter Dieter St.,
    so wie ich es verstanden habe, beruft sich die Bildungsverwaltung auf die Angaben nach den Schnelltests. PCR Tests finden ja, so glaube ich, sehr selten statt. Deshalb m.M.n. die sinkenden Zahlen.
    Mit freundl. Grüßen

  7. 3.

    Nach meiner Beobachtung sind wir auch langsam fertig mit der Durchseuchung, die Schulherde ist also bald immunisiert. Mal sehen, wann man nach den Zahlen der noch nicht Infizierten fragt?

    In dieser Woche wird noch täglich getestet, nächste Woche noch 3 mal, die Zahlen werden weiter sinken.




  8. 2.

    Zahlenangaben der Bildungsverwaltung? Dann sind die bestimmt glaubhaft. LOL

  9. 1.

    Interessant finde ich, dass wenn es um Lockerungen an Schulen geht, werden Inzidenzwerte von 5-18 jährigen heran gezogen. Hat schonmal jemand daran gedacht, dass das Personal an Schulen nicht dazu gehört? Wer denkt an die Erzieher, Lehrer und Sozialarbeiter? Aber die trinken ja nur Kaffee den ganzen Tag (ich muss wahrscheinlich erwähnen, dass es sich um Ironie handelt)...

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