"Test-to-Stay"-Strategie - Quarantäne für Kontaktpersonen entfällt an Berliner Schulen
Nach den Winterferien müssen Schüler nicht mehr in Quarantäne, sollte es in ihrer Klasse einen Corona-Fall geben - analog zu der Strategie für Kitas. Im Gegenzug müssen sie sich täglich testen lassen.
Die Berliner Senatsverwaltung für Bildung hat am Freitag Einzelheiten zur neuen Test- und Quarantänestrategie an Schulen bekanntgegeben. Analog zu der Regelung in Kitas werden auch hier nicht mehr Kontaktpersonen infizierter Mitschüler an das Gesundheitsamt gemeldet. Sie müssen damit auch nicht mehr in Quarantäne.
Um weiter in der Schule bleiben zu können, müssen sich Mitschüler von Infizierten an allen fünf Unterrichtstagen testen lassen - anstatt drei Mal wöchentlich. Solange ihre Testergebnisse negativ sind und keinerlei Symptome auftreten, können sie weiter am Präsenzunterricht teilnehmen, heißt es in der Mitteilung der Senatsverwaltung für Bildung. Gibt es keine Infektion in einer Schulklasse oder Lerngruppe, dann bleibt es bei dreimaligen Tests pro Woche.
Diese neue Teststrategie gelte nur für Kontaktpersonen von infizierten Mitschülern, betont die Senatsverwaltung. Positive Testergebnisse, die im häuslichen Umfeld bekannt werden, werden hiervon nicht erfasst.
Freitestung nach Ferien erst nach sieben Tagen
Positiv getestete Schüler können grundsätzlich nach fünf Tagen per PCR-Test im Testzentrum oder per Schnelltest in der Schule freigetestet werden. Nur im direkten Anschluss an Ferienzeiten ist eine solche Freitestung erst nach sieben Tagen möglich.
Für das Schulpersonal gilt: Sind geimpfte und genesene Lehrkräfte Kontaktpersonen, müssen sie auch weiterhin nicht in Quarantäne. Sie müssen jedoch trotzdem an den Testungen im Rahmen der "Test-to-stay-Strategie" teilnehmen.
In den ersten beiden Wochen nach den Winterferien (ab 7. Februar) werden derweil alle Schüler und alle Dienstkräfte an jedem Schultag in der Schule getestet. Dieses Angebot richte sich ausdrücklich auch an Geimpfte und Genesene, heißt es in der Mitteilung der Senatsverwaltung. Ab der dritten Schulwoche setzt dann wieder die dreimalige Testung pro Woche ein.
Wie zuverlässig sind die Schul-Tests?
Für die Tests nach den Ferien werden an Berliner Schulen wöchentlich über eine Million Tests ausgegeben und benutzt, hieß es aus der Senatsverwaltung für Bildung auf rbb|24-Anfrage. Verwendet werden dabei zurzeit vor allem die "Deepblue"-Tests, zudem Clungene des ebenfalls chinesischen Herstellers Hangzhou Clongene Biotech. Dieser Test schnitt einer Evaluierung des Paul-Ehrlich-Instituts etwas schlechter ab als Deepblue, mit einer Sensitivität von 94,4 Prozent bei sehr hoher Viruslast, 34,8 Prozent bei hoher und ebenfalls 0 Prozent bei geringer Viruslast, wie rbb|24-Recherchen ergeben haben.
Sendung: Abendschau, 4. Februar 2022, 19:30 Uhr