Kundgebung vor Reichstagsgebäude - Demonstrierende fordern bessere Erforschung von Corona-Langzeitfolgen

Do 19.01.23 | 19:51 Uhr
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Ricarda Piepenhagen (l) und Elena Lierck demonstrieren stellvertretend für LongCovid- und ME/CFS-Betroffene vor dem Reichstagsgebäude. 400 Feldbetten mit Porträts von Betroffenen aus ganz Deutschland sind dafür auf der Rasenfläche vor dem Reichstagsgebäude aufgestellt worden.(Quelle:dpa/J.Carstensen)
Video: rbb24 Brandenburg aktuell | 19.01.2023 | Bild: dpa/J.Carstensen

Menschen, die unter Corona-Langzeitfolgen leiden, haben am Donnerstag vor dem Reichstagsgebäude in Berlin demonstriert. Die Veranstaltung endete gegen 16:30 Uhr, wie die Polizei dem rbb mitteilte.

Bei den Demonstrierenden handelte es sich sowohl um ehemals Infizierte als auch um mutmaßlich Impfgeschädigte. Die Teilnehmer forderten eine Anerkennung der Krankheit sowie Therapie- und Medikamentenstudien, unter anderem zum Chronischen Erschöpfungs-Syndrom.

Petition mit 60.000 Unterschriften

Die Bundesregierung müsse weit mehr Geld für die Post-Covid-Phase bereitstellen, sagte die Gründerin der Initiative "Nicht Genesen", Ricarda Piepenhagen, dem rbb. Corona-Langzeitfolgen würden von der Politik bislang nur stiefmütterlich behandelt.

Um darauf aufmerksam zu machen, hatten die Teilnehmer der Demonstration vor dem Reichstagsgebäude 400 Feldbetten aufgestellt. Darauf waren Porträts von Menschen aus ganz Deutschland zu sehen, die nach Angaben der Aktivisten unter den Langzeitfolgen einer Corona-Infektion leiden.

Die Teilnehmer wollten außerdem am Donnerstag eine Petition mit etwa 60.000 Unterschriften an den Bundestag übergeben. Mit dieser fordern sie den Ausbau der Forschung und Versorgungsstrukturen. Das Chronische Erschöpfungs-Syndrom ist am Donnerstagabend auch Thema im Bundestag.

Sendung: Radioeins, 19.01.2023, 07:40 Uhr

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29 Kommentare

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  1. 29.

    "Waren Sie (und immerwieder mit anderen Nicks)nicht einer der ersten Mitläufer und in den organisierten Chor einstimmten und die als Rechtsradikale, Verschwörer verunglimpften?"

    Das schreibt ja der Richtige, Günther, Arnin [sic!], Detlef oder wenn sie sich gerne mal fremde nicks "ausleihen".

  2. 28.

    Na selbst wenn. Die einen reagieren aufs Virus allergisch, die anderen auf den Impfstoff. Kenne auch 3 Väter von Leuten aus der Gegend, welche ungeimpft am Virus verstorben sind. Man kann es eben nicht jedem recht machen.
    90% aller Bekannten und Kollegen hatten nach der Impfung nicht mal einen dicken Arm.

  3. 27.

    Antwort auf (14) Steffen | Donnerstag, 19.01.2023 | 18:53 Uhr
    Meinen Sie unisono die Personen, die auf Impffolgen hingewiesen haben und die, man sieht es auch an den Demonstranten, die hier demonstrieren, die lange Zeit versucht wurden, unter den Teppich zu kehren.
    Waren Sie (und immerwieder mit anderen Nicks)nicht einer der ersten Mitläufer und in den organisierten Chor einstimmten und die als Rechtsradikale, Verschwörer verunglimpften?

  4. 26.

    Wenn ich mich recht erinnere, gab "Berliner" hier kürzlich an, dass sein Vater an der Impfung verstorben, die Tante erblindet und die Schwester schwerst erkrankt ist. Das kann natürlich sein, und ich möchte das nicht in Abrede stellen, wäre doch aber ein sehr ungewöhnlicher Fall von massiven Impfschäden im engsten Familienumfeld.

    Nur schrieb und schreibt er auch hier nichts weiter dazu, inwieweit diese Fälle gemeldet wurden etc. - und belässt es bei der bloßen 'Behauptung'.

  5. 25.

    Deswegen hatte ich Meldung zum PEI empfohlen - möglichst mit ausfühlicher Anamnese. Das PEI sammelt sehr viele solcher Meldungen und kann dann Zusammenhänge recht gut erkennen.

  6. 24.

    Falscher Ansatz. Nicht Sie entscheiden, ob die Diagnose Long-COVID lautet, der Arzt entscheidet nach Anamnese, Untersuchung und diffentialdiagnostischer Abgrenzung gegenüber anderen möglichen Diagnosen, welche Erkrankung vorliegt.

  7. 23.

    Wie erkennt man Long Covid? Was kann man da so aufschreiben, dass es sicher ist? Ich habe/fühle.... wird nicht ausreichen. Was also machen?

  8. 22.

    Warum sollte das unmöglich sein? Ganz im Gegenteil ist ein Auftreten von Impfschäden im familiären Umfeld sogar nicht einmal unwahrscheinlich, weil zum Beispiel eine genetische Ähnlichkeit oder eine gleiche virologische oder bakterielle Vorerkrankung in der näheren Vergangenheit existieren, die eine Unverträglichkeit auf einen Impfstoff begünstigen. Man sollte solche Häufungen sogar im Gegenteil sehr ernst nehmen.

  9. 21.

    "brutal impfgeschädigte"

    Wer kennt die brutal Impfgeschädigten nicht so oder so ähnlich auch aus dem eigenen Familien- und Bekanntenkreis. :-D

  10. 20.

    Auch hier wird es sich um Imun-Allergische Reaktionen handeln, aber das kann man ja nun nicht bei jedem einzelnen vorhersehen. Andere kippen nach einer Hand Erdnüsse um, und müssen reanimiert werden.

  11. 19.

    na sicher doch, so selten wie Impfschäden vorkommen haben Sie gleich 2 im Familienkreis

  12. 18.

    Bitte an das PEI melden, das sammelt das. Im Idealfall meldet sowas der behandelnde Arzt weiter.

  13. 17.

    Ich habe im familienkreis zwei brutal impfgeschädigte, da wird nie was kommen, denn sonst müssen sie es ja zugeben.

  14. 16.

    So sehe ich das auch. Auch Krebskranke leiden nach ihren Therapien unter Fatique. Und das wird nach einer "Heilung" bei der Ermittlung des Schwerbehindertengrades auch nicht berücksichtigt.

  15. 14.

    Nein, dafür aber die immer gleichen Rechtsextremisten, diesmal unter "Fatima".

  16. 13.

    Ein anderes Problem dürfte auch die genaue Definition für die Diagnosekriterien für Long-COVID und verwandte Spätfolgen anderer Virusinfektionen sein.

  17. 12.

    @Steffen Ich stimme Ihnen voll und ganz zu. Nach einer schweren Masernerkrankung 2015, dazu 40 Jahre Autoimmunerkrankung, bin ich nie wieder gesund geworden, das Chronische Fatique Syndrom hat mich seither mal mehr, mal weniger im Griff. Ich musste meine Führungsposition aufgeben und konnte 6 Jahre nur noch halbtags arbeiten. Jetzt bin ich berentet, weil die Kraft fehlt, ausdauernd und kontinuierlich Leistung zu bringen. Leider gibt es zu wenig Ärzte, die sich damit auskennen.

  18. 11.

    Da kann ich Ihnen zustimmen. Auch vor Covid-19 bin ich regelmäßig Patienten begegnet, welche mehrere Monate nach einem viralen oder bakteriellen Infekt u.a. stark erschöpft waren. Es gibt bereits Forschung in der Immunologie zu diesem Thema.

  19. 10.

    Ganz schlimm trifft es diejenigen mit Impfschäden! Ihr Befund störte die Impfkampagne der Bundesregierung, deshalb verharmloste Lauterbach auch die möglichen Nebenwirkungen. Für viele begann eine Ärzte"ralley", teilweise wurde ihre Krankheit nicht anerkannt - nicht von Ärzten, die die Meldung an das Paul-Ehrlicher-Institut fürchteten , nicht von den Krankenkassen und schon gar nicht vom Gesundheitsministerium.
    Dass Lauterbach diese Risiken bewusst! verharmlost hat, ist ein Skandal!

  20. 9.

    Demonstrierende?
    Mal keine "Aktivisten"?

  21. 8.

    Was ist denn das für eine Frage? Jeder anständige ehrliche Mensch, insbesondere Ärzte und jegliches medizinische Personal, Gesundheitspolitiker, Journalisten sollten ein Interesse an der Gesundheit jedes einzelnen Bürgers in Deutschland haben. Gesundheit ist mit das wichtigste Gut in diesem einen kurzen Leben.

  22. 7.

    Im INterview spricht die Initiatorin aber deutlich davon, dass es sich bei den Kranken um Patienen nach Coronainfektion, nach der Impfung und ME/CFS handelt, letzteres sehr häufig als Folge einer Infektion mit dem Ebstein- Barr- Virus (Pfeiffersches Drüsenfieber). ME/ CFS ist schon seit Jahrzehnten bekannt, aber wird oft nicht ernst genommen und als rein psychisch abgetan.

  23. 6.

    Es wird Zeit, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden und reagieren müssen. Warum, frag ich mich , nennt man Menschen die eine durchaus berechtigte Forderung stellen, Aktivisten anstatt Demonstranten? Will man da vielleicht im Vorfeld Sympathie verhindern?

  24. 5.

    Demonstrierende?
    Mal keine "Aktivisten"?

  25. 4.

    Für alles wird Geld rausgeschmissen( Ausgaben für die Bundeswehr) aber für kronisch Kranke ist nichts da. Wie traurig daß dafür noch demonstriert werden muß. Hoch lebe das deutsche Gesundheitswesen.

  26. 3.

    Ich möchte ja bezweifeln, dass es sich hier um eine reine 'Corona' Geschichte handelt. Am Ende wird es das schon immer als eine Art Immun-Erkrankung auf verschiedene Vieren gegeben haben, was als persönliche Probleme abgetan wurde. Nur durch die Masse ist es jetzt prozentual nach oben geschossen.

  27. 2.

    Zu den Folgen einer Coronainfektion wird genauso wenig geforscht werden wie zu den Folgen der Impfung. Wer sollte denn Interesse haben?

  28. 1.

    Auch wenn die Forderung nachvollziehbar ist, stört mich die einseitige Fokussierung auf Covid-19. Solche Langzeitfolgen gibt es bei jeder Viruserkrankung in mehr oder weniger großem Umfang. Da bildet Corona nur dahingehend eine Ausnahme, dass dort die Folgen eine größere mediale Aufmerksamkeit erfahren, als dies zum Beispiel bei einer Influenza der Fall ist. In aller Regel werden nach der Erkrankung die Betroffenen ziemlich allein gelassen und müssen individuell für eine adäquate Therapie und Rehabilitation kämpfen, weil Nachwirkungen eben nicht systematisch erfasst und ausgewertet werden. Da bildet Post-Covid-19 keine Ausnahme. Weder ist die genaue Anzahl bekannt, die Gruppe der häufig betroffenen, noch die genauen Symptomatiken. Entsprechend fehlt es an erprobten Standard-Langzeittherapien.

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