Bis zu 100 zusätzliche Maschinen notwendig - Champions-League-Fans dürfen nachts abfliegen

Mo 23.02.15 | 16:32 Uhr
Ein Passagierflugzeug befindet sich im Landeanflug im brandenburgischen Schönefeld (Bild: dpa)
Bild: dpa

Welche Mannschaften kommen ins Finale der Champions League? Das ist nicht nur für Fußballfans interessant, sondern auch für die Betreiber des Flughafens in Schönefeld. Denn bei zwei ausländischen Teams am 6. Juni in Berlin können bis zu 100 zusätzliche Flugzeuge nötig sein. Bei dieser Menge müsste dann das Nachtflugverbot ausgesetzt werden.

Nach dem Champions-League-Finale am 6. Juni in Berlin müssen sich die Anwohner der Flughäfen Tegel und Schönefeld auf Dutzende Flüge in der Nacht einstellen. Je nachdem, welche Mannschaften ins Finale kommen, müssten bis zu 30.000 Fans auf dem Luftweg nach Hause, sagte der Chef der Gemeinsamen Oberen Luftfahrtbehörde Berlins und Brandenburgs, Wolfgang Fried, am Montag. Dafür würden Ausnahmegenehmigungen erteilt. Bei zwei ausländischen Finalisten würden 80 bis 100 zusätzliche Maschinen notwendig.

In Tegel zu wenig Stellplätze

Die meisten Flüge starten dann in Schönefeld, weil es laut Fried in Tegel zu wenig Stellplätze gibt. Um die Anhänger der jeweiligen Teams voneinander zu trennen, sehe es das Konzept des Flughafens vor, auch Fußball-Fans auf dem Messegelände Selchow an der südlichen Start- und Landebahn abzufertigen.

Derzeit wird in der europäischen Königsklasse das Achtelfinale ausgetragen. Vier deutsche Teams sind noch im Wettwerb: Bayern München, Schalke 04, Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen. Daneben sind Paris St. Germain, FC Chelsea, Schachtar Donezk, Real Madrid, FC Basel, FC Porto, Manchester City, FC Barcelona, Juventus Turin, Atletico Madrid, FC Arsenal und AS Monaco dabei.

Viele Haushalte noch ohne Schallschutz

In Schönefeld gilt eigentlich von Mai bis Oktober ein Nachtflugverbot, denn dann wird dort die Landebahn saniert. Die Flugzeuge starten in dieser Zeit von der neu gebauten Start- und Landebahn des künftigen Hauptstadtflughafens. Anders als für den bestehenden Schönefelder Flughafen gilt für den Neubau ein Nachtflugverbot.

Gut zwei Monate vor den geplanten Flügen von der neuen Start- und Landebahn hat nicht einmal jeder zehnte betroffene Haushalt Schallschutz. In 400 von etwa 4.500 Wohnungen sind Schallschutzfenster eingebaut, wie die Fluglärmkommission am Montag in Schönefeld mitteilte. Knapp 3500 Haushalte haben demnach jedoch die entsprechenden Bescheide erhalten, und können Handwerker beauftragen.

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