Video: Abendschau | 20.05.2020 | Timo Fabian Nicolas | Bild: imago images/Jürgen Ritter
Anwohner über Tegel-Schließung -
Oh, wie ruhig ist Reinickendorf
Ab Juni soll der Flughafen in Tegel vorübergehend schließen. Wegen der Corona-Krise gibt es kaum noch Fluggäste. Die neu gewonnene Ruhe stößt bei den Anwohern allerdings auf eine geteilte Meinung. Von Anna Hanke
Außer zwitschernden Vögeln ist morgens um acht am Westende der Startbahn in Berlin-Tegel nichts zu hören. Still liegt der Flughafen da. In der Ferne leuchtet nur das Orange der parkenden Easy-Jet-Maschinen. In der gesamten nächsten Stunde heben nur zwei Flieger ab. An manchen Tagen werden in letzter Zeit in Tegel und Schönefeld zusammen gerade mal 800 Passagiere abgefertigt. Als normal gelten eher 100.000.
Für die Flughafengesellschaft ist das eine teure Angelegenheit: Siebeneinhalb Millionen Euro kostet der Weiterbetrieb im Monat. Um Kosten zu sparen, soll es ab Juni in Tegel vorerst keinen Flugbetrieb mehr geben.
"Es ist ein ganz anderes Lebensgefühl", sagt die Sonderpädagogin Claudia Culaciati. Sie wohnt mit ihrer Familie seit mehr als 20 Jahren in einer der ehemaligen Alliiertenwohnungen der Cité Guynemer, die im Norden direkt an den Flughafen Tegel angrenzt. Dass der Flugverkehr zu Beginn der Corona-Krise plötzlich derart abgenommen hat, ist ihr erst gar nicht aufgefallen. Jeden Morgen beim Öffnen des Fensters habe sie nur gemerkt: "Hier ist was anders." Es habe eine Weile gedauert, "bis ich gemerkt habe: Ja, die Flieger fehlen."
Jetzt kocht Culaciati sich morgens schon mal den Kaffee an der offenen Terrassentür, um die Vögel im Garten zu hören. Auch die Luft ist nach ihrem Eindruck besser geworden. Den Geruch nach Kerosin, der sie früher manchmal gestört hat, gibt es nicht mehr. Jetzt hofft sie noch darauf, dass der Flughafen künftig nachts weniger beleuchtet ist - und dass sie in Zukunft mit dem Fahrrad das Flughafengelände queren kann.
Am Kurt-Schumacher-Platz, der im Osten des Flughafens liegt, rauscht der Autoverkehr. Noch vor zwei Monaten sind hier alle paar Minuten Flugzeuge knapp über die Hausdächer hinweggeflogen. Seit der Corona-Krise sind die Zeiten vorbei. Eine Spandauerin, die gerade ihre Tochter zum Arzt begleitet, empfindet das nicht als Erleichterung: "Das macht für mich keinen Unterschied".
Sie habe vorher auch in Reinickendorf gewohnt, und nach einer Zeit haben sie die vielen Flieger nicht mehr gestört. "Irgendwann war es dann für mich normal." Sie fände es gut, wenn Tegel offen bliebe, sagt sie, schließlich wolle sie wieder in den Urlaub fliegen, wenn die Corona-Krise überwunden ist - und da ist Tegel näher als der BER.
Angst vor weniger Betrieb am Kurt-Schumacher-Platz
Auch bei den Imbissbuden scheint es eher Trauer über die Schließung von Tegel zu geben. Auch wenn Yasar Kadir vom Güler-Imbiss sagt: "Ehrlich gesagt ist es manchmal zu laut, alle drei Minuten hast Du über Dir eine Riesenmaschine." Aber auch er sagt, dass man sich mit der Zeit an den Lärm gewöhne. Bei einem endgültigen Ende für Tegel fürchte er, dass am Kurt-Schumacher-Platz weniger los sein werde - das könnte schlecht für seinen Umsatz sein.
Auf einer Parkfläche nebenan herrscht schon jetzt Flaute: Die Einfahrt zum Urlaubsparkplatz am Flughafen Tegel ist zu - und außer ein paar Shuttle-Bussen steht das Gelände praktisch leer.
Monument der vergangenen Zukunft
Bild: dpa/Chris Hoffmann
Nach dem Bau der Berliner Mauer 1961 zeigte sich schnell, dass Berlin einen zweiten Flughafen brauchte. Tempelhof war von allen Seiten eingeengt und konnte nicht erweitert werden, die Passagierzahlen aber stiegen. 1964 entschieden die Westalliierten und der Berliner Senat, den neuen Flughafen in Tegel zu bauen, fünf Jahre später begannen die Arbeiten. Schon früh zu sehen: die charakteristische Wabenform des Hauptgebäudes.
Bild: dpa
Hier ein Foto von der Baustelle 1972. Der Flughafen Tegel galt zum Zeitpunkt seiner Planung als einer der modernsten Europas. Nur wenige Meter vom Auto bis zum Abfertigungsschalter, ein paar mehr und man saß im Flugzeug. Tegel wurde als "Drive-In-Airport" konzipiert - ein Flughafen wie eine Bushaltestelle.
Bild: dpa/Konrad Giehr
"Kein Passagier kann sich mehr in andere Maschinen verlaufen, und auch sein Gepäck kann nicht mehr falsch verladen werden", frohlockte der "Spiegel" nach der Entscheidung für den Flughafen der kurzen Wege. 1970 gab es die Grundsteinlegung in Tegel und zwei Jahre später wurde auf der Großbaustelle auch schon Richtfest gefeiert.
Bild: dpa/Konrad Giehr
450 Millionen D-Mark kostete der Bau im damaligen französischen Sektor Berlins. Die West-Alliierten hatten die Hoheit über den Westberliner Luftraum. Genutzt werden sollte Berlin-Tegel nur von französischen, britischen und amerikanischen Fluggesellschaften.
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Konzipiert war Tegel für maximal sechs Millionen Fluggäste pro Jahr. Nach der Eröffnung schien diese Zahl zu hoch gegriffen - das 1972 geschlossene Transitabkommen erleichterte den Zug- und Autoverkehr zwischen der Insel Westberlin und dem Rest der Bundesrepublik. Nur mit Subventionen der Regierung ließen sich Fluggesellschaften wie die British Airways und Pan Am von Tempelhof nach Tegel locken. Hier ein Bild aus dem Jahr 1978.
Bild: imago images/Günter Schneider
Seit 1976 stieg die Zahl der Fluggäste Jahr für Jahr an. Der Fluglärm wurde für die Tegeler Anwohner immer schwerer erträglich. Direkt neben der Landebahn liegen Kleingartenkolonien. Nach Protesten von Betroffenen ließ die Flughafenleitung in den siebziger Jahren im Wedding und in Reinickendorf Schallschutzfenster für 140 Millionen Mark einbauen.
Bild: imago images/Günter Schneider
Heute ist das Konzept des "Drive-In-Airports" überholt: Weil immer mehr Besucher nach Berlin fliegen und der Großflughafen BER nicht fertig wird, ist Tegel komplett überlastet. In den vergangenen Jahren wurde der Flughafen um mehrere Terminals erweitert, es reicht trotzdem nicht.
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Außerdem war Tegel nicht nur Berlins Drehpunkt für Ferienflieger - die Bundesregierung betrieb nebenan ihren eigenen kleinen Flughafen und empfängt hier ihre Staatsgäste oder startet eigene Staatsbesuche. Hier reiste der damalige Außenminister Frank-Walter Steinmeier im Dezember 2016 nach Athen.
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In Stoßzeiten drängten sich auf dem Rollfeld die Flugzeuge. "Das Manövrieren, das Rollen bei zunehmendem Verkehr wurde hier sehr, sehr eng. Nicht nur wir Piloten, auch die Fluglotsen, wir alle wünschen uns doch mehr Platz", sagte der Flugkapitän Thomas Kärger, der Tegel regelmäßig anflog.
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Zur Ferienzeit oder am Wochenende waren die Flure im sechseckigen Hauptgebäude überfüllt. Nachdem der Senat, der Bund und die Brandenburger Regierung 1996 entschieden, den BER zu bauen und Tegel zu schließen, wurden die Anlagen dort auf Verschleiß gefahren. Das rächte sich langfristig und so musste die Flughafengesellschaft 2015 zumindest die dringendsten Macken reparieren - für 20 Millionen Euro.
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Meinhard von Gerkan hat den Flughafen gemeinsam mit seinem Partner Volkwin Marg erdacht - es war der Startschuss für seine Karriere. Von Gerkan plante neben dem Desaster BER auch die Flughäfen in Stuttgart, Hamburg und Moskau - von Tegel schwärmte der 80-Jährige auch Jahrzehnte später noch: "Ich kenne keinen einzigen Fluggast, der nicht sagt, dass es der tollste Flughafen der Welt ist."
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Besonders zu Herzen genommen wurde sich dieser Ausspruch wohl vom Verein "Tegel bleibt offen". Denn in den Folgejahren der Flughafensanierung machte er sich für einen Erhalt des Flughafens stark. Die Berliner FDP machte Tegel sogar zu ihrem Hauptthema in der Abgeordnetenhauswahl 2016. In dieser Debatte schien Berlin gespalten - in die vom Fluglärm Betroffenen und den Berliner Senat, der die Offenhaltung für einen ökonomischen und ökologischen Fehltritt hielt. Und diejenigen, die ohne Tegel ein Flug-Chaos erwarteten und das Symbol West-Berliner Freiheit noch nicht aufgeben wollten.
Bild: dpa
2017 dann der Volksentscheid - mit knapper Mehrheit fürs Offenhalten. Einen Haken gab es jedoch. Der Volksentscheid war von der Zustimmung des Bundes und des Landes Brandenburg abhängig und rechtlich nicht bindend. So kam es im Juni 2018, nach Absage von Bund und Land, zur Ablehnung des Volksentscheides durch den Senat. Der Beschluss sei nicht umsetzbar.
Bild: imago images/Kitty Kleist-Heinrich
Auch in den Jahren der Diskussion um die Offenhaltung Tegels bestanden die Probleme weiter. Der Hochbetrieb am Flughafen forderte die Angestellten jeden Tag.
Bild: dpa/Britta Pedersen
Nach Ablehnung des Volksentscheids konnte jedoch nach vorne gedacht werden. Was soll nach der BER-Eröffnung aus dem Flughafengelände werden? Höchstwahrscheinlich ein Industrie- und Wissenschaftszentrum, eine "Urban Tech Republic". Büroflächen für Start-ups und Forschung an "Urban Technologies" - beispielsweise zu Recycling und Mobilität. Im Bild sprechen Teile der Linken-Fraktion 2017 bereits über Nachnutzungskonzepte.
Bild: dpa/Britta Pedersen
Die Corona-Krise trifft den Flugverkehr hart. In Tegel fällt das Passagieraufkommen auf gerade einmal ein Prozent der normalen Anzahl. So leer wie in diesem Bild sah es seit Bau der Betonwabe wohl noch nie aus.
Aufgrund der Aufhebung der Reisewarnungen entschloss man sich kurze Zeit später jedoch gegen eine frühzeitige Schliessung. "Für die Flughafengesellschaft ergibt sich deswegen eine neue Situation: Die Passagierzahlen steigen an, stärker als wir das annehmen konnten. Heute haben wir 17 Flugverbindungen, für Mitte Juni erwarten wir 40, bis Ende Juli werden es voraussichtlich mehr als 100 Flugverbindungen sein", so der Flughafen-Chef im Sommer. Mit einer Marke von 20.000 Passagieren am Tag hätte wegen der Corona-Abstandsvorgaben Schönefeld allein nicht mehr genügt.
Bild: dpa/Christoph Soeder
Somit erwachte der Flughafen Tegel aus seinem verfrühten Ende ...
Bild: dpa/Markus Schreiber
... und erhielt in seinen letzten Atemzügen sogar ein eigenes Covid19-Test Center für Reiserückkehrer aus Risikogebieten.
Bild: Christoph Soeder/dpa
Und während die Gemeinsame Obere Luftfahrtbehörde Berlin-Brandenburg der Flughafengesellschaft die flugrechtliche Inbetriebnahme des neu errichteten BER zum 4. November genehmigte, flog der TXL in behäbiger Betriebsamkeit seiner Dämmerung entgegen.
Bild: dpa/Christoph Soeder
In letzten Tagen des Flugbetriebs strömten immer mehr Besucher zum TXL um die letzte Chance auf ein Erinnerungsfoto nicht zu verpassen.
Bild: dpa/Frederic Kern/Geisler-Fotopress
Am Sonntag, nachdem die letzte Maschine Richtung Paris abgehoben ist, schliesst der TXL dann endgültig seine Pforten für den Flugbetrieb. Weitere Bildergalerien
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25.
Ja, so geht Berlin den Bach runter-denn die Artikel zum Thema FlughafenSchließung scheinen auch schon Ge-
Schichte.Solange jeder weiter nur an sich denkt,wird vermutlich alles so bleiben,wie gehabt,traurige Prognose...
Ja, manch einer verdient sich erst später einen Platz auf dem Friedhof....
23.
Dr.Scholz, entweder kein Geld für den Umzug oder sonst irgendwas....Hoffentlich hatten Sie die letzten Jahre
stets einen guten Flug und vielleicht bald einen guten Platz auf dem Friedhof.Mehr Kommentar geht leider nicht.
"Erklären muss ich dazu nichts weiter." Stimmt, zu der Farce muß man nichts weiter sagen.
Wenn ich eine Abstimmung ALLER Berliner dazu initiiere ob eine Müllkippe direkt vor meiner Haustür oder die der anderen gebaut wird, was glauben sie was die Abstimmung ergibt?
Die FDP hat alle Berliner aufgerufen darüber abzustimmen, den Senat aufzufordern sich für den Weiterbetrieb von Tegel einzusetzen, obwohl Berlin nur einer der drei Gesellschafter ist. Soviel zum ersten Teil der Farce.
Der zweite Teil besteht darin eine Mehrheit, die nicht von TXL betroffen ist, über die Minderheit der Betroffenen abstimmen zu lassen.
Wenn ich drei Wölfe und ein Schaf darüber abstimmen lasse wer die nächste Mahlzeit ist... Raten sie doch mal wie die Abstimmung ausfällt.
Mir ist klar, dass das nur Populismus war und ich muss hier auch nichts erklären. Mir ging es lediglich um die unhaltbare Behauptung, lediglich eine Handvoll Berliner wären für die Offenhaltung gewesen.
Sie wissen doch ganz genau, was in dem Volksentscheid stand! "Der Senat wird aufgefordert, sofort die Schließungsabsichten aufzugeben und alle Maßnahmen einzuleiten, die erforderlich sind, um den unbefristeten Fortbetrieb des Flughafens Tegel als Verkehrsflughafen zu sichern!"
Erklären Sie mir sehr gerne, was diese "alle Maßnahmen" rechtlich bedeuten. Denn dass die Initiatoren (im Gegensatz zu Tempelhof) keinen Gesetzesentwurf hinbekommen haben, war kein Zufall. Berlin ist nur einer von drei Gesellschaftern, die anderen beiden sind Brandenburg und der Bund. Selbst wenn der Senat gewollt hätte, Brandenburg und Bund waren stets gegen Offenhaltung. Insofern war das nichts als Populismus, den die FDP ganz bewusst eingesetzt hat. In Tempelhof musste sich der Senat damals dem Votum der Mehrheit beugen, entgegen seiner Pläne.
Schneller am BER? Fahren Sie jeden Tag die A100 gen Süden oder mit der S-Bahn bis Schönefeld? Die S-Bahn ist andauernd unterbrochen. Schienenersatzverkehr Normalität. Die Autobahn ständig verstopft. Vor allem Höhe Britzer Tunnel wo sich die Autobahn kurzweilig von 3 auf 2 Spuren verengt oder Höhe der Schönefelder Tunnel, weil mal wieder ein Lkw zu hohe Ladung hat und den Höhensensor ausgelöst hat und nichts weiter geht. Sieht jedes mal lustig aus wie die vielen Menschen mit ihren Koffern über ihre Autobahn dann rennen.....
„ Berlin hat dann keinen Innerstädtischen Flughafen mehr!“
Und das ist auch gut so, Tempelhof und Tegel vermisst wirklich niemand, außer eine Hand voll alte West-Berliner vielleicht.
"...nur weil man nun etwas länger vom Flughafen in die Stadt braucht..."
Wobei man vom BER mit Sicherheit schneller in der Stadt ist wie am Saatwinkler oder A111 im Dauerstau zu stehen...
11.
Ich finde es herrlich, durch die Straßen zu streifen, ohne das "Rattern der Motore" zu hören, den Kerosingeruch in der Nase zu riechen. Wer kann sich denn ernsthaft diese anachronistischen Zustände wünschen und einen Flugplatz für 30 Millionen Menschen mitten in der Stadt wollen? Die Touristen übrigens, die etwa nach London wollen, steigen auch in Gatwick aus, damit es günstiger wird. Das ist vom Stadtzentrum viel weiter weg als Schönefeld von Westberlin. Touristen suchen sich ihr Reiseziel selten nach der Lage des Flughafens aus. Und irgendwann muß Berlin ja mal auf die Höhe der Zeit kommen und nicht immer nur hinterher laufen. Schade um die Funktionalität Tegels ist es dennoch.
Innerstädtische Flughäfen braucht niemand mehr. Fragen Sie sich mal, warum inzwischen nur noch außerhalb der Städte gebaut wird. Vielleicht kommen Sie selber drauf.
Als ob irgendein Tourist der Stadt fernbleiben wird, nur weil man nun etwas länger vom Flughafen in die Stadt braucht... Das ist in anderen Städten, die sich großer Beliebtheit erfreuen, schließlich auch so.
Mitarbeiter der Sicherheitskontrolle am BER berichten von schmerzhaften Stromschlägen. Einige sind bereits krankgeschrieben. Laut der Bundespolizei handelt es sich lediglich um elektrostatische Entladungen. Verdi fordert den Stopp der Passagierkontrollen.
Der erlahmte Flugverkehr macht den BER-Betreibern weiter schwer zu schaffen. Um Kosten zu sparen, sollen in den nächsten Jahren 535 Arbeitsplätze abgebaut werden - deutlich mehr als noch im Sommer angekündigt.
Die Finanzlage des BER war schon vor der Coronakrise nicht gut, nun ist sie katastrophal. Der Flughafen braucht weitere Millionen der Gesellschafter. Der Bund denkt nun laut über private Investoren nach - was Berlin vehement ablehnt. Das Ternminal 5 geht in Zwangspause.
Mitarbeiter der Sicherheitskontrolle am BER berichten von schmerzhaften Stromschlägen. Einige sind bereits krankgeschrieben. Laut der Bundespolizei handelt es sich lediglich um elektrostatische Entladungen. Verdi fordert den Stopp der Passagierkontrollen.
25 Kommentare
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Ja, so geht Berlin den Bach runter-denn die Artikel zum Thema FlughafenSchließung scheinen auch schon Ge-
Schichte.Solange jeder weiter nur an sich denkt,wird vermutlich alles so bleiben,wie gehabt,traurige Prognose...
Ja, manch einer verdient sich erst später einen Platz auf dem Friedhof....
Dr.Scholz, entweder kein Geld für den Umzug oder sonst irgendwas....Hoffentlich hatten Sie die letzten Jahre
stets einen guten Flug und vielleicht bald einen guten Platz auf dem Friedhof.Mehr Kommentar geht leider nicht.
"Erklären muss ich dazu nichts weiter." Stimmt, zu der Farce muß man nichts weiter sagen.
Wenn ich eine Abstimmung ALLER Berliner dazu initiiere ob eine Müllkippe direkt vor meiner Haustür oder die der anderen gebaut wird, was glauben sie was die Abstimmung ergibt?
Die FDP hat alle Berliner aufgerufen darüber abzustimmen, den Senat aufzufordern sich für den Weiterbetrieb von Tegel einzusetzen, obwohl Berlin nur einer der drei Gesellschafter ist. Soviel zum ersten Teil der Farce.
Der zweite Teil besteht darin eine Mehrheit, die nicht von TXL betroffen ist, über die Minderheit der Betroffenen abstimmen zu lassen.
Wenn ich drei Wölfe und ein Schaf darüber abstimmen lasse wer die nächste Mahlzeit ist... Raten sie doch mal wie die Abstimmung ausfällt.
OK, danke für die Präzisierung. Noch einen schönen Tag.
Endlich, ich hätte nicht gedacht, dass ich diesen Tag noch erleben werde!
Mit 9 Jahren Verspätung und tausenden fluglärmgeplagten Tagen und Nächten wird der Spuk jetzt endlich ein Ende finden!
Danke!
Es ging um die falsche Behaupung, nur eine Handvoll Berliner sei gegen die Schließung. Erklären muss ich dazu nichts weiter.
Es ging um die falsche Behaupung, nur eine Handvoll Berliner sei gegen die Schießung. Erklären muss ich dazu nichts weiter.
Mir ist klar, dass das nur Populismus war und ich muss hier auch nichts erklären. Mir ging es lediglich um die unhaltbare Behauptung, lediglich eine Handvoll Berliner wären für die Offenhaltung gewesen.
Sie wissen doch ganz genau, was in dem Volksentscheid stand! "Der Senat wird aufgefordert, sofort die Schließungsabsichten aufzugeben und alle Maßnahmen einzuleiten, die erforderlich sind, um den unbefristeten Fortbetrieb des Flughafens Tegel als Verkehrsflughafen zu sichern!"
Erklären Sie mir sehr gerne, was diese "alle Maßnahmen" rechtlich bedeuten. Denn dass die Initiatoren (im Gegensatz zu Tempelhof) keinen Gesetzesentwurf hinbekommen haben, war kein Zufall. Berlin ist nur einer von drei Gesellschaftern, die anderen beiden sind Brandenburg und der Bund. Selbst wenn der Senat gewollt hätte, Brandenburg und Bund waren stets gegen Offenhaltung. Insofern war das nichts als Populismus, den die FDP ganz bewusst eingesetzt hat. In Tempelhof musste sich der Senat damals dem Votum der Mehrheit beugen, entgegen seiner Pläne.
Warum behaupten Sie hier die Unwahrheit? Haben Sie die Zahlen des Volksentscheides nicht gelesen?
Sprechen Sie bitte nur für sich.
Schneller am BER? Fahren Sie jeden Tag die A100 gen Süden oder mit der S-Bahn bis Schönefeld? Die S-Bahn ist andauernd unterbrochen. Schienenersatzverkehr Normalität. Die Autobahn ständig verstopft. Vor allem Höhe Britzer Tunnel wo sich die Autobahn kurzweilig von 3 auf 2 Spuren verengt oder Höhe der Schönefelder Tunnel, weil mal wieder ein Lkw zu hohe Ladung hat und den Höhensensor ausgelöst hat und nichts weiter geht. Sieht jedes mal lustig aus wie die vielen Menschen mit ihren Koffern über ihre Autobahn dann rennen.....
„ Berlin hat dann keinen Innerstädtischen Flughafen mehr!“
Und das ist auch gut so, Tempelhof und Tegel vermisst wirklich niemand, außer eine Hand voll alte West-Berliner vielleicht.
"...nur weil man nun etwas länger vom Flughafen in die Stadt braucht..."
Wobei man vom BER mit Sicherheit schneller in der Stadt ist wie am Saatwinkler oder A111 im Dauerstau zu stehen...
Ich finde es herrlich, durch die Straßen zu streifen, ohne das "Rattern der Motore" zu hören, den Kerosingeruch in der Nase zu riechen. Wer kann sich denn ernsthaft diese anachronistischen Zustände wünschen und einen Flugplatz für 30 Millionen Menschen mitten in der Stadt wollen? Die Touristen übrigens, die etwa nach London wollen, steigen auch in Gatwick aus, damit es günstiger wird. Das ist vom Stadtzentrum viel weiter weg als Schönefeld von Westberlin. Touristen suchen sich ihr Reiseziel selten nach der Lage des Flughafens aus. Und irgendwann muß Berlin ja mal auf die Höhe der Zeit kommen und nicht immer nur hinterher laufen. Schade um die Funktionalität Tegels ist es dennoch.
Innerstädtische Flughäfen braucht niemand mehr. Fragen Sie sich mal, warum inzwischen nur noch außerhalb der Städte gebaut wird. Vielleicht kommen Sie selber drauf.
Kann ich nur bestätigen.
Als ob irgendein Tourist der Stadt fernbleiben wird, nur weil man nun etwas länger vom Flughafen in die Stadt braucht... Das ist in anderen Städten, die sich großer Beliebtheit erfreuen, schließlich auch so.
Keine Angst, die Touristen werden auch wiederkommen.
Ob sie am BER oder in Tegel landen, ist denen egal.
...mit einem lachenden und einem weinenden Augen...an Tegel hängen so viele Erinnerungen, aber die Ruhe-wir wohnen in Hakenfelde-ist himmlisch.
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