Nach Streit um Leichnam - Berlin-Attentäter Anis Amri in Tunesien beerdigt

So 06.08.17 | 13:12 Uhr
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Der mutmaßliche Attentäter vom Breitscheidplatz in Berlin, Anis Amri, ist am 23.12.16 bei einer Polizeikontrolle in Mailand erschossen worden (Quelle: imago / Daniele Bennati/Starface).
Bild: imago stock&people

19. Dezember 2016: Bei einem Terroranschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt tötet der Tunesier Anis Amri zwölf Menschen. Vier Tage später erschießt die Polizei ihn in Mailand. Jetzt wurde Amri in seinem Heimatland beerdigt, berichtet die "Deutsche Welle".

Der Attentäter vom Berliner Breitscheidplatz, Anis Amri, ist in Tunesien beerdigt worden. Wie die Deutsche Welle am Sonntag berichtet, fand die Zeremonie am Samstag in Amris Heimatstadt Waslatiya statt. Nach Informationen des Korrespondenten Jaafar Abdul-Karim waren Familienmitglieder und die Nachbarschaft anwesend. Amris Bruder sagte der Deutschen Welle: "Wir sind alle, vor allem meine Mutter, erleichtert, dass wir ihn endlich beerdigen konnten. Dafür mussten wir umgerechnet etwa 5.000 Euro, die wir uns ausgeliehen haben, an die tunesischen Behörden zahlen."  

Streit um Geld für Aufbewahrung der Leiche

Italienische Behörden hatten sich zuvor einen bizarren Streit um die Leiche geliefert. Die Stadt Sesto San Giovanni, wo Amri kurz vor Weihnachten erschossen wurde, weigert sich, die Rechnung für die Aufbewahrung der Leiche über 2160,18 Euro zu zahlen. Diese habe sie von der nahe gelegenen Stadt Mailand erhalten, wo Amri nach seinem Tod aufbewahrt wurde, schrieb der Bürgermeister von Sesto San Giovanni, Roberto Di Stefano, auf Facebook. "Ich verweigere mich mit allen Mitteln gegen diese beschämende und beleidigende Aufforderung." Das Geld seiner Bürger werde "nie" für einen Terroristen benutzt.

Amri hatte am 19. Dezember 2016 auf dem Berliner Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz zwölf Menschen getötet. Nach einer Flucht durch Europa erschoss ein Polizist den Tunesier in Italien am 23. Dezember 2016 bei einer Routinekontrolle. Seine Leiche wurde nach langem Hin und Her erst Ende Juni nach Tunesien überstellt.

Familienmitglieder und Nachbarn auf dem Weg zur Beerdigung von Anis Amri. (Quelle: Deutsche Welle/ Jaafar Abdul Karim)
Familienmitglieder und Nachbarn auf dem Weg zur Beerdigung von Anis Amri. (Quelle: Deutsche Welle/Jaafar Abdul Karim)Bild: Deutsche Welle

7 Kommentare

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  1. 6.

    An alle Vorredner: Ich bin mir sicher, dass das eine wichtige Nachricht für die Opfer und die Hinterbliebenen ist. Der Täter ist beerdigt. Ein gewisser Abschluss ist gefunden. Er steht nicht mehr im Fokus.

  2. 5.

    warum hat dieser Mörder soviel Aufmerksamkeit ?? wer kümmert sich im die Opfer ?? macht das jetzt der neue Opferbeauftragte , Herr Kurt Beck?

    Amri war ein Mörder !!!!! , hinterm Schuppen verscharrt hätte es ach getan

  3. 4.

    Die Rieselfelder hätten es auch getan.
    Jetzt gibt es in Tunesien eine islamische Pilgerstätte für Mehrtürer.

  4. 3.

    Das sehe ich auch so. Wen interessiert`s? Wo sind die guten Nachrichten, dass den Opfern und Hinterbliebenen geholfen wird??? Allein darum sollte es gehen!

  5. 2.

    Ich hoffe nur, dass es noch Gerechtigkeit im Paradies gibt und er keine Jungfrauen bekommt, sondern weiterhin selber w... muss!

  6. 1.

    Warum macht um den Typen noch so ein Geschiss?? Ist doch egal wo der begraben wurde.
    Dass dies noch eine Meldung wert ist wundert mich stark.
    Gibt es nichts wichtigeres auf/in der Welt?

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