Zehn Monate vor dem Anschlag - Ermittler stuften Amri nicht als hochgefährlich ein

Fr 26.01.18 | 13:52 Uhr

Die Ermittler hielten es nicht für sehr wahrscheinlich, dass der spätere Attentäter Anis Amri einen Anschlag verüben würde. Das sagte der damalige Leiter des politischen Staatssschutzes in Nordrhein-Westfalen am Freitag im Amri-Ermittlungsauschuss in Berlin.  

Der islamistische Attentäter Anis Amri ist zehn Monate vor dem Terroranschlag in Berlin von den deutschen Sicherheitsexperten nicht als hochgefährlich eingestuft worden. 
 Das sagte der damalige Leiter des politischen Staatsschutzes im nordrhein-westfälischen Landeskriminalamt, Klaus-Stephan Becker, am Freitag im Berliner Untersuchungsausschuss. Amri habe in einer Besprechung des Gemeinsamen Terrorismusabwehrzentrums am 17. Februar 2016 und auch später noch die Gefährdungsstufe 5 von 8 erhalten. Das habe bedeutet, ein Anschlag werde für "eher unwahrscheinlich" gehalten, sagte Becker. Diese Bewertung der Polizeiexperten aus den Ländern und vom Bund sei einhellig gewesen.

Bei dem Terroranschlag auf den Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche starben am 19. Dezember 2016 zwölf Menschen, mehr als 70 wurden verletzt.

Sendung: Inforadio, 26.01.2018, 13:00 Uhr

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