Berliner Vorstoß -
In Berlin läuft die konkrete Umsetzung des Modellprojekts zum "Solidarischen Grundeinkommen" an. Ab Mittwoch können Arbeitgeber Stellen für das Vorhaben bei der Senatsarbeitsverwaltung anmelden. Diese entscheidet über die Förderfähigkeit.
Anschließend suchen die Jobcenter für die fraglichen Stellen interessierte Arbeitslose aus, die zwischen einem und drei Jahren ohne Job sind. Über ihre Einstellung entscheidet dann jedoch allein der Arbeitgeber. Bis Ende des Jahres sollen so zunächst rund 250 Stellen vergeben werden.
Das Projekt wurde von Berlins Regierendem Bürgermeister Michael Müller (SPD) angestoßen.
Mobilitätsbegleiter, Hausmeister, Obdachlosenhelfer
Insgesamt finanziert der Staat rund 1.000 Arbeitslosen sozialversicherungspflichtige Jobs im gemeinnützigen Bereich bei Landesunternehmen, in der Verwaltung oder bei sozialen Trägern. Es handelt sich um ein bundesweit einmaliges Modellprojekt, das Alternativen zu Hartz IV aufzeigen soll. 50 Arbeitgeber haben bereits angekündigt, Stellen anzubieten. Darunter sind die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), kommunale Wohnungsbaugesellschaften, der Senat und einige Bezirke.
Die Projektteilnehmer arbeiten zum Beispiel als Mobilitätsbegleiter oder Hausmeister, helfen Obdachlosen oder übernehmen unterstützende Tätigkeiten in Schulen, Kitas und Pflegeeinrichtungen - mit Aussicht auf eine dauerhafte Beschäftigung. Der von Regierungschef Michael Müller (SPD) angestoßene Modellversuch läuft zunächst fünf Jahre.
Sendung: Inforadio, 17.07.2019, 7.00 Uhr