382 neue Lehrer für Berlin - Bildungssenatorin Scheeres begrüßt Quereinsteiger

Mo 22.07.19 | 14:30 Uhr
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Audio: rbb24 | 22.07.2019 | Andreas Jöhrens

Die Berliner Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) hat am Montag die neuen Quereinsteiger für den Schuldienst begrüßt.

Seitdem werden 382 Frauen und Männer in einem Qualifizierungsprogramm auf die Arbeit an den Schulen vorbereitet. Sie sollen helfen, den Personalbedarf vor allem an Grundschulen zu decken. Gesucht werden Lehrkräfte für die Fächer Deutsch, Englisch, Mathematik, Sport und für die Naturwissenschaften.

40 Prozent der neuen Lehrer in Berlin sind Quereinsteiger

Die Quereinsteiger haben in der Regel eines dieser Fächer bereits studiert. Sie werden nun fortgebildet, während sie bereits unterrichten. Laut Scheeres müssen im kommenden Schuljahr rund 2.200 Lehrerstellen besetzt werden. Zuletzt waren in Berlin rund 40 Prozent der neu eingestellten Lehrer Quereinsteiger.

Sendung: Inforadio, 22.7.2019, 13:30 Uhr

11 Kommentare

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  1. 11.

    Ein gesundes Misstrauen muss erlaubt sein, das sehe ich genauso. Die ungelösten Probleme mancher Schüler werden aus der Grundschule direkt mit in die Oberstufe getragen. Erschwerend dazu kommt dann noch die Pubertät. Selbst die gewieftesten Lehrer haben oft daran zu knabbern. Trotz jahrelanger Erfahrung stößt da so mancher an seine Grenzen. Auch in der Klasse unserer Tochter. Wenn dann noch Sprach-, Lern- und möglicherweise familiäre Probleme dazu kommen, braucht es jede Menge Geduld, Kompetenz und Einfühlungsvermögen, sowie ein gewisses Maß an Autorität. Ob sich da nicht mancher Quereinsteiger überschätzt? Denn leider gehören diese Probleme heutzutage in einem „normalen“ Schulalltag dazu. Das Vermitteln des nötigen Stoffes hängt zudem unmittelbar damit zusammen. Wenn ich die Klasse meines Kindes sehe, reicht „ein Stück Welt- und Lebenserfahrung“ da bei Weitem nicht aus.

  2. 10.

    Nunja, miesmachen und hysterisch sein, so empfinde ich das nicht. Begleiten Sie derzeit Kinder durch staatliche Schulen in Berlin? Dann müssten Sie eigentlich Skepsis und Frustration nachempfinden können, oder Sie sind einfach ein zu beneidender Glücksfall. Eine Reiseverkehrskauffrau, die Geografie unterrichten soll-warum nicht? Besser als knapp 2 Jahre fast gar keine Geo, wie bei unserem Kind. Viele Menschen besitzen bestimmt die Fähigkeit, Schüler zu unterrichten, weil sie lebenserfahren sind und die nötige Bildung dafür besitzen, auch ohne Lehramtsstudium. Soweit bin ich bei Ihnen. Was als Rüstzeug, um z.b. vor Oberschulklassen bestehen zu können, fehlt, aber genauso wichtig ist, ist pädagogische und psychologische Erfahrung und Kompetenz. Ohne dem bleibt es einfach nur ein Notfahrplan. Denn selbst viele Lehrer stoßen bei z.b. verhaltensgestörten, sozial inkompetenten oder lernverweigernden Schülern (und auch oft deren Eltern) heftig an ihre Grenzen. Deswegen bin ich extrem skeptisch.

  3. 9.

    Ein Hochschulstudium garantiert keinen erlernten Beruf. Das ist das Problem. Heutzutage wird ein Studium komplett überbewertet. Ein Elektromeister oder Geselle könnte auch Mathematik und Physik unterrichten. Und zwar solche da würden einem Master-Bachelor die Augen schlackern. Mal halblang, für die 10. Klasse ist fast jeder Facharbeiter locker im Stoff.

  4. 8.

    Für alle Miesmacher und Hysteriker: für den Quereinstieg ist ein Hochschulstudium Voraussetzung! Diese Leute sind also hochqulifizierte Fachleute, die nochmal ein berufsbegleitendes Studium zu absolvieren, Methoden und Didaktik erlernen und in den vielen Fällen schon Erfahrung mit Kindern mitbringen. Meist sind sie hoch motiviert (nicht mehr bei jedem Lehrer der Fall), bringen ein Stück Welt und Lebenserfahrung mit in die Schule, die es sonst da nicht so gäbe. Anders muss nicht schlecht sein, sondern birgt viele Chancen. Quereinsteiger sind definitiv nicht das Problem, sondern eine Lösung, wie eine wirklich tatkräftige Frau heute sagte: Frau Sandra Scheeres! Ihr Amt ist kein leichtes, aber sie geht es entschlossen und mit Einfühlung an, Hut ab und nicht nur meckern!

  5. 7.

    Teil 2: Trotzdem haben unser Kind und die lernwilligen und sozialkompetenten anderen zwei Drittel der Klasse durchgehalten und kontinuierlich Leistungen erbracht. Und sehr gute MSA-Abschlüsse. Die Hoffnung unseres Kindes ist nun, wenigstens zwei schöne Jahre auf dieser Schule erleben zu dürfen. Die Schüler, die auf Kosten der anderen Schüler mit durchgeschliffen wurden, sind nämlich jetzt weg. Quereinsteiger, um die Notsituation zu lindern, sind ein kleiner Tropfen auf den heißen Stein. Reicht aber noch lange nicht. Baut Schulen. Inklusionskinder mit schweren psychischen Problemen und Lernstörungen gehören nicht in ein Gymnasium. Schon gar nicht so viele in eine Klasse. Stellt Sozialpädagogen und Erzieher ein. Die Klasse unseres Kindes hatte NICHTS. Und bedankt Euch bei den Schülern und Lehrern, die Euer Schlamassel ausbaden und trotzdem funktionieren. Ende.

  6. 6.

    Liebe Frau Scheeres, hier ein kurzes Resumée meines Kindes, das grad seinen MSA absolviert hat: die Mittelstufenzeit war schrecklich. Viel zuviele Inklusionskinder haben die ganzen vier Jahre über die Lehrer nicht nur überfordert, sondern das Lernniveau der gesamten Gruppe zerstört. Dafür wurde die Klasse von einigen Lehrern und der Schulleitung verantwortlich gemacht. Sie wurden gedemütigt, im Stich gelassen und abgestempelt. Gab es negative Vorfälle wie Mobbing, Brandstiftung, Lehrer die beleidigt wurden und Lernverweigerung, wurde die gesamte Klasse dafür niedergemacht und z.t. bestraft. Sippenhaft? Wegen Schülern, die nicht einmal die Lehrer bändigen konnten? Zudem fiel extrem viel Unterricht aus und Klassenreisen wurden gestrichen. Wegen der schlimmen Vorfälle.

  7. 5.

    "Die Quereinsteiger haben in der Regel eines dieser Fächer bereits studiert. " heißt es im RBB Beitrag.

    "Unter den Lehrern in Berlin sei eine „Anzahl im hohen zweistelligen Bereich“, die keine universitäre Ausbildung hätten, sagte Haase. Einige wenige hätten sogar nicht mal Abitur. Haase nannte dem „Tagesspiegel“ als Beispiel einen Gymnastiklehrer, der nur einen Schulabschluss der zehnten Klasse habe, und eine Reisekauffrau, die Geografie unterrichte."

    https://www.welt.de/politik/deutschland/article194914547/Lehrermangel-Berlin-gehen-nun-sogar-die-Quereinsteiger-aus.html

  8. 4.

    Habe ich das richtig verstanden, 40% haben keine qualifizierte Ausbildung? Zum Glück geht es mit der Digitalisierung an den Schulen voran, dann benötigt Berlin auch kein qualifiziertes Personal mehr. Dann wäre nur noch Aufsichtspersonal notwendig und dafür benötigt man ja wirklich keine langjährige und teure Ausbildung.

  9. 3.

    Schöner wäre diese Schlagzeile gewesen: "Bildungssenatorin Scheeres stellt 382 neue Lehrer/innen/*x ein"

    Aber so, könnte es im Artikel genauso gut heißen:
    Die Charité stellt 382 neue Metzger ein. Sie werden nun in Human-Anatomie fortgebildet, während sie bereits operieren.

  10. 2.

    Einfach die Oberstufen abschaffen und die Kinder nach der 5. Klasse in das normale Leben schicken und schon ist das Problem gelöst! Wer einen guten Abschluss will, geht dann auf eine private Schule und für Kinder, die sowieso keinen Bock haben, muss man nicht noch Lehrer verheizen.

  11. 1.

    Fr. Scheeres sollte man nach dem VERA3 Berlin-Ergebnis feuern.

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