Radschnellweg "West-Route" - Wie radelt es sich entspannt von Spandau nach Tiergarten?

Di 13.08.19 | 20:08 Uhr
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Radfahrer fahren am 16.08.2016 in Berlin auf der Straße des 17. Juni auf einem Fahrradweg (Quelle: Paul Zinken/dpa)
Audio: rbb 88,8 | 13.08.2018 | 06:00 Uhr | Bild: dpa/Paul Zinken

Von Spandau in die Berliner City - über die geplante Radschnellverbindung "West-Route" soll sich das künftig komfortabel und sicher radeln lassen. Am Dienstag wollen die Planer die Trassenführung mit Bürgern diskutieren.

Der Verlauf einer weiteren Berliner Radschnellverbindung ist am Dienstag mit den Berlinern diskutiert worden. Für den Abend hatte die Senatsverkehrsverwaltung Interessierte ins Rathaus Charlottenburg [berlin.de] geladen, um über die sogenannte West-Route zu sprechen.

Die Radverbindung unter dem Kürzel RSV 5 soll nach derzeitigen Plänen in Berlin-Spandau an der Landesgrenze zu Dallgow in Brandenburg beginnen. Sie endet am S-Bahnhof Tiergarten in Charlottenburg-Wilmersdorf.

Über den Theo bis zum S-Bahnhof Tiergarten

Laut der Infravelo GmbH, die für die Verkehrsverwaltung die Pläne erstellt hat, führt die geplante Trasse entlang der Heerstraße und den U-Bahnhöfen Theodor-Heuss-Platz, Kaiserdamm, Bismarckstraße und Ernst-Reuter-Platz sowie der Straße des 17. Juni bis zum S-Bahnhof Tiergarten. Diese Route verbinde zahlreiche Wohnquartiere mit dem Olympiastadion, der Einkaufsmeile entlang der Wilmersdorfer Straße, der Technischen Universität sowie weiteren Schul- und Ausbildungszentren im und am S-Bahn-Ring, hieß es. [Infos bei infravelo.de]

Ab dem S-Bahnhof Tiergarten soll die Trasse unter der Bezeichnung "Landsberger Allee – Marzahn / Ost-Route" (RSV 9) weiter bis an die östliche Berliner Stadtgrenze zu Brandenburg verlaufen. Voraussichtlicher Baubeginn ist 2023 - Fertigstellung 2025.

Viel Geld für Planung, wenig für den Bau

In einem Bürgerdialog soll nun im Detail über den Trassenverlauf gesprochen werden, wie schon bei dem sogenannten "Panke-Trail" oder der Verbindung Richtung Zehlendorf. Bei anderen Routen hatte beispielsweise die Führung durch Grünanlagen für Kritik gesorgt.

Den Bau von insgesamt zehn Radschnellverbindungen hat die rot-rot-grüne Regierung angekündigt, um den Radverkehr in Berlin zu stärken. Beauftragt, diese Infrastruktur zu entwickeln, ist das landeseigene Unternehmen Infravelo. In diesem Jahr stehen Infravelo 6,5 Millionen Euro zur Verfügung. Davon sollen laut rbb-Informationen im Jahr 2019 jedoch lediglich 73.000 Euro für den Bau von zwei Radwegen ausgegeben werden - große Millionenbeträge stehen bereit für Studien und Planungsarbeiten.

Gegenüber der rbb-Abendschau rechtfertigte Katja Krause, Geschäftsführerin von Infravelo, die lange Planungsdauer. "Auch wenn das Bauwerk recht simpel aussieht: Das sind sehr, sehr viele Planungsprozesse, die man beschreiten muss." Rechte von Anwohnern müssten berücksichtigt werden oder auch der Naturschutz, verschiedene Behörden seien involviert - das alles brauche Zeit, sagte Krause am Mittwochabend.

Radschnellverbindung West; Charlottenburg-Wilmersdorf, Spandau. (Quelle: Designgruppe/ETC/Eibs/Ramboll)
| Bild: Designgruppe/ETC/Eibs/Ramboll

Hier finden Sie die Karte in höherer Auflösung

Geplante Radschnellverbindungen (Quelle: Infravelo)

RSV 1: Y-Trasse (Neukölln)
RSV 2: Mitte-Tegel-Spandau
RSV 3: Königsweg-Kronprinzessinnenweg (Zehlendorf, Grunewald)
RSV 4: Panke-Trail
RSV 5: West-Route (Spandau, Charlottenburg - Übergang zu RSV 9)
RSV 6: Teltowkanal-Route (Steglitz)
RSV 7: Spandauer Damm-Freiheit
RSV 8: Nonnendammallee-Falkenseer Chaussee
RSV 9: Ost-Route (Landsberger Allee - Marzahn)
RSV 10: Reinickendorf-Route

Mehr Informationen zu den einzelnen Trassen bei Infravelo [externer Link]

21 Kommentare

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  1. 21.

    Wenn ich Ihre Kommentare so lese, dann müssen Sie doch ein Trauma erlebt haben. Anders kann ich mir Ihren enormen Hass auf Autofahrer nicht erklären. Aber Sie sollten sich in Ihrer Ausdrucksweise ein wenig zurücknehmen. Sie sind hier nicht alleine .

  2. 20.

    IHRE Steuern? Unsere Steuern werden für Raser im Blechhaufen verschwendet. Seit Jahrzehnten!

  3. 19.

    Antwort: Rückwärts!

  4. 18.

    Vielleicht klarer schreiben, Tom, dann klappt's auch mit dem Verstanden werden. Oder wollen Sie das gar nicht? - Wohl nicht, sonst wuerden Sie mir auf meine Fragen antworten. Oder koennen Sie das gar nicht?

  5. 16.

    Worum geht es Ihnen, Tom? Um sicheren und schnellen Verkehr quer durch die Stadt? Oder um "einmal Meckern auf Alles?" Einerseits beklagen Sie zu recht, dass der Radweg an der Heerstr in Hoehe der Havelbruecken noch immer kaum nutzbar ist. Andererseits fordern Sie, "die Radfahrer" sollten nicht meckern. Und weil Pauschalisieren so schoen ist, legen Sie noch drauf "es wird auf dem Gehweg geradelt." - Woher genau kommt denn Ihre Erkenntnis, Ueberholen mit dem Rad ginge immer? Von realen Fahrten ueber laengere Strecken in Berlin? Oder doch eher vom gruenen Tisch?

  6. 15.

    Nachdem ja die "Grüne" Senatorin vor längerer Zeit die Bäume auf der Heerstraße hat fällen lassen, hat sich nichts getan. Der grüne Wildwuchs wurde mal von den Stümpfen entfernt, nachdem man den Radweg nicht mehr nutzen konnte. Für ihr grüne Klientel in Prenzelberg tut die Senatorin alles, Punkte, Sitzbänke und Felsen werden auf die Straße gepackt, um die Autos auszubremsen. Die Million fehlt jetzt zur Radwegverbreitung, würd zwar e nicht reichen, aber es wäre ein Anfang. Fr.Krause tut ja so, als müssen die Radwege neu gebaut/geplant werden, müssen sie nicht, die sind da, müssten nur mal ausgebessert werden! Ich fahr jeden Tag von Staaken zur Leipziger Str., dort wird z.B. auf dem Gehweg geradelt, trotz schöner breiter Busspur. Die Radfahrer sollen mal nicht so rummeckern, und überholen geht immer, und zwar ohne jemand zu gefährden.

  7. 14.

    Nichts als graue Theorie, Maro: Ich wette, wenn Sie ueberhaupt radeln, dann alle drei Wochen Sonntags im Park. Nehmen Sie das Rad statt dessen mal eine Woche, um morgens zur Arbeit zu kommen, wenn Sie hierfuer z.B. mindestens 5 km fahren muessen. Und danach erzaehlen Sie mal, ob Sie Ihre Entspannungstipps aufrecht erhalten.

  8. 13.

    Ja, flächendeckend Tempo 30 kann sehr viele Probleme gleichzeitig lösen. Nicht zuletzt die Verkehrssicherheit erhöhen und die "Vision Zero" ermöglichen. Nur der Mut dazu fehlt unseren Entscheidungsträgern. Die Anzahl der Autos würde sich erheblich reduzieren, da andere Verkehrsmittel plötzlich attraktiver werden - im Verhältnis schneller und sicherer!
    In der Hasenheide kann bei langsamen Geschwindigkeiten und Kooperation vorsichtig überholt werden. Doch mehr Platz wäre da gewesen, wenn dieser nicht VORRANGIG wieder den Autos bereitgestellt worden wäre - nämlich in Form der maximal geforderten Parkbreite für die umweltschädlichen SUV-Panzer. Natürlich DANK des allgemeingültigen und vielbeschworenen "Vorrang für den Umweltverbund" - nur leider nicht real - klingt schön, sieht auch nett aus auf dem Papier, aber in der Realität: Pustekuchen !!!
    Offenbar gehen die Planungen immer noch von ähnlich viel Auto-Verkehr aus obwohl dieser vielerorts bereits abnimmt. Vgl. z.B. Karl-Marx-Allee

  9. 12.

    " weshalb sollten Radfahrer Anspruch aufs Überholen haben?", weil es in der VwV-STVo (Abschnitt 6.1.7.4 Radfahrstreifen) geregelt ist.

    Autofahrer haben doch auch die Chance zur jeder Zeit zu überholen. Nur in Gefahrenbereiche gibt´s Überholverbote bzw. durchgezogene Linien. Radfahrstreifen sind meist Einrichtungsradwege und deshalb haben wir keinen entgegenkommenden Verkehr.

  10. 11.

    Muss man denn immer überholen, man kann auch mal ganz entspannt Fahrrad fahren ohne das ein Radrambo dich anbrüllt, Platz da jetzt komme ich.... BLEIBT MAL COOL. Das ist wie beim Autofahren, wenn nicht überholt werden kann, dann nicht, weshalb sollten Radfahrer Anspruch aufs Überholen haben?

  11. 10.

    Radeln? Entspannt? Hier? In Berlin? Mit DEN Autofahrern und Radfahrern und Horden von Touristen? Ich lache mich tot.

  12. 9.

    Das Thema ist denkbar ungeeignet fuer einen Ost-West-Streit: Auch enorme Teile von Ex-West-Berlin sind mit dem Rad kaum sicher zu befahren. Da ist der Spandauer Damm nur ein Bsp von Hunderten. Das Hauptproblem ist unabhaengig von der Himmelsrichtung dasselbe: Zweispurige Verbrennungs- u Elektro-Fahrzeuge mit meist einer Person rollen auf mindestens akzeptablen Asfalt-Trassen, die Moeglichkeiten zum Ueberholen und Parken bieten. Einspurige Muskel- und Elektrofahrzeuge, auch mit meist einer Person, stuckern dagegen oft ueber Plattenwege, koennen kaum ueberholen bzw muessen sich bedraengt fuehlen von anderen Radlern, die auf 1 m Breite ueberholen wollen. Und alle muessen sich am Ziel um ein paar Laternenmasten fuer's Anschliessen streiten. Hoechste Zeit, dass sich was aendert! - Und wer das nicht glaubt: Rauf auf's Rad und einfach mal 20 km durch die Stadt fahren - von A nach B, mit oertlichem und zeitlichem Ziel, nicht nur ne Sonntagstour. Ich wette, manche sehen dann manches anders!

  13. 8.

    Ach Maro... Komm mal wieder etwas runter von deinem geleasten Kraftfahrzeug.

    Deine Anschuldigung müsste voraussetzen, dass Arian auf der genannten Strecke über die zulässige Geschwindigkeitsbegrenzung fährt. Viele Fahrräder werden halt noch von Muskelkraft angetrieben. Daher können halt unterschiedliche Geschwindigkeiten bei den Radfahrern entstehen.

    Solange sich Arian an die gesetzlichen zulässigen Geschwindigkeitsbegrenzungen hält, kann er sein Tempo frei wählen.

  14. 7.

    @ Einer von da
    Kannst ja mal den Spandauer Damm runterradeln. Gerade in Höhe Krankenhaus Westend und kurz dahinter kann man froh sein, wenn man sich nicht die Gräten bricht. Solche Radwege findet man überall in der Stadt. Von abgehängt kann man da nicht reden. Hier im Westen fährt z.B. der Bärlkönig nicht. Ooch abgehängt ;-)

  15. 6.

    "und jetzt wird wieder gejammert, da der liebe Radfahrer dort nicht Rasen kann"

    es geht nicht ums Rasen, sondern ums schnell fahren/vorwärts kommen. Das ist hier ja das explizit erklärte Ziel, was sich auch schon ziemlich einfach aus dem Namen "RadSCHNELLverbindungen" erkennen lässt.

    Übrigens: was sie hier als "rasen" bezeichnen, wäre für Autofahrer ein dahinschleichen- zumindest wird das bei der Tempo 30 Debatte so dargestellt. Aber bitte: Tempo 30 für alle. Bin ich dafür...dann rast niemand mehr. Autos kommen bei der Geschwindigkeit auch mit einer Fahrspur je Richtung aus und Fahrräder haben dann durch wegfallende Fahrspuren der Autos genug Platz, dass jeder so schnell/langsam fahren kann, wie er mag (bis eben max. 30 KMh).

  16. 5.

    Und wieder einmal wird der Osten abgehängt, wenn man sich mal die Planungen und Ausführungen von InfraVelo zum Thema Berliner Osten ansieht. Da geht es plötzlich nur noch um Wirtschaftlichkeit, während sich unser eins aus Hellersdorf Marzahn die Extremitäten bricht wenn man die Landsberger Allee zwischen Marzahn und Lichtenberg bezwingen will.

  17. 4.

    So ist es immer, es wurden Radwege gebaut, sogar mit den vielmals geforderten Pollen und jetzt wird wieder gejammert, da der liebe Radfahrer dort nicht Rasen kann, typisch mal wieder, erst meine Steuern verplempern und dann Jammern weil er nicht zum Rasen geeignet ist.

  18. 3.

    Ich hoffe auch das da mehrspurig für Fahrräder gebaut wird. Es gibt Leute, die fahren gern entspannt statt schnell.

  19. 2.

    Hoffentlich werden die Radwege breiter als der neue abgepollerte Radweg an der Hasenheide. Da kann man nämlich nicht überholen.

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