Besetztes Haus in Friedrichshain - Eigentümer der Rigaer 94 macht dem Senat Vorwürfe

Do 29.08.19 | 19:29 Uhr
  33
Besetztes Haus Rigaer Straße 94 in Berlin-Friedrichshain (Quelle: imago images/Joko)
Video: Abendschau | 29.08.2019 | Norbert Siegmund | Bild: imago stock&people/Joko

Erstmals hat sich der Eigentümer des zum Teil besetzten Hauses in der Rigaer Straße 94 öffentlich geäußert. Im rbb-Exklusivinterview kritisiert der Immobilienunternehmer, er werde von Bezirk und Polizei im Stich gelassen.  

Im Streit um das zum Teil besetzte Haus Rigaer Straße 94 macht der Eigentümer dem Senat schwere Vorwürfe. "Es ist belastend. Wir bitten die Polizei um Hilfe, wir bitten das Bezirksamt um Hilfe, und werden eigentlich von denen im Stich gelassen", so der Berliner Immobilienunternehmer in einem Exklusivinterview der rbb-Abendschau.

Weil er um seine Sicherheit fürchtet, möchte der Eigentümer namentlich nicht genannt werden. Seine Hilferufe würden seit Langem ignoriert. Innensenator Andreas Geisel (SPD) hatte dagegen am Montag in der Abendschau behauptet, der Eigentümer würde sich verbergen: "Wir brauchen einen Eigentümer, der uns ruft."

Mietverträge angeboten - keine Reaktion

Weiter sagte der Eigentümer, er wolle keine Bewohner verdrängen. Schon 2016 habe er auch den Besetzern ordentliche Mietverträge über drei bis vier Euro kalt pro Quadratmeter angeboten. Der Anwalt der Hausbewohner habe auf ein entsprechendes Angebot nicht reagiert.

Mittlerweile habe der Bezirk bei ihm bereits Brandschutz-Maßnahmen angemahnt. Nach Angaben seines Anwalts habe man die Polizei um Schutz gebeten, um bestimmte Baumaßnahmen durchführen zu können. Dieses Schutzersuchen sei jedoch abgelehnt worden.

Immer wieder Randale in der Rigaer

In der Rigaer Straße kommt es seit Jahren immer wieder zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen einigen Bewohnern aus dem linksextremen Spektrum und der Polizei. Anfang August wurde eine eigene Ermittlungsgruppe dazu bei der Berliner Polizei gegründet.

Während eines Interviews mit CDU-Fraktionschef Burkard Dregger war im Juli auch ein Kamerateam des rbb angegriffen worden.

Sendung:  Abendschau, 29.08.2019, 19.30 Uhr

33 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 33.

    Jetzt gibt es doch einen Eigentümer der Rigaer 94?
    Na dann kann man ja den Eigentümer zum Gemeinwohl enteignen und laut GG entschädigen und gut ist, damit die Anwohner den Terror los sind.

  2. 32.

    Das Versagen gilt eher Bezirk und Bauverwaltung. Vor allem mit der Botschaft der Senatorin und dem baustadtrat, die letztlich ihre Klientel bedienen. Notfalls ignorieren sie bestehende Gesetze wie bereits die Debatte um den Mietendeckel beweist. Auch davon wird nur die Populisten Klientel profitieren.

  3. 31.

    "Heute denke ich eher ab die Wirte des Herrn "Fürchte Dich nicht, es könnte schlimmer kommen."

    Nehmen sie weniger vom dem was sie nehmen oder mehr, je nachdem. *facepalm*

    Und hüten sie sich vor Wirten.

  4. 30.

    Und dass die Polizei da ihren Job macht und Anweisungen ausführt, rechtfertigt jetzt was?

  5. 29.

    Wie jetzt: Weder der Zwinker-Smiley am Ende, noch die Absurdität der Fußnote, haben Sie darauf gebracht, dass der Vorschlag nicht ganz ernst zu nehmen ist? Beachtlich!

    Davon Mal abgesehen, ist das Tragen einer Polizeiuniform nicht verboten(Karnevalisten & Stripper hätten sonst arge Probleme). Sie dürften sich sogar den Schriftzug 'Polizei' aufs T-Shirt, Fahrrad oder Auto pinseln - da der Begriff nicht rechtlich geschützt ist.

    Was aber verboten wäre, ist, sich als Polizist auszugeben, z.B.: durch das Tragen einer echten Polizeiuniform, durch Behauptung oder falscher Dokumente - aber davon war ja nirgends die Rede.

    Wenn etwas bedenklich ist, so ist es der Wahrheitsgehalt ihrer Aussage über die Polizei.
    Also ich wurde noch nie von der Polizei beleidigt oder körperlich Angegangen. Ganz im Gegenteil: Ich komme ganz gut mit der Polizei aus; hatte auch schon zwei witzige Begegnungen mit ihr. Aber wie heißt es so schön: "Wie man in den Wald reinruft...."

  6. 28.

    Manche Neuberliner und sehr junge Leute muss man halt auf die Sprünge helfen.

    Ähnlich wie Sie dachte ich in Bezug auf Diepgen auch. Heute denke ich eher ab die Wirte des Herrn:
    "Fürchte Dich nicht, es könnte schlimmer kommen."
    Und es kam schlimmer.

    Versagen in der Schul-, Verkehrs- und Wohnungsbaupolitik und No-Go-Areas in FHXB sogar für Journalisten.

  7. 26.

    Ich könnte mir vorstellen, dass es daran liegt, dass Markus dort nicht die Leute permanent beobachtet, bespitzelt, Tag und Nacht vor deren Haus abhängt oder gar ungefragt und bewaffnet in selbiges eindringt.

  8. 25.

    Sie fordern hier Leute auf eine Straftat zu begehen, und belaubten auch noch, die Berliner Polizei würde so etwas unterstützen.

    Aber im Gegensatz zu Markus, wurde ich sehr wohl schon in der Rigaer beleidigt und körperlich angegangen.
    Von Polizisten!

  9. 24.

    Der Satz auf den Sie reagiert haben war aber auch wirklich zu kompliziert als dass ihn jeder verstehen kann :-)
    Lesen Sie doch einfach nochmal langsam vor sich hin...
    Unabhängig davon jedoch ist es ein Segen, dass Leute wie Diepgen & Co in der Stadt nix mehr zu sagen haben.

  10. 23.

    Woran das wohl liegen mag?
    Vorschlag: Wenn Sie das nächste Mal dorthin gehen, um ihr "Schwarwarma" zu essen, dann ziehen Sie sich doch vorher eine Polizeiuniform* an; und danach können Sie uns ja berichten, ob man "Schwarwarma" auch beim Wegrennen essen/genießen kann. ;)

    * Die Polizei von Berlin, wird Sie bei diesem Selbstversuch, sicherlich gerne mit einer Kleiderspende unterstützen.

  11. 22.

    Ein durchaus berechtigter Einwand, reichen die Probleme mit der R94 doch bis in die Zeit zurück, als der Regierende noch Diepgen hieß.

  12. 21.

    Hat der Eigentümer in dem "Exlusivinterview" darlegen können, dass er wirklich der tatsächliche Besitzer ist?

  13. 20.

    Fast schon amüsant, wenn es nicht so widerlich wäre, wie den üblichen Verdächtigen hier der bürgerliche Hass auf alles was links der CDU-Linie liegt aus jeder Pore quillt.

  14. 19.

    Wann werden die Bewohner endlich in Ruhe gelassen?

  15. 18.

    Hat der Eigentümer in dem "Exlusivinterview" darlegen können, warum er seinem Anwalt nicht die notwendigen Befugnisse gegeben hat?

  16. 17.

    "Missverständtnisse"? Glaube ich weniger. Es ist doch die Politik des Müller-Senats. Ohne seine dunkelrot und grünen Unterstützer könnte Müller einpacken.
    An den RBB der Appell, doch mal sauber zu recherchieren, wie viele Mietparteien in der Rigaer 40 überhaupt rechtsgültige Mietverträge haben. Nach den aktuellen Äußerungen des Vermieters wohl keiner.
    Die Politik des RRG Müller-Senats geht wohl so: Der Bezirk "mahnt" Brandschutzmaßnahmen an und der Innensenator weist die Polizei an, Schutzersuchen wegen dann erforderlicher Baumaßnahmen abzulehnen.

  17. 16.

    "Die Bewohner der Rigaer Straße haben aktuell eine gesellschaftlichen Vorreiterrolle........." Ernsthaft? Ohne Worte... Das ist gelebte Anarchie und der Senat toleriert es leider. BTW... Es geht um die 64. Also bleiben Sie mal schön bei diesem einen Objekt.

  18. 15.

    Den Anarchisten in der R94 geht der Mietendeckel links dran vorbei. Die waren schon dort, als Wohnen in Berlin noch spottbillig war und verfolgen ganz andere Ziele.

Nächster Artikel

Das könnte Sie auch interessieren