Besetztes Haus in Friedrichshain - Eigentümer der Rigaer 94 macht dem Senat Vorwürfe
Erstmals hat sich der Eigentümer des zum Teil besetzten Hauses in der Rigaer Straße 94 öffentlich geäußert. Im rbb-Exklusivinterview kritisiert der Immobilienunternehmer, er werde von Bezirk und Polizei im Stich gelassen.
Im Streit um das zum Teil besetzte Haus Rigaer Straße 94 macht der Eigentümer dem Senat schwere Vorwürfe. "Es ist belastend. Wir bitten die Polizei um Hilfe, wir bitten das Bezirksamt um Hilfe, und werden eigentlich von denen im Stich gelassen", so der Berliner Immobilienunternehmer in einem Exklusivinterview der rbb-Abendschau.
Weil er um seine Sicherheit fürchtet, möchte der Eigentümer namentlich nicht genannt werden. Seine Hilferufe würden seit Langem ignoriert. Innensenator Andreas Geisel (SPD) hatte dagegen am Montag in der Abendschau behauptet, der Eigentümer würde sich verbergen: "Wir brauchen einen Eigentümer, der uns ruft."
Mietverträge angeboten - keine Reaktion
Weiter sagte der Eigentümer, er wolle keine Bewohner verdrängen. Schon 2016 habe er auch den Besetzern ordentliche Mietverträge über drei bis vier Euro kalt pro Quadratmeter angeboten. Der Anwalt der Hausbewohner habe auf ein entsprechendes Angebot nicht reagiert.
Mittlerweile habe der Bezirk bei ihm bereits Brandschutz-Maßnahmen angemahnt. Nach Angaben seines Anwalts habe man die Polizei um Schutz gebeten, um bestimmte Baumaßnahmen durchführen zu können. Dieses Schutzersuchen sei jedoch abgelehnt worden.
Immer wieder Randale in der Rigaer
In der Rigaer Straße kommt es seit Jahren immer wieder zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen einigen Bewohnern aus dem linksextremen Spektrum und der Polizei. Anfang August wurde eine eigene Ermittlungsgruppe dazu bei der Berliner Polizei gegründet.
Sendung: Abendschau, 29.08.2019, 19.30 Uhr