#AlleFürsKlima am 20. September - Mobilisierung für den globalen Klimastreik läuft
Weltweit rufen Schülerinnen und Schüler diesen Freitag zum Klimastreik auf. Auch in Berlin und Brandenburg erhalten sie Unterstützung von Clubs, linken Gruppen und Unternehmern. Einige wollen den Verkehr blockieren.
Ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis hat der "Fridays for Future"-Bewegung Unterstützung für den globalen Klimastreik #AlleFürsKlima am Freitag (20.09.) zugesichert. An diesem Tag werden weltweit Menschen für einen aus ihrer Sicht gerechten und wirksamen Klimaschutz auf die Straßen gehen - während in Berlin das Klimakabinett tagt und in New York der UN-Gipfel vorbereitet wird.
Bundesweit sind Hunderte Demonstrationen geplant, täglich kommen nach Angaben der Veranstalter weitere hinzu. In Berlin treffen sich die Klimastreikenden um 12 Uhr am Brandenburger Tor. Laut der Polizei erwarten die Veranstalter 10.000 Teilnehmer. In Potsdam wird ab 11:58 Uhr vor dem Landtag demonstriert. Auch in Frankfurt (Oder) und Eberswalde sind Proteste geplant.
"Fridays for Future" dokumentiert alle geplanten Aktionen auf einer Karte:
Für das Paris-Abkommen, gegen Klimazerstörung
Demonstriert wird, so "Fridays For Future Berlin", für die Einhaltung des Paris-Abkommens und gegen die anhaltende Klimazerstörung. Der Aufruf zur Demo richte sich diesmal an alle Länder und explizit an alle Generationen. "Als breites zivilgesellschaftliches Bündnis rufen wir alle auf, am 20. September gemeinsam mit Fridays For Future auf die Straße zu gehen. Gemeinsam fordern wir: Klimaschutz jetzt!", heißt es aus dem Bündnis. Die Bundesregierung liefere "statt einer ambitionierten Klimaschutzpolitik nur Worte, denen keine Taten folgen".
Landesbeschäftigte dürfen mitmachen, müssen Fehlzeit aber nacharbeiten
Im Bündnis engagieren sich inzwischen neben Jugendlichen auch Umwelt-, Wohlfahrts-, Kultur- und Entwicklungsverbände, Kirchen, Klimaschutzinitiativen, Vereine und soziale Bewegungen. Auch Unternehmen und Gewerkschaften mobilisieren zur Teilnahme. Die Gewerkschaft Verdi beispielsweise hat ihre zwei Millionen Mitglieder aufgerufen, sich den "Fridays for Future"-Protesten anzuschließen. Auch der ökumenische Rat Berlin-Brandenburg unterstützt die Teilnahme. Mehr als 100 Umweltorganisationen haben sich dem Streikaufruf angeschlossen.
Im Gegensatz zu den Schülerinnen und Schülern in Berlin dürfen sich die Landesbeschäftigten an dem Klimastreik beteiligen. Ihnen sei freigestellt, ihre Kernarbeitszeit an dem Tag in Absprache mit ihren Vorgesetzten aufzuheben, sagte die Umweltsenatorin Regine Günther (Grüne) am Dienstag nach der Senatssitzung. Das bedeutet nach ihren Worten, dass die Beschäftigten am Freitag nicht zum Dienst erscheinen müssen und an den geplanten Demonstrationen teilnehmen können. Sie müssen diese Fehlzeit aber nacharbeiten.
Sitzblockaden und Besetzungen
Das Bündnis "Ungehorsam für Alle" kündigt für den Nachmittag massenhafte Straßenblockaden an, mit denen der Verkehr in Berlin aufgehalten werden soll. Sitzblockaden und Besetzungen seien "wirksame Mittel, um gesellschaftliche Veränderungen herbeizuführen", hieß es in einer Mitteilung. Auch die Gruppe "Extinction Rebellion" ist bei dem Protest mit dabei.
Ab 15.00 Uhr wollen Berliner Club-Betreiber unter dem Motto "Rave-Aufstand - No Future No Dancefloor" vom Potsdamer Platz zum Alexanderplatz ziehen. "Klimagerechtigkeit statt Verwertungslogik" und "Kapitalismus wegbassen" fordern die Veranstalter in ihrem Aufruf. Angemeldet zu ihrem Rave-Aufstand sind laut Polizei 6.000 Teilnehmer.
Es wird der 3. weltweite Klimastreik mit einer Großdemo in Berlin. Beim ersten globalen Klimastreik am 15. März beteiligten sich nach Veranstalterangaben in Deutschland rund 300.000 Menschen, beim zweiten globalen Klimastreik am 24. Mai kurz vor der Europawahl wurden etwa 350.000 Teilnehmer bundesweit registriert.
Klimakabinett entscheidet über nächste Schritte
Am Tag des Klimastreiks will das Klimakabinett der Bundesregierung über die nächsten Schritte in der Klimapolitik entscheiden. Mit den Beschlüssen reist Bundeskanzlerin Merkel zum UN-Sondergipfel nach New York, der am Samstag startet.
Sendung: Radioeins, 16.09.2019, 12:37 Uhr