Auch Kennzeichen werden erfasst -
An mehreren Orten in Berlin werden von Montag an Abgaswerte im Verkehr gemessen. Die Messungen fänden bis 1. November an bis zu drei Straßenquerschnitten statt, darunter auf der Sonnenallee in Neukölln und auf der Straße Am Seegraben in Treptow-Köpenick, teilte die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz am Freitag mit. Dabei würden in Abstimmung mit der Berliner Datenschutzbeauftragten auch automatisiert Kennzeichen der vorbeifahrenden Autos erfasst.
Diese Erfassung sei notwendig, damit Motortyp und Abgasstandard ermittelt werden könnten, hieß es. Ein Videosystem registriere ausschließlich das Kennzeichen, aber kein Bild des Autos oder der Insassen. Auch Verkehrsverstöße würden dadurch nicht geahndet.
Mit einer unsichtbaren Lichtschranke quer über die Straße sollen jeweils die Stickoxid-Konzentration im Abgas, der Kohlendioxidausstoß und das Tempo der Autos gemessen werden. Die Messungen im Realbetrieb seien für die künftige Bewertung von Durchfahrtsverboten für Dieselfahrzeuge besonders wichtig, betonte die Behörde. So könnten die bedeutendsten Verursacher der Stickstoffdioxidbelastungen bestimmt werden.
Zwei Drittel der Dieselautos fallen bei amtlichen Tests durch
Erst am Freitag hatte rbb|24 öffentlich gemacht, dass weit mehr Automodelle auf der Straße die Stickoxid-Grenzwerte überschreiten, als bisher bekannt. Das zeigen amtliche Messungen des Kraftfahrt-Bundesamtes im realen Fahrbetrieb, die bislang nicht veröffentlicht worden worden waren. Demnach liegen 65 Prozent der getesteten Modelle, darunter auch neue Diesel-Typen - bis zu 30-fach - über den erlaubten Stickoxid-Grenzwerten.
Sendung: rbb24, 18.10.2019, 21.45 Uhr