Mutmaßliche IS-Anhängerin - Deutschland muss Mutter mit Kindern aus Syrien zurückholen

Do 07.11.19 | 17:54 Uhr
  6
SYMBOLBILD - Kinder im Lager Camp Roj in Nordsyrien (Quelle: imago images/Backhaus)
Bild: imago images/Backhaus

Eine Mutter, die sich in Syrien der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) angeschlossen haben soll, muss zusammen mit ihren drei Kindern nach Deutschland zurückgeholt werden. Das Oberverwaltungsgericht (OVG) Berlin-Brandenburg bestätigte in einem am Donnerstag veröffentlichten Beschluss eine entsprechende Entscheidung des Verwaltungsgerichts Berlin. Das OVG wies die Beschwerde der Bundesrepublik gegen die einstweilige Anordnung zurück, drei Kinder zusammen mit ihrer Mutter aus dem syrischen Flüchtlingslager Al-Hol nach Deutschland zu holen.  

Kinder auf Schutz und Betreuung der Mutter angewiesen

Die Frau war laut Gericht im Jahr 2014 mit zwei Kindern in ein vom IS kontrolliertes Gebiet gereist. Das dritte Kind wurde dort geboren. Die Rückholung der zwei, sieben und acht Jahre alten Kinder habe das Auswärtige Amt bereits in die Wege geleitet. Es habe aber aus Sicherheitsgründen eine Rückkehr der Mutter abgelehnt, weil diese sich dem IS angeschlossen habe.

Das OVG entschied dagegen, dass die Rückholung der Kinder nur gemeinsam mit ihrer Mutter erfolgen könne. Diese seien "zwingend auf den Schutz und die Betreuung ihrer Mutter angewiesen". Eine konkrete Gefährdung könne zwar einer Rückholung entgegenstehen. Dafür habe die Bundesrepublik aber in dem konkreten Fall keine Tatsachen oder Anhaltspunkte benennen können. Der Beschluss ist nach Angaben des OVG unanfechtbar.

Sendung: Abendschau, 07.11.2019, 19.30 Uhr

6 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 6.

    Danke für diesen Kommentar. Ich komme selbst aus zerrütteten Familienverhältnissen.

  2. 5.

    Sie wollen tatsächlich Kinder dafür büßen lassen, was ihre Mutter getan hat?

    Wer Kinder ohne zwingenden Grund von der eigenen Mutter trennen will, der verfügt selbst über eine "menschenverachtende Ideologie und einen schier unendlichen Fanatismus".

    Ich bin fest davon überzeugt dass die Kinder und die Mutter Hilfe brauchen. Was sie vorhaben führt in direkter Linie zu neuen fanatischen Kämpfern einer unmenschlichen Idelogie. Sie können Unrecht nicht mit anderen Unrecht bekämpfen aber genau das haben sei vor.

  3. 4.

    Sehe ich auch so! So wichtig und richtig der Schutz der Familie ist, der Schutz des Kindes steht noch weit darüber! Der wird hier aus meiner Sicht fahrlässig vernachlässigt, indem man diese Kinder weiter der Indoktrination durch eine menschenverachtende Ideologie und einen schier unendlichen Fanatismus überlässt. Mütter, die ihre Kinder freiwillig einer solchen Gefahr aussetzen, sind nicht nur ungeeignet sondern auch gefährlich. Kinder in solch einem Umfeld zu belassen, ist unverantwortlich und verhindert deren persönliche Entwicklung zu freien und verantwortungsvollen Menschen.
    Hätte Beate Zschäpe Kinder gehabt, wäre meine Meinung dieselbe gewesen. Es gibt Mütter, die nicht tragbar sind, Kinder erziehen zu dürfen! Manchmal muss der Staat die Kinder eben leider vor den eigenen Eltern schützen.

  4. 3.

    Die Kinder bei dieser Mutter zu lassen wäre wohl fahrlässig.
    Sie sollten lieber in eine Wohngruppe untergebracht werden und die Mutter erstmal in U-Haft.

  5. 2.

    Es ist zu befürchten, dass "Schutz und Betreuung" durch die Mutter in diesem Fall in Indoktrination gegen die "Ungläubigen" bestehen wird. Wäre es nicht - sowohl für die Gesellschaft als auch für die Kinder selbst - besser gewesen, sie zur Adoption freizugeben?

  6. 1.

    Das ist ein sehr schwieriges Thema.
    Ich hoffe nur, dass Mutter und Kinder erst mal in einem Mutter Kind Heim untergebracht und betreut werden.
    Schon um zu sehen ob die Mutter ihre Kinder nicht zu Islamisten erzieht.
    Denn wer freiwillig seinen Kindern zumute in solchem Land zu leben, scheint mir nicht geeignet zu sein Kinder um sich zu haben.
    Zumindest nicht ohne Begleitung.

Nächster Artikel

Das könnte Sie auch interessieren