Kontakt auch zu Rechtsextremen - Berliner CDU wirft AfD-nahes Neumitglied raus

Do 23.01.20 | 20:07 Uhr
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Fassade mit Logo der CDU
Bild: Bildagentur-online/Joko

Der Kreisvorstand der CDU Berlin-Mitte hat einstimmig beschlossen, die Aufnahme eines AfD-nahen Neumitglieds mit sofortiger Wirkung zu widerrufen. Das teilte der Sprecher der CDU Mitte, Carsten Spallek, mit.

Der Berliner Anwalt Markus Roscher-Meinel hatte zuvor vergeblich versucht, AfD-Mitglied zu werden. Er trat dann in die CDU ein. Allerdings hatte Roscher-Meinel die CDU vor seinem Aufnahmeantrag auf Twitter unter anderem als "Anti-Deutschland-Partei" bezeichnet und darüber berichtet, er habe ohne Erfolg versucht, AfD-Mitglied zu werden. Er war nach eigener Darstellung auch Mitglied des AfD-nahen Herkules-Kreises.

Carsten Spallek (CDU)
Carsten Spallek, Sprecher der CDU in Berlin-Mitte | Bild: dpa/Jörg Carstensen

Kontakt zu rechtsextremen Organisationen

Spallek teilte mit, Roscher-Meinel habe schuldhaft falsche Angaben gemacht und wesentliche Umstände verschwiegen, bei deren Kenntnis eine Aufnahme nicht erfolgt wäre. "Unter anderem hat er die für die Aufnahme wesentliche Angabe zum Wohnort bislang nicht gegeben, auch nach wiederholter Aufforderung ist dem Kreisverband sein Wohnort nicht bekannt gegeben worden", so der Sprecher der CDU Mitte. Die Kontakte zu rechtsextremistischen oder vom Verfassungsschutz beobachteten Organisationen beziehungsweise Personen sehe der Kreisvorstand als "erwiesen" an.

Ein Sprecher des Landesverbandes bestätigte am Donnerstag, dass der Kreisverband die Aufnahme widerrufen habe. Nach den Statuten der CDU könne innerhalb eines Monats Beschwerde beim Landesvorstand eingelegt werden, der dann endgültig entscheide.

Sendung: Abendschau, 23.01.2020, 19:30 Uhr

3 Kommentare

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  1. 3.

    "Die will mit Rechtsextremen aber auch nichts zu tun haben und wirft ihn wieder raus. Die Nähe des Herrn zur AfD ist jedenfalls sehr einseitig, die Überschrift damit etwas reißerisch."

    Wieso "auch"? Bei der rechtsextremen AfD sind Faschisten in der "Mitte der Partei" und mit Rechtsextremen hat man kein Problem, die wählt man sogar zu Vorsitzenden.

    Der Mann ist durch und durch rechtsextrem, passt also.

    https://www.tagesspiegel.de/berlin/aerger-um-neumitglied-roscher-meinel-berliner-cdu-will-umstrittenen-rechtsanwalt-bis-februar-loswerden/25362994.html

  2. 2.

    Wurde der Text vielleicht im Nachhinein ergänzt oder haben Sie es überlesen: "Der Berliner Anwalt Markus Roscher-Meinel hatte zuvor vergeblich versucht, AfD-Mitglied zu werden. Er trat dann in die CDU ein."
    Die AfD hatte ihn zuerst abgelehnt. Danach wollte er ersatzweise zur CDU. Die will mit Rechtsextremen aber auch nichts zu tun haben und wirft ihn wieder raus. Die Nähe des Herrn zur AfD ist jedenfalls sehr einseitig, die Überschrift damit etwas reißerisch.

  3. 1.

    Hatte das CDU-Mitglied nun Kontakt zu Rechtsextremen oder ist er wegen der Ablehnung auf Aufnahme in die AfD von der CDU wieder rausgeschmissen worden?

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