Befreiung Deutschlands - Müller gedenkt der Kapitulation Berlins vor 75 Jahren

Sa 02.05.20 | 16:52 Uhr
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Michael Müller (SPD, 2.v.r), Regierender Bürgermeister von Berlin, Sergej Netschajew (r), Russlands Botschafter in Deutschland, Denis Sidorenko (3.v.r), Belarus Botschafter in Deutschland, gehen im Gedenken an die Kapitulation vor 75 Jahren vor dem Haus Nummer 2 im Schulenburgring. Die Hauptstadt kapitulierte am 2. Mai 1945 - sechs Tage vor der Kapitulation Gesamtdeutschlands. Die Urkunde dazu unterschrieben Deutsche und Sowjets in dem Haus, in dem später Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller aufwuchs. (Quelle: dpa/K. Nietfeld)
Bild: dpa/K. Nietfeld

Politiker und Berliner haben am Samstag der Kapitulation Deutschlands im Zweiten Weltkrieg gedacht. Am Vormittag trafen sich Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD), Russlands
Botschafter Sergej Netschajew und Belarus' Botschafter Denis Sidorenko zur Kranzniederlegung in Berlin-Tempelhof.

Auch einige Anwohner kamen zum Haus Nummer 2 im Schulenburgring. Dort hatten Deutsche und Sowjets vor 75 Jahren die Urkunde zur Kapitulation unterschrieben. Später wuchs Michael Müller im selben Haus auf. Die Hauptstadt kapitulierte am 2. Mai 1945 - sechs Tage vor der Kapitulation Gesamtdeutschlands.

Geheime Dokumente zu den Kämpfen um Berlin veröffentlicht

75 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs hat Russland bislang geheime Dokumente zu den Kämpfen um Berlin veröffentlicht. Das Verteidigungsministerium in Moskau stellte die Unterlagen online und erklärte, damit solle die historische Wahrheit geschützt werden.

Veröffentlicht wurden unter anderem Berichte des sowjetischen Oberbefehlshabers in Deutschland, Marschall Schukow. Unter anderem heißt es darin, es sei um jede Straße und jedes Haus gekämpft worden. Die Schlacht um Berlin endete am 2. Mai 1945. Wenige Tage später kapitulierte Deutschland.

Sendung: Abendschau, 19:30 Uhr, 02.05.2020  

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9 Kommentare

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  1. 9.

    Seltsam nur, dass der Regierende Bürgermeister dazu aber nur die Botschafter von drei ehemaligen Sowjetrepubliken einlud. Er hätte ja auch die Botschafter der baltischen Republiken einladen können. Auch diese würden nicht kommen. Denn für sie war das Ende des 2. Weltkriegs vor allem mit der Annexion durch Moskau verbunden. Es darf in diesem Zusammenhang auch nicht vergessen werden und auch daran muss immer und immer wieder erinnert werden, dass Stalins Sowjetunion und Hitlers Deutschland von 1939 bis 1941, also knapp das erste Drittel des Krieges, Verbündete in diesem Krieg waren. Dass das ganze mit heute nichts zu tun hat, würde ich zumindest infrage stellen. Denn während Deutschland kapitulierte konnte die Sowjetunion ihre Annexionen während des Krieges auf lange Sicht sichern, allen voran Karelien (das zu Finnland gehörte) und seit dem Angriffskrieg Moskaus als ganz selbstverständlicher Teil Russlands anerkannt wird. Eroberungskriege gelten hierzulande mittlerweile glücklicherweise als Tabu. In Russland gelten sie leider auch weiterhin als legitime außenpolitische Option und so schreibt sich die Geschichte fort.

  2. 8.

    Nein, mit Füßen getreten würde die Leistung der ukrainischen Soldaten, die heute ihr Land gegen einen Eroberungskrieg Putins verteidigen, wenn er mit dem Botschafter Putins gemeinsam an irgendwelchen Feierlichkeiten teilnähme. Genau dem verweigert er sich und tut damit das richtige.

  3. 7.

    Nur mal fürs Protokoll, auch weil es dieser Tage gern wieder durcheinandergebracht wird: Kapituliert hat nicht "Deutschland" bzw. das Deutsche Reich, sondern seine Streitkräfte haben es getan. Unter den Kapitulationsurkunden stehen ausschließlich die Unterschriften von Militärs.

    Es war für die Alliierten - zu recht - ganz wichtig, dass diesmal die Militärs ihre Niederlage eingestanden, damit es nicht wieder dieselben Ausreden geben konnte wie nach 1918 ("im Felde unbesiegt, aber von der Heimat rücklings erdolcht" blablabla).

    Mit dem, was da im Mai 1945 in Flensburg noch "Reichsregierung" spielte, gaben sich die Alliierten gar nicht mehr ab.

  4. 5.

    Ein Trauerspiel, dass der Ukrainische Botschafter nicht die Größe besitzt über alle bestehenden Konflikte hinweg dem Ende des Krieges in Berlin zu gedenken. Daran waren schließlich unzählige ukrainische Soldaten beteiligt. Deren Leistung wird im Nachhinein mit Füßen getreten. Traurig und gefährlich....

  5. 4.

    Dieses Gedenken ist eine Frage des Anstandes und richtig vom Regierenden. Genau wie die fürchterlichen Verbrechen an den Juden, wo es nur einen Umgang mit gibt ( Es muss uns nachfolgenden Generationen immer wieder vor den Augen gehalten werden. ), muss auch der Kapitulation Berlins gedacht werden. Da hat die aktuelle Situation nichts mit zu tun. Es war damals die Sowjetunion mit allen seinen Völkern, gegen die Deutschland Krieg geführt hat, also auch Russen und Ukrainer.

  6. 3.

    Es mutet schon seltsam an, wenn der Regierende Bürgermeister dieses Datum - das für gewöhnlich nicht zum Gedenkkanon gehört - unbedingt mit den Botschaftern von zwei Diktaturen begehen will. Es ist schon zynisch, das Kriegsende in Berlin mit dem Botschafter eines aktuell in Europa Krieg führenden Landes begehen zu wollen...und dazu noch den Botschafter des angegriffenen Landes einzuladen. Was hat Müller da bloß geritten, eine dermaßen ignorante Aktion zu initiieren? Der ukrainische Botschafter hat das einzig richtige in dieser Situation getan und den Termin abgesagt.

  7. 2.

    Weshalb wird folgendes nicht veröffentlicht? - Ukrainischer Botschafter verweigert Gedenken zusammen mit Vertretern Russlands - siehe Tagesspiegel und Deutschlandfunk

  8. 1.

    Das war aber keine Kapitulation der Nazi-Ideologie und deren Anhänger.

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