Fehlende Markierungen - Pop-Up-Radweg auf der Kantstraße verzögert sich

Fr 15.05.20 | 18:54 Uhr
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Ein Pop-Up Radweg in Berlin (Quelle: rbb/Fabian Stratmann)
Bild: rbb/Fabian Stratmann

Immer mehr Bezirke bekommen breite Radspuren, jetzt auch Charlottenburg. Auf der Kantstraße soll so wie in Kreuzberg und Neukölln ein temporärer "Pop-Up-Radweg" entstehen - doch das Projekt kommt nicht so recht voran. Von Fabian Stratmann

Übersehen kann man sie nicht, die leuchtend gelben Linien auf der Kantstraße. Mal durchgezogen, mal gestrichelt mal breiter, mal schmaler. Leuchtend gelbe Markierungsfarbe, die eigentlich zwischen Messe und Zoo und wieder zurück einen Radweg markieren soll.

Allerdings fehlen in weiten Teilen Hinweise darauf. Kaum Fahrradsymbole auf die Straße gedruckt. Und auf halbem Wege bricht die Markierung dann gänzlich ab.

Eigentlich hätte Charlottenburg hier einen der ersten Pop-Up-Radwege im Westen vorzeigen wollen. Jetzt ist nach zweieinhalb Wochen gerade einmal ein Bruchteil fertig. Der zuständige Stadtrat Oliver Schruoffenegger von den Grünen zieht heute auf Nachfrage des rbb erste Bilanz.

Slalom auf der Kantstraße

"Da bin ich noch nicht ganz zufrieden", sagte Schruoffenegger. Die Klebestreifen ließen sich bei Regen nicht anbringen, das verzögere die Arbeiten an den Radwegen. "Wir sind guter Hoffnung, dass wir es nächste Woche fertigstellen." Zumindest wären dann die gelben Linien auf beiden Seiten der Kantstraße durchgezogen. Fahrradsymbole auf die Straße gedruckt und für Radfahrer und Autofahrer ersichtlich, was die Linien sollen. Auf dem kurzen Abschnitt, der alles aufweist, werten Radfahrer den Pop-Up-Radweg zumindest schon heute als Erfolg. "Als einspurige Straße wird es für so viele Autos ein bisschen schwierig, als Fahradfahrer finde ich es allerdings toll", sagte ein Anwohner dem rbb.

Der Kampf zwischen Autos und Fahrradfahrern um den wenigen Platz auf der Kantststraße wird auch nicht beendet sein, wenn alle Linien markiert sind. Parkplätze und Lieferwagen wird es weiterhin geben. Autos müssen die Fahrradwege zu den Parkplätzen auch  weiterhin queren, Fahrradfahrer auch weiterhin zum Teil Slalom auf der Kantstraße fahren. Wirklich etwas dagegen tun kann der Bezirk jetzt zumindest noch nicht.  

In zwei Wochen müsste der Radweg wieder geräumt werden

Wenn das Wetter also mitspielt, könnte der Pop Up Radweg in der kommenden Woche fertig sein. Autos in zweiter Reihe müssten damit rechnen, schneller abgeschleppt zu werden und Oliver Schruoffenberger könnte den Pop Up Radweg auch in Charlottenburg einweihen. Eine aus seiner Sicht erfolgreiche Geschichte, die allerdings zumindest Stand heute schon sehr bald wieder Geschichte sein könnte.  

Die Genehmigung für Pop Up Radwege hatte die Senatsverwaltung nämlich nur erteilt, so lange im öffentlichen Raum und auch in Bussen, Abstandsregeln von anderthalb Metern gelten. Am 31.05. also in etwas mehr als zwei Wochen, beziehungsweise eine Woche nach der Eröffnung, müsste der Radweg dann eigentlich wieder geräumt werden. "Wir haben die Senatsverwaltung erinnert, dass wir die Verlängerung bräuchten, weil wir sonst mit dem Abbau beginnen müssten", sagte Schruoffenegger. Noch steht diese Genehmigung allerdings aus.

Sendung: Inforadio, 15.05.2020, 16:28 Uhr

35 Kommentare

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  1. 35.

    Gut gemeint ist halt die kleine Schwester von schaize gemacht.

    "Die Darstellung u. Wahrnehmung, dass es an den Lieferanten und Autofahrern läge, dass nun zwei Spuren zugeparkt würden und sich Fahrradfahrerinnen im Slalom hindurchschlängeln und zum Teil auf die verbleibende Fahrspur ausweichen müssen mag zwar opportun erscheinen, ist aber nicht richtig, sondern liegen in der Verantwortung des Bezirkes und der verantwortlichen Entscheider und Planer."

    Verstehe ich nicht, wenn ich mich illegal verhalte ist das die Schuld derjenigen, die die Gesetze geschaffen haben? Merkwürdige Logik.

    Bei Beschwerden, die durchaus berechtigt sind, finden sie hier den richtigen Ansprechpartner:

    https://www.berlin.de/ba-charlottenburg-wilmersdorf/politik/bezirksamt/stadtentwicklung-bauen-und-umwelt/

  2. 34.

    Ich finde es als Anwohner mit Kfz nicht gut, da es keine Ankündigung gab. Nach 2 Tagen habe ich die Wohnung wieder verlassen und einen Strafzettel vorgefunden. Muss das sein?

  3. 33.

    Die Markierungen des Pop Up Radweges auf der Kantstraße in dem Teilbereich zwischen Wilmersdorfer Str. und Leibnizstrasse, haben seit gestern zu einer starken Behinderung und Gefährdung der Radfahrer geführt. Die Darstellung u. Wahrnehmung, dass es an den Lieferanten und Autofahrern läge, dass nun zwei Spuren zugeparkt würden und sich Fahrradfahrerinnen im Slalom hindurchschlängeln und zum Teil auf die verbleibende Fahrspur ausweichen müssen mag zwar opportun erscheinen, ist aber nicht richtig, sondern liegen in der Verantwortung des Bezirkes und der verantwortlichen Entscheider und Planer.
    Die Verkehrsführung zu ändern und die Spuren neu zuzuordnen kann nur funktionieren, wenn eine entsprechende Beschilderung bzw. Kennzeichnung damit einhergeht, was aber nicht statt fand.
    Dieses wurde unterlassen und im Ergebnis können die Verkehrsteilnehmer nicht wissen, wie sie sich zu verhalten haben.
    Machen Sie sich selbst ein Bild und verlassen Sie sich nicht auf die Berichterstattung.

  4. 32.

    Aha. Nun sind es nichtssagende Phrasen ohne Zusammenhang. Immerhin ein Fortschritt gegenüber den haltlosen Unterstelluneg und dem blinden Hass gegenüber anderen verkehrsteilnehmern.

    Ich versuche die Welt neu zu erfinden? Zuviel der Ehre. selbst im "Autoland" USA ist man schon weiter als in Berlin.

    https://www.adfc.de/fileadmin/user_upload/Expertenbereich/Politik_und_Verwaltung/Fachtagungen/Download/ADFC-Fachtagung_Infrastrukur_2018_Bonnie_Fenton.pdf

  5. 30.

    Die Anwohner der Kantstraße sollen, also meiner Idee nach, vom Durchgangsverkehr befreit werden. Für die direkten Anwohner gibt es andere Parkmöglichkeiten, also warum müssen "die Bewohner der Kantstraße jetzt alle ihr Auto abschaffen"? Das ergibt doch gar keinen Sinn.

    "Und warum sollten nicht Radfahrer die Kantstraße umfahren?" Weil es für Radfahrer zeitlich einen längeren Umweg bedeutet? Weil sie dann ihr Geld nicht in der Kantstraße ausgeben?

    Flanierende Fußgänger und Radfahrer spülen Geld in die Geschäfte, nicht durchfahrende Aurofahrer. Breitere Bürgersteig (zu Kosten der Parkplätze) bringen für die Anwohner doppelten Gewinn. Flanieren und im Cafe sitzen ohne Gestank und Lärm? In der Wohnung sitzen ohne Gestank und Lärm?

    Und für die Einkaufsmeile mehr Umsatz.

  6. 29.

    Sind Sie jetzt fertig....sollen die Bewohner der Kantstraße jetzt alle ihr Auto abschaffen oder wo sollen sie parken, weil Sie flanieren wollen? Und warum sollten nicht Radfahrer die Kantstraße umfahren? So einen Blödsinn habe ich schon lange nicht mehr gelesen.
    Ich fahre morgen wieder über die Heerstraße und Kantstraße mit dem Fahrrad zum Einkaufen und ich denke ich werde das überleben sollte es zu voll sein, nehme ich den Kaiserdamm und irgendwann die Schiller oder Goethestraße.

  7. 28.

    Wo lesen sie hier "Hass auf Autofahrer"? "Hass auf Fahrradfahrer" sehe ich auch aber das ist nichts Neues von den schon bekannten Radfahrerhassern und Autofanatikern, die denken sie leben immer noch in den 50ern Jahren des letzten Jahrhunderts.
    Da kommen keine Argumente, da kommt nur Hass, Beleidigungen und haltlose Unterstellungen um den eigenen Machtanspruch zu zementieren.

    Die Kantstraße ist ein hervorragendes Beispiel wie man eine Einkaufsstraße wieder attraktiv machen könnte, die vom Autoverkehr erstickt worden ist. Parkplätze abschaffen, stattdessen breitere Fußgängerwege und Sperrung für den privaten Durchgangsverkehr, der über den dreispurigen (!!) Kaiserdamm erfolgen kann. Parkbuchten für den Lieferverkehr, 1 Spur/Richtung, max 30 km/h. Nur BVG, Radfahrer und Anwohner.

    Verstehen sie das als "Hass auf Autofahrer"? Dann haben sie m.E. eine merkwürdige Vorstellungen von Hass.

  8. 27.

    Sie diskutieren nicht sachlich wenn sie sich anmaßen bestimmen zu wollen, wer dort zu fahren hat. Sie wollen diktieren, ich mache Vorschläge. Was ist wohl sachlicher?

    Warum können Autofahrer die Kantstraße nicht umfahren? Und wo lesen sie denn "Kantstraße für den Verkehr gesperrt werden"?

    "Die Kantstraße komplett, zumindest zwischen Joachimsthaler bis Kaiser-Friedrich, für den PRIVATEN Autoverkehr sperren" Haben sie ja Probleme mit dem lesen oder mit dem verstehen?

    Ich möchte die Kanstraße für ALLE attraktiver machen, ihnen geht es allein darum möglichst ungehindert durch Berlin zu rasen. Wer kann einen Straßenabschnitte außerdem schneller umfahren, Rad- oder Autofahrer? Wer lässt mehr Geld in der Kantstraße, der flanierende Fußgänger oder Radfahrer oder der durchrasende Autofahrer (Für manche sind ja 20 km/h schon "rasen", siehe Kommentare 18 und 23) ?

    Sie sind es also die hier völlig unsachlich "diskutiert" und das auch noch voller Hass auf andere Verkehrsteilnehmer.

  9. 26.

    Wenn man sich Die Kommentare hier durchliest das einfach nur traurig, gegenseitiger Hass auf Autofahrer Hass auf Fahrradfahrer aber keiner von beiden kommt auf die Idee mal zu sagen es funktioniert auch mit beiden auf den Straßen.
    Wenn beide sich an Die Verkehrsregeln halten dann funktioniert es auch!

  10. 25.

    Sehen Sie....sachlich kennen Sie nicht. Ich habe viele Jahre dort gelebt und der Verkehr hat immer irgendwie funktioniert. Warum sollte die Kantstraße für den Verkehr gesperrt werden? Braucht doch gar nicht...entweder umfahren oder sich vernünftig auf dem Rad bewegen. Funktioniert bei mir auch. Wenn zu voll ist umfahre ich die Kantstraße und ansonsten fahre ich normal auf der Straße. Und ich habe bisher weder einen Unfall gehabt, noch bin ich sonst irgendwie in Gefahr gekommen. Also es geht auch ohne Pop-Up.Alles gut:-)
    Desweiteren fahren die meisten Anwohner dort keinen Maserati oder Porsche, das sind wohl eher die Besitzer gewisser Geschäfte dort. Sie sollten sich mal zu allen Tages und Nachtzeiten dort umschauen.....

  11. 24.

    Die Kantstraße ist eine viel befahrene Straße mit sehr vielen Anwohnern und sehr vielen Geschäften. Viel Anlieger und Liefer-Verkehr, dazu drei Buslinien...zwei davon bis zum Zoo.
    Man kann die Kantstraße mit dem Fahrrad auch wunderbar umfahren. Es gibt dort eine Menge Seiten und Parallelstraßen und als alternative auch den Kaiserdamm mit einem optionalen Radweg. Also warum muss ausgerechnet diese Straße mit einem Pop- Up Radweg bestückt werden ? Es ist für niemanden sinnvoll.

  12. 22.

    Sie haben nichts aber auch wirklich nichts dazugelernt. Blinder Hass auf Radfahrer, dummdreiste Unterstellungen und nicht ein einziges Argument. Und dann immer das Gekeife vom "Ihre Meinung zählt und dann kommt eine Weile gar nichts." in völliger Umkehrung der Tatsachen.

    Sie bestimmen also selbstherrlich wer wo zu fahren hat? Warum nicht umgekehrt? Die Kantstraße komplett, zumindest zwischen Joachimsthaler bis Kaiser-Friedrich, für den privaten Autoverkehr sperren?
    Die Anwohner und Ladenbesitzer würden dankbar sein. Zumindest die ohne Maserati. BVG und Lieferverkehr käme endlich wieder durch, die Bürgersteige laden endlich wieder zum Flanieren und Verweilen ein.
    Es gibt da ein ganz tolles Cafe mit schönen, alten Rennmaschinen an den Wänden und im Schaufenster aber draußen im Gestank der Abgase und im Lärm möchte man nicht sitzen.

    Sie sind ein totaler Egoist, der alles nur aus dem Autofenster und mit ihrer Engstirnigkeit betrachtet.

  13. 21.

    Warum fahren Sie eigentlich mit dem Rad? Um anschließend an einer sinnvollen Diskussion teil zu nehmen? Dann sollten Sie sich mal Ihre Worte überlegen. Oder sind Sie vielleicht der Bildreporter ?
    Aber wie schon gesagt....Ihre Meinung zählt und dann kommt eine Weile gar nichts.
    Solange auf der Kantstraße die mittlere Begrünung nicht weg fällt, sollte sie für Radfahrer nicht befahrbar sein.

  14. 20.

    Die Nächste mit Augenzeugenberichten aus der Bild. Alle Radfahrer sind lebensmüde Raser! Was ist denn "rasen"?

    Wo kann man denn auf der Kantstraße auf dem Bürgersteig rasen?

    Wäre der getötete Radfahrer auf dem Bürgersteig gefahren, würde er heute noch leben. Also muß die Radspur doch in ihrem Sinne sein. Sie vergessen nämlich bei ihren Schazer,ärchen eins. Der Radfahrer hat lkeine Knautschzone.

  15. 19.

    "Es gibt auch ein paar vernünftige Radfahrer, aber die Vielzahl fühlen sich als Götter in Strassenverkehr."

    Warum wiederholen sie diese Lügen immer wieder? Es gibt keine Statistiken die diese Fake News bestätigen. Ihre frei erfundenen Beispiele auf dem Niveau der Bild Zeitung lassen eher erkennen dass sie nicht geeignet sind am Straßenverkehr teilzunehmen.
    Ihre Wahrnehmung entspricht nicht der Realität. Und so jemand ist eine permanente Gefahr im Straßenverkehr.

  16. 18.

    Der Autofahrer soll 1,5-2 Meter Abstand zum Radfahrer halten. Manche Radfahrer preschen Aber so dicht an Autos in einem unglaublichen Tempo vorbei, das man als Autofahrer einen Schreck bekommt. Da sollte man auch mal gegen vor gehen. Und Kantstraße rasen die Radfahrer trotzdem über den Bürgersteig, ohne Rücksicht auf Verluste. Das ärgert mich.

  17. 17.

    Klar jeder Verletzte im Strassenverkehr ist einer zu viel.
    Es gibt auch ein paar vernünftige Radfahrer, aber die Vielzahl fühlen sich als Götter in Strassenverkehr. Wenn ich wissentlich an einen rechts blinkenden LKW auch noch rechts vorbei fahre, braucht man sich nicht wundern das was passieren kann. Ein weiteres Beispiel der ständige Wechsel zwischen Fussweg und Strasse, wie soll man so jemanden rechtzeitig erkennen. Uns so gibt es viele Beispiele....

  18. 16.

    Bei allem Respekt, woher wollen Sie wissen ob alle getöteten Radfahrerin und Radfahrer in Berlin oder bundesweit sich alle an Das StVO gehalten haben bzw am Unfallort, das soll nicht heißen das ich für Raser bin oder sie in Schutz nehme möchte im Gegenteil sie sollten hart bestraft werden, Untersuchung einleiten Augenzeugen befragen usw.
    Ich denke mal Die Schuld liegt bei beiden, bei ein mehr beim anderen weinger vielleicht.
    Es liegt aber auch daran keine Verständigung untereinander, keine Achtsamkeit, wenig bis kein Blick kontakt, das sind Die Hauptgründe warum Unfälle passieren.
    Mein Fahrlehrer hat mir damals gesagt vorausschauende Fahrweise ist das A&O und natürlich auch Die Achtsamkeit bei sich wie auch andere Verkehrsteilnehmer im Blick zubehalten und das zählt alle für uns ob Autofahrer, LKW oder Radfahrer.

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