Kooperation mit neuen Verbänden - Synagogenbau in Potsdam scheint wieder möglich

Fr 19.06.20 | 15:51 Uhr
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Ein Davidsstern steht auf dem mit einem Bauzaun abgesperrte Platz an der Ecke Schloßstraße/Friedrich-Ebert-Straße in Potsdam. (Quelle: dpa/Carsten Koall)
Audo: Inforadio | 19.06.2020 | Oliver Soos | Bild: dpa/Carsten Koall

In den Konflikt über den geplanten Bau einer neuen Synagoge in Potsdam kommt wieder Bewegung. Kulturministerin Manja Schüle (SPD) sagte am Freitag, sie werde mit zwei größeren jüdischen Landesverbänden eine Vereinbarung zu Bau und Betrieb der Synagoge erarbeiten.

Nachdem zwei andere Gemeinden lange über den Bau gestritten hatten, gebe es nun die passenden Vertragspartner, mit denen man den Synagogenbau in Potsdam realisieren könne, so Schüle. Kooperiert werden soll mit dem "Landesverband der jüdischen Gemeinden Land Brandenburg" und dem "Landesverband West".

Zwei neue Landesverbände sollen kooperieren

Im "Landesverband der jüdischen Gemeinden Land Brandenburg" sind die Gemeinden Cottbus, Frankfurt (Oder), Oranienburg, Königs Wusterhausen und Barnim zusammengeschlossen [lvjg-brandenburg.de], im "Landesverband West" die Gemeinde Brandenburg an der Havel, die jüdische Gemeinde Potsdam und die Synagogengemeinde Potsdam [Infos unter mwfk.brandenburg.de].

Zuvor hatte es einen Vertrag mit den zwei letzteren Gemeinden gegeben: der Jüdischen Gemeinde Potsdam und der Synagogengemeinde Potsdam. Nach der Kündigung einer gemeinsamen Vereinbarung aus dem Jahr 2018 durch die Jüdische Gemeinde Potsdam kündigte das Land Brandenburg Anfang Juni den Vertrag mit beiden Gemeinden auf.

Differenzen über die Fassadengestaltung

Der Neubau einer Synagoge im Potsdamer Stadtzentrum scheiterte in den vergangenen Jahren vor allem an unterschiedlichen Vorstellungen innerhalb der jüdischen Gemeinden über Architektur und Innengestaltung des Sakralbaus.

Schüle räumte am Freitag ein, der Streit um die Umgestaltung der Fassade sei noch nicht gänzlich geklärt. Ziel bleibe die Einweihung der Synagoge im Jahr 2023, sagte Schüle. Das Land stellt das Grundstück und acht Millionen Euro dafür bereit. Die historische Synagoge in Potsdam wurde im Krieg zerstört.

Insgesamt würden die beiden Verbände, mit denen jetzt zusammengearbeitet werden soll, 2.000 Jüdinnen und Juden vertreten, erklärte Schüle. Für sie alle solle die neue Synagoge gebaut werden.

Sendung: Inforadio, 19.06.2020, 15:00 Uhr

2 Kommentare

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  1. 2.

    Ich weiß nicht, ob es eine Art Zweckoptimismus ist, wenn ich mich Ihrer Auffassung anschließe.

  2. 1.

    Schön zu hören, dass das Projekt noch lebt. Bleibt zu hoffen, dass die neuen und alten Vertragspartner nunmehr mit kompromissbereiten Vorstellungen an die Realisierung herangehen. Allein, mir fehlt der Glaube, aber ich lasse mich gerne positiv überraschen.

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