Interview | Kurzstudie zu Pop-up-Radwegen - Autofahrer fahren jetzt "noch aggressiver und schneller"

Mo 22.06.20 | 06:11 Uhr
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Elf temporäre Radwege verlaufen durch Berlin - 25 weitere sind angemeldet. (Bild: imago/Hoefer)
Bild: imago/Hoefer

Elf temporäre Radwege schlängeln sich durch Berlin, 25 weitere haben die Bezirke geplant. Doch was denken die Berliner über die Radwege? Die Wissenschaftlerin Sophia Becker hat das in einer Kurzstudie untersucht und zeigt: Die Wege spalten Verkehrsteilnehmer enorm.

Sophia Becker ist Professorin für nachhaltige Mobilität an der Technischen Universität Berlin. Im Rahmen der Forschungsruppe "Die Verkehrswende als sozial-ökologisches Real-EXPERIment" hat sie zusammen mit Katharina Götting für eine Kurzstudie über 1.600 Berliner zu den temporären Radwegen befragt.

rbb|24: Frau Becker, was waren die Ergebnisse Ihrer Studie?

Sophia Becker: Wir haben festgestellt, dass ein großer Vorteil, den die Menschen wahrnehmen, mehr Platz für die Radfahrer ist. Aber auch mehr gefühlte Sicherheit beim Fahrradfahren wird genannt. Ein Nachteil, der genannt wird, ist, dass es mehr Stau auf der Pkw-Spur gibt. Aber es gibt auch Probleme bei der Parkplatzsuche und beim Lieferverkehr, die teilweise noch nicht gelöst sind.

Wie haben die unterschiedlichen Verkehrsteilnehmer auf die temporären Radwege reagiert?

Man sieht ganz stark, dass fast 100 Prozent der befragten Radfahrer dafür sind. Aber auch bei den Fußgängern und den Nutzern von öffentlichen Verkehrsmitteln sind drei Viertel dafür. Das heißt: Wir sehen eine sehr einheitliche Meinung beim sogenannten Umweltverbund. Bei den Autofahrenden ist es umgekehrt. Da sind knapp über 80 Prozent gegen die Radwege. Insofern gibt es zwischen den verschiedenen Verkehrsmittelnutzern tatsächlich einen großen Unterschied.

Der ADAC kritisiert, dass das Konzept 'weniger Platz gleich weniger Autos' nicht aufgeht. Wie beurteilen Sie das?

Kurzfristig tut das erst mal weh, wenn man weniger Platz hat als vorher. Das ist klar. Aber es wird nicht anders gehen. Und mittelfristig zeigt sich, dass der Verkehr tatsächlich abnimmt, weil mehr Menschen auf das Rad oder den öffentlichen Nahverkehr umsteigen. Insofern sind das erst mal Umstellungsschwierigkeiten. Aber auch vor den Pop-up-Radwegen und vor Corona gab es schon Stau. Es sind nicht die Pop-up-Radwege, die dazu führen, dass das Auto ein sehr platzkonsumierendes Verkehrsmittel ist und in den Innenstädten nur begrenzte Funktionen erfüllen kann.

Kritiker äußern auch Sicherheitsbedenken.

Also generell schaffen die Pop-up-Radwege mehr Sicherheit, zum Beispiel am Kottbusser Damm. Dort gab es vorher keine Radspur. Trotzdem können auch die Pop-up-Radwege nicht alle Sicherheitsprobleme lösen. Rechtsabbiegende LKW gibt es nach wie vor. Ebenso wie Autos, die auf dem Radweg parken. Das ist ja der Grund, warum im Mobilitätsgesetz eigentlich die baulich getrennten Radwege vorgesehen sind. Und das halte ich auch für die richtige Lösung.

Wie könnte man die Pop-up-Radwege noch optimieren?

Wichtig sind vor allem der Anfang und das Ende eines Radwegs. Für einige kommen die manchmal etwas überraschend. Das liegt daran, dass man sich umstellen muss. In den nächsten ein, zwei Jahren brauchen wir ein durchgängiges Netz mit baulich getrennten Radwegen. Dann sollte auch die Sicherheit deutlich erhöht sein.

Und das sollte auch zu weniger Aggressionen zwischen den Verkehrsteilnehmern führen. Denn das haben uns die Befragten in der Umfrage auch berichtet: Als Radfahrende haben sie den Eindruck, dass die Autofahrer jetzt noch aggressiver geworden sind. Das sind natürlich subjektive Wahrnehmungen, das ist sehr schwer zu greifen, aber es ist zumindest das, was wir als Antwort bekommen haben.

Durch die Pop-up-Radwege sind die Autofahrer aggressiver geworden?

Die Fahrradfahrer sagen, eine Wirkung der Pop-up-Radwege ist, dass die Autofahrer sich jetzt verärgert fühlen, weil ihnen Platz weggenommen wurde. Und jetzt fahren sie noch aggressiver und schneller, oder noch dichter an der Pop-up-Radspur entlang. Das ist aber ganz schwer objektiv zu messen. Es gibt auch kaum Studien zu dem Thema Aggressionen im Straßenverkehr.

Was man aber auf jeden Fall gesehen hat – und dazu gibt es auch objektive Daten - ist, dass das Rasen zugenommen hat. Die leereren Straßen haben nicht dazu geführt, dass der Verkehr auf den Straßen entspannter geworden ist, sondern im Gegenteil, dass sich mehr Leute dazu animiert gefühlt haben, jetzt mal richtig drauf zu drücken. Und das ist natürlich auch eine Gefährdung für Fußgänger und Radfahrer.

Sendung: Inforadio, 20.06.2020, 12:20 Uhr

40 Kommentare

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  1. 40.

    "Bitte anstatt "Autofahrer" "Autofahrer*innen" o.ä. schreiben."

    Nee, niemals! Es gibt Wichtigeres als diesen Genderquatsch!

  2. 39.

    Wie infantil ist es eigentlich sich "Auch Radler" zu nennen, wenn man dann nur gegen Radfahrer wettert und die altbekannten Methoden nachplappert um Menschen vom Radfahren abzuhalten?
    Solche Leute kennen das Rad meist nur am Vatertag und das nur um die Fleppe nicht zu verlieren.
    "Deppen und Deppinnen auf zwei Rädern" sagt eigentlich alles. Sowas will nicht ernst genommen werden, das will blöken und hetzen.

  3. 38.

    Nur eine angepasste Infrastruktur macht Radfahren sicherer. Bei der größer werdenden Dichte an Deppen und Deppinnen auf zwei Rädern empfinde ich mich nicht als sicherer unterwegs.

  4. 37.

    "Jede(r) neue RadfahrerIn entlastet den Straßenraum und ist kostengünstig & gesund unterwegs." Jeder neue Radfahrer macht Radfahren sicherer. Je mehr Rad fahren, desto eher muß die Infrastruktur angepasst werden.

  5. 36.

    Auch die Todesopfer??
    Wo ich fahre, bin ich meistens im Pulk mit 10+ Radlern, Lastenrädern, Kinderkästenrädern (wie heißen die offiziell?) usw. Kein Wunder, wenn Unfälle passieren, wenn Sie die Radfahrer gar nicht sehen (wollen? Außer wenn diese sich nicht an Regeln halten - dann sind es plötzlich ganz viele...)

  6. 35.

    Autofahrende ginge auch - denn die Wenigsten sind berufsmäßige Autofahrer oder Autofahrerinnen, sondern tun das nur für den Augenblick ihrer Fahrt.

    "Autofahrende", das umfasst beide Geschlechter und erspart das nicht vorlesbare *.
    Goethe, Schiller und auch Heinrich Böll würden sich im Grabe umdrehen bei solcher Verunstaltung hin zu einer TA Sprache (Technischen Anleitung Sprache).

    Sorry, das muss ich jetzt mal loswerden.
    ;-

  7. 34.

    Ick freu mir vor allem dass sich jetzt Leute aufs Rad trauen die vorher nicht geradelt sind, und dass die auch auf Hauptverkehrsstraßen schnell, direkt & sicher ans Ziel kommen. Jede(r) neue RadfahrerIn entlastet den Straßenraum und ist kostengünstig & gesund unterwegs.

  8. 33.

    "Anstelle des Staates würde ich nie vergessen, wem er die sprudelnden Steuereinnahmen größtenteils zu verdanken hat. Wäre mir neu, dass Fahrradfahrer tanken."
    Ihre Milchmädchenrechnung ist schnell wiederlegt. Autofahrer zahlen nämlich nur einen geringen Bruchteil was sie dem Staat, also uns allen kosten. Müßten Autofahrer für die wahren Kosten aufkommen müßte man die KfZ Steuer min. verzehnfachen. Also je weniger Auto fahren und sinnlos wertvolles Öl verschleudern, desto günstiger ist das für den Staat.

    https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/studie-autofahrer-verursachen-hoehere-kosten-als-sie-abgaben-zahlen-12085783.html

  9. 32.

    Wieviel Jahrzehnte wurden mit immer wieder kehrenden Diskussionen, Eckpunktepapieren und Masterplaenen vergeudet, ohne as wirklich etwas nennenswerte passierte? Dieser Senat handelt wenigstens einmal.

  10. 31.

    "Das Bevorzugen der Radfahrer ist Quatsch. Ich habe mal explizit darauf geachtet und je weiter man von Mitte aus schaut, nehmen die Radfahrer spätestens ab dem S-Bahn Ring In Richtung Außenbezirke ab." Was an den katastrophalen Radwegen liegt, die seit 50 Jahren (!!!) nicht mehr verbessert wurden. Sie sehen was passiert wenn man Radschnellwege bauen will. Die von allen Steuerzahlern gepamperten Autofahrer schreien sofort auf. Bislang werden nämlich ausschließlich Autofahrer bevorzugt und man sieht wohin es uns gebracht hat. Wir brauchen keine auto-, sondern eine menschengerechte Stadt.
    Hängen sie sich nicht an dem Begriff SUV auf. Alle Autos über 75 PS sind in der Stadt überflüssig. 30 km/h innerorts, Radwegebenutzungspflicht aufheben und schon kann man sich Pop-up Radwege sparen.
    Dazu noch City-Maut, eine drastische Erhöhung der KfZ Steuern und Parkplatzgebühren. Mal sehen ob sie dann immer noch eine völlig überdimensionierte Spritfresser und Dreckschleuder brauchen.

  11. 30.

    Es sollte bei allem Behauptungswettbewerb ueber Mehr-und Minderheiten eigentlich unstrittig sein, das auch Radfahrer das Recht haben, am Verkehr teilzunehmen, ohne um Leben und Gesundheit fürchten zu müssen. Daran ändert auch gravierende Fehlverhalten einzelner nichts. Es kann nicht sein, daß sich die Politik von rasenden Autofahrern die Richtung diktieren lässt, es sei denn im Sinne einer Verschaerfung des Verkehrsstraf-und Ordnungsstrafrechtes. Von einer Fahrerlaubnispflicht auch fuer Radfahrer könnte die Verkehrssicherheit nur profitieren.

    Das das Verhältnis zwischen Personen-und Fahrzeugmasse und damit die Schadstoffemmissionsbilanz beim Rad-und öffentlichen Verkehr günstiger ist, als beim motorisierten Individualverkehr auf der Grundlage fossiler Energieträger, müsste eigentlich auch logisch sein.

  12. 29.

    Naja eine Bequemlichkeit ist es nicht ganz stückchenweise ist aber was wahres dran, Sie dürfen aber auch nicht vergessen ein Auto bedeutet Sicherheit!
    Wie oft ist es passiert Das Leute an der Bushaltestelle nachts oder am U-Bahnhof angegriffen werden von irgendwelchen verrückten oder Frauen belästigt werden, Sicherheit auf Den Bahnhöfen kann man nie zu 100% Gewährleisten aber ich sehe nie großartig Polizisten oder Sicherheitsdienste rumlaufen, meine Frau wurde am S Bahnhof Treptower Park von betrunkenen Mann belästigt und leicht verletzt sie hat laut nach Hilfe gerufen aber kein Fahrgast hat ihr geholfen weil alle selber Angst hatten, das beste kommt noch!
    Die kamera die das alles aufzeichnen sollte war nur eine Attrappe.... Na ganz toll, eine Attrappen Kamera die nur abschrecken soll, das hilft ja wirklich!
    Das man sein Auto nicht für jede Kleinigkeit nutzen sollte und es ab und zu mal stehen lassen soll das ist Fakt aber komplett drauf verzichten möchte ich nicht, man ist flexibel und sicher unterwegs und wenn man sicher genug unterwegs ist das auch keine anderen Verkehrsteilnehmer in Mitleidenschaft gezogen werden durch Unachtsamkeit oder sonstiges sondern Vorausschauend und vorsichtig auf Der Straße unterwegs ist, sollte doch jeder mit Das Verkehrsmittel unterwegs sein was zur Verfügung steht, ob Fahrrad, Auto, Bus & U Bahn.

  13. 28.

    @isi: Genau! Die Autokolonnen quälen sich dicht an dicht durch die Innenstädte und fast immer sitzt nur ein Männecken drin. Und es wohnen oder arbeiten ja nun nicht alle im Umland und sind daher auf das Auto angewiesen. Machen wir uns doch nichts vor. Ein großer Teil könnte locker auf das Auto verzichten. Aber es ist ja durchaus bequemer von Spandau nach Charlottenburg zur Arbeit zu fahren. In meinem Freundes/Bekanntenkreis gibt es sehr viele die nur einen kurzen Arbeitsweg haben. Die nutzen dennoch das Auto, obwohl mit den öffentlichen der Weg in 20-40 Min. zurückzulegen ist. Eine Umverteilung des Straßenraumes ist daher längst überfällig.

  14. 24.

    "aggressiv ist die Verkehrspolitik der Senatorin gegen die Autofahrer."

    aggressiv ist die jahrzehntelange Bevorzugung des Autoverkehrs gegenüber allen anderen Verkehrsformen. Selbst die weitestgehendsten Maßnahmen, die der Senat zur Zeit umsetzt, plant oder auch nur andenkt sind allesamt nichts anderes, als ein Teil der Bevorzugung abzubauen. Ein (kleiner) Teil wohlbemerkt.

    Es ist nämlich mitnichten so, dass der überwiegende Teil der Verkehrsteilnehmer Aufofahrer wären- im Gegenteil sind sie in der Minderheit. Es wirkt nur anders, weil sie mit ihren Stahlkarossen so viel Platz einnehmen (was ja ein großer Teil des Problems ist).

  15. 23.

    Ich bin selbst Autofahrer und finde wir sollten uns hier wenn man schon Die Möglichkeit hat seine Meinung zu äußern, gegenseitig respektieren egal als Fahrradfahrer, Fußgänger oder Autofahrer, denn Konflikte müssen nicht sein man kann sachlich und vernünftig hier Diskutieren!
    Denn wir alle wissen nicht alle Verkehrsteilnehmer sind gleich, es gibt solche und solche!

  16. 22.

    Bitte anstatt "Autofahrer" "Autofahrer*innen" o.ä. schreiben.

  17. 21.

    Ich bin leidenschaftlicher Radfahrer, bin aber berufsbedingt viel mit dem Auto im Innenstadtbereich unterwegs. Die neuen Radwege finde ich gut, stellenweise sehr schlecht umgesetzt,was den Lieferverkehr betrifft. Darüber scheint sich Niemand ernstlich Gedanken zu machen. Und was sollen diese ständigen Pauschalisierungen. Schwarze Schafe gibt es auf beiden Seiten

  18. 20.

    Anstelle des Staates würde ich nie vergessen, wem er die sprudelnden Steuereinnahmen größtenteils zu verdanken hat. Wäre mir neu, dass Fahrradfahrer tanken. Aber spätestens wenn genug Menschen ihre fahrbaren, mit Verbrennungsmotoren laufenden Untersätze abgeschafft haben und dem Staat die Einnahmen fehlen, werden auch die Radler mit irgendeiner mehr oder weniger sinnvollen Steuer noch zur Kasse gebeten. Leute wir sitzen alle im gleichen Boot. Vergesst das nicht. Die Menschen in der 1. Klasse der Titanic sind auch mit abgesoffen.

  19. 19.

    Ich habe früher einmal in der Schule etwas über die „Maschinenstürmer“ gelernt. Die haben ihre Maschinen zerkloppt, weil sie der Meinung waren, das die der Übel für ihre Situation waren. So komme mir manche heute auch noch vor. Was wollt ihr denn, Eselkarren und Laufräder? Zurück in die Steinzeit? Die Fahrzeuge sind nicht schuld. Man müßte nur seinen Verstand benutzen, gegenseitig mehr Rücksicht nehmen, den ÖPNV attraktiver machen und umweltfreundlichere Antriebe nutzen.

  20. 18.

    Nicht nur die Autofahrer rasen mehr, bzw. haben das getan, denn inzwischen haben wir auf den Fahrbahnen ja wieder normale Verkehrsdichte, d.h. meist Stau oder Schrittempo. Auf den Radwegen hat sich das Durchschnittstempo auch erheblich erhöht, was auch nicht gerade zur Sicherheit beiträgt

  21. 17.

    ..hmmm..na das ist ja ein Ding! Das war auch garnicht absehbar......;)

  22. 16.

    Da gebe ich Ihnen völlig recht und Radfahrer müssen sich auch unbedingt mit einem Affenzahn überholen,wofür dann auch der Gehweg mitbenutzt wird.
    Mit vielen Rädern kann man auch richtig schnell fahren
    und je nach charakterlicher Eignung des Radfahrers,geschieht das vernünftig oder rücksichtslos.
    Dann es in den Städten in Dänemark und den Niederländern so gut mit dem Fahrradverkehr klappt, hat was mit Planung durch Fachleute zu tun, die in jahrelanger Arbeit ein vernünftiges Konzept erstellt und umgesetzt haben. Würde man das auch in Berlin fachlich, zeitlich und mit einem entsprechenden Konzept umsetzen und nicht nur kurzfristig mit unprofessionellen und politisch motivierten Aktionen ,hätten alle Verkehrsteilnehmer eine Chance in der Stadt. Oder ist diese Eile auch dem nächsten Wahltermin geschuldet?

  23. 15.

    Aufgabe einer sinnvollen Verkehrspolitik ist es, attraktive Angebote bereitzustellen, nicht aber, etwas scheinbar sowieso Vorhandenem auch noch den Weg zu ebnen. Das könnten Managementfirmen zehnmal besser. Keine Frage: Die vorherige erkehrspolitik verstand sich immer nur als Ausputzer. Wo der Stellplatzraum für Kfz. nicht ausreichte, wurden in den 1970er Jahren kurzerhand Bürgersteige per weißem Strich zu Stellplätzen erklärt.

    Diese Zeit ist unwiderbringlich vorbei. Menschen lernen dazu und andere, mithin zu Fuß Gehende, Radfahrende und Benutzende öffentlicher Verkehrsmittel bewegen sie dazu, dazuzulernen.

  24. 14.

    aggressiv ist die Verkehrspolitik der Senatorin gegen die Autofahrer.

  25. 13.

    Wenn das dazu führt, dass Radfahrerinnen endlich vermehrt den ihnen zugewiesenen Platz nutzen statt munter - auch in ruhigen, asphaltierten Straßen - wie selbstverständlich den Bürgersteig zu nutzen und empört zu sein, wenn Fußgängerinnen nicht zur Seite springen, begrüße ich neue Radweginnen sehr.

  26. 12.

    Wenn ich mal, anstatt wie üblich mit dem Rad, mit dem Auto fahren muss und durch eine verkehrsberuhigte Zone im ersten Gang Leerlaufdrehzahl kullere, werde ich von den lieben Radlern gerne mit Schnellsttempo überholt. Nur mal soviel zur Rücksicht auf andere. Auch Radleure können nicht mal eben bremsen, wenn dann dort ein Kind auf die Straße springt. Aber das wird durch die Drahteselnutzenden gerne ausgeblendet. Aber es geht jetzt um die Zusatzräume für uns Radnutzenden, nicht um die Spielstraßen. Ich finde auch, dass hier und jetzt einfach zu schnell und mit einer Draufhaumentalität alles sofort geändert werden soll, ohne dass allen Zeit gegeben wird, sich umzustellen. Wie es erwähnt wurde: andere Länder haben für diese Entwicklung jahrzehntelang gebraucht - aber in D, speziell Berlin, wird ja alles so revolutionär und stigmatisierend umgewandelt, dass einem Hören und Sehen vergeht. Aber Hauptsache immer druff. Kein Wunder, dass sich die Leute ausgepielt fühlen.

  27. 11.

    Das Bevorzugen der Radfahrer ist Quatsch. Ich habe mal explizit darauf geachtet und je weiter man von Mitte aus schaut, nehmen die Radfahrer spätestens ab dem S-Bahn Ring In Richtung Außenbezirke ab.
    In Friedenau gibt es viele Radwege. Ansonsten nutzen viele Radfahrer die Busspuren. Das finde ich effektiver, weil die Busse mit im Stau stehen, wenn eine Spur für Radfahrer „geopfert“ wird.

    Zum Thema SUV kann ich nur sagen, dass man das Thema jetzt mal beenden sollte. Alle Hersteller versuchen ihre Modelle in dieses Segment zu bekommen und sei es nur ein hochgebockter VW Käfer. Ein SUV ist nicht immer ein 5m „Schiff“ und muss nicht größer oder schwerer sein, als ein Van oder ein Kombi der oberen Mittelklasse. Ein BMW X1 (meistverkaufter Geländewagen von BMW) ist kürzer als ein Skoda Oktavia und wiegt kaum mehr als ein Golf 8. Man muss sich natürlich informieren wollen.

  28. 10.

    Mich nervt die Platzverschwendung ungemein, aber ich fahre nicht aggressiv.
    Alle Autofahrer? Was soll die Pauschalisierung?

    Nur, wie kann man für eine Hand voll Radfahrer hunderte Autos benachteiligen?
    Was soll das bei der Sanierung des Dreieck am Funkturm werden?
    Wie könnte man die Pop-up-Radwege noch optimieren? Weg damit. Man braucht sich doch nur mal dort hinstellen und zählen, dann weiß man dass die Radfahrer anzahlmäßig zu vernachlässigen sind.

  29. 9.

    "Obwohl mehr Autofahrer im Stau stehen, rasen auch mehr? "

    Stau und Raserei finden nicht an gleicher Stelle statt, wie Sie hier zu behaupten versuchen, um dem anderen Unglaubwürdigkeit vorwerfen zu können, das findet selbstverständlich an verschiedenen Stellen statt.
    Bitte lesen Sie den Artikel in Ruhe und machen Sie bitte im Verkehrsgeschehen die Augen auf, dann werden Sie zu keinem anderen Ergebnis kommen.

  30. 8.

    Ja, rasen ist relativ. So gesehen beginnt Rasen schon bei Tempo 20 in einem verkehrsberuhigten Bereich, wo oft Kinder auf der Straße spielen und rechtlich Schritttempo (7 km/h) vorgeschrieben ist. Das ist für mich als Radfahrer manchmal auch schwer einzuschätzen. Am besten wäre absteigen und schieben, aber wenn Fußgänger in der Nähe sind kann ich mich gut an deren Tempo orientieren (leider wird dann oft gehupt) ;)
    Vielen Autofahrenden fällt es leider trotz Tacho offenbar besonders schwer in den Nebenstraßen einfach mit angepasster Geschwindigkeit zu fahren, also maximal Tempo 30.
    PS: Seitdem ich selbst nicht mehr Auto fahre, bin ich entspannter. Obwohl das Radfahren in Berlin zuweilen stressig sein kann - sicherere Radwege tragen auch zum Stressabbau bei :)

  31. 7.

    Kennzeichenpflicht für Radfahrer wäre ein Problem.Wenn man sich so die Fahraddiebstähle ansieht.Da könnte man als Besitzer auch viele probleme bekommen.Selbst ein Führerschein würde da nichts bringen.Siehe Autofahrer die einen Führerschein haben.Die Rasen trotzdem weiter ect.Ob Radfahrer oder Autofahrer,es hält sich leider nicht jeder an die Verkehrsregeln.


  32. 6.

    Obwohl mehr Autofahrer im Stau stehen, rasen auch mehr? Wie schnell rasen die denn jetzt und ab wann beginnt rasen für Frau Becker? Viele 50er Straßen werden auf 30 beschränkt und zack ab 35 alles Raser, oder wie? Was unternimmt man denn z. B. gegen rasende Radfahrer die viel schneller in der 20er Zone an mir vorbei rasen. NIX, sind ja Radfahrer.
    Es sollte Führerscheine für Radfahrer geben und Kennzeichenpflicht. Fast alle Rennräder dürften gar nicht auf der Straße unterwegs sein, da viele vorgeschriebene Teile fehlen, Verkehrsregeln wie rote Ampeln werden oft ignoriert, man fährt kreuz und quer zwischen Autos und Fußgänger durch und viele die ein normales Rad nicht mehr fahren könnten fahren auf einmal E-Bike, obwohl sie total unsicher unterwegs sind.

  33. 5.

    Vielleicht fahren einige Radfahrer ja auch noch umsichtiger und noch rücksichtsloser?! Man sollte drüber nachdenken :-)!
    Es Spricht ein Fußgänger.

  34. 4.

    Der ADAC kritisiert, dass das Konzept 'weniger Platz gleich weniger Autos' nicht aufgeht.
    Weniger Autos bedeutet weniger Kundschaft.Wenn wir wirklich eine Verkehrswende wollen,dann brauchen wir nicht Millionen Verbrenner durch "E-SUVs" ersetzen.Damit ist keinen geholfen,es gibt weiterhin Staus,Parkplatznot und Unfälle.Deutschland gilt weltweit als Autonation,die Autos/SUVs von Audi,BMW,Mercedes und Porsche sind begehrte Statussymbole.Hoffentlich kommt bald die Einführung eines generellen Tempolimits von 130 km/h auf Deutschlands Autobahnen,dann braucht Audi und Co auch keine kw/PS-Boliden mehr bauen.

  35. 3.

    Es wird hierzulande etwas in kurzer Zeit aus dem Boden gestampft ohne vorher zu überlegen. Der Blick auf andere Länder bedeutet nicht, zu berücksichtigen, dass diese ihre Fahrradkultur seit Jahrzehnten aufgebaut haben und damit behutsam die Entwicklung beeinflusst und Akzeptanz geschaffen haben.
    Hier wird einfach draufgehaueen, "dem Kfz" der Platz unvermittelt genommen und dem Radler suggeriert, es wäre nun alles besser für diesen. Diese Milchmädchenrechnung kann so nicht aufgehen. Jetzt auf einmal werden Kfz-Nutzer stigmatisiert und Radler sind die Guten? Mich wundert die steigende Aggression daher nicht. Hier werden wertvolle Chancen vertan - leider.

  36. 2.

    Sorry aber wer was anderes erwartet hat ist ein Träumer.
    Es wird Strassenraum für ein paar Fahrräder abgeteilt wo derzeit ein paar Radfahrer unterwegs sein werden, bei Schlechtwetter und kalten Tage wird hier toter Strassenraum sein.
    Radfahrer werden zu Göttern erklärt welche die Welt retten, das passt nicht und daher baut sich Frust auf.

  37. 1.

    Sieht man ja auch in den Kommentaren hier immer wie kontrovers das Thema ist.

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