Danneckerstraße in Friedrichshain - Berlin bekommt erste Pop-up-Klimastraße

Mo 27.07.20 | 15:42 Uhr
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Im Stadtteil Friedrichshain-Kreuzberg stehen am 24.07.2020 in einer temporären Fußgängerzone Kübelpflanzen. Es wurde eine «Klimastraße» eingerichtet. (Bild: dpa/Christophe Gateau)
Bild: dpa/Christophe Gateau

Nach Pop-up-Radwegen erhält Berlin nun auch eine Pop-up-Klimastraße. Am Freitag wurde in der Danneckerstraße in Friedrichshain die erste temporäre Klimastraße des Bezirks eröffnet. Künftig ist der Abschnitt zwischen Rotherstraße und Rudolfstraße für den Kfz- und Radverkehr gesperrt und mit 20 Kübelpflanzen als grüne Oase zur Naherholung gestaltet. "Wir wollen den öffentlichen Raum in unserem dicht besiedelten Bezirk gerechter verteilen", sagte Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann (Grüne). Aktuell werde viel Platz von fließendem und ruhendem Kfz-Verkehr genutzt. Das müsse sich ändern.

Lieferzone eingerichtet

Die Klimastraße ist als Fußgänger*innen-Zone ist ausschließlich denjenigen vorbehalten, die zu Fuß unterwegs sind. Für alle anderen Verkehrsarten ist dieser Bereich gesperrt. Für die Ver- und Entsorgung sowie das Anliefern von Waren wird in der Rotherstraße Ecke Danneckerstraße eine Lieferzone errichtet.

Mit dieser kleinen Fußgänger-Zone im Rudolfkiez entstehe Raum für Bewegung und Spielmöglichkeiten an der frischen Luft. "In der Klimastraße kann gerollert, mit Straßenkreide gemalt oder einfach nur getobt werden – Kinder sollen ihren Bewegungsdrang ausleben können", sagte Umweltstadträtin Clara Herrmann (Grüne).

46 Kommentare

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  1. 46.

    "Kapazitätsvernichtung durch Busspuren, ..."

    Im Gegenteil: Durch Busspuren wird die Straßenkapazität noch erhöht. Mehr aber noch durch Wegnahme von Autospuren durch Straßenbahngleise, auf denen Bahnen mindestens im 5 Minuten-Takt verkehren.

    Wie das geht, offenbar entgegen Ihrer Ansicht?

    Einfach mal die Kapazität verkehrsmittelunabhängig denken und handeln, d. h. von der Zahl der bewegten Menschen von A nach B. - Das bedeutete allerdings auch das Loslassen davon, dass nur eine einzige Verkehrsart der wirkliche Verkehr wäre und alles andere per Definition eigentlich nicht dazugehöre.

    Das Hineinnehmen des Gesamtspektrum des Verkehrs, also sämtliche Verkehrsträger in den Blick zu nehmen, würde ich mal als Wahlfreiheit zw. den Verkehrsmitteln nennen. Nicht nur, dass die Wahl auch ansonsten in vielen Bereichen hochgehalten wird, auch ist sie mittlerweile bei Verkehrsplanern angekommen. Das ist nicht mehr revidierbar, sprich: rückgängig zu machen. Gleich, wer dran ist.

  2. 45.

    "In der Klimastraße kann gerollert, mit Straßenkreide gemalt oder einfach nur getobt werden – Kinder sollen ihren Bewegungsdrang ausleben können"!

    Wird ja super angenommen, wie das Foto belegt! ;)

  3. 44.

    Ich würd’s nicht tun, aber Sie müssen immer mit der Unvernunft anderer rechnen. Andereseits können lokale Stürme auch unvorhersehbar, z.B. durch Fallwinde eines nahen Starkregengebietes, entstehen. Die Straßenfluchten kanalisieren und verstärken die Winde zusätzlich. Unterschätzen Sie nie die Kräfte, die dabei freiwerden! Aber wollen wir hoffen, daß der TÜV die Baumkübel geprüft und abgenommen hat.

  4. 43.

    Wie wäre es mit dem lesen VOR dem tippen?

    "Die Leute" wollen nicht, sie müssen Großstadt. Weil sie hier arbeiten, ihre Familie haben usw.

    Dem schließe ich mich an. Mein Tipp an die Autofanatiker: Zieht an den Lausitzring, da könnt ihr rasen wie ihr wollt und die Leute da freuts.

  5. 42.

    Berlin ist nun mal eine Stadt mit allem was dazu gehört und somit sollte man sich vorher überlegen was man will, und nicht hierher ziehen und dann meckern. Ich ziehe auch nicht auf das Land und viel mein Stadtgefühl.

  6. 41.

    " Diese Menschen wollen ländliche Idylle mit Großstadtbetrieb, aber bitte ohne Lärm und Abgase. Sie wollen Busse und Bahnen, Schulen, Freizeitaktivitäten, Shopping und Entertainment - aber alles soll still und sauber sein. Geht doch aufs Land, macht die teuren Wohnungen frei und gut isses. - Als alte Berlinerin kann ich da nur sagen : Bei Euch piepts wohl !"

    Sie sind also Hellseherin? Na dann probiere ich auch mal darin. "Die Leute" wollen nicht, sie müssen Großstadt. Weil sie hier arbeiten, ihre Familie haben usw.

    "Leute" wie sie wollen die autogerechte Stadt, die wir 70 Jahre lang hatten und die Stadt damit an die Wand gefahren haben. Sie wollen Stillstand, Lärm und Abgase. Sie wolllen alles Mögliche, nur keine menschengerechte Stadt. Die autogerechte Stadt ist längst aus dem Ruder gelaufen und nun kommt ein winziger Tropfen auf den heißen Stein und sie kreischen wild auf.

    Also da ist mir Piepen lieber als ihr Kreischen. Das ist harmonischer.

  7. 40.

    Ah. Genau! Denn Pkw-Fahrer bemsen nie, fahren mit Blütenstaub, haben das Auto natürlich immer proppevoll besetzt, stehen nie im Stau (oder verursachen diesen gar)!
    Selten so gelacht.

  8. 39.

    Wird der benachbarte Spielplatz jetzt zum Parkplatz für die Anwohner ausgebaut? Den scheint ja keiner mehr zu benötigen. Parkplätze brauchen die Anwohner schon. Macht ja nix, wenn stundenlang nach Parkplätzen gesucht werden muss.

  9. 38.

    Ich freue mich einerseits für die Anwohner, schöner Testballon.

    Andererseits bin ich immer wieder aufs neue entsetzt darüber, wieviele Berliner Meckerkommentatoren anscheinend überhaupt nicht verstehen, wie das politische System in ihrer Stadt funktioniert, wer dort was entscheidet.
    Hier geht es um eine bezirkspolitische, nicht um eine landespolitsche Maßnahme!

    @Tine: Würden Sie bei einem Sturm auf der Straße vor Ihrem Haus spielen, spazieren, rumsitzen?
    Und können Sie anhand des Fotos das Gewicht im Kübel einschätzen bzw. sehen, ob da z.B. Steine mit drin sind oder nicht?

  10. 37.

    Einen Spielplatz gibt es direkt angrenzend, auf dem Rudolfplatz. Das ist eine Grünanlage und hervorragend geeignet, dass Kinder dort ihren Bewegungsdrang ausleben können.

    Der genannte Abschnitt der Danneckerstraße wird bisher nahezu ausschließlich vom "ruhenden Verkehr" genutzt, sprich von Anwohnern, die dort parken. Der Durchgangsverkehr nutzt die benachbarte Modersohnstraße.

    Offenbar geht es hier lediglich darum, Autobesitzer zu schikanieren.

  11. 36.

    Die BVG ist der größte Klimasünder der "rumläuft" (wie bei zB Atomstrom lassen alle die Kollateralschäden zwecks schön reden weg) nicht nur das was die eigene Flotte so produziert (auch wenn sie Nachts oder in den Randgebieten halb leer durch die Gegend donnert) sondern auch was durch Nötigung anderer Verkehrsteilnehmer zum bremsen, an-, und umfahren, Staus, Kapazitätsvernichtung durch Busspuren, Vorrangschaltungen etc. pp durch andere Verkehrsteilnehmer ungewollt entsteht geht auf die Kappe der BVG.

    Nächstes Jahr sind Wahlen, da können all die aufgebrachten Anwohner und deren Familien in all den Straßen wo sie wohnen, von Rigaer, Karl Marx Allee usw bis Danneckerstraße dafür sorgen, dass so was ein Ende hat.

  12. 35.

    "Danke Herr Bürgermeister."

    Sie meinen "Danke Frau Bürgermeisterin". Denn Frau Herrmman ist - auch wenn der Nachname vielleicht was anderes vermuten lässt - eine Frau.

  13. 34.

    Hallo - Berlin ist weder Spiel-Stadt noch Luftkurort ! Diese Menschen wollen ländliche Idylle mit Großstadtbetrieb, aber bitte ohne Lärm und Abgase. Sie wollen Busse und Bahnen, Schulen, Freizeitaktivitäten, Shopping und Entertainment - aber alles soll still und sauber sein. Geht doch aufs Land, macht die teuren Wohnungen frei und gut isses. - Als alte Berlinerin kann ich da nur sagen : Bei Euch piepts wohl !

  14. 33.

    Der Popup-Hass war vorprogrammiert. Permanente Lösungen sind zwar schöner, aber brauchen eben mehr Zeit und vielleicht eben auch Experimente wie diese. Warum da Fahrräder verbannt werden, erschließt sich mir nicht. Dann ist es eine Popup Fußgängerzone.

  15. 32.

    Da hat wohl wieder der Berufsmusikant, er soll wohl jetzt auch politisch verantwortlich sein, mit seinen Stadtmöbeln zugeschlagen haben. Tippe mal die Topfpflanzen werden schnell eingehen und der Spuk wir in kurzer Zeit diskret abgeräumt.

  16. 31.

    Kann man fürs Klima nicht berlinweit alle Straßen für Autos mit mehr als 2 Liter Hubraum sperren? Ach geht ja nicht, dann müssten der komplette Senat und die Staatsekretäre zu Fuß gehen, bis auf die Teslafahrer. Dann also lösen wir die katastrophale Situation im Nahverkehr eben mit Klimastraßen. Und die Situation auf den Ämtern. Und in den Schulen. Oder Krankenhäusern. Und bei der Suche nach einem Kitaplatz. Oder einer bezahlbaren Wohnung. Oder einem sauberen und sicheren U-Bahnhof. Oder Bus. Oder öffentlichen Platz/Grünanlage. Ja, die Lösung ist eine Klimastraße. Es ist nicht der 1.April sondern rrg, die uns das präsentieren.

  17. 30.

    Das machen die von der Stadt nur für die ganzen schönen bockig aufgeregten Kommentare. Feix

  18. 29.

    Das mit der "Fußgängerzone" ist mir auch aufgefallen... aber man kann das wie üblich Plakativ auch anders benennen...

    Ich freue mich schon darauf, das Polizisten, Politessen und ggf. auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ordnungsamtes "endlich" mal überwachen, wie sich Fahrradfahrer an die Regeln halten, Fußwege und Fußgängerzonen NICHT zu befahren...

    Aber sicherlich werden sie wie üblich früher keine Ordnungswidrigkeiten ab 15 €, jetzt ab 55 € ausstellen, weil sie nichts "sehen".

    Prost ;)

  19. 28.

    Ganz nett. Doch durchgängige Busspuren z.B. für den M29 in der Oranienstraße wären für das Klima effektiver. Wo bleiben nur die im Jahr 2017 versprochenen 100km neue Busspuren? In Kreuzberg finde ich leider keine.

  20. 27.

    Ich versetehe die Aufregung nicht. Wenn das mit der Klimaveränderung so weiter geht, dann bleibt uns soweiso nichts anderes übrig, als unsere Seen und vor allem den Spreewald zu schützen. Konkret heißt das, wir machen die Spree dicht. Dann können sich die Berliner Räder an ihre Dampfer schrauben und und in der Mitte der Flüsse und Gräben Fahrradwege anlegen. Dann komme ich vielleicht mal wieder dahin, um mir das anzugucken...

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