Bundesratsbeschluss -

Hunderte Biker haben am Samstag in Berlin gegen drohende Fahrverbote demonstriert. Die Teilnehmer fuhren mit ihren Motorrädern von Zehlendorf aus zum Großen Stern. Der Protest richtete sich gegen Pläne des Bundesrats zur Reduzierung von Motorradlärm.
Die Bundesländer hatten sich mit einem Beschluss im Bundesrat Mitte Mai dafür eingesetzt, dass Motorräder weniger Lärm verursachen. So soll die Polizei künftig zu laute Motorräder sofort aus dem Verkehr ziehen können. Die zulässigen Geräusch-Emissionen sollen auf einen Wert begrenzt werden, der in etwa der Lautstärke eines vorbeifahrenden Lkw oder eines Rasenmähers entspricht. Der Bundesrat will zudem beschränkte Motorrad-Fahrverbote an Sonn- und Feiertagen ermöglichen.
Scheuer gegen die Verbote für Motorradfahrer
Die Bundesregierung entscheidet, ob sie die Anregung der Länderkammer umsetzen will. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) sieht den Beschluss aber kritisch und hatte sich gegen die Verbote für Motorradfahrer ausgesprochen. Das Bundesverkehrsministerium bekräftigte am Samstag die Position und verwies auf Aussagen Scheuers, dass er "keine weiteren Verbote und Verschärfungen für Motorradfahrer" wolle.
Auch in anderen deutschen Städten haben Motorradfahrer gegen die Pläne des Bundesrats protestiert. In München trafen sich mehr als 6.000 Biker, in Stuttgart rund 8.000.
Sendung: Abendschau, 04.07.2020, 19:30 Uhr