Protest für klimaneutrale Wärmeversorung -
Auf dem Wasser und an Land haben am Samstag in Berlin nach Angaben der Veranstalter etwa 150 Menschen für eine klimaneutrale Wärmeversorgung bis spätestens 2035 demonstriert.
Unter dem Motto "Stoppt Kohle, Gas und Müll - Erneuerbar geht anders!" protestierten die Klimaschützer vor dem Vattenfall-Kohlekraftwerk Reuter West in Spandau für einen konsequenten Klimaschutz und den Ausstieg aus fossilen Energien. Die Umweltschützer forderten die Berliner Politik auf, klare Vorgaben für den Klimaschutz zu machen.
Demonstranten an Land, Protesboote auf Havel und Spree
Dazu zähle ein CO2-Grenzwert für die Fernwärme, das Verbot, fossile Heizkessel einzubauen, und eine Reduzierung des Wärmeverbrauchs. Die Polizei sprach von 150 angemeldeten Teilnehmern.
Die Route der Boots- und Landdemo war zunächst in Haselhorst gestartet. Während etwa 45 Boote über Havel und Spree vorbei an der Zitadelle Spandau und bis zum Kraftwerk Reuter West paddelten, liefen die Demonstranten an Land durch die Altstadt Spandau bis hin zum südlichen Spreeufer vor dem Kohlekraftwerk. Aufgerufen hatte ein Bündnis aus Berliner Umweltverbänden, "Fridays for Future" und weiteren Organisationen.
Auch mit Erdgas wird das Klima angeheizt
"Vattenfall versucht sich ein grünes Image zu geben und zu vermitteln, dass sie für Klimaschutz stehen, doch das täuscht", sagte Eric Häublein vom Bündnis Kohleausstieg Berlin am Samstag. Das schwedische Unternehmen setze auf Erdgas und Erdgas heize das Klima an. Bis 2050 solle seinen Angaben zufolge in Berlin noch fossile Energie verbrannt werden und das liege maßgeblich am schwedischen Kohlekonzern. "Die Berliner Politik muss jetzt Verantwortung übernehmen und ein Gesetz zur erneuerbaren Wärmeversorgung auf den Weg bringen", sagte Häublein, der mit dem Bündis am vergangenen Mittwoch ein Forderungspapier an den Berliner Senat zur nachhaltigen Wärmeversorgung übergeben hat.
Sendung: Inforadio, 29. 8. 2020, 16 Uhr