Sechs Monate nach dem Anschlag - 2.600 Menschen erinnern in Berlin an die Toten von Hanau

Mi 19.08.20 | 22:25 Uhr
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Der Tatort in Hanau am 30. Mai 2020 (Quelle: dpa/Uwe Koch).
Bild: dpa/Uwe Koch

Zahlreiche Menschen haben am Mittwochabend in Berlin der Opfer des Anschlags von Hanau gedacht und lückenlose Aufklärung gefordert. Bis zu 2.600 Teilnehmer seien bei einer Demonstration unter dem Motto "Rassismus und rassistische Morde - sechs Monate sind seit dem Anschlag in Hanau vergangen, dem neun Menschen zum Opfer fielen" in Neukölln gewesen, sagte ein Polizeisprecher am Abend.

Dazu hatte ein Aktionsbündnis aufgerufen, auf Facebook wurden unter anderem die Grüne Jugend Berlin, das Berliner Bündnis gegen Rechts und die Initiative Schwarze Menschen in Deutschland als Unterstützer genannt.

Am Abend des 19. Februar hatte ein 43-jähriger Deutscher in Hanau neun Menschen mit ausländischen Wurzeln erschossen [tagesschau.de]. Er soll auch seine Mutter umgebracht haben, bevor er sich selbst tötete. Vor der Tat hatte der Mann Pamphlete mit Verschwörungsmythen und rassistischen Ansichten im Internet veröffentlicht.

Sendung: Fritz, 19.08.2020, 17.30 Uhr

10 Kommentare

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  1. 10.

    Es war ein rechter "Psychopath". Er hat seine Tat aus rassistischen, ffemdenfeindlicher Ideologie geplant, war im Internet auf den Seiten unterwegs von denen uns die "afd"-affinen Fans hier beim RBB, MDR, Tagesschau ect. Im Forum erklären wollen, dass das die wahren, unabhängigen Informanten seien. Nee du, bei den Rechten sind, wenn Sie es so nennen wollen, ganz einfach viel zu viele Psychopathen unterwegs. Mit Hetze, auch von der sog. "afd" geht's los, es folgen Taten. Wenn denen das weltoffene,, demokratische DE nicht passt, es steht denen frei das Land zu verlassen, da halte ich es mit Lübcke. Der Faschist Hõcke hat 2019 beim Treffen unter Jubel seiner "afd" - Jünger gesagt "Wem unsere Politik nicht passt, der SOLLTE das Land schon mal verlassen", sonst? Die Antworten stehen in seinem Buch...

  2. 9.

    "Oder wollen gewisse Kreise einfach nur erzwingen, dass ihre Vorurteile bestätigt werden? "

    Sie meinen also sich selbst?

  3. 8.

    .., wie und wo ist Rosenmontag 2020 Volkmarsen einzuordnen?

  4. 7.

    Rechtsextremismus ruft keine Einzeltäter*innen hervor, weil es keine individuelle Ideologie ist. Egal wie potenziell psychisch krank dieser Mann war, er berief sich nicht auf von ihm ersonnene Theorien, sondern auf rechtsextreme Verschwörungsideologie. Dass Sie mit der Reduktion auf Gesundheitszustand sowie Fixierung der Perspektive allein auf den Täter Relativierung von Rechtsextremismus verbreiten, halten Sie für legitim? Selbstredend, wo Sie politisch zu verordnen sind.

    Dass Sie Antirassist*innen und Antifaschist*innen delegitimieren und diskreditieren, indem Sie dieser Verfassung inherente Wesensbestandteile von Demokratie als "Vorurteile" verstanden wissen wollen, für die sich die Demonstrierenden einsetzen, zeigt umso mehr, dass Sie von Rechtsstaatlichkeit gar nichts wissen wollen.

    Aufklärung und Aufarbeitung sind unabdingbar für einen öffentlich-rechtlichen sowie zivilgesellschaftlichen Umgang mit rechtsextremen Taten. Menschenrechte sind nicht verhandelbar.

  5. 6.

    Große Demo gegen einen Psychopathen also, der auch seine Mutter und sich selbst umgebracht hat. Aber Hauptsache, wieder ein Anlass für eine Demo und sich in der eigenen antirassistischen Gutmenschlichkeit gesonnt.

    Welche "Lücken" es in der Aufklärung geben soll, wird nicht benannt. Der Täter ist tot, es gibt keine Hinweise auf Mittäter, und ob das BKA mit seiner Einschätzung des Täters als rassistisch oder rechtsextrem, sondern als psychisch krank und von Verschwörungstheorien geprägt, richtig liegt oder nicht, ist für die Aufarbeitung und Sicherheitslage der Bundesrepublik wohl eher nicht erheblich und bringt auch die Opfer nicht ins Leben zurück.

    Oder wollen gewisse Kreise einfach nur erzwingen, dass ihre Vorurteile bestätigt werden?

  6. 5.

    Ich glaube hier bei Anschlags auf der A100 sind Berliner betroffen und das interessiert die Menschen in Berlin schon eher als ein Anschlag der vor 6 Monaten weit weit weg geschah!

    Ja und trotzdem würde ich mir diese Bekundungen auch wünschen nach Situation wie die am breitscheitplatz oder auf der A100. Da passiert sehr wenig bis auf die permanente Zusage von schneller Hilfe! Die dann doch nicht kommt

  7. 3.

    Und das ist auch gut so.
    Allerdings vermisse ich soetwas auch bei den Opfern von islamistischen Anschlägen.
    Da passiert nicht allzu viel.

  8. 2.

    Komisch. Bei den Berichten zu den Vorkommnissen auf der Autobahn tummeln sich die üblichen Kommentatoren, die stets behaupten der Staat habe die Kontrolle verloren und niemand würde die Bürger schützen. Aber in diesem Fall, scheint es sie nicht zu stören?

  9. 1.

    Pure Heuchelei!

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