Brandenburg -

Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Brandenburg hat tiefgreifende Änderungen in der Pflege gefordert. Leiharbeit müsse in der Pflege verboten oder zumindest reduziert werden, heißt es im "Forderungspapier Pflegeland Brandenburg" [pdf], das der Sozialverband am Mittwoch in Potsdam veröffentlichte.
Zwischenmenschliche Beziehungen und ein qualitativ hochwertiger, steter und verlässlicher
Personaleinsatz seien "das A und O in der Altenpflege". Zeitlich begrenzte Arbeitnehmerüberlassung werde dem nicht gerecht.
Pflegeberuf muss attraktiver werden
Derzeit gebe es zu wenig reguläre Pflegefachkräfte, freie Stellen blieben deshalb in einigen Regionen überdurchschnittlich lange vakant, heißt es in dem Papier weiter. Die Folge sei, dass
Leiharbeitsfirmen in den Arbeitsmarkt drängten. Dies stelle Träger, Pflegeeinrichtungen und Pflegebedürftige vor große Herausforderungen. Um reguläre Pflegefachkräfte gewinnen zu können, müsse der Pflegeberuf attraktiver gemacht werden. Dafür sei auch eine Refinanzierung tariflicher Bezahlung notwendig.
Viele Träger von Pflegeeinrichtungen in Brandenburg müssten zudem durch die Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie Einnahmeausfälle hinnehmen, heißt es in dem Papier weiter. So könnten in Einrichtungen der Kurzzeit- und Tagespflege aufgrund der geltenden Infektionsschutzvorschriften nicht alle Plätze belegt werden. Das Land müsse für die damit einhergehenden Mindereinnahmen einen auskömmlichen Ausgleich schaffen.