2.500 Kräfte im Einsatz - Polizei will Potsdamer Einheitsfeier mit Großaufgebot sichern

Di 29.09.20 | 17:35 Uhr
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Polizisten stehen in der Potsdamer Innenstadt und überwachen die Einhaltung der Corona-Regeln. Quelle: www.imago-images.de
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Wenn am Wochenende 30 Jahre Einheit in Potsdam gefeiert werden, wird ein Großaufgebot der Polizei das Fest überwachen. Nach Angaben des Polizeipräsidiums von Dienstag werden 2.500 Beamte im Einsatz seien. Dabei wird die Brandenburger Polizei von Kräften aus Berlin, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen unterstützt. Auch die Bundespolizei wird vor Ort sein.

Demonstrationen angemeldet

"Wir möchten, dass die Potsdamerinnen und Potsdamer wie auch die Gäste der Stadt ein schönes und vor allem sicheres "Einheits"-Wochenende erleben", sagte der zuständige Polizeiführer Karsten Schiewe. "Die Sicherheitsmaßnahmen der Polizei werden sich sichtbar in das Gesamtgefüge der Feierlichkeiten einpassen."

Neben dem Festgottesdienst in der Kirche St. Peter und Paul und dem Festakt in der Babelsberger Metropolishalle sind am Samstag zwei Demonstrationen angemeldet. Nach Angaben der Polizei hat die Linke-Landtagsabgeordnete Isabel Vandre eine Versammlung unter dem Motto "Gegen deutsche Kontinuitäten - damals wie heute" mit 200 Teilnehmern angemeldet. Der Anmelder Lutz Boede von der linken Potsdamer Wählergruppe Die Andere habe eine Demonstration unter dem Motto "Wende-Dankfest 2020" mit 100 Teilnehmern angemeldet.

Aufgrund der aktuellen Bestimmungen zum Infektionsschutz wird es keine Stände mit Essen und Getränken geben, aber die Potsdamer Gastwirte erwarten die Gäste. Neben Polizisten des Landes Brandenburg sollen auch Ordnungsamtsmitarbeiter der Stadt Potsdam auf die Abstände achten.

Sendung: Inforadio, 29.09.2020, 17 Uhr

13 Kommentare

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  1. 13.

    Ja, da feiern sich unsere Politiker wieder selbst. Ich wollte den schnellen Beitritt damals nicht (Neues Forum). Das lockende Geld hat aber die meisten geblendet und bald darauf viele davon bestraft. Die Einheit war richtig und wichtig. Die Durchführung aber grundfalsch und mit vielen schwerwiegenden Fehlern behaftet. Ein Tag zum Nachdenken, nicht zum Feiern. Den Groll vieler Menschen auf die Politik kann ich deshalb gut verstehen. Würden alle, die diesen Groll verspüren auf die feiernden Nutznießer und Heuchler am Samstag demonstrieren, dann würden 2500 Polizisten nicht ausreichen.

  2. 11.

    Danke für Ihre Antwort. Ich wollte mit meinem Kommentar auf keinen Fall eine Sachbeschädigung in welcher Form auch immer anregen. Das Wochenende werde ich zu Hause genießen, die Lobhudelei geht eh nicht. Und so wünsche ich Ihnen ein schönes und ruhiges Wochenende.

  3. 10.

    Danke für Ihre Antwort. Ich wollte mit meinem Kommentar auf keinen Fall eine Sachbeschädigung in welcher Form auch immer anregen. Das Wochenende werde ich zu Hause genießen, die Lobhudelei geht eh nicht. Und so wünsche ich Ihnen ein schönes und ruhiges Wochenende.

  4. 9.

    Der Staat, d. h. das Land Brandenburg und die Stadt Potsdam, führt in der Tat seit einigen Wochen im Straßenraum eine öffentliche Veranstaltung durch, die am Samstag ihren vermutlichen Höhepunkt findet. Da gibt es keinen Unterschied zu einer Demonstration mit ausdrücklichen politischen Forderungen. Beides kann aus dem Ruder laufen.

    Über die Sinnhaftigkeit habe ich mich hier schon einschlägig ausgelassen. Das führt aber nicht dazu, dass ich gewählten Vertretern das Recht abspreche, dasjenige, was ja (leider) mit Mehrheit 1990 auf diesem Wege zustandegekommen ist, einschlägig darzustellen.

    Die aufgestellten Leitbaken finde ich übrigens maßlos übertrieben und erscheinen mir eher propagandistisch, als dass sie in ihrer Vielzahl noch den Sinn hätten, jemanden am Verlaufen zu hindern.

    Wer es nicht mag, so wie ich, bleibt eben weg. In Verhärmtheit dagegen demonstrieren oder Dinge zu beschmieren, was ja real ist, ist allerdings recht albern.

  5. 8.

    Ich wusste gar nicht, dass der "Staat" am Samstag demonstriert. Wer bitte ist denn Ihrer Ansicht nach der Staat? Die Politiker die 2500 Polizeibeamte bestellt haben? Die angebliche Einheitsfeier unserer Politiker hat schon ein leichtes Geschmäckle. Sogar die Expo Kisten werden Videoüberwacht. Wer braucht da wohl Polizeischutz?

  6. 7.

    Sie haben sich in der Zeit geirrt. Die Massenproteste großer Teile der Bevölkerung - verkürzt als Volk bezeichnet - und massive Polizeipräsenz, um eben diese Herrschenden zu schützen, gab es vor 31 Jahren. Meist in Leipzig, doch auch in Berlin, Potsdam und anderswo.

    Nicht überall da, wo massiv Polizei auftaucht, muss etwas Bestimmtes geschützt werden. Jede/r wer eine Demonstration anmeldet, muss Ordner stellen. Das tut der Staat in diesem Fall mittels der Polizei, gleich der Sinnhaftigkeit oder infragestellten Sinnhaftigkeit des Ganzen.

  7. 6.

    So weit sind wir schon, dass zur Absicherung der "Einheitsfeier" 2500 Polizisten benötigt werden, um die Politiker vor dem Volk abzusichern. Es ist nur noch traurig, was unsere Elite umtreibt, ein solches Schauspiel zu veranstalten. Über den Frust etlicher Polizisten, die angeblich als rechtsextrem bezeichnet und diszipliniert werden, wundere ich mich schon lange nicht mehr.

  8. 5.

    Was wird gefeiert? Hab ich was verpasst?

  9. 4.

    Um es rundheraus zu sagen: Eine wirkliche Einheit, die diesen Namen verdient hätte, war weder von ehemaligen Westdeutschen noch von ehemaligen und jetzt rein topografischen Ostdeutschen gewollt. Die einen, vor allem die Regierung Kohl und Genscher, die sich als Sieger begriff(en) und einschlägig veranlagte Bürger, die eine teilweise geschäftliche Unkenntnis Ostdeutscher in geschäftlichen Dingen für ihre Zwecke ausnutzten; die Ostdeutschen, die im Frühjahr 1990 mehrheitlich sich den Siegern an die Brust warfen.

    Eine Einheit auf tatsächlicher Augenhöhe mit empfundener Souveränität auf beiden Seiten hätte anders ausgesehen. Der Verfassungsentwurf für einen Bund Deutscher Länder hat einen Vorgeschmack darauf gegeben. Es ist nichts geworden und mit den Folgen davon schlagen wir uns immer noch herum.

    1989 war ein Glücksfall: Eine absurde Mauer mitten durch eine Stadt ist gefallen. Bezüglich 1990? Da kann ich nichts feiern, um aus meinem Herzen keine Mördergrube zu machen.

  10. 3.

    Was für eine Einheit Feier sind wir denn schon nach 30 Jahren eine Einheit ich glaube kaum vielleicht in den Augen der Politiker. Für viele Bürger sind die Unterschiede noch zu groß ob Gehalt Rente und Wirtschaft.
    Hochachtungsvoll Stoll Karl-Heinz

  11. 2.

    So ein Zirkus für nichts, dafür ist Geld da!!!

  12. 1.

    Da will doch keiner hin!!

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