Verdacht des Subventionsbetrugs - Erdogan kritisiert Razzia in Berliner Moschee

Sa 24.10.20 | 09:12 Uhr
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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan spricht vor Journalisten nach dem Freitagsgebet in Istanbul. (Quelle: dpa/Turkish Presidency via AP)
Bild: dpa/Turkish Presidency via AP

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat die Durchsuchung einer Berliner Moschee durch die Polizei als "islamfeindlich" kritisiert.

Der Polizeieinsatz habe die Religionsfreiheit völlig missachtet. Er zeuge von einer Islamfeindlichkeit und einem Rassismus, die Europa in das dunkle Mittelalter zurückschickten, erklärte Erdogan am Freitagabend auf Twitter.

Auszahlung ging in mindestens einem Fall an die Moschee

Die Berliner Polizei hatte am vergangenen Mittwoch wegen mutmaßlichen Subventionsbetrugs mit staatlichen Corona-Hilfen eine Moschee und mehrere weitere Gebäude im Stadtteil Kreuzberg durchsucht. Der Verdacht richtete sich gegen drei Beschuldigte. Insgesamt haben die Verdächtigen den Behörden zufolge knapp 70.000 Euro Soforthilfe beantragt, von denen rund 45.000 Euro ausgezahlt wurden.

Nach Angaben der Ermittler wurde die Moschee durchsucht, weil in mindestens einem Fall eine unberechtigte Auszahlung an deren Konto ging. Beim Subventionsbetrug gilt bereits ein Antrag mit falschen Angaben als vollendete Straftat. Im besonders schweren Fall droht eine Haftstrafe bis zu zehn Jahren.

Sendung: Inforadio, 24.10.2020, 08:20 Uhr

25 Kommentare

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  1. 25.

    Die deutsche Polizei wird bestimmt nicht für die Rückkehr ins Mittelalter sorgen, dass machen schon Einflüsse aus anderen Regionen, lieber Herr Erdogan!

  2. 24.

    Immer das Rumgeheule aus Ankara. Der Sultan sollte sich um seine Bürger kümmern und nicht die Tränendrüse über Berlin ausdrücken.
    Ich würde mich Schämen wenn ich solch ein Präsident hätte.

  3. 23.

    Na dann machen sie mal Vorschläge, ich bin gespannt. Lauthals Stammtischparolen schwadronieren kann nämlich jeder.

    Also, Butter bei de Fische, wie wollen sie den Despoten Erdogan stoppen?

  4. 22.

    Solange Erdogan am Rad dreht und in Syrien, Libyen und Aserbaidschan Krieg führt bzw. führen lässt, wäre es angeraten, EU-Gelder, die bisher in die Türkei gepumpt wurden, umzulenken. Z.B. zugunsten des christlichen Armenien oder zu den Kurden in Rojava. Auch Sanktionen könnten helfen.

  5. 21.

    Dann scheint es für Erdogan Innenpolitisch schon schlecht zu laufen, da er sich auch mit Frankreich anlegt.

  6. 20.

    Unverschämter kann man nicht mehr sein wie Erdogan "Macron soll sich auf seinen geistigen Zustand überprüfen lassen".
    Für mich ist inzwischen alles was mit Türkei zusammenhängt nicht mehr existent, außer es löst sich jemand so von diesem Staat wie in meinem Bekanntenkreis es jemand machte.

  7. 19.

    Der Herr Erdogan hat hier überhaupt nichts zu melden.
    Das ist nicht sein Land.

  8. 18.

    Ich bin der Meinung, Deutschland und auch die EU wiederholt bei Erdogan die gleichen Fehler wie die Westmächte 1938 bei Nazi-Deutschland. Derart geduldet überfällt dieser sein Nachbarland Syrien, stützt Kriege zur Ausweitung seines Einflusses in Bergkarabach und Libyen, verfolgt knadenlos Kurden und Opposition im eigenen Land und droht dem Nato-Partner Griechenland offen mit Krieg. Und wieder schauen alle zu und tun am Ende überrascht, wenn alles eskaliert und im nächsten Krieg mündet. Erdogan gehört endlich gestoppt!

  9. 17.

    Klar, wenn’s im eigenen Land mies läuft lenkt man mit Themen nach außen ab und stilisiert sich als religiöser Heilsbringer. Ist immer das Gleiche mit den Diktatoren. Der Erhalt der eigenen Macht steht über allen und allem.

  10. 16.

    " . Insgesamt haben die Verdächtigen den Behörden zufolge knapp 70.000 Euro Soforthilfe beantragt, von denen rund 45.000 Euro ausgezahlt wurden "

    schon das war ein Fehler der Behörden , sonst sind die mit Zahlungen eher als sehr langsam bekannt

  11. 15.

    Merkel und Maas lassen diesem Typen alles durchgehen, haben sich von ihm in der Vergangenheit sogar persönlich beleidigen lassen und verkaufen ihm immer noch Waffen. Kein Wunder, dass er immer frecher wird, zumal seine rd. 6.000 Agenten (lt. Schätzungen von Sicherheitsfachleuten damit mehr als die Stasi jemals in Westdeutschland Agenten hatte) hier ungehindert agieren können.

  12. 14.

    Der Erdowahnsinnige soll sich um seinen Kram kümmern. Wer Gründe erfindet politische Gegner ins Gefängnis zu bringen, hat jedes Recht verwirkt sich in interne Angelegenheiten anderer Staaten einzumischen. Verbrecher schützen Verbrecher.

  13. 13.

    Erdogan sollte mal ganz kleine Brötchen backen. Die Korruption innerhalb seiner Familie ist belegt, aber alle die dazu recherchiert haben atmen gesiebte Luft oder mussten zur eigenen Sicherheit aus dem Land fliehen. Dass der Vorwurf der Islamfeindlichkeit an Europa bzgl. dieser polizeilichen Maßnahme ein politisches Manöver ist, ist so durchsichtig wie ein knappes Negligé.

  14. 12.

    Wenn einer wie Erdogan das Wort Religionsfreiheit in den Mund nimmt, dann ist das alleine schon eine Frechheit und ein Skandal. Dieser Mann sollte erst einmal gründlich vor seiner eigenen Haustür kehren., bevor er andere be- und verurteilt!

  15. 11.

    Da gibt es nichts zu reflektieren, Erdogan weiß sehr genau was er tut und fördert den politischen Islam in Europa mit allen Mitteln. Er ist eine der treibenden Kräfte, die Integration von Muslimen mit allen Mitteln zu verhindern suchen und trotzdem tut keiner etwas gegen den türkischen Einfluss auf hiesige Moscheen.

  16. 10.

    Ach...wenn man islamfreundlich ist,dann soll man staftaten durchgehen lassen ?? Sonst ist man rassistisch ??? So denken doch auch so manch andere.in Deutschland haben sie doch schon viele Freiheiten,wo sie straffrei aus Straftaten herausgehen . !!!!!!!!

  17. 8.

    Herr Wer? Muss man diesen Typen mit Pornobrille kennen?

  18. 7.

    Zitat:"Er zeuge von einer Islamfeindlichkeit und einem Rassismus, die Europa in das dunkle Mittelalter zurückschickten, erklärte Erdogan am Freitagabend auf Twitter."
    Naja, dann sind wir ja wieder im gleichen Zeitalter mit der Türkei angelangt.
    In einem Land, in dem eine TV-Sendung an den Pranger gestellt wird, weil sie Inzest aufdeckt, bei dem Kinder entstanden sind, befindet sich bereits im Mittelalter.

  19. 6.

    Uppps - sind dem Sultan etwa noch mehr Einnahmen weggebrochen?

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