Plagiatsvorwürfe - CDU fordert neues Verfahren zu Giffeys Doktorarbeit

Mi 28.10.20 | 14:51 Uhr
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Symbolbild: Franziska Giffey (SPD), Bundesfamilienministerin, steigt vor dem Haus der Bundespressekonferenz aus ihrem Auto. (Quelle: dpa/B. Jutrczenka)
Bild: dpa/B. Jutrczenka

Die CDU-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus hat die Freie Universität (FU) aufgefordert, das Verfahren um die Doktorarbeit von Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) neu aufzurollen. Die Fraktion stützt sich dabei auf ein Gutachten, das sie bei einem Professor für Öffentliches Recht der Universität Bonn, Klaus Gärditz, in Auftrag gegeben hat.

Demnach hat sich die Freie Universität im Fall von Franziska Giffey nicht an Standards gehalten, was aus Plagiaten bei einer Doktorarbeit zu folgen hat. Der Gutachter bezeichnet die bisherige Entscheidung der FU damit als rechtswidrig.

Die Freie Universität hatte Franziska Giffey zwar eine Rüge erteilt, ihr den Doktorgrad aber nicht entzogen. Ihre Doktorarbeit sei trotz Mängeln eine eigenständige wissenschaftliche Leistung gewesen, so die Begründung der Universität.

Sendung: Inforadio, 28.10.2020, 14:15 Uhr

16 Kommentare

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  1. 16.

    Jura-Professors Gräditz kommt in der „Causa Giffey“ unter anderem zu folgenden Bewertungen: Die FU hätte im Plagiatsverfahren gegen Frau Giffey gar keine Rüge erteilen dürfen, weil diese gar nicht im Berliner Hochschulrecht vorgesehen ist. Im Ergebnis habe die FU mit einer Rüge eine Rechtsfolge gewählt, für die das geltende Recht keine Ermächtigung enthält. Das FU-Verfahren weise zudem eine „auffällige Summation erheblicher Rechtsverstöße“ auf, schreibt Gärditz. Nach Aktenlage handele es sich um einen „klaren Fall“, bei dem das FU-Präsidium den Doktorgrad hätte entziehen müssen. Weiter schreibt Gärditz: „Hier irritiert jedoch die Willkür und Unprofessionalität im Umgang mit der politisch heiklen Promotionssache derart, dass dies Indikator für grundsätzliche Schieflage in der Fähigkeit und/oder Bereitschaft zur Rechtsbefolgung sein dürfte.“

  2. 15.

    Jura-Professors Gräditz kommt in der „Causa Giffey“ unter anderem zu folgenden Bewertungen: Die FU hätte im Plagiatsverfahren gegen Frau Giffey gar keine Rüge erteilen dürfen, weil diese gar nicht im Berliner Hochschulrecht vorgesehen ist. Im Ergebnis habe die FU mit einer Rüge eine Rechtsfolge gewählt, für die das geltende Recht keine Ermächtigung enthält. Das FU-Verfahren weise zudem eine „auffällige Summation erheblicher Rechtsverstöße“ auf, schreibt Gärditz. Nach Aktenlage handele es sich um einen „klaren Fall“, bei dem das FU-Präsidium den Doktorgrad hätte entziehen müssen. Weiter schreibt Gärditz: „Hier irritiert jedoch die Willkür und Unprofessionalität im Umgang mit der politisch heiklen Promotionssache derart, dass dies Indikator für grundsätzliche Schieflage in der Fähigkeit und/oder Bereitschaft zur Rechtsbefolgung sein dürfte.“

  3. 14.

    Ich bin überrascht, über solche Kommentare.
    Sie billigen den Betrug, sich damit einen Doktortitel erschlichen zu haben?
    "Gute-Laune-Gesetze" zu verabschieden das macht für Sie eine "fähige Politikerin" aus, die noch nicht einmal den Anstand hat, den "kopierten" Doktortitel zurück zu geben, sondern versucht, die Affäre lächelnd auszusitzen?

  4. 13.

    Wo ist/war Giffey "fähig"? Die Seeheimer haben die sPD in den Abgrund gerissen, als Bezirkspolitikerin ist Giffey vielfältig gescheitert und das Kungeln mit der Immobilien- und Betonmafia (Hermanplatz/irrsinnige Pläne zum U-Bahnbau)macht Giffey auch nicht fähiger. Im Gegenteil, Giffey/Saleh wollen erneut den Steigbügelhalter für die cDU spielen.

    Und wer "guttenbergt" hat keien Titel verdient. Aber das "schummeln" scheint ja dort in der Familie zu liegen.

  5. 12.

    Sehr geehrte Plagiatsenthüller , könnten Sie bitte mal Ihre Auswahlkriterien erklären. Dem Nicht-Akademiker fällt auf, dass es immer Politiker trifft, die irgendwer gerade weghaben möchte. Prüfen Sie auch Wissenschaftler und Mediziner? Ich habe mal gelesen, die Doktorarbeit sei für den Medizinstudenten das, was für andere Fächer früher die Diplomarbeit war. Warum nennen Sie nicht mal die Unis bzw. die Prüfer beim Namen, die so schlampig arbeiten?

  6. 11.

    So macht man aus einer fähigen Politikerin
    eine Kriminelle. So gehen Akademiker
    miteinander um.

  7. 10.

    Sehe ich auch so. Hier soll eine fähige und für alle anderen Parteien gefährliche Politikerin gemobbt werden. Nunja, Gott sei Dank müssen am Ende die Berliner entscheiden. Hoffentlich haben die die dann wählen gehen genug Grips um das richtige zu sehen.

  8. 9.

    Wenn das eine Person wäre aus einer anderen Partei möchte ich diejenigen hören die das irgendwie, in ihren Kommentaren, verharmlosen wollen. Dieser Titel ist nicht rechtmäßig erworben wie festgestellt wurde und sollte aberkannt werden. Das hat hier nichts mit politischer Aussrichtung zu tun sondern mit Hygene im Wissenschaftsbereich. Frau Giffey sollte ihren Titel freiwillig zurückgeben denn sie hat nachweislich geschummelt. Andere Personen aus der Politik sind zurückgetreten und sind nicht mit einer Rüge (die es in dem Bereich nicht gibt) davongekommen. So empfinde ich SIe als Kandidatin für ein Führungsamt ungeeignet.

  9. 8.

    Die CDU macht "Wahlkampfgetöse" und "sucht Angriffflächen"?
    Nun, Frau Giffey hat durch ihren Betrug selber dafür gesorgt.

  10. 7.

    Warum will nur die CDU ein neues Verfahren zu Giffeys Doktorarbeit? Das Linksgrüne Milieu scheint in dieser Frage völlig abzutauchen.
    Wie Giffey es geschafft hat, ohne ein wissenschaftliches Studium überhaupt eine Doktorarbeit anzufangen, wäre schon eine gesonderte Erörterung wert.

  11. 6.

    Ich kann die Berliner CDU voll und ganz verstehen! Eine Rüge ist da viel zu wenig!

  12. 5.

    Für mich hat dieses ein Geschmäckle ein Jahr vor der Senatswahl. Dieses hat für mich nichts mit fairen Wahlkampf zu tun die CDU sollte vor der eigenen Tür kehren.

  13. 4.

    Nah das ist doch nur Wahlkampf Getöse. Die CDU sieht wohl große Chancen für Frau Giffey,als Bürgermeisterin und sucht jetzt Angriffsflächen

  14. 3.

    Eitle, überehrgeizige Narzissten benötigen einen Doktortitel. Die Eigenschaften kommen unter Politikern dieser Tage sehr häufig vor. Schon deshalb lehne ich solche Menschen ab. In der Wissenschaft und an den Hochschulen mag der Titel sinnvoll und nötig sein. Die Politiker nutzen ihn einzig, um sich herauszustellen und zu produzieren. Reine Selbstsucht! Und wenn man nicht ehrlich dazu kommt, dann betrügt man eben gerne auch mal. Ich verabscheue solche Menschen als unehrlich, nicht vertrauenswürdig und für die Politik ungeeignet.

  15. 2.

    Das ist richtig, bei anderen Politikern war das auch so.
    Nur gerecht.

  16. 1.

    Worum geht es hier eigentlich? Mich macht stutzig, das solche Vorwürfe zumeist vom politischen Gegner kommen. Und warum wird nie nach der Verantwortung der Doktor Mütter und - Väter gefragt? Mich würde mal interessieren, wieviele Dissertationen oder auch Habilitationen mit fragwürdiger Verwendung fremder Erkenntnisse Professor A oder Professorin B durchgewinkt hat. Das zu untersuchen wäre ein echter Beitrag zur Qualitätssicherung in der Wissenschaft.

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