US-Präsidentenwahl - Woidke und Müller gratulieren Joe Biden zum Sieg

So 08.11.20 | 10:26 Uhr
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Collage: Dietmar Woidke (SPD), Ministerpräsident von Brandenburg / Michael Müller (SPD), Berlins Regierender Bürgermeister (Quelle: dpa/Soeren Stache/Britta Pedersen)
Video: rbb|24 | 07.11.2020 | Material: rbb | Bild: dpa/Soeren Stache/Britta Pedersen

Der Sieg Joe Bidens bei der Präsidentenwahl in den USA ist in Berlin und Brandenburg mit Freude aufgenommmen worden. Die Regierungsschefs gratulierten dem Gewinner, auf der Straße führte die Nachricht in der Nacht zu spontanen Begeisterungsstürmen.

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat Joe Biden zum Sieg bei der US-Präsidentenwahl gratuliert. "Glückwunsch an den aufrechten Demokraten", schrieb er am Samstagabend in einer Erklärung.

Er sei sicher, dass Biden die Menschen in den USA wieder zusammenführe und die USA aus der "weltpolitischen Lethargie" holen könne. "Jetzt besteht die Chance für die notwendige weltwirtschaftliche Kooperation auch mit dem Blick auf den erforderlichen Klimaschutz." Auch für die Wiederaufnahme von Gesprächen mit Russland zur Beschränkung der atomaren Rüstung bestehe "berechtigte Hoffnung."

Auch Berlins Regierender Bürgermeister Müller gratulierte Biden. "Congratulations, Mr. President", schrieb der SPD-Politiker am Samstagabend auf Twitter.

Hoffnung auf bessere transatlantische Beziehungen

Berlins Fraktionschef Sebastian Czaja äußerte die Hoffnung, dass sich die deutsch-amerikanischen Beziehungen unter Biden wieder deutlich verbessern werden. Das sage er gerade als Berliner, dessen Freiheit so lange von den USA garantiert worden sei, erklärte Czaja.

Es sei allerdings nicht sicher, dass die Konfliktlinien zwischen Deutschland und den USA einfach so verschwinden würden. Deutschland müsse deshalb gemeinsam mit der EU ein neues wirtschaftliches Selbstbewusstsein finden und sich einen vorderen Platz in der Welt erarbeiten.

Der Hauptgeschäftsführer der Unternehmerverbände Berlin-Brandenburg, Christian Amsinck äußerte angesichts des Wahlsiegs von Joe Biden die Hoffnung auf bessere transatlantische Wirtschaftsbeziehungen: "Die exportorientierte Industrie der Hauptstadtregion könnte dies gut gebrauchen", schrieb er in einer Erklärung. "Für unsere Unternehmen sind die USA seit Jahren neben der EU der wichtigste Handelspartner."

Tänze auf der Straße

Die Nachricht von Bidens Sieg führte in Berlin zu spontanen Begeisterungausbrüchen: Menschen tanzten am späten Samstagabend auf dem Pariser Platz vor der US-Botschaft und feierten den Erfolg des Demokraten gegen Amtsinhaber Donald Trump.

US-Medien hatten den früheren Vizepräsidenten zum Sieger des umkämpften Duells mit Amtsinhaber Donald Trump ausgerufen. Nach seinem Sieg in den Bundesstaaten Pennsylvania und Nevada hatte er die Mehrheit der Wahlmänner hinter sich. Trump erkennt das Ergebnis nicht an und hat juristische Schritte angekündigt.

Sendung: Inforadio, 07.11.2020, 22:00 Uhr

30 Kommentare

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  1. 30.

    Wahlverlierer Woidke möchte sich im Biden Glanz sonnen, auch Müller als schlechtester Länderchef möchte an die Sonne. Beide haben eigentlich dienstlich nichts mit dem US Präsidenten zu tun, wirkt schon etwas peinlich, das Gedrängel bei dieser Sorte von Gratulanten.

  2. 29.

    Die einen gratulieren, die anderen nehmen ihren Hut. Estnischer Innenminister und Finanzminister zweifeln US-Wahlergebnis an – Rücktritt.

  3. 28.

    Was ja auch ganz gut ist. Und da es nicht gerade wenige Müllers gibt, fällt nicht so leicht auf, dass der Regierende eigentlich dem "president elected" gratuliert hat. President wird er erst bei der Amtseinführung im Januar. Mannmannmann.

  4. 27.

    " Biden wird, wie Trump auch, US-Interessen vertreten und keine europäischen... " Das ist doch nachvollziehbar. Er wird Präsident der USA sein und eben nicht der von Europa (da gibt es keinen) und von Deutschland (hat schon einen).

  5. 26.

    " Biden wird, wie Trump auch, US-Interessen vertreten und keine europäischen... "

    das ist zu erwarten, abgesehen davon finde ich es erstaunlich, dass sich in den USA , außer den beiden über 70 jährigen, kein jüngerer Kandidat hat finden lassen

  6. 25.

    " Woidke und Müller gratulieren Joe Biden zum Sieg " der wird wohl kaum wissen, wer ihm da gratuliert hat

  7. 24.

    Tja Trump...das kommt dabei heraus, wenn man sich nur mit eitlen, machtgeilen und unfähigen Jawollja-Sagern umgibt. Ausgerechnet da, wo Trump haushoch hätte siegen müssen; Pennsylvania(Kohlegruben), Michigan(Rust-Belt), Wisconsin(Rust-Belt), hat er sich das Heft aus der Hand nehmen lassen und die Staaten an Biden verloren. Anderseits, die meisten Industriearbeitsplätze gingen ab Bush Senior(1989-1993)verloren, das ist 27 Jahre her, vielleicht kam Trump zu spät mit seiner Idee von der Re-Industriealisierung, die Opfer von damals sind heute Rentner und sicher nicht mehr an einem Fliessbandjob interresiert. Wenn die Amerikaner jetzt mal wieder demokratische Luft atmen, wird das für die Mehrzahl der armen Bevölkerung Amerikas auch nichts großartig ändern.

  8. 23.

    Auch wenn sich erstmal wenig ändert wird, für uns in Europa,
    ich bin schon froh, diesen dümmlichen pitbull, nicht mehr als gewählten Präsidenten der Vereinigten Staaten
    hier ertragen zu müssen.
    Das Problem werden die Menschen in den US jetzt erstmal mit sich selber ausmachen.
    Und ich wünsche Ihnen viel Glück, Anstand & Respekt dabei.
    Das erste brauchen sie, die beiden anderen sind die Grundvoraussetzung für ein friedliches Miteinander.
    Wir in Berlin übrigens auch !

    freundliche grüsse



    Humor darf nicht fehlen.
    http://everysecondcounts.eu

  9. 22.

    Daß Sie ausgerechnet das Thema "Beziehungen zu Rußland" ansprechen, entbehrt nicht einer gewissen Komik. Es war US-Vize Joe Biden, der schon 2014 zugab, daß Obama die EU zu den Sanktionen gegen Rußland zwingen mußte ( https://www.freitag.de/autoren/julian-k/biden-obama-musste-eu-zu-sanktionen-zwingen ) ...und der als Vizepräsident die Mitverantwortung für 7 Kriege trägt. Vielleicht doch mal den Informationshorizont erweitern und sich auch jenseits der Aktuellen Kamera informieren? Das könnte Ihnen manch peinliche Situation ersparen. Daß man mit Demenz 100 Tage im Amt übersteht, ist übrigens eher unwahrscheinlich.

  10. 21.

    Schön das Herr Biden die Wahl gewonnen hat. Warum sich die Deutschen aber darüber freuen, kann ich nicht nachvollziehen. Biden wird, wie Trump auch, US-Interessen vertreten und keine europäischen, geschweige den deutsche. Er wird die gleichen Ansprüche an Deutschland stellen, wie Trump. Nur das Biden diese "netter" formuliert. Die Zeit des amerikanischen Schutzes sind vorüber!

  11. 20.

    "Die Nachricht von Bidens Sieg führte in Berlin zu spontanen Begeisterungausbrüchen". Mein Gott, hier wird geradezu so getan, als ob der Heiland geboren wurde. Dabei war Biden schlichtweg nur das geringere Übel.

  12. 19.

    "Zumindest verschwindet hoffentlich bald diese lästige Trump-Dauerbeschallung aus Politik und Medien."

    Vor allem für Autor*innen von Enthüllungsbüchern über Chaos im Weißen Haus oder psychologisierende Ferndiagnose-Trump-Biographien brechen nun schwere Zeiten an. Vier Jahr lang war das eine sichere Einnahmequelle, nun werden die Restbestände wohl verramscht.

  13. 18.

    Zunächst mal sollte man Biden gratulieren und ihm immer noch die 100-Tage-Schonfrist einräumen.
    Ich hoffe, dass er anders als frühere Präsidenten etwas sorgsamer die Beziehungen zu Russland pflegt und sich insbes. nicht von Europa anstacheln lässt.
    Wir haben eigene Probleme - und die USA auch.
    Zumindest verschwindet hoffentlich bald diese lästige Trump-Dauerbeschallung aus Politik und Medien.

  14. 17.

    Die Populisten-Welle bricht.
    Da wird im afd-Hauptquartier wohl bei so manchem das braune Alarmlämpchen ganz heftig blinken.

  15. 16.

    "Bin sehr gespannt, welche Schandtaten jetzt ans Tageslicht kommen werden und wieviele Klagen er dann am Hals haben wird."

    Es wäre sehr verständlich, wenn juristisch die Verfehlungen Trumps durchleuchtet würden, politisch klug wäre es nicht. Bei einer juristischen Aufarbeitung würde die Causa Trump die Präsidentschaft von Biden überschatten, die Anhänger Trumps würden es als kleinliche Rache der Demokraten wahrnehmen. Besser einfach in der Versenkung verschwinden lassen, es gibt für Biden genügend andere Dinge zu tun.

  16. 15.

    Mir erschließt sich nicht der Sinn. Die Bundesländer haben nicht die Aufgabe Außenpolitik am Bund vorbei zu machen. Persönlich gratulieren ja, aber eigentlich nicht in der Funktion eines Ministerpräsidenten oder Regierenden Bürgermeisters.

  17. 14.

    Außenpolitisch bleiben die bekannten Baustellen: North Stream 2. Verteidigungsausgaben. Ob Biden da grundsätzlich anders agieren wird? Ich bezweifle das. Viel gewonnen wäre, wenn Biden nicht die verkorkste Außenpolitik von Obama wiederaufleben lassen würde, der zwar den Friedensnobelpreis bekommen, aber nur neue Konflikte und Kriege hinterlassen hat (Syrien, Libyen, Ukraine).
    Kurz gesagt: Erstmal abwarten. Jubeln kann, wer will, immer noch.
    Nun mal was positives über Donald: Er hat das Telefon der Frau Bundeskanzlerin nicht abhören lassen, soweit ich weiß. Anders als sein Vorgänger.

  18. 13.

    Ist der Wahnsinn, wie Sie in die Zukunft schauen können. Wir anderen warten's erstmal ab.

  19. 12.

    Na, ist und wär doch prima, wenn es über diesen "Umweg" dahin kommt! Oder aber der Biden bewährt sich sogar selbst!
    Das einzig Ungünstige ist, dass Trump dann in 4 Jahren wieder gewählt werden darf. Aber bis dahin sollten wir uns jetzt erstmal freun!

  20. 11.

    Entgegen Czaja wurde Berlins Freiheit nicht durch die USA, sondern durch die Sowjetunion geschützt. Wie die Mieten, Steuern, Abgaben und vor allem die Löhne ohne den Schutz der Sowjetunion aussehen, erleben wir ja gerade. Die Vermögenden sammeln immer mehr Milliarden an, die Löhne der anderen sinken real.

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