Anschläge in Neukölln - Demonstration in Berlin gegen rechte Strukturen

Sa 07.11.20 | 21:02 Uhr
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Demonstration gegen unaufgeklärte NSU-Morde (Quelle: rbb)
Bild: rbb

In Berlin haben mehrere hundert Menschen am Samstag gegen rechte Strukturen demonstriert und der Opfer gedacht. Anlass war der neunte Jahrestag des Selbstmordes von Mitgliedern der rechtsextremen Terrorgruppe NSU.

Vertreter verschiedener antifaschistischer Gruppen versammelten sich am Platz der Luftbrücke und zogen von dort über den Hermannplatz zum Oranienplatz.

Sie sehen wesentliche Aspekte des NSU-Komplexes noch immer nicht aufgeklärt. Auch werfen sie den Sicherheitsbehörden Versagen vor, zum Beispiel bei der Aufklärung der mutmaßlich rechten Anschlagsserie in Neukölln.

Zwischen 2000 und 2007 ermordete das NSU-Trio zehn Menschen, die meisten waren ausländischer Herkunft.

Sendung: Abendschau, 07.11.2020, 19:30 Uhr

8 Kommentare

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  1. 8.

    Ihr ganzes Gerede hat doch nur einen Zweck: den Antifaschismus zu diskreditieren. Und falls Sie nicht beabsichtigt haben sollten, den Neonazi-Terroristen, Brandstiftern und Mördern Rückendeckung und moralische Unterstützung zu geben - dann haben Sie es gerade eben aus reiner Blödheit und moralischer Orientierungslosigkeit eben doch getan!

  2. 7.

    Wieso immer noch Demos genehmigt werden frage ich mich wir sind im Lock Down sollen Kontakte vermeiden und die AHA REGELN einhalten aber Demos werden immer noch erlaubt für mich ein Widerspruch.

  3. 6.

    Dem kann ich mich nur anschließen, irgendwas passt da nicht zusammen. Das sind keine wirklichen Antifaschisten.

  4. 5.

    Der linke Terror hier in Berlin wird wie so oft von den sogenannten Antifaschisten ausgeblendet. Anschläge sind gegen linke Politiker für die sofort Terror, Brandanschläge für die eigene Sache werden aber verharmlost.

  5. 4.

    So viele Aufklärungspannen können kein Zufall sein. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

  6. 3.

    "Auch werfen sie den Sicherheitsbehörden Versagen vor, zum Beispiel bei der Aufklärung der mutmaßlich rechten Anschlagsserie in Neukölln." Gut, dass die beiden abgebrannten PkWs von einem türkischstämmigen Linken und einem linken Buchhändler vor drei Jahren auch wieder in Erinnerung gebracht werden. Welcher Zusammenhang zu den NSU Morden von vor teilweise zwanzig Jahren besteht, ist mir momentan allerdings nicht klar.

  7. 2.

    Wer sich ausschließlich gegen deutsche Rechtsextremisten stellt, aber zum Beispiel türkische Rechtsextremisten (Graue Wölfe) oder auch islamistische Terrorgruppen einfach ignoriert als gäbe es sie nicht, der hat es nicht verdient sich als Antifaschist zu bezeichnen. Selektiver Antifaschismus ist billig und feige. Man stellt sich als heroische Widerstandskämpfer dar, geht aber in Wirklichkeit den Weg des geringsten Widerstands. Im “Kampf gegen rechts“ hat man inzwischen das gesamte Polit-Establishment im Rücken sowie quasi alle Medien, und profitiert von staatlicher Förderung in dreistelliger Millionenhöhe. Da spricht auch nicht unbedingt etwas dagegen, aber explizit “mutig“ ist es eben gerade nicht.

  8. 1.

    "[Der] neunte Jahrestag des Selbstmordes" - wohl nicht. Auch glaube ich nicht, dass "ausländische Herkunft" bei den Betroffenen den Tatsachen entspricht. Menschen, die großenteils hier aufwachsen und sich mit der Lebenswelt hier identifizieren als Fremde und Nichtdazugehörige zu markieren, ist Othering und ganz bestimmt im Sinne von Rechtsextremen. "NSU" ist eine Selbstbezeichnung. Sprengstoffanschläge und Banküberfälle gab es ebenso.

    Die Strafvereitelung im Amt seitens zahlreicher Strafverfolgungsbehörden sind als Verbrechen zu verfolgen und zu ahnden. Dort ist wenig an positiver Veränderung passiert, wofür Deutschland auch international gerügt wurde. Die Strukturen und Prozesse haben sich kaum verändert. Bei der Polizei ist sich jede regionale Einheit selbst am nächsten, was auch für die Landesverfassungsschutzorgane gilt. Bei letzteren kommt der verfassungswidrige Arbeitsgrundsatz hinzu, dass Informant*innen- vor Betroffenenschutz steht, in und außerhalb des "NSU"-Komplexes.

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