Corona-Zulage - Keine weiteren Prämien für Brandenburger Krankenhauspersonal geplant

Sa 02.01.21 | 15:58 Uhr
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Ein Arzt geht die Flure im städtischen Klinikum Brandenburg entlang
Bild: dpa/Soeren Stache

Die Brandenburger Landesregierung plant momentan keine weiteren Prämienzahlungen für medizinisches Personal an Krankenhäusern. Einer der Gründe dafür sei, dass es so immer wieder zu empfundenen Ungerechtigkeiten und Ungleichbehandlungen kommen würde, wie das Gesundheitsministerium auf eine Anfrage der AfD-Fraktion mitteilte. Entscheidend für die Beschäftigten seien gute Arbeitsbedingungen und bessere Verdienstmöglichkeiten.

Alle Pflegekräfte müssten von einer besseren Bezahlung profitieren, betonte das Ministerium. Eine dauerhafte Aufwertung der Berufe im Gesundheitswesen verlange insgesamt nach höheren Tarifen. Diese seien nur über eine Tarifvereinbarung zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern zu erreichen. Deshalb setze sich die Landesregierung für einen allgemeinverbindlichen Tarifvertrag in der Pflege ein.

Krankenkassenverband zahlte Prämien an neun Kliniken

Das Gesundheitsministerium nannte in diesem Zusammenhang die letzte Tarifrunde im Oktober im Öffentlichen Dienst mit einer Erhöhung der Entgelte für alle Beschäftigten und den Zulagen für Beschäftigte in Krankenhäusern und Pflege-und Betreuungseinrichtungen einen richtigen Schritt.

Der Spitzenverband Bund der Krankenkassen hat dem Ministerium zufolge Prämien an neun anspruchsberechtigte Krankenhäuser im Land ausgezahlt. Unter den Einrichtungen waren nach einer Auflistung des Gesundheitsministeriums unter anderem das Klinikum Dahme-Spreewald in Lübben, die Krankenhäuser Märkisch-Oderland GmbH in Strausberg, die Klinikum Ernst von Bergmann GmbH und die Brandenburgklinik Berlin-Brandenburg in Bernau. Wer eine Prämie erhalte, entscheide die jeweilige Einrichtung selbst. Sie kann demnach bis zu 1.000 Euro betragen. Die Krankenhäuser müssen die Prämien laut Ministerium bis zum 31. Dezember 2020 an die Beschäftigten ausgezahlt haben.

Das Carl-Thiem-Klinikum in Cottbus, der größte Versorger im Süden, hatte nach eigenen Angaben den Beschäftigten der Thiem-Service GmbH (TSG), einer Tochtergesellschaft, eine Corona-Sonderzahlung in Höhe von 600 Euro für den Dezember 2020 zugesagt.

9 Kommentare

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  1. 9.

    "Die Regierung von Brandenburg sollte sich sowas von schämen!! Selber viel zu hohe Bezüge , nur die kleine Pflegekraft kann sehen wie sie zurechtkommt. ....."
    Sehr interessant was sie hier heute schreiben. Vor ein paar Tagen klang es noch anders aus ihrem Mund.
    "„Hau drauf“ist eben keine Demokratie. Man, (Frau) auch, kann von vielen Politikern halten, was man möchte. Sie wurden jedoch demokratisch gewählt. Daher kann man sie bei der nächsten Wahl „abwählen“. Aber bis dahin muss eine Demokratie ausgehalten werden"
    Was ist denn nun ihre Meinung?

  2. 8.

    Die aktuelle Lage ist nicht der normale Job, schon gar nicht als Dauerzustand. Es ist teilweise gefährlich, wegen Personalengpässen.
    Es ist ein Ruf nach Gerechtigkeit durch den Staat, nicht ein Ruf nach dem Staat. Wobei auch dieser hier berechtigt wäre, das Gesundheitsministerium ist für den Bereich zuständig.
    Es wurde gestreikt, nur kaum wahrgenommen. Je nach Örtlichkeit und Inzidenz sind Streiks und Kundgebungen derzeit nicht oder nur eingeschränkt möglich. Ich wäre eher bereit hier zu finanzieren, als Dividenden für Aktionäre und Starbucks, Burger King, usw. Lizenzgebühren! Was Sie für Quatsch halten, sind Sorgen und Anliegen der Pflegekräfte: https://www.br.de/nachrichten/wirtschaft/pflege-streik-trotz-corona-fair-oder-verantwortungslos,SDZj5Te

  3. 7.

    Das ist doch ihr normaler Job, warum sollten sie dafür eine Prämie bekommen?
    Wenn sie zu wenig verdienen dann eben entsprechend streiken, da gibt es auch keine Ächtung, so ein Quatsch.
    Immer wieder dieses schreien nach dem Staat, wo sollen denn die ganzen Milliarden herkommen, keiner der Gutmensch hier würde das doch jemals mitfinanzieren wollen.

  4. 6.

    Die Regierung von Brandenburg sollte sich sowas von schämen!! Selber viel zu hohe Bezüge , nur die kleine Pflegekraft kann sehen wie sie zurechtkommt. Und das bei dieser schwierigen Belastung. Vielleicht sollten unsere Volksvertreter mal darüber nachdenken, einen Teil ihrer Diäten zu Gunsten unserer Pflegekräfte zu spenden. Außerdem sparen sie ja auch an den künftigen viel zu hohen Spritpreise da sie im Dienstwagen kutschieren dürfen. Pfui!

  5. 5.

    Allgemein spricht nichts gegen eine Prämie, aber wer zahlt denn anderen Branchen Prämien, jede Arbeit ist iwo wichtig. Soviel zum Thema Gerechtigkeit.

  6. 4.

    Wurde die Zahlung nur zugesagt oder auch wirklich geleistet? Wisst ihr zudem, ob es zutreffend ist, dass jene Mitarbeiter keine Prämie erhalten (haben), die innerhalb des Jahres in Kurzarbeit waren?

    Was waren denn die Auflagen, um anspruchsberechtigt zu sein? Müsste nicht jede Klinik anspruchsberechtigt sein, deren Mitarbeiter Covid-19-Patienten behandelt haben und das wären doch dann vermutlich alle bei einer nationalen Notlage? Am Ende kommt ein Teil der Mitabeiter von nur 9 von (ich glaube) 50 Krankenhäusern in BRB eine Prämie? Das ist doch eher ein Hieb für alle anderen Beschäftigten. Das nenn ich mal Mitarbeitermotivation zum besten Zeitpunkt, Demos sind ja vielerorts stark eingeschränkt und Streiks wird niemand wagen,aus Humanität und auch wegen der möglichen Ächtung, die dann durch die Gesellschaft droht. Wie kann man da sparen, wo es derzeit um Leben und Tod geht? Die Führungsunfähigkeit geht 2021 einfach weiter. Ist für mich unbegreiflich.

  7. 3.

    Weitere Corona Premien? Ich hab nicht eine gesehen. Trotz Arbeit am Corona Patienten auf der Intensivstation von Anfang an. An der Front. Warum alle Verwaltungsangestellte in Brandenburg statt dessen diese Prämien erhalten ist mir auch ein Rätsel.

  8. 2.

    "Alle Pflegekräfte müssten von einer besseren Bezahlung profitieren, betonte das Ministerium. "

    Ähm ... 'ne Steuerpauschale für alle Pflegekräfte wär von "Vater Staat" schon mal ein Anfang.

  9. 1.

    Die Landesregierung verpasst denen, die sie immer so fein medial präsentieren, die von Anfang an in der Pandemie alles geben und das ohne viel Rücksicht auf das eigene Ich, eine Ohrfeige nach der anderen. Diese Regierung sollte siich schämen, immer nur auf Tarifverträge abzustellen.
    Da spürt man, welchen Stellenwert alle Lippenbekenntnisse der alimentiert und zu hoch bezahlten Berufspolitköppe haben:keinen - Hauptsache Tesla alles in den Allerwertesten durch vorgezogene Genehmigungen schieben.
    Danke für nichts.

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