Investitionen erhöht - Brandenburg investiert 18 Millionen Euro in neue Radwege

Mo 25.01.21 | 06:52 Uhr
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Eine Frau und ihre beiden Kindern auf Fahrrädern machen im Sonnenuntergang auf einem Radweg nahe Sieversdorf eine Pause, Archivbild (Quelle: DPA/Patrick Pleul)
Bild: DPA/Patrick Pleul

Mit knapp 18 Millionen Euro haben die Ausgaben für den Bau neuer Fahrradwege in Brandenburg im vergangenen Jahr den höchsten Stand seit 2011 erreicht. Die Investitionen übertrafen damit nach vorläufigen Angaben das Niveau von 2019 um 3,6 Millionen Euro, wie das Verkehrsministerium in Potsdam auf eine Anfrage aus der AfD-Landtagsfraktion mitteilte. Allerdings wurde das im Koalitionsvertrag von 2019 formulierte Ziel von 20 Millionen Euro jährlich für den Radwegebau nicht erreicht. 2011 lagen die Ausgaben dafür noch bei 18,6 Millionen Euro.

Seit 2010 wurden in Brandenburg laut Ministerium insgesamt etwa 147 Millionen Euro für die Anlage neuer Fahrradwege ausgegeben. Davon stammten knapp 53 Millionen Euro aus der Landeskasse, der Rest entfiel auf den Bund. Das märkische Radwegenetz entlang der Bundes- und Landesstraßen ist derzeit etwa 2.000 Kilometer lang.

600.000 Euro zur Förderung von Lastenrädern

Das Ziel der Kenia-Koalition von SPD, CDU und Grünen ist, die umweltfreundliche Mobilität in allen Landesteilen zu erhöhen. Dem Koalitionsvertrag zufolge soll der Anteil des Fuß-, Rad- und öffentlichen Verkehrs an allen zurückgelegten Wegen von etwa 40 Prozent bis 2030 auf 60 Prozent steigen. Dazu soll die 2017 verabschiedete Radverkehrsstrategie des Landes bis Ende dieses Jahres überarbeitet werden.

Dem Ziel, den Verkehr umweltfreundlicher zu machen, dient auch die zum 20. Januar 2021 in Kraft getretene Richtlinie zur Förderung von Lastenfahrrädern mit und ohne Elektroantrieb. Laut Ministerium stehen dafür in diesem Jahr 600.000 Euro bereit. Die Förderung gilt unter anderem für Gemeinden, Vereine und Körperschaften des öffentlichen Rechts, nicht jedoch für Privatpersonen. Eine Lastenradprämie hatte der Landtag bereits Mitte des Vorjahres von der Landesregierung verlangt, allerdings auch für private Nutzer.

Privatpersonen können jedoch indirekt von der Förderung profitieren. Nach der Richtlinie können die Lastenfahrräder privaten Dritten ab 18 Jahren zur unentgeltlichen Nutzung zur Verfügung gestellt werden. Für diesen Fall wird der Fördersatz von bis zu 50 Prozent der Anschaffungskosten auf bis zu 80 Prozent erhöht.

Sendung: Radioeins, 25.01.2021, 5.30 Uhr

18 Kommentare

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  1. 18.

    Ging es denn um Bauvorschriften? Als Autofahrer, Fahrradfahrer und Fußgänger sollte es einem nicht egal sein, wo unser aller Geld ausgegeben wird. Das war der Sinn im Kommentar 6.
    P.S. Wenn gebaut wird, dann nach Vorschrift - die aber nicht "Gott gegeben" ist ;-)

  2. 17.

    "Bezahlbare Wohnungen wären wesentlich wichtiger in unserer Stadt."
    ???? Es geht hier um Investitionen für Radwege in Brandenburg. Wenn sie bezahlbare Whg in Berlin wollen müssen sie sich an ihre RRG Regierung wenden.

  3. 16.

    So viele Worte, nur um mitzuteilen, dass Sie die Bauvorschriften für Radwege nicht kennen und es Ihnen auch egal ist, weil Sie sowieso Auto fahren.

    Wer mal in Dänemark oder in den Niederlanden war, der weiß, wie armselig und rückständig unsere Fahrrad-Infrastruktur ist. Aber das ist der Straßenpanzer-Fraktion immer noch zu viel. Die möchte hier so viele Radwege haben wie es in den USA Fußgängerwege gibt.

  4. 14.

    ZItat: "Wieviel Bäume werden gefällt und Sträucher verschwinden für die Radwege? Wieviel Kilometer werden versiegelt?"

    Nee, is klar, "Waldfreund", die Förderung des Radverkehrs ist naturfeindlich und sollte dem Bürger durch Steuern und womöglich noch Prüfungs-, Haft-, und Kennzeichenpficht möglichst verleidet werden, ne? Ansonsten: siehe Hinweis von User Adrian.

  5. 13.

    Auch wenn Brandenburg nicht Bayern oder Baden Württemberg ist, aber 20mio/Jahr bringt uns nicht an den Rand des Überlebens. Und ja wir Brandenburger benutzen diese Radwege für Freizeit, Arbeit, Sport und lassen auch Berliner und andere Gäste darüber rollen. Ab und an fährt auch mal ein Traktor oder Moped da lang.

  6. 12.

    Das nicht alle Radwege super sind ist logisch aber hier in Brandenburg kann ich mich als Berliner frei bewegen.
    Oderradweg (Frankfurt bis Stettin) , Spreeradweg (Bautzen bis Cottbus) ,Fläming-Skate , Kopenhagenradweg (Berlin bis Neustrelitz) waren meisten asphaltiert und klasse zu fahren . Bitte mehr davon

  7. 11.

    Bliebe noch die Frage, wer im Flächenland Brandenburg zu welchem Zweck mit dem Fahrrad fährt und ob es nicht wichtigere Bereiche gibt, in die investiert werden sollte.

  8. 10.

    Also die straßenbegleitenden Radwege die ich so sehe werden meist von Sträuchern und Bäumen begleitet. Auch verbreitert sich der Blühstreifen zwischen Straße und Feld von praktisch null auf einige Meter.
    Bzgl. Flächenversiegelung durch Radwege würde ich ziemlich sicher davon ausgehen, dass eine Genehmigung nur gegen Ersatzmassnahmen erfolgt.

  9. 9.

    Da hat der RBB extra "Warum gibt es keine Fahrradsteuer" verlinkt und Sie schreiben trotzdem so einen Kommentar.

  10. 8.

    Was hat denn Brandenburger Verkehrspolitik mit dem Berliner Wohnungsmarkt zu tun?

  11. 7.

    Wieviel Bäume werden gefällt und Sträucher verschwinden für die Radwege? Wieviel Kilometer werden versiegelt?
    Dann gibt es noch nicht einmal eine Pflicht Radwege zu benutzen. (Nicht alle Radwege sind in einem schlechten Zustand)
    Zur Finanzierung sollten Radfahrer vielleicht mal eine Radsteuer bezahlen.

  12. 6.

    Zwischen Werder/Glindow und Klaistow wird gerade eine völlig intakte Straße neu gebaut - warum? Es gibt Fördergelder und das Land Brb. braucht fast nicht zahlen. Bei der Gelegenheit wird ein Radweg neu angelegt, separat 3m breit, damit sich die Lastenradmuttis begegnen können. Man schätzt, das dieser Fall einmal pro Monat eintritt ;-) Nicht nur Großprojekte werden in Brandenburg 30 Jahre lang "versenkt". Auch im Kleinem geht das so weiter...ein weiterer Fall für "Mario Barth". Wir brauchen endlich Könner statt ...(Umverteiler).

  13. 5.

    Wo werden welche gebaut bei uns gibt es nur Teilstücke es müsste an jeder Landstraße einer gebaut werden und nicht nur Sandweg durch den Wald. Was für Autos gilt auch für Radfahrer

  14. 4.

    Super.....wofür das Geld rausgeschmissen wird.
    Bezahlbare Wohnungen wären wesentlich wichtiger in unserer Stadt.

  15. 3.

    Die sollten als erstes Mal die vorhandenen Radwege entstand halten. Manche Radwege sind durch Wurzeldurchbrüche lebensgefährlich zu benutzen. Nicht nur eine erhöhte Sturzgefahr ist gegeben besonders in der dunklen Jahreszeit und wenn Schnee liegt, sondern auch das Rad selber kann Schaden erleiden. Der Untergrund wird, wenn Radwege angelegt werden, nicht bearbeitet d.h. Nicht tief ausgegraben und Wurzeln entfernt wie es bei Autostraßen gemacht wird. Nein, hier wird etwas Sand aufgeschüttet, gerade gezogen und Teer rüber. Die Ergebnisse sieht man. Fahren Sie mal den Radweg zwischen Leegebruch und Bärenklau.
    Die Wurzeln reißen Löcher in den Asphalt, die schon etwas erhöht sind und was wird gemacht? Nicht etwa die Wurzeln entfernt, nein einfach Teer in den Spalt gegossen. Das bringt absolut nichts, denn die Wurzeln wachsen selber und in kurzer Zeit ist eine „Mauer“ entstanden. Gucken Sie sich die Radwege in Brandenburg an. Vom ADFC als Interessenverband bin ich sehr enttäuscht. Besonders in Brandenburg. In anderen Teilen von Deutschland kann man den Zustand der Radwege melden. In Brandenburg nicht. Ich habe denen eine Email geschrieben. Eine Antwort bekommt man nicht. Hauptsache Mitgliedsbeitrag verlangen, damit die eigenen Leute in Lohn und Brot stehen ähnlich dem ADAC.
    Dann hat man einen neuen Radweg zwischen Bötzow und Schönwalde im Havelland angelegt. Wunderbar. Aber warum in gottesnamen hat man zweimal ca. 50 m als Sandpiste gelassen und nicht durchgängig geteert? Wie der Radweg nach kurzer Zeit auszieht, wenn der Boden total aufgeweicht ist, kann sich jeder vorstellen.

  16. 2.

    Das frag ich mich auch. Eine schöne Karte wo wann neugebaut wurde und was schon in Planung ist, gibt es doch sicher irgendwo in Potsdam.
    Wenn ich vergoldete Bordsteine setze schafft man die 20mio ziemlich schnell zu verbauen hat aber nix erreicht.

  17. 1.

    Den Ausbau der Radwege find ich ganz toll. Es wäre nur schön, wenn auch mal gesagt werden würde wo und welche Radwege neu gebaut wurden und welche Radwege repariert worden sind. Die Kosten für den Ausbau interessieren sich die Wenigsten. Das ist für mich reine Propaganda.

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