Machbarkeitsstudie ausgeschrieben - Senat will Radbahn unter U1 im Sommer 2022 testen

Sa 20.02.21 | 15:13 Uhr
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Grafik: Die geplante Radbahn unter der U-Bahnlinie 1 in Berlin Kreuzberg. (Quelle: Reindeer Renderings)
Bild: Reindeer Renderings

Ein moderner Radweg quer durch Kreuzberg, ohne Hindernisse und Stress? Mit dieser Vision hat die Idee der Radbahn unter der U1 begonnen. Nun hat die Senatsverwaltung eine Machbarkeitsstudie ausgeschrieben, die klären soll, was unter der Hochbahn möglich ist.

Der Berliner Senat hat eine Machbarkeitsstudie für die Radbahn unter der U1 ausgeschrieben. Das hat die Senatsverwaltung für Verkehr am Freitag mitgeteilt. In zwei unterschiedlichen Varianten, entweder ausschließlich unter der U-Bahn-Linie oder ergänzend auch auf einer der beiden Fahrbahnen daneben, soll eine Fahrradstrecke zwischen Oberbaumbrücke und Kottbusser Tor erprobt werden. Bei der zweiten Variante würde es folglich nur noch eine Fahrbahn für Autos mit einem Fahrstreifen je Richtung geben.

Dazu soll eine 200 Meter lange Teststrecke entlang der Skalitzer Straße zwischen Oranienstraße/Wiener Straße und Manteuffelstraße im Sommer 2022 realisiert werden. Damit sollen verschiedene Lösungsansätze für die Übergänge getestet werden.

Symbolbild: Ein Fahrrad steht nachts gegenüber der Hochbahn. (Quelle: dpa/M. Tricatelle)
Bild: dpa/M. Tricatelle

Idee entstand 2015

Das Projekt Radbahn entstand aus der Idee heraus, den Platz unter dem denkmalgeschützten U-Bahn-Viadukt der Line U1 zu nutzen und eine geradlinige Führung für den Radverkehr zu schaffen. 2015 wurde die Idee auf Social Media veröffentlicht und fand schnell Gefallen [tagesspiegel.de].

Im Rahmen des Bundesprogramms "Nationale Projekte des Städtebaus" soll das "Reallabor Radbahn" bis Ende 2023 mit 3,3 Millionen Euro gefördert werden, um eine Potential- und Risikoanalyse durchzuführen. Ziel der Untersuchung ist es laut Studie, zwei machbare Varianten auszuarbeiten und miteinander zu vergleichen.

Dabei müssten jedoch die Besonderheiten der Strecke, wie die Breite der Bahn durch die Stützen des Viadukts, zahlreiche querende Straßen und die Vielzahl an U-Bahnhof-Zugängen in Betracht gezogen werden. Die Querungen sollen dabei besonders für Fußgänger und Radfahrer attraktiv gestaltet werden, so die Studie.

41 Kommentare

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  1. 40.

    Hab ich doch geschrieben was nicht korrekt ist, die Geschwindigkeit geht quadratisch ein und nicht einfach multipliziert.

  2. 39.

    Gerade das Land ist dazu "prädestiniert", vom Auto erschlossen zu werden. Kein anderes Verkehrsmittel kann das in dünn besiedelten Gebieten und bei jedem Wetter wie eben das Auto. Großer Schaden wird im reinen Land-Land-Verkehr zwischen den Dörfern ja nicht angerichtet, wenn ein Mensch von Pritzwalk nach Neuruppin oder von Schwedt nach Oranienburg fährt. Das alles bleibt mengenmäßig im Rahmen.

    Anders in der Stadt, Da "schreit" die tatsächlich und von niemanden zu leugnende Bündelung des Verkehrs geradezu nach sinnvollen Bahnen - nach echten Bahnen, ohne dass Jeder lenken und Platz wegnehmen muss.

    Jede Stadt, die etwas auf sich hält, wird deshalb im Rahmen eines verantwortungsvollen Verkehrskonzeptes platzschonende Verkehrsmittel umso mehr fördern, je näher es in Richtung Zentrum geht, platzbeanspruchende Verkehrsmittel dafür umso mehr raushalten, was dieses Zentrum angeht. Alles andere wäre Realitätsverkennung, oberflächl. Prestigegehabe und Zählebigkeit. Pardon.

  3. 38.

    Ist morgen schon möglich. Einfrach auf`s Land ziehen. Es gibt keinen Anspruch auf eine auotofreie Metropole.

  4. 37.

    Ich denke auch, dass es sowohl eine Angelegenheit sorgsamer Planung ist, allerdings in gleichem Maße eine Frage der inneren Einstellung. In Zehlendorf ist es einem 17-Jährigen auf einem Rennrad tatsäch "gelungen", einen 70-jährigen umzufahren, dass dieser stürzte und nach dem Kopfaufschlagen den Tod erlitt. Aufgrund des Fahndungsplakates und seines sehr auffälligen Rades hat er sich dann Wochen später gestellt.

    Allerdings denke ich, dass das Risiko einer Tötung schon deshalb gering ist, weil das Rad anders als das Auto durch körperliche Aktion selbst bei hoher Geschwindigkeit nahezu abrupt zum Stehen gebracht werden kann. Das habe ich mal hautnah bei einem Fahrradkurier gesehen, dessen Überschlag dann glatt als Zirkusnummer hätte durchgehen können. Autofahrende können sich hingegen auf den Kopf stellen hinter dem Lenkrad, die Kiste rollt gemäß physikalischer Gesetzmäßigkeiten unerbittlich weiter.

    Worum es mir geht, ist ein angenehmes Verkehrsklima.

  5. 36.

    Ich weiß jetzt nicht, was Sie an meinem Beitrag "nicht korrekt" finden. Ich habe die Herausforderung benannt, der sich gestellt werden muss. Und dass eine psychische Veranlagung existiert, bei der Radfahrende mittlerweile Autofahrenden gleichgesonnen sind. Die Auswirkungen dieser Veranlagung sind indes unterschiedlich, genau so, wie Sie sie beschrieben haben. Das bedeutet jedoch nicht, sich zweifellos vorhandenen Gefahrenmomenten nicht zu widmen bzw. sie auszublenden. Es schlichtweg eine Frage des Verkehrsklimas zwischen Radfahrenden und dem Fußverkehr.

    Das spricht keineswegs gegen die Radbahn, vielmehr für deren sorgsame Planung und für den Einbau von Geschwindigkeitsbremsen an neuralgischen Stellen - an Stellen, an denen zu Fuß Gehende Leidtragende wären, denn mittlerweile haben wir angesichts des glücklichen Umstandes der Verbreitung des Radverkehrs alle Charaktere auf den Fahrradsatteln sitzen.

  6. 35.

    Sehe ich genauso, eine saubere Trennung zwischen Kfz- und Radverkehr mindestens für große bzw. verkehrsreiche Straßen ist absolut notwendig, wenn mehr Menschen zum Radfahren bewegt werden sollen - und das müssen wir erreichen, denn ohne drastische Reduzierung des Kfz-Verkehrs fahren wir den Laden vor die Wand...

    Da wir Jahrzehnte tatenlos haben verstreichen lassen muß es schnell gehen, daher sehe ich Popup-Radwege als eine sinnvolle und notwendige Lösung. Und ja, sie nehmen dem Kfz-Verkehr Raum weg, aber wie sonst soll angesichts der Dominanz dieser Verkehrsmittel eine Verkehrswende umgesetzt werden?


  7. 34.

    Nur seperat von der Straße geführte Radwege haben
    wirklich einen Sinn. Ob oben drüber oder unten durch
    alles ist besser als die kurzfristig durchgedrueckten, wahrlich ohne Sinn und Verstand entstandenen, mit der Pandemie begründeten angeblichen Kurzzeitradwegen.
    Jetzt wird wenigstens mal konstruktiv etwas unternommen und nicht Krieg geschürt zwischen Rad
    und Auto.

  8. 33.

    Der Abschnitt Schlesisches Tor bis zum Halleschen Tor ist für Fahrradfahrer eine Todessstrecke. Aber wir haben doch jetzt 2021 und im September Wahlen oder? Früher sollte es mal eine Fahrradstrecke entlang der S-Bahn geben von Nord nach Süd. Also alles nur Wahlkampf?

  9. 32.

    Das ist mal wieder typisch nur das lesen und hören was man möchte alle anderen Sachen ausblenden.
    Was Der Herr Jonas geschrieben hat ist gar nicht mal so schlecht denn das fehlt heutzutage bei den Menschen, gegenseitiger Respekt im Straßenverkehr.

  10. 31.

    Offensichtlich gibt es im Haushalt noch Geld für Studien das verprasst werden muss für so ein blödsinniges Projek. Die Stadt soll endlich für Fußgänger sicher gemacht werden. Verbannt die Radler von den Fußwege,

  11. 30.

    Herr Adrian
    Der Radfahrer war werde in großer Gefahr noch sonstiges deswegen hab ich geschrieben ein kleines Missverständnis keine große Sache das bedeutet er war weder einer NahTodErfahrung noch sonst wie in der Richtung.
    Es ist kein Grund das ich mich beleidigen lasse während ich ruhig geblieben bin und versucht habe die Sache mit ihn zu klären da bringt mir das auch nichts dass sie sich bedanken dass ich mich bei ihm entschuldigt habe!

  12. 28.

    Wenn man nach einer Nahtoderfahrung das Adrenalin in den Adern hat ist es oft schwierig was andres als eine Beleidigung über Lippen zu bekommen. Trotzdem nett von Ihnen, dass Sie sich entschuldigt haben.

  13. 27.

    Sorry, Mira,
    das ist auch meine Realität. Und wenn ich als Autofahrer nicht schon hundertfach zurückgesteckt hätte, dann hätte es etliche Unfälle mehr gegeben, die dann natürlich in der Statistik „Autofahrer ist schuld“ aufgetaucht wären.
    Meine Realität ist, dass in Berlin 90% der Radfahrer lebensmüde unterwegs sind. Wenn sie sich nur selbst umbringen würden, könnte es mir halbwegs egal sein. Aber sie ziehen andere Menschen mit hinein. Und das ist rücksichtslos und egoistisch.

  14. 26.

    Endliche msl eine Idee die Sinn hat, zwar auc nicht ganz Kreizungsfrei, das könnte man aber ohne weiteres machen. Auf jeden Fall besser als die hirnlosem popup
    Radwege wo selbst die Feuerwehr behindert wird.

  15. 25.

    Da gebe ich ihn voll und ganz recht Frau Mira.
    Dieses gegenseitige Schuldzuweisungen bringt zu gar nichts und Verfehlt das Hauptziel das jeder von uns sicher zu sein Ziel Ort gelangen möchte, es passiert natürlich das in allen dreien Verkehrsgruppen ob nun Autofahrer, Fußgänger oder Radfahrer Verkehrsdelikte begangen werden.
    Da hofft man oder beziehungsweise appelliert man an den Gesunden Menschenverstand sowas in Zukunft zu unterlassen.
    Beispiel wenn ein kleines Missverständnis passiert zwischen Autofahrer und Radfahrer das man sich vernünftig entschuldigt oder versucht Die Sache in Ruhe zu klären, aber heutzutage wird doch gleich beleidigt und beschimpft und das ist das Problem der gegenseitige Respekt fehlt und das muss zurück in den Köpfen der Menschen.
    Vor ein paar Tagen ist mir ein kleines Missverständnis mit ein Fahrradfahrer passiert keine große, ich habe mich bei Ihn entschuldigt und bekomme als Antwort du ... also sowas muss nicht sein.
    Hoffen wir mal Das wir Menschen in Zukunft wieder uns mehr gegenseitig Respektieren.

  16. 24.

    Nein, das ist IHRE Realität, sonst würde sich das ja in der Unfallstatistik widerspiegeln. Entweder Sie übertreiben maßlos oder Sie wollen ein Bild erzeugen, das nicht der Realität entspricht.

    Ich wiederhole mich nur ungerne. Radfahrer sind nicht mehr aber auch nicht weniger diszipliniert wie Autofahrer. Mit einem Unterschied! Radfahrer halten nicht mit 1,5 t auf Sie zu.

    Man könnte Seiten damit füllen welche Verkehrsverstöße welche Gruppe von Verkehrsteilnehmer verursacht. Nur, was hat man davon? Ich finde diese gegenseitigen Schuldzuweisungen wenig zielführend. Mal abgesehen davon dass auf zehn Verkehrsverstößen von Radfahrern Hunderte von Autofahrern gegenüberstehen, die meist viel schlimmer ausgehen.

  17. 23.

    Das ist eine ganz einfache Rechnung, Radfahrer fahren dort wo es für sie am sichersten und bequemsten ist. In genau dieser Reihenfolge. Mal von einigen wenigen Anwärtern auf den Darwin Award abgesehen aber die finden Sie in jeder Gruppe von Verkehrsteilnehmern.

  18. 22.

    Nicht korrekt Energie = Masse x Geschwindigkeit im Quadrat.
    Also Auto 15fache Masse des Radlers und 2 fache Geschwindigkeit macht 60fache Energie die der Fußgänger und seine Knochen im Vergleich zum Fahrrad aufnehmen muss. Dämpfende Energie des Fußgängers in beiden Varianten des Zusammenstoßes praktisch null.
    Bleibt noch die Wahrscheinlichkeit des Zusammenstoßes? Auftrittswinkel und Impuls vernachlässigen wir mal.
    Ansonsten ist die Rücksichtnahme natürlich mehr gefordert umso näher man sich kommt.
    Beste Schadensminderung ist immer Energie des Systems reduzieren Masse oder Geschwindigkeit.

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