Machbarkeitsstudie ausgeschrieben - Senat will Radbahn unter U1 im Sommer 2022 testen

Ein moderner Radweg quer durch Kreuzberg, ohne Hindernisse und Stress? Mit dieser Vision hat die Idee der Radbahn unter der U1 begonnen. Nun hat die Senatsverwaltung eine Machbarkeitsstudie ausgeschrieben, die klären soll, was unter der Hochbahn möglich ist.
Der Berliner Senat hat eine Machbarkeitsstudie für die Radbahn unter der U1 ausgeschrieben. Das hat die Senatsverwaltung für Verkehr am Freitag mitgeteilt. In zwei unterschiedlichen Varianten, entweder ausschließlich unter der U-Bahn-Linie oder ergänzend auch auf einer der beiden Fahrbahnen daneben, soll eine Fahrradstrecke zwischen Oberbaumbrücke und Kottbusser Tor erprobt werden. Bei der zweiten Variante würde es folglich nur noch eine Fahrbahn für Autos mit einem Fahrstreifen je Richtung geben.
Dazu soll eine 200 Meter lange Teststrecke entlang der Skalitzer Straße zwischen Oranienstraße/Wiener Straße und Manteuffelstraße im Sommer 2022 realisiert werden. Damit sollen verschiedene Lösungsansätze für die Übergänge getestet werden.

Idee entstand 2015
Das Projekt Radbahn entstand aus der Idee heraus, den Platz unter dem denkmalgeschützten U-Bahn-Viadukt der Line U1 zu nutzen und eine geradlinige Führung für den Radverkehr zu schaffen. 2015 wurde die Idee auf Social Media veröffentlicht und fand schnell Gefallen [tagesspiegel.de].
Im Rahmen des Bundesprogramms "Nationale Projekte des Städtebaus" soll das "Reallabor Radbahn" bis Ende 2023 mit 3,3 Millionen Euro gefördert werden, um eine Potential- und Risikoanalyse durchzuführen. Ziel der Untersuchung ist es laut Studie, zwei machbare Varianten auszuarbeiten und miteinander zu vergleichen.
Dabei müssten jedoch die Besonderheiten der Strecke, wie die Breite der Bahn durch die Stützen des Viadukts, zahlreiche querende Straßen und die Vielzahl an U-Bahnhof-Zugängen in Betracht gezogen werden. Die Querungen sollen dabei besonders für Fußgänger und Radfahrer attraktiv gestaltet werden, so die Studie.