Vor 25 Jahren in Brandenburg getötet - Gedenken an Neonazi-Opfer Sven Beuter

Sa 20.02.21 | 17:59 Uhr
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Altstadt von Brandenburg an der Havel, Archivbild (Quelle: DPA/Soeren Stache)
Bild: dpa-Zentralbild

An den Tod des Punks Sven Beuter nach einem Neonazi-Angriff vor 25 Jahren ist in Brandenburg an der Havel mit einer Gedenkveranstaltung erinnert worden. An dem Gedenken nahmen am Samstag laut Polizei rund 170 Menschen teil.

Der 23-jährige Sven Beuter wurde am 15. Februar 1996 in der Stadt zusammengeschlagen und erlag fünf Tage später seinen Verletzungen. Der rechtsextreme Hintergrund wurde damals laut Amadeu-Antonio-Stiftung acht Monate lang vom Polizeipräsidium verschwiegen. Der Täter wurde dem Verein Opferperspektive zufolge später wegen Totschlags zu einer Jugendstrafe von siebeneinhalb Jahren verurteilt.

4 Kommentare

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  1. 4.

    Die Opfer auf dem Breitscheidplatz sind nicht deshalb zu Opfern geworden, weil sie Christen sind, sie sind Opfer geworden, weil sie rein zufällig auf dem Platz waren. Das war sowohl bei den NSU-Morden, als auch in Hanau anders. Diese Menschen wurden aufgrund ihrer Religiösiität bzw. kulturellen Herkunft gezielt uimgebracht.

    Von daher wird an die erste Tat erinnert, ohne hervortretende Namensnennung, bei der zweiten und dritten Tat, zu der noch eine Diskriminierung kommt, mit Namensnennung.

    So gleich die Verbrechen sind, so ungleich ist die Motivation zu diesen jeweiligen Verbrechen. Amri war es egal, wen es trifft und seien auch Muslime darunter, die sich ja nicht extra anmelden mussten, ebensowenig wie völlig beliebige kulturelle "Identitäten".

  2. 3.

    leider gelten hierbei Doppelstandards: Während Opfer rechtsextremistischer Gewalt einen Namen haben, an den zurecht noch nach 25 Jahren erinnert wird, haben die Opfer islamistischer Gewalt hier im Land keine Namen und keine Erinnerungskultur.
    Kein einziger Name der Opfer des Breitscheidplatz-Attentats ist in der Öffentlichkeit bekannt, noch gibt es zu Jahrestagen TV-Sondersendungen, Demos oder salbungsvolle Worte des Bundes-Uhu.

  3. 2.

    Der Ordnungsgeist stand offenbar über allem. Da können an den Amts- und Parteigebäuden Fahnen wehen, wie sie wollen. Die Zielsetzung hatte sich per Verkündung geändert, die autoritären Strukturen blieben dieselben.

  4. 1.

    "Der rechtsextreme Hintergrund wurde damals acht Monate lang vom Polizeipräsidium verschwiegen."

    So etwas war damals üblich. Als ein Neonazi das Asylbewerberheim in Dolgenbrodt niederbrannte, weigerten Staatsanwaltschaft und Gericht sich, den Spuren zu den Anstiftern nachzugehen, obwohl die Antifa sie ihnen auf dem Silbertablett serviert hatte. Erst Jahre später kam es zum Verfahren, weil der Brandstifter nach seiner Freilassung kein Schweigegeld mehr bekam und aus Rache seine Auftraggeber anzeigte:
    https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-8653919.html

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