Lernrückstände an Schulen - Brandenburgs Bildungsministerin kündigt Lernstands-Erhebung an

Mi 17.02.21 | 11:52 Uhr
  13
Britta Ernst (SPD), Bildungsministerin, spricht am 08.01.2021 auf einem Pressetermin. (Quelle: dpa/Patrick Pleul)
Audio: Inforadio | 17.02.2021 | 09:40 Uhr | Bild: dpa/Patrick Pleul

In Brandenburg wird es an den Schulen auch in diesem Jahr wieder eine sogenannte Lernstandserhebung geben.

Das hat die brandenburgische Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) am Mittwoch im Inforadio vom rbb angekündigt. Bei der Erhebung soll untersucht werden, wie sich die Schulschließungen während des Corona-Lockdowns auf die Lernentwicklung der Schülerinnen und Schüler ausgewirkt haben.

Ernst: Schülerinnen und Schüler leiden unter Isolation

Die SPD-Politikerin sagte, man wolle erkennen, wo welcher Unterstützungsbedarf besteht. "Wir haben im letzten Jahr ja gute Erfahrungen gemacht. Das ist ein Instrument, das wir seit vielen Jahren anwenden in bestimmten Jahrgängen, 1,3, 5 ergänzt um 7. Dann in den Kernfächern Deutsch, Mathematik und einer Fremdsprache. Und letztes Jahr hat sich bewährt, das nach den Sommerferien zu machen, weil wir dann mit Schuljahresstart einen genauen Überblick haben."

Man müsse die Ergebnisse abwarten und dann über geeignete Unterstützungsmöglichkeiten für die Schülerinnen und Schüler nachdenken. "Mir ist eines noch mal wichtig: Dass wir nicht nur auf Lernrückstände schauen. Die Schülerinnen und Schüler haben auch darunter gelitten, dass sie sozial sehr isoliert waren, dass sie ihre Freunde nicht treffen konnten. Das wissen wir inzwischen auch aus Berichten von Kinderpsychologen und ersten Studien. Auch das müssen wir im Blick haben, so dass es auch um gute Ferienangebote geht. Wir müssen den Jugendlichen jetzt ein bisschen beistehen."

 

Die SPD-Politikerin sagte, man wolle erkennen, wo welcher Unterstützungsbedarf besteht. "Wir haben im letzten Jahr ja gute Erfahrungen gemacht. Das ist ein Instrument, das wir seit vielen Jahren anwenden in bestimmten Jahrgängen, 1,3, 5 ergänzt um 7. Dann in den Kernfächern Deutsch, Mathematik und einer Fremdsprache. Und letztes Jahr hat sich bewährt, das nach den Sommerferien zu machen, weil wir dann mit Schuljahresstart einen genauen Überblick haben."

 

Man müsse die Ergebnisse abwarten und dann über geeignete Unterstützungsmöglichkeiten für die Schülerinnen und Schüler nachdenken. "Mir ist eines noch mal wichtig: Dass wir nicht nur auf Lernrückstände schauen. Die Schülerinnen und Schüler haben auch darunter gelitten, dass sie sozial sehr isoliert waren, dass sie ihre Freunde nicht treffen konnten. Das wissen wir inzwischen auch aus Berichten von Kinderpsychologen und ersten Studien. Auch das müssen wir im Blick haben, so dass es auch um gute Ferienangebote geht. Wir müssen den Jugendlichen jetzt ein bisschen beistehen."

Auch Berlin will Lernstände prüfen

Auch an Berliner Schulen plant die Bildungsverwaltung Lernstandserhebungen nach den Sommerferien. Damit soll erfasst werden, was die Schüler in diesem Schuljahr gelernt haben.

Es geht darum, das Wissen nach dem langen Lockdown in diesem Schuljahr durch Tests zu überprüfen, durch Tests. Ziel sei es, Schlussfolgerungen für den weiteren Unterricht und die individuelle Förderung zu ziehen.

Bereits zu Beginn des laufenden Schuljahres hatten die Schulen die Lernstände der Schülerinnen und Schüler erfasst. Ähnlich soll das auch in diesem Jahr nach den Sommerferien geschehen. Verbindliche Lernstandsanalysen gibt es etwa an den Grundschulen in den Fächern Deutsch und Mathematik.

13 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 13.

    “Wir haben damit gute Erfahrungen gemacht...“, welche denn, bitte? Die Lernstandserhebungen wurden nur schulintern durchgeführt, die dazugehörigen Aufgaben entstammten z.B. für die 10. Klassen aus den Abschlussprüfungen der vorherigen Jahre (viele Inhalte davon waren in der 9. Klasse natürlich noch nicht behandelt worden), es gab keine allgemeinen Vergleiche, Erfassungen, Auswertungen... reiner Aktionismus und Blendung.. ein wirkliches Armutszeugnis für inder Kultusministerium

  2. 12.

    "Wenn es Frau Ernst so wichtig wäre, welche Defizite nun entstanden sind, soll sie von Schule zu Schule gehen, mit jedem Lehrer sprechen und dann online einen Test für jede Klassenstufe entwickeln und selbst auswerten."
    Dem ist nichts hinzuzufügen. Ob das Wesentliche in dieser schönen Formulierung auch in der BV erkannt wird? Einer der wenigen Dinge, wo Nichtstun auch eine Erkenntnis bringt...wer allseits bekannte Defizite, egal ob Pandemiebedingt oder nicht, bekämpfen/verringern will, der muss Voraussetzungen schaffen, schaffen schaffen...

  3. 11.

    Wie wär`s mal mit Lernstands-Verbesserung statt -Erhebung ?
    Die Frau Ernst scheint nicht zu wissen,dass es noch Schulen gibt wo Lehrer dazu gehören
    - weiblich wie männlich versteht sich -
    und die von ihrer Ausbildung und Berufserfahrung her wissen was zur Lernstands-Verbesserung fehlt.
    Aber eben auch was dazu zu viel ist !

  4. 10.

    Oh man, lass doch bitte die Lehrer/ innen unterrichten. Es wird stressig genug in den nächsten Wochen. Warum eigentlich alle Grundschulstufen1-6 auf einmal in die Schulen, warum nicht wie in Berlin 1-3. Politischer Schnellschuss und auf gut Glück setzen. Oh man, ich hoffe Ihnen donnert das alles um die Ohren.

  5. 9.

    Ich bin selbst Lehrer und kann nur noch mit dem Kopf schütteln. Wo unsere Schüler Defizite haben wissen wir ganz genau. Also Frau Ernst lassen sie uns endlich in Ruhe arbeiten und nicht unsere wertvolle Lehr- und Lernzeit verschwenden! Sorgen sie lieber dafür,dass endlich mehr Personal eingestellt wird.Nur so ist individuelle Förderung möglich. Sorgen sie endlich dafür,dass moderne Technik in den Schulen und bei den Schülern ankommen und benutzt werden kann!!!

  6. 8.

    Und dann? was bringt das, außer den Lehrern nicht notwendige Arbeitszeit und den Schülern unnütze Lernzeit zu stehlen?
    Mein Sohn, 1. klasse, hat ausschließlich in Deutsch und Mathe Aufgaben bekommen, Arbeitsblätter on mass zum bunt ausdrucken, manchmal 19 pro Woche plus 1-2 Seiten täglich in den Heften.(Schafft man im Präsenzunterricht nicht in einer Woche) Keine einzige online-Stunde und Englisch gab es das letzte mal am 7.12.2020...
    Wenn es Frau Ernst so wichtig wäre, welche Defizite nun entstanden sind, soll sie von Schule zu Schule gehen, mit jedem Lehrer sprechen und dann online einen Test für jede Klassenstufe entwickeln und selbst auswerten.

  7. 7.

    wisst ihr, wie die letzte LSErhebung nach dem 1. Lockdown aussah?? Die Lehrer gaben den Schülern bei den Prüfungen Tips :-) weil KEINER in den Herbstferien SCHULE machen wollte, auch die Lehrer nicht. Da waren Themen drin, die wurden NIE im Unterricht durchgenommen, das muss ein alter Satz PDF-Bögen aus dem unteren Schubfach gewesen sein... sowas erfinden doch die Minister und deren Vasallen nicht über die Sommerferien neu ;-) das ist wie die schlechten Kopien als PDF im Lockdown, die die Schüler bearbeiten sollen. Irgendwo aus dem Fundus gekramt und ausgeteilt...

  8. 6.

    Frau Ernst sollte endlich zurücktreten. Ich war 25 Jahre Lehrer und habe einige Bildungsminister erlebt. Die haben alle nicht viel bewegt bzw. uns sogar die Arbeit erschwert. Aber Frau Ernst setzt da noch einen drauf. Natürlich gibt es Lernrückstände. Viele Eltern sind doch gar nicht in der Lage ihre Kinder im vollem Umfang zu unterstützen. Das klappt nur bei sehr fleißigen und strebsamen Kindern. Außerdem braucht man auch pädagogische und didaktische Kompetenz. Aber die sinnlosen Lernstandstests werden wahrscheinlich wieder so anspruchslos und einfach gestaltet, dass keine Defizite heraus kommen. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf.

  9. 5.

    Nur blanke Theorie. Was sollen die Lehrerinnen/Lehrer noch alles leisten? Eine Bildungsministerin die nie vor 30 Schülern gestanden hat, die nie eine Stunde Unterricht vorbereitet hat, die nie eine Stunde Unterricht online durchgeführt hat - was soll das. Frau Ernst kommen Sie hospitieren, erleben sie eine Woche live in einer Klasse, abends bei einem Lehrer. Sie werden danach ihren Ministerposten freiwillig räumen. Machen sie etwas anderes - Ministern können sie nicht

  10. 4.

    Die Schüler sollen nach den Sommerferien getestet werden, hat denn die Ministerin sich selbst auch getestet und acht Stunden am offenen Fenster gearbeitet? Denke bald Sie hat es versucht, denn ansonsten kommt man nicht auf so einen Einfall. Da benötigt man keine Studie um festzustellen, dass es Rückstände gibt.

  11. 3.

    Ich stimme MARI zu. Ein unnötiger zeitlicher und materieller Aufwand! Diese Zeit sollte man in den Schulen lieber für mehr Förderungen nutzen. Die Lehrer kennen die Defizite ihrer Schüler und können einschätzen, wo Bedarf besteht. Dazu benötigt man keine Lernstandserhebung. Wiederholung und Übung ist viel wichtiger als solche Erhebungen.

  12. 2.

    "Nur vom Wiegen wird die Sau nicht fett."
    Dieser alte Spruch ist doch immer wieder aktuell.
    Einfach mal nach vorne schauen, jetzt aktiv werden, kompetent an Verbesserungen arbeiten und alte Missstände beseitigen.

  13. 1.

    "Erhebung" statt Verbesserung? Voraussetzungen zum einhalten de AHA-Regeln? Voraussetzungen zu digitalen Lehr- u. Lerninhalten? Absprachen/Einkauf bei den Verlagen für die Schulen? Lehrerschlüssel für kleinere Lerngruppen? Modellklassenraum in Pandemiezeiten statt Verwaltungsausstattung für Videokonferenzen?
    Wieder gibt Frau Ernst keine Antworten. Stattdessen "wir müssen beistehen" - ja wie denn, durch reden?

Nächster Artikel

Das könnte Sie auch interessieren